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Tödliche Erkrankung und Partnerschaft

******lor Mann
924 Beiträge
@*******elle ich möchte das auch in keinster Weise verurteilen was du und deine Familie getan haben, sondern lediglich kundtun dass das meiner Meinung nach die Entscheidung des betroffenen ist und alles andere ist für mich persönlich übergriffig. Mein Vater war auch krank und wir haben nie über die Krankheit geredet weil er es nicht wollte und ich h..abe das akzeptiert. Ich brauchte das auch nicht wissen um ihm helfen zu können, sondern ich habe ihm einfach geholfen und diese Dinge alle erledigt die du auch erledigt hast.
Über die Krankheit selbst haben wir auch nicht geredet. Es geht ja darum zu wissen das der Betreffende todkrank ist.
Das ist die Frage des TE

Wusstest du das?
******lor Mann
924 Beiträge
Und das ist ganz allein Entscheidung des betroffenen und von niemandem anders meiner Meinung nach.
Ob er es sagt oder nicht, früher oder später lässt es sich nicht mehr verheimlichen.
Man redet halt nicht drüber.

Alle Verstorbenen von denen ich sprach hat es keiner verheimlicht.

Aber wir vielfach erwähnt muss es jeder selbst entscheiden.

In den Altenheimen sterben viele einsam und sind froh über jeden der mal die Hand hält und zuhört. Das habe ich ehrenamtlich eine Zeit lang gemacht.
Im Hospiz ist es ähnlich.
*******elle Frau
35.856 Beiträge
Eben,wer das so noch nicht erlebt hat,
Kann halt nur von der Theorie sprechen.

In der Uniklinik haben sie uns bei meiner sterbenden Mutter im Zimmer wohnen lassen. Wir haben dort Essen bekommen.

Die waren dankbar , dass sich jemand " kümmert" , das Sterben begleitet.
Dort hat niemand Zeit dafür.
Schöner wäre es zu lesen wie man es selbst für sich handhaben würde. Mit Sätzen wie, es muss jeder selbst entscheiden, ist dem TE nicht wirklich geholfen .

Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen ich würde es immer sofort sagen.

Bis zum Schluss normal leben geht ja nicht. Mit OPs Chemotherapie Bestrahlungen zB
Dann kann man nicht mehr arbeiten.
Es dem Partner verheimlichen? Der weiss dann nicht was los ist und vergeht vor Sorge. Das ist dann für mich egoistisch und will ich niemandem zumuten.
Zitat von ******lor:
@*******elle ich möchte das auch in keinster Weise verurteilen was du und deine Familie getan haben, sondern lediglich kundtun dass das meiner Meinung nach die Entscheidung des betroffenen ist und alles andere ist für mich persönlich übergriffig. Mein Vater war auch krank und wir haben nie über die Krankheit geredet weil er es nicht wollte und ich h..abe das akzeptiert. Ich brauchte das auch nicht wissen um ihm helfen zu können, sondern ich habe ihm einfach geholfen und diese Dinge alle erledigt die du auch erledigt hast.

Ich bin der Meinung, dass es auch darauf ankommt in welchem Alter man erkrankt und wie die familiäre Situation ist. Wer noch kleine Kinder im Kindergarten und/oder Grundschulalter/ Schulalter hat, hat denen ggü noch eine Sorgfaltspflicht und dem Partner, der dann bald alleinerziehend sein wird auch. Wer alleine lebt, ohne Kinder oder mit Kindern die bereits erwachsen sind und eh kaum da, bei dem sieht das vielleicht anders aus.
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Zitat von *******enne:
Der/die Kranke hat doch die Möglichkeit zu reden.

‚Ich will, dass wir einfach normal weiter leben.‘ Punkt.

So sehe ich das auch.
Es gibt Menschen, die möchten durch ihre Freunde oder Angehörigen in dieser Situation absolut keine "spezielle" Behandlung, kein Mitleid und keine guten Ratschläge hören.
Das würde ich selbst auch nicht wollen und das muss unbedingt respektiert werden.

