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Tödliche Erkrankung und Partnerschaft

*******su80 Frau
540 Beiträge
Zitat von *****ven:
Zitat von ********ious:
Geht es hier nicht mehr nur um betreutes denken, sondern nun auch noch um betreutes mitfühlen? Mich muss man vor gar nichts schützen oder bewahren- nicht mal vor mir selbst! Mein Leben, meine Entscheidung wie ich mit den Dingen umgehe. Niemand muss mich hier an die Hand nehmen und wie einen unmündigen behandeln.

Natürlich ist es aber immer besser, sich und dem anderen etwas vor zumachen. Wie soll man das nennen? Einen ehrlichen Betrug? Ich lüg dich ja nur weil ich es gut mit dir meine? Geschenkt! Was für eine Verrohung...

Das gilt aber dann umgekehr schon für den oder die Erkrankten auch. Ich bin nicht "meldepflichtig" und auch nicht "emotional einstimmunsgpflichtig" für andere.

Nuja es steht aber definitiv die Trennung bevor im Falle einer unheilbaren Erkrankung- ich zieh ja auch nicht einfach Knall auf Fall aus oder beende die Beziehung durch Ghosten ohne meinem Partner das mitzuteilen- soll es geben aber mal ehrlich: ist das eine erstrebenswerte, faire Charaktereigenschaft?
*******su80 Frau
540 Beiträge
Zitat von *****ven:
Zitat von ********ious:
Geht es hier nicht mehr nur um betreutes denken, sondern nun auch noch um betreutes mitfühlen? Mich muss man vor gar nichts schützen oder bewahren- nicht mal vor mir selbst! Mein Leben, meine Entscheidung wie ich mit den Dingen umgehe. Niemand muss mich hier an die Hand nehmen und wie einen unmündigen behandeln.

Natürlich ist es aber immer besser, sich und dem anderen etwas vor zumachen. Wie soll man das nennen? Einen ehrlichen Betrug? Ich lüg dich ja nur weil ich es gut mit dir meine? Geschenkt! Was für eine Verrohung...

Das gilt aber dann umgekehr schon für den oder die Erkrankten auch. Ich bin nicht "meldepflichtig" und auch nicht "emotional einstimmunsgpflichtig" für andere.

Nuja es steht aber definitiv die Trennung bevor im Falle einer unheilbaren Erkrankung- ich zieh ja auch nicht einfach Knall auf Fall aus oder beende die Beziehung durch Ghosten ohne meinem Partner das mitzuteilen- soll es geben aber mal ehrlich: ist das eine erstrebenswerte, faire Charaktereigenschaft?
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Zitat von *****eib:
Zitat von *****ven:

Das gilt aber dann umgekehrt schon für den oder die Erkrankten auch. Ich bin nicht "meldepflichtig" und auch nicht "emotional einstimmunsgpflichtig" für andere.

Naja, im Falle dass Du HIV positiv bist und die Viruslast ist oben, wärs äußert dusslig von Dir, nichts zu sagen.
M.W. sogar strafbar, auch wenn eigentlich jeder es ja selbst in der Hand hat, sich zu schützen.

Darum geht es hier aber nicht. Hier geht es darum, ob jemand verpflichtet (moralisch) ist, dem Partner / der Partnerin ein bevorstehendes Sterben mitzuteilen. Bitte nicht immer Äpfel, Birnen und Zwetschkenknödel vermischen, das macht ein Fokussieren auf ein Thema nur unnötig schwierig.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Zitat von *******su80:
Zitat von *****ven:
Zitat von ********ious:
Geht es hier nicht mehr nur um betreutes denken, sondern nun auch noch um betreutes mitfühlen? Mich muss man vor gar nichts schützen oder bewahren- nicht mal vor mir selbst! Mein Leben, meine Entscheidung wie ich mit den Dingen umgehe. Niemand muss mich hier an die Hand nehmen und wie einen unmündigen behandeln.

Natürlich ist es aber immer besser, sich und dem anderen etwas vor zumachen. Wie soll man das nennen? Einen ehrlichen Betrug? Ich lüg dich ja nur weil ich es gut mit dir meine? Geschenkt! Was für eine Verrohung...

Das gilt aber dann umgekehr schon für den oder die Erkrankten auch. Ich bin nicht "meldepflichtig" und auch nicht "emotional einstimmunsgpflichtig" für andere.

Nuja es steht aber definitiv die Trennung bevor im Falle einer unheilbaren Erkrankung- ich zieh ja auch nicht einfach Knall auf Fall aus oder beende die Beziehung durch Ghosten ohne meinem Partner das mitzuteilen- soll es geben aber mal ehrlich: ist das eine erstrebenswerte, faire Charaktereigenschaft?

