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Tödliche Erkrankung und Partnerschaft

Der TE hat gefragt und ich habe aus meiner Sicht und Überzeugung (und auch aus dem Glauben heraus, der mir vermittelt wurde) geantwortet - offen und frei und ehrlich. Dass dies nicht notwendigerweise nachvollzogen, gebilligt und gutgeheißen werden kann, liegt in der Natur der Sache.
Allerdings lasse ich mir deshalb nicht unterstellen - von niemandem, schon gar nicht von Foristinnen, die mich überhaupt nicht kennen, aber nichtsdestotrotz scheinbar die alleinige Wahrheit für sich und die ganze Welt gepachtet haben -, ich hätte keine oder keine ausgeprägte Beziehung zu meinen Söhnen.
Genauso wenig will ich mir anhören müssen, ich handelte nach dem Motto "nach mir die Sinflut" und als Gipfel der totalitären Unverschämtheit und Überheblichkeit, ich schriebe wenigstens in meinem Testament von meinen Beweggründen und meine Hinterbliebenen sollten gefälligst schauen, wie sie damit klarkämen ...

Nur mal zur Horizonterweiterung: Es gibt genug Kulturen und Religionen auf dieser Welt, wo Sterbende alleine gelassen werden, weil es als höchstes Gebot des Respekts gilt.
Resepkt vor Gott und Respekt vor dem, was passiert.
Wieso?
Beim Sterben trennt sich die Seele vom Körper. Sie geht nach Hause. Dabei darf niemand stören. Denn es folgt ein neues Kapitel, woanders.
Der Sterbende sollte davor seine Kinder gesegnet haben (kann auch schriftlich in einem Testament geschehen) und seine schlimmsten Sünden bekannt haben (kann ebenso im Testament erfolgen) - man sollte also tunlichst rechtzeitig schon sein Testament machen.

Danach, also wenn jemand gestorben ist, wird gefeiert - denn der Verstorbene hat's geschafft und jetzt geht es ihm besser und alle sollen sich darüber freuen und deshalb Gott preisen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dies jenseits aller christlichen Vorstellungkraft und Moral ist - man muss doch traurig sein über den Verlust! - aber aus Toleranz und Nächstenliebe als Quintessenz der hier vorherrschenden Religion, hielte ich es angebracht, auch andere Traditionen und Kulturen gelten zu lassen.
*****eib Frau
921 Beiträge
Zitat von *******lupp:

Ich kann mir gut vorstellen, dass dies jenseits aller christlichen Vorstellungkraft und Moral ist - man muss doch traurig sein über den Verlust! - aber aus Toleranz und Nächstenliebe als Quintessenz der hier vorherrschenden Religion, hielte ich es angebracht, auch andere Traditionen und Kulturen gelten zu lassen.

Ach, nun ja......Freddy Mercury zum Beispiel, war eigentlich ein Parse. Da kann Jeder, der mag, ja mal nachschauen gehen, wie Bestattungen nach traditionell parsischem Ritus eigentlich laufen sollen, und was "die Türme des Schweigens" sind.
Oder Madagaskar.....ist diesbezüglich auch ganz interessant und so für den üblichen Mitteleuropäer eher doch sehr "gewöhnungsbedürftig".
😁
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Marcus_83

Meine Einstellung ähnelt der deiner Frau.
Es war ihre Entscheidung, und sie wird diese
Welt verlassen haben,wie sie es sich in dieser
Situation vorgestellt hat.
Du magst für dich etwas anders machen wollen,
aber sie wollte wohl ,bis zu letzt,den Mann,den sie kannte
und wohl auch geliebt hat, und keinen anderen,vielleicht,
im Umgang gehemte, unnütz Hoffnung verbreitende Person.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
blupp_blupp

Ich schrieb dies schonmal,
der Sterbende hat gefälligst die
Erwartungen der Hinterbliebenen zu beachten,
also darf er noch nicht einmal so sterben,wie er
es möchte.
Das einzig Gute daran ist, es kann einem egal
sein,was hinterher getuschelt und getratscht wird.
Du hast eine Frage gestellt die jeder aus seiner Sicht beantwortet hat.