Dass man vielleicht entfernte Verwandte oder Bekannte, von denen man weiß, dass sie einen mit ihren Ängsten, Befürchtungen, Alternativbehandlungen und Mitleidsbekundungen vollquatschen, außen vor lässt, kann ich aber sehr gut verstehen.
****era Frau
2.693 Beiträge
Ich wurde mit Tod und Sterben erst konfrontiert als ich bereits über 30 Jahre alt war und selbst Kinder hatte. Meine Angehörigen waren entweder bereits so früh verstorben, dass ich sie gar nicht kennen lernte oder sie wurden sehr alt. Es war bestimmt ein Glück für mich als helfende Freundin pflegende Angehörige hautnah begleiten zu dürfen, als diese ihrer sterbenskranken Mutter bzw. Großmutter bis zum Schluss beistanden. Die alte Dame hatte ihre Kinder von Anfang an gebeten sie so zu unterstützen, dass sie möglichst bis zum Ende in ihrem gewohnten Umfeld bleiben konnte.
Drei der vier Kinder organisierten ihre Freizeit so, dass die Mutter nicht alleine sein musste. Während der Berufstätigkeit der drei, war vormittags häufig ich dort im Haus. Der vierte klugscheißerte aus der Distanz (und war so für alle verzichtbar). Die Enkelin im Vorschulalter kletterte häufig ins Ehebett auf die Seite des bereits verstorbenen Großvaters um ihrer Oma etwas vorzusingen:
„Das hast Du früher bei mir auch so oft gemacht. Jetzt singe ich für dich“. Ich konnte sehen, wie sich die schwache totkranke Frau über das Zusammensein mit ihren Kindern immer wieder freute. Diesen natürlichen Umgang der sterbenskranken Frau mit ihrer Familie habe ich nie vergessen. Ihr Vertrauen in ihre Kinder wurde nicht enttäuscht. Ich durfte erleben, wie eine Familie in dieser Grenzsituation miteinander gewachsen ist.
Später habe ich es in meiner Familie, im Freundeskreis aber auch im Beruf noch mehrfach ähnlich erlebt.

Es ist der Kranke oder Sterbende der sich und seine Bedürfnisse mitteilt; immer wenn das geschah, wurde der Umgang miteinander sehr leicht. Da ich es nie anders erlebt habe gehe ich davon aus, dass ich meine Lieben, den Liebsten bei entsprechender Diagnose auch informieren würde. Aber Cave! Ich habe auch schon erlebt, dass dieses Denken im gesunden Zustand im Fall des Falles komplett über den Haufen geworfen wurde. - Trotzdem ist es bestimmt hilfreich, sich schon im Vorfeld mit dieser Frage zu befassen.
A/w
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Für den Sterbenden gibt es kein Falsch oder Richtig,
er muss entscheiden.
Was hier an Einwänden kommen,ist für mich, oft die eigene Erwartungshaltung,
gegenüber dem Sterbenden
oder die , die Hinterbliebenen zu befriedigen.
Fängt das nicht da schon an wenn der zukünftige Hinterbliebene
vehement auf eine Therapie hinweist?
Vor allem," das stehen wir gemeinsam durch",
und ob ich dabei anstatt zu sterben,krepiere,geschwächt von
Op,Bestrahlung, Chemo und dem Rest der zum Teil erniedrigen
Situationen,buckel ich alleine durch.
Und ich möchte das auch als wertfreie Anmerkung verstand wissen,
natürlich hat der zukünftige Hinterbliebene auch ein Recht auf
seine Gefühlswelt,aber die steht nicht im Vordergrund.
Darf ich fragen ob du von Dir selbst sprichst? Oder ist das nur allgemein gesagt?
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Es ist allgemein gesagt.
Allgemein kann man vieles sagen. Natürlich entscheidet immer der Sterbende.

Ich hätte wirklich gerne gewusst wie jeder es persönlich für sich handhaben würde sollte er in die Situation Krebsdiagnose kommen.

Schade um das Thema .

Meine ganz persönliche Meinung dazu.

Das Statement ist mir zu pauschal.
*******elle Frau
35.856 Beiträge
Nicht in dieser Situation , kann niemand wissen , was dann genau mit einem geschieht.

Weder, was man selber möchte, noch was man mit sterbenden Angehörigen macht.

Wollt ihr die wirklich alle allein krepieren lassen?