Für mich ist das das größte und selbstloseste Geschenk, das man jemandem machen kann. Aber da gibt es halt unterschiedliche Sichtweisen dazu und das ist ja auch ok.
Zitat von *****_54:
Mir ist kein Fall bekannt, in dem man einfach zum Arzt geht und beim ersten Termin erfährt, dass man eine tödliche Krankheit hat und keine Hoffnung mehr besteht.
Normalerweise gibt es bereits Symptome und auf eine erste Diagnose folgen eine ganze Reihe von Untersuchungen, die zur Abklärung und schließlich endgültigen Gewissheit beitragen. Trotzdem gibt es meist auch Therapien, die das restliche Leben verlängern und erträglicher machen.

Das alles passiert nicht von heute auf morgen und wird kaum dem eigenen Partner verborgen bleiben. Es sei denn, die Beziehung ist so locker und unverbindlich, dass der andere das nicht mitbekommt und auch gar nicht die eine und andere Frage stellt.
Wenn es tatsächlich eine so oberflächliche Beziehung ist, würde ich den Kontakt unter einem Vorwand abbrechen und den Rest alleine durchziehen.

Ist es aber ein vertrauensvolles Verhältnis, das von Zuneigung und Respekt geprägt ist, würde ich es natürlich sagen. Anderenfalls wäre es der totale Vertrauensbruch, der mehr Schaden anrichten würde als eine vorübergehende "Schonung" des Partners. Denn irgendwann mal wird er sowieso mit der finalen Tatsache konfrontiert werden müssen.

Dir ist zwar kein Fall bekannt, aber ich habe es tatsächlich so erlebt. Die Diagnose war glasklar unheilbar und es gab keine Chance, etwas dagegen zu tun. Ich war dabei, als die Diagnose gestellt wurde und nach 3 Monaten ist mein Mann verstorben.

Um beim Thema zu bleiben. Ja, ich würde es meinem Partner sagen und ich würde es umgekehrt auch gerne wissen wollen.

Es kommt natürlich immer auf die Beziehung an, die man zueinander hat.
Bei oberflächlichen Sexbeziehungen, in der man keine tiefere Bindung zueinander hat, da würde ich es nicht sagen und diese Beziehung beenden und dann meinen Weg alleine gehen.
**********yes77 Frau
4.349 Beiträge
ich würde es sagen und auch wissen wollen, Freunden und der Familie.

Zum einen, um die verbleibende Zeit bewusst verbringen zu können.
Zum andern, um die Chance zu geben/haben, sich auf den Tod einstellen zu können.
Ich finde es schrecklicher, von jetzt auf gleich mit Tod konfrontiert zu werden. Sich darauf vorbereiten zu können, empfinde ich schon als Teil der Trauerarbeit. Auch Erinnerungen oder Dinge zu schaffen, Wünsche zu äußern, die man bei der Trauerfeier einbringen kann. Denn wenn es erstmal soweit ist, lähmt der Schmerz.
**********yes77 Frau
4.349 Beiträge
@*****_54
der Vater meiner besten Freundin erfuhr Mitte Oktober vom Bauchspeicheldrüsenkrebs. ziemlich genau 1 Monat später starb er mit 63.

Symptome wurden hartnäckig ignoriert. Meine Freundin höre ich heut noch erzählen, wie sie ihn Anfang Oktober gedrängt hatte, endlich mal zum Arzt zu gehen, weil er ihr gar nicht gefiel bei einem Besuch. Manchmal geht es schnell. Und nicht selten bleibt dem Kranken dadurch viel erspart
*********n_he Mann
301 Beiträge
Es ist grauenhaft sich von einem geliebten Menschen nicht verabschieden zu können.
Wenn dieser von einem Moment auf den anderen aus dem Leben gerissen wird.
Danach ist absolut nichts mehr wie es einmal gewesen ist, und es wird auch nie wieder so sein.
*******su80 Frau
540 Beiträge
Zitat von **********yes77:
@*****_54
der Vater meiner besten Freundin erfuhr Mitte Oktober vom Bauchspeicheldrüsenkrebs. ziemlich genau 1 Monat später starb er mit 63.

Symptome wurden hartnäckig ignoriert. Meine Freundin höre ich heut noch erzählen, wie sie ihn Anfang Oktober gedrängt hatte, endlich mal zum Arzt zu gehen, weil er ihr gar nicht gefiel bei einem Besuch. Manchmal geht es schnell. Und nicht selten bleibt dem Kranken dadurch viel erspart

Da muss ich dir definitiv widersprechen- eine Diagnostik bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist umfangreich, da ist nix mit:
Zum Arzt gehen, der schaut dich an und stellt die Diagnose- so funktioniert es nicht!

