Wenn es eine Partnerschaft im Sinne von Beziehung ist, dann sehe ich eine hohe Verantwortung darin, dem Partner die letale Krankheit mitzuteilen. Was soll der falsche Stolz? Ist der Leidensweg vorprogrammiert, dann wird auch diese Phase eine gemeinsame sein sollen. Die physische und psychische Veränderung wird nie und nimmer zu verbergen sein. Ich denke, dass auch der Betroffene nicht immer die Kraft haben wird, über die Krankheit hinwegzusehen und die verbleibenden Stunden nur noch zu genießen. Angst, Kummer, Soege, Wut, Unverständnis, auflehnen gegen die Krankheit sind empirisch befundene Begleiter dieser Phase for den Betroffenen. Der Verfall wird nicht aufzuhalten sein. Erst in der letzten Phase den Partner davon in Kenntnis zu setzen, grenzt an Geheimniskrämerei und Vertrauensbruch. Aus der Sicht des nichtinformierten Partners. Schon aus Respekt dem Partner gegenüber sehe ich es als unabdingbar, die Krankheit und die Unheilbarkeit zu artikulieren. Gerade im Schmerz und Kummer und Unverständnis beim Hinterbliebenen zu vermeiden. Ich habe bei zwei meiner Männer erlebt, dass eine letale Diagnose gestellt wurde. Beide gaben mich bei Bekanntwerden der Krankheit und des Todes frei. Beidesmal bin ich felsenfest an der Seite der sterbenden Liebe geblieben. Keine einfache Angelegenheit. Aber eine schöne Beziehung. Und: die Diagnose ist der Anfang eines unangenehmen, leidvollen, schmerzvollen Endes. Und ich habe keine Sekunde bereit. Und beide Partner sahen es als großes Geschen. In einer dritten Beziehung wurde auch die Diagnose samt kurzer Lebenserwartung ausgesprochen. Mein Partner, ein Mediziner, schloss einen gemeinsamen Weg aus und ging nach Brasilien, nachdem er mir die Diagnose mitteilte. Ich akzeptierte und er ging alleine seinen Weg. Im November erhielt ich die Botschaft seiner medizinischen Betreuung, dass er verstorben sein. In Frieden mit sich selbst. Ich danke ihm noch heute, dass er nicht einfach gegangen ist, ohne mir seine Krankheit mitzuteilen. Das war fair. Dass er alleine dann sterben wollte, war seine eigene Entscheidung. Und es steht mir nicht zu zz erwarten, dass er seinen letzten Weg mit mir gehen wollte. Er hat an mich gedacht, hat mir eine Nachricht zukommen lassen, das war das schönste Geschenk, das er mir noch hat machen können. Nun habe ich drei Partner durch Krankheit verloren, blicke dennoch positiv dem Kommenden entgegen.
Zusammenfassend will ich sagen, dass natürlich jeder es si handhaben soll, wie es für ihn richtig und wichtig erscheint. Ich kann nur aus der Sicht der dreimal Betroffenen berichten. Und ich weiß, dass es auch Partner gibt, due mit Krankheit und Tod nicht umgehen können, die eine Begleitung , ein Weiterhin-Partner-sein nicht schaffen können. Auch dies ist zu respektieren. Alles Gute.