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Tödliche Erkrankung und Partnerschaft

****mi Frau
3.116 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde diesen Thread dennoch wichtig, weil er Aspekte beleuchtet, die man sich besser im Vorfeld überlegt, als plötzlichen mit dieser Situation konfrontiert zu werden, um dann womöglich kopflos zu reagieren.

Stimmt! Wichtig wäre vor allem auch, auch wenn es schwer fällt, darüber zu reden BEVOR man in diese Situation kommt…
Es müssen ja auch nicht Krankheiten sein, es kann auch ein Unfall sein bei dem es keine Aussicht auf Heilung gibt, dann wäre es gut zu wissen was ein naher Angehöriger möchte….
*******019 Frau
2.424 Beiträge
Sechs Jahre einen Menschen begleiten und wissen das es immer der letzte Tag sein kann, ist sehr schwer . Aber ich würde es immer wieder wissen wollen um mit de Menschen zusammen sein zu können solange es geht. Ich habe damals meinen Menschen geheiratet um das Leid mit ihm tragen zu können
*****eib Frau
921 Beiträge
Das kenne ich aus der eigenen Familie und was willst Du auch machen, es ist eben, wie es ist. Gemeinsame Zeit bekommt allerdings wirklich eine andere Qualität.
Rilke hat es richtig gemacht!
Was wird einem als letzte Stufe der Reife alles genommen und geraubt, wenn Sterbende nicht in Ruhe gelassen werden?

Hier mal ein Zitat zum Überdenken:

Die Verteidigung oder Hinausschiebung der Grenzen meiner Verfügbarkeit und damit meiner Freiheit gegenüber helfend-entlastenden Zugriffen betrifft aber auch einen basalen Grundbestand meiner Schmerzen und Leiden (als Voraussetzung meiner personalen Reifung) sowie meiner Angst und anderer Gemeinsinne als Voraussetzung meiner Empfangsbereitschaft für den Anspruch des Anderen auf und seinen Einbruch in mich. Überhaupt habe ich mir mein Recht auf Krisen, Grenzsituationen und andere Lasten wie Behinderung, Krankheit, Altern, Sterben und Tod als zu mir zugehörig zu sichern, wenn ich mein Leben wirklich erfahren und Widrigkeiten biographisch nutzen will.

Dörner, Klaus: "Gesundheitssystem: In der Fortschrittsfalle", Dtsch Arztebl 2002; 99: A 2462–2466 [Heft 38]
*****eib Frau
921 Beiträge
Zitat von *******lupp:
Rilke hat es richtig gemacht!
Was wird einem als letzte Stufe der Reife alles genommen und geraubt, wenn Sterbende nicht in Ruhe gelassen werden?

So weit, so gut.....oder schlecht. Das Dingelchen hat nur einen klitzekleinen Schönheitsfehler.....kommst Du selber drauf?
Wer das nämlich wirklich wollen würde, in Ruhe gelassen werden von Menschen, denen er was bedeutet.....der würde tunlichst nicht in einem großen Forum drüber schreiben über seine Situation.
Demnach: Ich wünsche Dir viel Kraft, auch noch darunter möglichst viele schöne Tage, und dass sich die Richtigen für Dich bei Dir melden....von denen Du Dir das eben höchstwahrscheinlich wünscht, wenn Du ehrlich bist.
Zitat von *****eib:
Wer das nämlich wirklich wollen würde, in Ruhe gelassen werden von Menschen, denen er was bedeutet.....der würde tunlichst nicht in einem großen Forum drüber schreiben über seine Situation.

Hier scheint ein eklatantes Missverständnis vorzuliegen - in diesem großen Forum gibt es -A). nämlich niemanden, der mir etwas bedeutet. Außerdem - B). kennt mich hier niemand und meine Anonymität ist gewahrt.