Ansonsten hätte eine Umfrage mit Ja und Nein gereicht?

Diese Antwort von dir ist … na ja.. ich schweige lieber.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Hazmebien

Du musst nicht schweigen,rede ruhig,
jede begründete Meinung muss die Chance
haben gehört zu werden, ich kann es vertragen.
Nein Danke

Für mich ist hier alles gesagt😊
*****yna Frau
1.661 Beiträge
Nur mal zur Horizonterweiterung:

Danke für die Erweiterung unseres Horizontes - aber ich denke, das war fast allen hier auch vorher schon geläufig, dass es Kulturen gibt, in denen mit dem Tod und dem Sterben anders umgegangen wird.

Es gibt genug Kulturen und Religionen auf dieser Welt, wo Sterbende alleine gelassen werden, weil es als höchstes Gebot des Respekts gilt.
Resepkt vor Gott und Respekt vor dem, was passiert.
Beim Sterben trennt sich die Seele vom Körper. Sie geht nach Hause. Dabei darf niemand stören. Denn es folgt ein neues Kapitel, woanders.

Und es gibt eben auch Kulturen, bei denen es als respektvoll gilt, wenn Sterbende nicht allein gelassen werden, auch wenn sie gläubig sind und an ein Leben nach dem Tod glauben. Aber nicht jeder Mensch glaubt daran.

Und selbst, wenn man an ein Leben nach dem Tod glaubt und vielleicht auch daran, dass man sich dort im nächsten Leben wieder trifft, so muss man doch erst einmal Abschied nehmen. Und jemanden, den man von ganzem Herzen liebt, mit dem man sein Leben verbracht hat, der Teil des täglichen Lebens war, gehen zu lassen, ohne ihn weiter leben zu müssen, fällt eben vielen Menschen sehr schwer.

Vielleicht ist das bei dir anders. Ich beneide die Menschen, die weniger trauern und traurig sind, vielleicht sogar in ihrer Kultur feiern und sich freuen, weil es dem verstorbenen Mensch besser geht, er nicht mehr leiden muss. Ich gehöre dazu nicht, ich leide sehr intensiv und bin sehr lange sehr traurig. Und ich schäme mich deswegen nicht.

Und ich würde mit einem Menschen, der mir am Herzen liegt und dem ich auch viel bedeute, immer zusammen sein wollen, auch im Sterben und auch, wenn das nicht einfach wäre. Und ich hoffe, dass meine Empathie dann ausreichend dafür ist, um die letzte Zeit angenehm zu verbringen und liebevoll, erkennen zu können, was mein liebster Mensch braucht und was nicht. Aber ich bin zuversichtlich, dass das gelingen kann, wenn man sich kennt und nahe steht. Und ich wünsche mir das auch für mich selbst, ich wünsche mir, dass mir meine Familie beisteht, wenn ich mal gehen muss, soweit es ihnen möglich ist.
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Lieber TE,
Wenn du nur Zustimmung wolltest, stelle keine offenen Fragen nach der Meinung anderer User.
Ganz einfach.
👍👍
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Bluelibelle

An welcher Äußerung von mir machst du das fest?
Ich habe mehrmals geschrieben,daß es kein Falsch
oder Richtig in dieser Situation gibt.
Allerdings,wenn ich mich und meine Meinung dazu,
in einem Beitrag wiederfinde, möchte ich das auch
äußern können.
Es ist ja nicht so,als ob ich keine Meinung zum Thema habe.
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Zitat von ******gor:
blupp_blupp

Ich schrieb dies schonmal,
der Sterbende hat gefälligst die
Erwartungen der Hinterbliebenen zu beachten,
also darf er noch nicht einmal so sterben,wie er
es möchte.
Das einzig Gute daran ist, es kann einem egal
sein,was hinterher getuschelt und getratscht wird.