Ehemänner laufen den sterbenden Frauen weg, Ehefrauen den sterbenden Männern?
Sterbende Kinder schiebt man lieber gleich ab, könnte ja anstrengend werden?
Und Omi und Opi sind eh alt...?
Eltern erwachsen... ?
Echt jetzt? *nixweiss*

Handhabe ich lieber anders.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
"Wollt ihr die wirklich alle allein krepieren lassen?"

Natürlich nicht, wer um Hilfe nachfragt muss auch
Hilfe bekommen.
Aber darum geht es ja gar nicht.
*******elle Frau
35.856 Beiträge
Kinder fragen nicht, Eltern, oder Großeltern eventuell auch nicht, weil sie niemandem zur Last fallen wollen.

Das ist so schön bequem?

Mir widerstrebt der Gedanke sehr.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Kinder sind völlig aussen vor.
Und bei Eltern oder Großeltern spricht man
das Thema der Hilfe an.
Aber es gibt auch die erwachsenen Kinder,
die dann, nach ner Krebsidiagnose meinen,
nun alles bestimmen zu können,und dem
Erkrankten keine Luft zum Atmen lassen.
Es geht mir vielmehr um die Würde des
Erkrankten, und sein Mitbestimmungsrecht.
Gut , wir haben unserer Schwiegermutter auch mal
geholfen.
Sie war Final erkrankt,
der eine Arzt hielt Novalgin schon für ein starkes Schmerzmedikament,
der zweite wollte ne aggressive Chemo machen,obwohl sie
schon auf dem Zahnfleisch kroch.
Und dann lag sie noch in nem relativ dunkelen Schlafzimmer.
Also wurde die Chemo gekancelt,Fentanyl Schmerzpflaster durch
meinen Hausartzt verordnen lassen,und n Krankenbett von der
Kasse gabs dann auch noch und glücklich war se auch,als
der Schmerz nachliess.
Aber so etwas sind Mindeststandarts und minimiren sicher auch
keinerlei Würde oder Selbstbestimmung.
Zitat von *******ust:
Ich wurde mit Tod und Sterben erst konfrontiert als ich bereits über 30 Jahre alt war und selbst Kinder hatte. Meine Angehörigen waren entweder bereits so früh verstorben, dass ich sie gar nicht kennen lernte oder sie wurden sehr alt. Es war bestimmt ein Glück für mich als helfende Freundin pflegende Angehörige hautnah begleiten zu dürfen, als diese ihrer sterbenskranken Mutter bzw. Großmutter bis zum Schluss beistanden. Die alte Dame hatte ihre Kinder von Anfang an gebeten sie so zu unterstützen, dass sie möglichst bis zum Ende in ihrem gewohnten Umfeld bleiben konnte.
Drei der vier Kinder organisierten ihre Freizeit so, dass die Mutter nicht alleine sein musste. Während der Berufstätigkeit der drei, war vormittags häufig ich dort im Haus. Der vierte klugscheißerte aus der Distanz (und war so für alle verzichtbar). Die Enkelin im Vorschulalter kletterte häufig ins Ehebett auf die Seite des bereits verstorbenen Großvaters um ihrer Oma etwas vorzusingen:
„Das hast Du früher bei mir auch so oft gemacht. Jetzt singe ich für dich“. Ich konnte sehen, wie sich die schwache totkranke Frau über das Zusammensein mit ihren Kindern immer wieder freute. Diesen natürlichen Umgang der sterbenskranken Frau mit ihrer Familie habe ich nie vergessen. Ihr Vertrauen in ihre Kinder wurde nicht enttäuscht. Ich durfte erleben, wie eine Familie in dieser Grenzsituation miteinander gewachsen ist.
Später habe ich es in meiner Familie, im Freundeskreis aber auch im Beruf noch mehrfach ähnlich erlebt.

Es ist der Kranke oder Sterbende der sich und seine Bedürfnisse mitteilt; immer wenn das geschah, wurde der Umgang miteinander sehr leicht. Da ich es nie anders erlebt habe gehe ich davon aus, dass ich meine Lieben, den Liebsten bei entsprechender Diagnose auch informieren würde. Aber Cave! Ich habe auch schon erlebt, dass dieses Denken im gesunden Zustand im Fall des Falles komplett über den Haufen geworfen wurde. - Trotzdem ist es bestimmt hilfreich, sich schon im Vorfeld mit dieser Frage zu befassen.
A/w

Danke für diesen sehr persönlichen Einblick.