Und zum anderen wird hier über etwas diskutiert, wo ich mich einbringe und meinen Standpunkt (den anderen, so wie's aussieht) vertrete. Ich schreie weder um Hilfe, noch weniger um Aufmerksamkeit, möchte nur dem ein oder anderen, der vielleicht anders als die Mehrheit denkt und empfindet, zeigen, dass er damit nicht alleine ist - und falls er sich nicht getraut, sich in diesem großen Forum zu Wort zu melden, eine Sprache geben.
*****eib Frau
921 Beiträge
@*******lupp
Nun, dafür wars schon sehr persönlich auch geschildert. Ich nehm es Dir nicht so wirklich ab. Wichtig ist, dass Du es Dir selber abnimmst, dann ist gut. Will Dir da auch nicht weiter zu nahe treten. Ist nur als kleinen Stups an den Fisch gedacht, ob der vielleicht doch nochmal besser mit wem reden möchte.
Du wirst schon wissen, mit wem dann.
Ich mag ja Fische...... *g*
*********ntine Frau
18 Beiträge
Zitat von *********tWind:
Meine moralischen Grundwerte würden mich dazu verpflichten, es ihm zu sagen. Schon allein um ihm die Wahl zu lassen, zu gehen. Oder soll er mir beim verfaulen und dahinsiechen zugucken?

Derjenige Partner, welcher in solch einer Situation eimen Menschen verlässt, statt gerade in solch einer Situation da zu sein für die erkrankte Person, finde ich, wäre ein derart schlechter Mensch m.M.n. Oder bist Du ernsthaft der Ansicht, man sollte nur die schönen Momente, nicht aber traurige/negative miteinander teilen?
*********ntine Frau
18 Beiträge
Zitat von *****_54:
Mir ist kein Fall bekannt, in dem man einfach zum Arzt geht und beim ersten Termin erfährt, dass man eine tödliche Krankheit hat und keine Hoffnung mehr besteht.
Normalerweise gibt es bereits Symptome und auf eine erste Diagnose folgen eine ganze Reihe von Untersuchungen, die zur Abklärung und schließlich endgültigen Gewissheit beitragen. Trotzdem gibt es meist auch Therapien, die das restliche Leben verlängern und erträglicher machen.

Das alles passiert nicht von heute auf morgen und wird kaum dem eigenen Partner verborgen bleiben. Es sei denn, die Beziehung ist so locker und unverbindlich, dass der andere das nicht mitbekommt und auch gar nicht die eine und andere Frage stellt.
Wenn es tatsächlich eine so oberflächliche Beziehung ist, würde ich den Kontakt unter einem Vorwand abbrechen und den Rest alleine durchziehen.

Ist es aber ein vertrauensvolles Verhältnis, das von Zuneigung und Respekt geprägt ist, würde ich es natürlich sagen. Anderenfalls wäre es der totale Vertrauensbruch, der mehr Schaden anrichten würde als eine vorübergehende "Schonung" des Partners. Denn irgendwann mal wird er sowieso mit der finalen Tatsache konfrontiert werden müssen.

Natürlich gibts solche Fälle. Manchmal kann man noch nicht einmal mehr jmd etwas sagen oder geheilt werden. Gerade die Pandemie hat deutlich genug gezeigt. Wie schnell etwas geschehen kann.
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
@*********ntine

Es ging doch bei der Eingangsfrage darum, dass man dem anderen bewusst nichts erzählt, um sich die letzten Wochen ganz nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, ohne "Einmischung" des Partners oder der Familie.

Wenn gar keine Zeit mehr bleibt, den Partner einzuweihen, erübrigt sich das doch ohnenhin, auch wenn man es selbst gewollt hätte.
Zitat von *****_54:

Es ging doch bei der Eingangsfrage darum, dass man dem anderen bewusst nichts erzählt, um sich die letzten Wochen ganz nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, ohne "Einmischung" des Partners oder der Familie.

Oder andere Lesart:

Es ging doch bei der Eingangsfrage darum, dass man dem anderen bewusst nichts erzählt, um den Partner und die Familie zu schonen.
(Ein Phänomen übrigens, das gar nicht so selten und in der Psychoonkologie weit verbreiteter ist als die angesprochene letzte Form von Egoismus).
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zitat von *******lupp:
Oder andere Lesart:

Es ging doch bei der Eingangsfrage darum, dass man dem anderen bewusst nichts erzählt, um den Partner und die Familie zu schonen.