Das führt alle vor,
Die eine andere Meinung haben, als du selbst.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Es ging mir um eine gewisse Erwartungshaltung der Hinterbliebenen.
Wenn sich jemand,wie auch immer entscheidet,wäre ich der
letzte,der darüber ein Urteil spricht.
Das steht mir gar nicht zu.
Was ich allerdings zur Sprache bringe,ist,daß die Hinterbliebenen
die Entscheidung nicht akzeptieren,weil sie nicht mit ihrem
Verständnis konform geht und sie sich in der Situation anders
verhalten möchten, und das auf ihren Partner übertragen.
*******TcH2 Frau
3.077 Beiträge
Ich finde es gibt nichts schlimmeres, als SOWAS zu verheimlichen. Das hat was mit Respekt meinem Partner gegenüber zu tun. Es gibt keinen Grund es nicht zu sagen!

Ich hab es leider selbst erlebt. Mein Vater ist innerhalb von 4 Wochen gestorben. Für mich, war er kerngesund und dann plötzlich nicht mehr da. Er hat auch kein Wort gesagt, obwohl er irgendetwas gewusst haben MUSS.
Ich stelle sich auch heute (1 1/2 Jahre später) immer noch die Frage, WARUM!
Das Verstehen und Begreifen, das er nicht mehr da ist, ist eine Sache aber das Verstehen, warum er nichts gesagt hat, das kommt einfach nicht.

Ich verstehe, wenn man dem Partner/Familienmitglied nicht wehtun möchte, aber NICHTS zu sagen ist weitaus schlimmer.
Mein Mann hatte mir nach der Diagnose Vorwürfe gemacht Schuld an der Erkrankung. Zu sein und hat mich behandelt wie eine Fremde. Er wollte keine Unterstützung, hat sie dennoch gerne stillschweigend angenommen.
Ich hab seine Reaktion dem Schock und Umgang damit zugegeschrieben.
Dennoch habe ich stillschweigend gelitten ob des Umgangs damit.
Ähnlich war es bei einem nahen Angehörigen, nur haben die Kinder diese Denkweise der sterbenden Mutter übernommen und den Kontakt zum Vater abgebrochen.

Kein Mensch ist Schuld an einer tödlichen Erkrankung.
Aber die Auswirkungen auf die Angehörigen gehen weit über den Tod hinaus.

Nichts sagen ging in beiden Fällen nicht, da es zu offensichtlich war.
****3or Frau
4.832 Beiträge
Die Hinterbliebenen haben einzig die Erwartung auf Offenheit.

Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass jegliche Bitten des Erkrankten ignoriert werden.

Es ist diese im Vorfeld bereits unterstellte Unmündigkeit, die mich nervt.

Hach, sind die Nicht-Kranken nicht alle total würdelose, tratschende, uncoole, hysterische Auf-den-SackGeher?
****ity Paar
16.583 Beiträge
Ich denke, manche Menschen, müssen die Diagnose, erstmal sacken lassen. Vielleicht wird die Zeit , die man noch hat, unterschätzt.
*********kend Paar
14.113 Beiträge
Zitat von *******enne:
Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass jegliche Bitten des Erkrankten ignoriert werden.

Ich finde das ist ein sehr gutes Beispiel. Ab dem Moment an dem feststeht das einer in der Familie nicht mehr lange zu leben hat ist es vorbei mit dem unbeschwerten Zusammenleben. Dann haben alle ständig vor Augen dass sie Abschied nehmen müssen. Alles wird künstlich verharmonisiert. Ganz automatisch geschieht das. Auch wenn keiner das will es geschieht.

Ich denke, manche Menschen, müssen die Diagnose, erstmal sacken lassen. Vielleicht wird die Zeit , die man noch hat, unterschätzt.
Und auch menschen wie z.B @*******lupp können sich immer noch anders entscheiden und die Familie doch noch einweihen. Wenn sie bereit dazu sind. Es ist nichts in Stein gemeißelt und der Thread hier behandelt ein gesellschaftliches Thema über das niemand sonst den Austausch möchte.
g/w
Alles wird künstlich verharmonisiert. Ganz automatisch geschieht das. Auch wenn keiner das will es geschieht.
Zitat Ende

Das kann ich aus meiner Erfahrung so nicht bestätigen.