Das macht für mich Familie iaus.
Gerade jetzt bei meiner Tochter erfahre ich wie die Geschwister zusammen wachsen und zusammen halten.
Bei allen Kranken die ich mit begleitet habe wurde nie was aufgedrängt, keine wohlmeinende Ratschläge erteilt etc.

Sondern es war nur ein Begleiten.
Es war der Kranke der Wünsche äußerte was er noch erlebt möchte. Er wollte keine Schwermut sondern normalen Umgang.
Er wollte Feiern, dieses und jenes noch sehen, erleben.


Den Schock und das Verarbeiten haben wir ohne den Kranken miteinander ausgemacht , als Familie und Freunde.

Ein einschneidendes Erlebnis war für mich in jüngeren Jahren . Ein junger Mann, 17 , in Therapie, der den Tod des Vaters nicht verkraftet hat , ihm wurde es verheimlicht. Er wurde davon förmlich überrascht.
Sein Vater hat ihn abweisend behandelt, ihn von sich gewiesen. Er wusste nicht warum. Es war ihm später nicht möglich das Warum zu verstehen.
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Zitat von *******gor:
... Es geht mir vielmehr um die Würde des
Erkrankten, und sein Mitbestimmungsrecht.

Und du meinst, diese Würde wird nur gewahrt, wenn du deiner Partnerin und deinen Angehörigen diese tödliche Diagnose verschweigst?

Wie stellst du dir das Ganze eigentlich vor?

Du bekommt diese Diagnose, weißt, dass du nur mehr ein paar Monate zu leben hat, erzählst aber niemanden davon und möchtest diese letzte Zeit in Ruhe und mit schönen Dingen verbringen, mit deiner Partnerin oder deiner Familie.

Vielleicht willst du aufhören zu arbeiten, eine Weltreise machen, Dinge tun, die du noch unbedingt erleben möchtest - und keiner von den Menschen, die dir nahe stehen, ist eingeweiht?
Was, wenn sie deine Wünsche überhaupt nicht nachvollziehen können, weil sie ja nicht wissen können, dass es deine letzten Wünsche sind?

Wenn es dir aber grundsätzlich um selbstbestimmtes würdevolles Sterben geht, hat dein Eingangspost in die falsche Richtung geführt.
So, wie du jetzt schreibst, klingt das nämlich nach einer ganz anderen Perspektive und das sind ganz sicher Dinge, die wichtig sind und rechtzeitig geklärt werden müssen.

Zitat von ******gor:
Für den Sterbenden gibt es kein Falsch oder Richtig,
er muss entscheiden.
Was hier an Einwänden kommen,ist für mich, oft die eigene Erwartungshaltung,
gegenüber dem Sterbenden
oder die , die Hinterbliebenen zu befriedigen.
Fängt das nicht da schon an wenn der zukünftige Hinterbliebene
vehement auf eine Therapie hinweist?
Vor allem," das stehen wir gemeinsam durch",

*******king Mann
7 Beiträge
Falsch, richtig???
Mag ja sein, dass ich ein wenig "altmodisch, verrückt" bin? Sicher ist keiner von uns wird hier bleiben! Sterben ist eine endgültige Tatsache! Tut mir für jeden leid, der/die damit konfrontiert wird. Die Entscheidung "diesen Weg eine gewisse Zeit gemeinsam zu gehen ist eine Entscheidung (oder zwei Entscheidungen)"!
Einem (Geschäfts-)Partner nicht die Veränderung der Bilanz mitzuteilen ist eine feige hinterfotzige Entscheidung! Er/Sie muss für sich entscheiden ob Sie diesen Weg mitgehen möchte oder nicht. Diese Entscheidung durch schweigen zu verhindern ist "Feigheit vorm Feind"... Lass jedem die Mögichkeit den Schmerz nicht erleben zu müssen!!!
LG
KS
2014 hatte ich einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse und vor eineinhalb Jahren, als ich mich schon der Hoffnung hingab, clean zu sein, kam doch die Streuung und ich hatte einen Tumor im Zwölffingerdarm - dies nur zur Verdeutlichung, dass ich weiß, von was ich rede ...