Ja, richtig, so kann man es auch sehen.
Woher weiß man aber, dass der andere in dieser Sache geschont werden will?
Wenn man Angehörige hat, die sich irgendwie übergriffig verhalten, und einen schwerkranken durch das Drama, das sie veranstalten, nur noch weiter belasten würden, kann ich es verstehen, wenn man sowas lieber verschweigt.

Ich kenne solche Menschen. Die verbal stochern und bohren, mit vorgeblich guten Absichten, bis man sich irgendwie missbraucht fühlt. Die, um sich als besonders gute Menschen darzustellen, soviel "Mitgefühl" zeigen, dass sie sich selbst damit mal wieder total in den Vordergrund rücken.

Es hat schon Leute gegeben, die sich gerade bei schwerer Krankheit vom Partner getrennt haben, um in Frieden das kurze Restleben genießen zu können...
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zitat von *********en_79:
Wenn man Angehörige hat, die sich irgendwie übergriffig verhalten, und einen schwerkranken durch das Drama, das sie veranstalten, nur noch weiter belasten würden, kann ich es verstehen, wenn man sowas lieber verschweigt.

Das wäre ein klarer Fall, denen würde ich auch nichts erzählen.
Zitat von *****_54:
Woher weiß man aber, dass der andere in dieser Sache geschont werden will?

Weil man weiß und am eigenen Leib spürt, wie erschütternd die Diagnose/das Urteil "Krebs" ist.

(Ein weiterer Fakt aus der Psychoonkologie - ganz im Gegensatz zu der hier von vielen vertretenen Auffassung: Aus Ratlosigkeit und Hilflosigkeit ziehen sich viele "Freunde" und Partner zurück, weil sie mit dem Fakt "Krebs" schlicht und ergreifend überfordert sind).

Zitat von *********en_79:
Wenn man Angehörige hat, die sich irgendwie übergriffig verhalten, und einen schwerkranken durch das Drama, das sie veranstalten, nur noch weiter belasten würden, kann ich es verstehen, wenn man sowas lieber verschweigt.

Ich kenne solche Menschen. Die verbal stochern und bohren, mit vorgeblich guten Absichten, bis man sich irgendwie missbraucht fühlt. Die, um sich als besonders gute Menschen darzustellen, soviel "Mitgefühl" zeigen, dass sie sich selbst damit mal wieder total in den Vordergrund rücken.

Es hat schon Leute gegeben, die sich gerade bei schwerer Krankheit vom Partner getrennt haben, um in Frieden das kurze Restleben genießen zu können...

Völlig richtig, diese Seite gibt es auch, weil sich viele unbedingt nichts schuldig bleiben möchten und sich Vorwürfe/Selbstvorwürfe ersparen wollen - leider - und es gar nicht so sehr um den Kranken/Sterbenden geht.

(Da fällt mir ein: Was bedeutet DRK? - Yep. Durch Rettung krepiert;)
*****eib Frau
921 Beiträge
Zitat von *******lupp:

Weil man weiß und am eigenen Leib spürt, wie erschütternd die Diagnose/das Urteil "Krebs" ist.
Oder weil man seine Angehörigen und Freunde da charakterlich (einmal mehr?!)
gnadenlos unterschätzt?
*****_54 Frau
11.795 Beiträge
Zitat von *******lupp:
Weil man weiß und am eigenen Leib spürt, wie erschütternd die Diagnose/das Urteil "Krebs" ist.

Mir geht dieses Thema sehr nahe, es sind beileibe keine theoretischen Überlegungen.

Wie schon erwähnt, habe ich zwei Lebenspartner und einen sehr nahen Freund durch Krebs verloren. Alle haben mich nach ihrer Diagnose eingeweiht und ich konnte sie bis zum Ende begleitet. Durch ihre Offenheit konnte ich sie unterstützen und habe Verständnis entwickelt für sie und ihre veränderten Bedürfnisse. Ich habe nervige Verwandtschaft beruhigt und teilweise auch ferngehalten.

Dass man bei dieser Begleitung auch Fehler machen kann, ist leider möglich.
Gut wäre es, sich an eine Organisation wenden zu können, die einen beim Umgang mit tödlich Erkrankten unterstützt.