Auch aktuell nicht.

Da kann jeder nur für sich sprechen.
Sterbende und ihre Angehörigen sind so unterschiedlich wie andere Menschen auch.

Z.B. kannte ich einen Mann, der mit Mitte 30 an Leukämie erkrankte, mit der Prognose (die sich dann auch bewahrheitete) nur noch fünf Jahre zu leben.
Er konnte sich seiner Angst nicht stellen, lenkte sich nur noch am PC ab, und wurde seiner Partnerin gegenüber aggressiv. Als er sie eines Tages sogar schlug, musste sie ihn schweren Herzens hinauswerfen...

Es gibt aber auch Fälle, in denen Paare, bei denen einer jung sterben muss, diese Phase sehr bewusst und intensiv und gerade deshalb ohne Scheuklappen und falsche Hemmungen durchleben.
*********kend Paar
14.113 Beiträge
Zitat von *********en_79:

Es gibt aber auch Fälle, in denen Paare, bei denen einer jung sterben muss, diese Phase sehr bewusst und intensiv und gerade deshalb ohne Scheuklappen und falsche Hemmungen durchleben.

Wenn einer jung stirbt gibt es gewiss noch sehr viel zu sagen. Und jetzt zum Alter: Ich habe überlegt und bin zum Schluß gekommen dass Beziehungen in denen ganze Familien Jahrzehnte zusammenleben und sich bis dato nichts zu sagen hatten das dann alles unbedingt in die letzte Lebenszeit verlegen müssen auch ganz schön traurig sind.

g/w
****3or Frau
4.832 Beiträge
Ich finde, das beste draus machen, nicht verharmonisieren. Das eine ist positiv ausgedrückt, das andere negativ, schon alleine deswegen nicht.

Ich habe mich von einer sehr langjährigen Freundin vor einigen Jahren endgültig abgewendet, obwohl ich wusste und weiß, dass sie nicht mehr so lange unter uns weilen wird. Einfach, weil ich diesen Menschen nicht mehr in meinem Leben haben wollte. Unabhängig von der Krankheit. Und wie gut, dass ich es wusste, so konnte ich diese ganz bewusste Entscheidung mit allen Konsequenzen treffen.

Wie gesagt, dieses Argument der dümmlichen Angehörigen und Freunde, die sich penetrant überharmonisch anbiedern, gibt es scheinbar nur bei Vereinzelten.
*****yna Frau
1.661 Beiträge
@*********kend
Da gebe ich dir absolut recht. Und dennoch - besser spät als nie.
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zitat von *******enne:
Wie gesagt, dieses Argument der dümmlichen Angehörigen und Freunde, die sich penetrant überharmonisch anbiedern, gibt es scheinbar nur bei Vereinzelten.

Ja, gegen dieses Argument verwehre ich mich auch.
Manche mögen vereinzelt solche Verwandte und "Freunde" haben, ich kenne übrigens persönlich keinen einzigen Fall, in dem das so gewesen ist.

Klar ist doch: Falls man sich nichts zu sagen hatte über die Jahre, braucht man es auch im akuten Fall nicht zu tun.
Das wird doch sowieso niemand erwarten, darum geht es doch hier gar nicht.
Es geht um Angehörige, die einem lieb und vertraut sind, nicht um die Großtante, die einen immer schon genervt hat mit ihren ewigen Einmischungen.

Ich finde diesen Thread dennoch wichtig, weil er Aspekte beleuchtet, die man sich besser im Vorfeld überlegt, als plötzlichen mit dieser Situation konfrontiert zu werden, um dann womöglich kopflos zu reagieren.
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Ich habe mir das alles schon mit 21 überlegt.
War nötig, zu dieser Zeit.
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