"Die letzte Zeit, bzw. die letzten lichten Momente gemeinsam genießen zu können" - "genießen" dieses Wort in diesem Zusammenhang finde ich geradezu himmelschreiend welfremd.
Zum einen, weil man als Kranker/Sterbender derart geschwächt ist und zum anderen, weil Medikamente, allen voran Schmerzmittel, die so massiv auch auf das Bewusstsein wirken, man sowieso nicht mehr man selbst ist - wie soll man da noch etwas genießen können?

Und noch ein Punkt (und ich spreche weiter nur von mir selbst!): Wenn letzte lichte Momente mit der/dem PartnerIn geteilt werden, würde mir der Abschied umso schwerer gemacht, denn die Fragen würden auftauchen "Wieso soll damit Schluss sein? Warum soll es ein Ende haben? Warum gibt es keine Fortsetzung des Schönen? - Ist der Preis dafür nicht das elende Verrecken jetzt?" - aber diese Fragen haben weniger mit einer schweren Erkrankung zu tun als mit dem Sterben und dem Tod an sich.

Um mir nahe stehende Personen über meine Beweggründe, so und nicht anders zu handeln, nicht im Unklaren zu lassen, habe ich zum einen eine Patientenverfügung mit Begründung verfasst und zum anderen in meinem Testament (dort werden nämlich nicht nur Vermögenswerte geklärt) mit persönlichen letzten Worten dargelegt - so denke ich, muss/wird sich niemand Vorwürfe machen, etwas versäumt und unterlassen zu haben, sondern hoffentlich nachvollziehen können, dass ich meine Eigenständigkeit bis zum Schluss gewahrt haben wollte, was einschließt, niemandem zur Last zu fallen verbunden mit dem Wunsch, dass jede/r sein Leben von mir unbehelligt nach eigener Fason weiter leben können soll.

Mir - Ich! Ich spreche für sonst niemanden - käme es nämlich so vor, wenn alle Anteil an meiner letzten Zeit nähmen, dass ich sie gleichsam zwänge, um mich zu trauern, bevor ich tot wäre - was für eine Umkehrung der Fakten!?
Von einem Menschen Abschied zu nehmen, dessen Nicht-mehr-da-Sein verarbeiten, gehört für mich - Ich! Ich spreche für sonst niemanden - in die Zeit danach, wenn jemand gestorben ist, nicht in die Zeit davor, was einer Vorwegnahme von dessen Tod gleichkommt.

Und noch etwas, das mit meinem Selbstverständnis zu tun hat: Mir ist es weitaus lieber, ein Fremder, der das aus Berufswegen macht und den dafür notwendigen Abstand hat, wischt mir den Hintern ab, wenn ich selbst zu schwach dafür bin, als ein vertrauter oder geliebter Mensch - denn mir wäre das mehr als peinlich, mein Siechtum offen präsentieren zu müssen - ich will, dass mich alle in Erinnerung behalten, wie ich gesund und im Besitz meiner körperlichen und geistigen Kräfte war.

Und ein letzter (konsequenter aus dem Gesagten) Punkt - das habe ich auch bei der letzten OP so gehandhabt: Da es nahezu unmöglich ist, dem Gesundheitswesen zu entkommen und damit einer Benachrichtigung der Angehörigen, bin ich nach der Diagnose zur Behandlung (und das wäre im letzten Fall auch: um zu sterben) ins Ausland.
Zitat von *******lupp:
2014 hatte ich einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse und vor eineinhalb Jahren, als ich mich schon der Hoffnung hingab, clean zu sein, kam doch die Streuung und ich hatte einen Tumor im Zwölffingerdarm - dies nur zur Verdeutlichung, dass ich weiß, von was ich rede ...

"Die letzte Zeit, bzw. die letzten lichten Momente gemeinsam genießen zu können" - "genießen" dieses Wort in diesem Zusammenhang finde ich geradezu himmelschreiend welfremd.
Zum einen, weil man als Kranker/Sterbender derart geschwächt ist und zum anderen, weil Medikamente, allen voran Schmerzmittel, die so massiv auch auf das Bewusstsein wirken, man sowieso nicht mehr man selbst ist - wie soll man da noch etwas genießen können?

