Lieber Titus85,
vielen Dank für die Erstellung deines Themas. Und für die vielen Beiträge der Community.
Hier eine weitere männliche Sichtweise.
Vorab möchte ich klarstellen und mich der Meinung derjenigen anschliessen, die selbstverständlich zu recht sagen, das Partner*innen (das gilt für beide Seiten), zu nichts gezwungen, bzw überredet werden dürfen.
Zum Einen lese ich von Dir, Titus, fast ähnliche Unterhaltungen, die Du mit deiner Partnerin führst, wie die, die ich mit meiner habe, heraus.
Bei mir und meiner Partnerin ist es ebenfalls so, dass ich der aktivere Part bin, was sexuelle Ideen und Fantasien angeht. In einer Partnerschaft ist es m.E. so, dass sich auch der Sex im Laufe der Jahre entwickelt. Da ist es eben so, dass das, was am Anfang richtig geil war, es zwischendurch vielleicht mal nicht so ist und Mann (oder Frau) mit seiner Partnerin auch mal anderes erleben möchte. Eben WEIL ich meine Partnerin so geil finde und ich z.B. keinen Porno benötige, um meine Fantasie in Schwung zu bringen. Die Bilder mit meiner Frau und die Fantasien, in deren Bildern sie AUCH vorkommt, reichen dafür für mich aus. Für mich gibt es einen Unterschied zwischen meiner Ehe- und Lebenspartnerin und meiner Sexpartnerin. Mal ist sie alles, mal nur jeweils eins für mich...ziemlich geil.
Damit komme ich zur intrinsischen und extrinsischen Motivation.
Meine Partnerin sagt mir, dass sie keine Fantasien habe, wenn ich versuche, auf diese einzugehen, zu erfüllen, wie auch immer. Anders herum findet sie alles gut, was ich bisher mit ihr "angestellt" habe.
Nur auf bestimmte Fantasien hat sie keinen "Trieb". Ich finde, in einer Partnerschaft ist es auf der sexuellen und nicht sexuellen Ebene so, das beide voneinander lernen, sich einlassen, ausprobieren, sich also auf den jeweils anderen in bestimmten Dingen verlassen.
Weil beide sich gegenseitig kennen und in anderen Fragen manchmal doch auch wissen, was der jeweils andere gerade "braucht" ihm/ ihr guttut, etc.
Auf der sexuellen Ebene ist es bei mir auch so, dass dieses "sich einlassen" nicht so gut klappt. Und da schlliesse ich mich manchen Vorschreiber*innen an, liegt es aus meiner Sicht an der Kopfsache.
Wenn man/ frau etwas nicht mag ist das selbstervständlich völlig in Ordnung. Mir fehlt allerdings ein sich langsam dem Thema annähern oder auch mal ausprobieren, bevor kategorisch "nein" gesagt wird.
Sich ein wenig auf den Partner zu verlassen.
Ich bin grundsätzlich so gestrickt, dass mir zuerst das Wohlergehen meiner Partnerin wichtig ist und erst dann ich komme, es also auf der sexuellen Ebene nicht zuallererst und in erster Linie um meine Befriedigung geht.
Das könnte ich wahrscheinlich noch Seitenlang ausführen, bin aber froh, wenn ihr es bis hierhin geschafft habt.
Und damit komme ich sicher in Themenbereiche, die hier anderswo schon ausführlich behandelt sind.
Viele Grüße
T.