Aber ich schrieb schon, wer es anders halten möchte, hat alles Recht dieser Welt, seine letzte Zeit für sich so zu gestalten, wie es gut und richtig für ihn ist. Dazu braucht er noch nicht mal das Argument der Schonung ins Feld zu führen.
Zitat von *****_54:
Gut wäre es, sich an eine Organisation wenden zu können, die einen beim Umgang mit tödlich Erkrankten unterstützt.

Zum Beispiel:

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/leben-mit-krebs/beratung-und-hilfe/professionelle-unterstuetzung.html

https://www.krebsinformationsdienst.de/

https://www.inkanet.de/
*****eib Frau
921 Beiträge
Zitat von *****_54:

Mir geht dieses Thema sehr nahe, es sind beileibe keine theoretischen Überlegungen.

Dito.
Und spätestens, wenn eigentlich deutliche Geburtstagsgeschenke schon überraschend eine Ewigkeit früher z.b. an Ostern kommen, dann würde mir das sagen, dass entsprechende Leute erstens sehr wohl längst Bescheid wissen, aber zweitens auch nur nach einem Weg suchen, einerseits zuverlässig für mich trotz aller Schwierigkeiten da zu sein und das zu zeigen, auch, wenn kein Betroffener reden mag oder kann, andererseits nicht anmaßend zu werden oder übergriffig.
Grade wenn man sich noch nicht so gut kennt und grade wenn die Situation auch deutlich schwer psychisch belastet,
Ganz sicher tut sich diesen Spießrutenlauf durchs Mienenfeld doch auch keiner an, weils dafür irgendwelche öffentlichen Stilnoten gäbe.....das wäre doch echt in den allermeisten Fällen blöd unterstellt.

Normalerweise tut Mann oder Frau so etwas, weil eben das ganz genau dieser Mensch der ist und war und sein wird, komme, was wolle und wurschtegal, was mal daraus noch wird oder auch nicht.
Das ist doch nicht wichtig.
Da stellt sich die lächerliche Warum- Frage doch gar nicht weiter.
Und es stellen sich auch keine Forderungen Pflichten o.ä.
für Irgendwen.
Ein großes Geheimnis treibt immer einen Keil in eine Beziehung. Wer eine schwere Krankheit verschweigt, betrügt seinen Partner ähnlich wie mit einer Affäre.

Niemand ist derselbe mit so einem Wissen im Kopf, und der Partner wird zwangsläufig spüren, das etwas anders ist, muss aber mit dem diffusen Gefühl der Entfremdung leben.
*******elle Frau
35.851 Beiträge
Ganz zu schweigen von den Folgen der Behandlung.

Ich wüsste nicht , wie ein Partner , eine Chemo, oder Bestrahlung und deren Folgen,
Nicht mitbekommen könnte.
*********kend Paar
14.113 Beiträge
Zitat von *******elle:
Ich wüsste nicht , wie ein Partner , eine Chemo, oder Bestrahlung und deren Folgen,
Nicht mitbekommen könnte.

Nicht wenn derjenige keinerlei lebensverlängernde Maßnahmen haben möchte. Dann wären auch die 39!! Bestrahlungen, wie bei meiner Mutter, dankend abgelehnt worden. Denn schon von Anfang an stand fest das sie sterben wird.

g/w
Ich verstehe es so und sehe es so , wenn man sich entscheidet Chemotherapie und Bestrahlungen und auch OPs zu machen kann man es nicht verheimlichen.
*******elle Frau
35.851 Beiträge
Richtig, ganz genau!
Kann man dann nicht.

Mit Anfang 20 wollte ich diese Chemo unbedingt.
Wir waren erst 1 Jahr verheiratet.
Wollten Kinder. Glücklich sein. Reisen, leben.

Wie hätte ich da 26 Wochen Chemo, 3 mal die Woche, verheimlichen können?
Da hätte mein Mann schon blind und taub, und sehr wenig empathisch gewesen sein müssen.
Kalt , uninteressiert.
*********kend Paar
14.113 Beiträge
Zitat von *******elle:

Mit Anfang 20 wollte ich diese Chemo unbedingt.

Was völlig verständlich ist. Und ich nehme an weil man dir eine Heilung in Aussicht gestellt hat. Und jetzt denke das Ganze nochmals durch wenn du 70 bist und die ganze Prozedur nur leicht lebensverlängernd ist.

g/w
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