Und noch ein Punkt (und ich spreche weiter nur von mir selbst!): Wenn letzte lichte Momente mit der/dem PartnerIn geteilt werden, würde mir der Abschied umso schwerer gemacht, denn die Fragen würden auftauchen "Wieso soll damit Schluss sein? Warum soll es ein Ende haben? Warum gibt es keine Fortsetzung des Schönen? - Ist der Preis dafür nicht das elende Verrecken jetzt?" - aber diese Fragen haben weniger mit einer schweren Erkrankung zu tun als mit dem Sterben und dem Tod an sich.

Um mir nahe stehende Personen über meine Beweggründe, so und nicht anders zu handeln, nicht im Unklaren zu lassen, habe ich zum einen eine Patientenverfügung mit Begründung verfasst und zum anderen in meinem Testament (dort werden nämlich nicht nur Vermögenswerte geklärt) mit persönlichen letzten Worten dargelegt - so denke ich, muss/wird sich niemand Vorwürfe machen, etwas versäumt und unterlassen zu haben, sondern hoffentlich nachvollziehen können, dass ich meine Eigenständigkeit bis zum Schluss gewahrt haben wollte, was einschließt, niemandem zur Last zu fallen verbunden mit dem Wunsch, dass jede/r sein Leben von mir unbehelligt nach eigener Fason weiter leben können soll.

Mir - Ich! Ich spreche für sonst niemanden - käme es nämlich so vor, wenn alle Anteil an meiner letzten Zeit nähmen, dass ich sie gleichsam zwänge, um mich zu trauern, bevor ich tot wäre - was für eine Umkehrung der Fakten!?
Von einem Menschen Abschied zu nehmen, dessen Nicht-mehr-da-Sein verarbeiten, gehört für mich - Ich! Ich spreche für sonst niemanden - in die Zeit danach, wenn jemand gestorben ist, nicht in die Zeit davor, was einer Vorwegnahme von dessen Tod gleichkommt.

Und noch etwas, das mit meinem Selbstverständnis zu tun hat: Mir ist es weitaus lieber, ein Fremder, der das aus Berufswegen macht und den dafür notwendigen Abstand hat, wischt mir den Hintern ab, wenn ich selbst zu schwach dafür bin, als ein vertrauter oder geliebter Mensch - denn mir wäre das mehr als peinlich, mein Siechtum offen präsentieren zu müssen - ich will, dass mich alle in Erinnerung behalten, wie ich gesund und im Besitz meiner körperlichen und geistigen Kräfte war.

Und ein letzter (konsequenter aus dem Gesagten) Punkt - das habe ich auch bei der letzten OP so gehandhabt: Da es nahezu unmöglich ist, dem Gesundheitswesen zu entkommen und damit einer Benachrichtigung der Angehörigen, bin ich nach der Diagnose zur Behandlung (und das wäre im letzten Fall auch: um zu sterben) ins Ausland.

Also weiß niemand aus deiner Familie von deiner Erkrankung?
****3or Frau
4.838 Beiträge
@*******lupp

Du bist doch aber Single oder ist deine Partnerin einfach so mit dir ins Ausland? Was sagst du ihr, wenn du im Krankenhaus bist, was du da tust? Oder sagst du nur: ‚Bin mal ein paar Tage weg‘?
Ich habe keine Partnerin. Die mir nächsten Personen sind meine beiden Söhne.

Hätte ich eine Partnerin, würde ich gleich handeln und behaupten, ich müsse terminlich nach Italien/Frankreich/England.

Bei meinem Gesundheitszustand erübrigt sich die Frage, noch eine Partnerschaft einzugehen.
****3or Frau
4.838 Beiträge
Für mich - und oha, auch ich rede nur von mir - wäre es undenkbar, meine liebe Tochter derart zu hintergehen. Wir haben ein komplett anderes Verhältnis. Wir wären mit Sicherheit gegenseitig die ersten, die Bescheid wüssten.
Das könntecich ihr nie antun.
Freunde etc. meinetwegen.
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