In der Regel geht Mann/Frau erstmal zum Hausarzt, der überweist weiter zum Facharzt- der macht Untersuchungen über Blutabnahme zum Röntgen, CT, MRT und was auch immer!

Die Diagnose steht immer am Ende dieses Marathons!
**********yes77 Frau
4.349 Beiträge
Zitat von *******su80:
Zitat von **********yes77:
@*****_54
der Vater meiner besten Freundin erfuhr Mitte Oktober vom Bauchspeicheldrüsenkrebs. ziemlich genau 1 Monat später starb er mit 63.

Symptome wurden hartnäckig ignoriert. Meine Freundin höre ich heut noch erzählen, wie sie ihn Anfang Oktober gedrängt hatte, endlich mal zum Arzt zu gehen, weil er ihr gar nicht gefiel bei einem Besuch. Manchmal geht es schnell. Und nicht selten bleibt dem Kranken dadurch viel erspart

Da muss ich dir definitiv widersprechen- eine Diagnostik bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist umfangreich, da ist nix mit:
Zum Arzt gehen, der schaut dich an und stellt die Diagnose- so funktioniert es nicht!

In der Regel geht Mann/Frau erstmal zum Hausarzt, der überweist weiter zum Facharzt- der macht Untersuchungen über Blutabnahme zum Röntgen, CT, MRT und was auch immer!

Die Diagnose steht immer am Ende dieses Marathons!

du, das war ein stark verkürzter Bericht. Fakt ist: Anfang Oktober wurde er von der Tochter zum Arzt gedrängt und Mitte Oktober berichtete sie mir heulend die Diagnose. Und Mitte November starb er dann. Wieviele Ärzte da dazwischen ihre Dinge taten, tut ja nichts zur Sache. Es ging mir darum, daß zwischen ersten VerdachtenDiagnose und Tod 1-1,5 Monate Monat lagen.
*******su80 Frau
540 Beiträge
Zitat von **********yes77:
Zitat von *******su80:
Zitat von **********yes77:
@*****_54
der Vater meiner besten Freundin erfuhr Mitte Oktober vom Bauchspeicheldrüsenkrebs. ziemlich genau 1 Monat später starb er mit 63.

Symptome wurden hartnäckig ignoriert. Meine Freundin höre ich heut noch erzählen, wie sie ihn Anfang Oktober gedrängt hatte, endlich mal zum Arzt zu gehen, weil er ihr gar nicht gefiel bei einem Besuch. Manchmal geht es schnell. Und nicht selten bleibt dem Kranken dadurch viel erspart

Da muss ich dir definitiv widersprechen- eine Diagnostik bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist umfangreich, da ist nix mit:
Zum Arzt gehen, der schaut dich an und stellt die Diagnose- so funktioniert es nicht!

In der Regel geht Mann/Frau erstmal zum Hausarzt, der überweist weiter zum Facharzt- der macht Untersuchungen über Blutabnahme zum Röntgen, CT, MRT und was auch immer!

Die Diagnose steht immer am Ende dieses Marathons!

du, das war ein stark verkürzter Bericht. Fakt ist: Anfang Oktober wurde er von der Tochter zum Arzt gedrängt und Mitte Oktober berichtete sie mir heulend die Diagnose. Und Mitte November starb er dann. Wieviele Ärzte da dazwischen ihre Dinge taten, tut ja nichts zur Sache. Es ging mir darum, daß zwischen Diagnose und Tod 1 Monat lag.

Das ist, da gebe ich dir völlig Recht, im Endstadium dieser Erkrankung völlig normal!
****ey Paar
17 Beiträge
Hi,
Ich habe das mit 25 erlebt. Eher habe ich zuerst vom Arzt Erfahren, dass mein damaliger Mann schwer erkrankt ist und eine schlechte Prognose hat. Es war schrecklich. Ich könnte es meinem Mann erst 6 Monate später sagen. Sonst earezich zusammen gebrochen. Das bin ich auch dann und musste es ihm sagen. Letzten Endes haben wir gelernt es zu akzeptieren und ALLES mögliche ausprobiert, die Zeit wunderbar genutzt. Viele Wünsche erfüllt. Es gab natürlich sehr schlimme Zeiten, aber genau dafür ist man doch füreinander da. Wer in der Lage ist es zu verschweigen aus Rücksicht, bricht meiner Meinung nach das Vertrauen. Das war mir auch bewusst und es fiel uns ein Stein vom Herzen weil wir wussten woran wir waren. Es kommt natürlich immer auch darauf an wie gut die Beziehung ist und ob man selber als Betroffener glücklich ist. Jedoch kommt es genau darauf an, auf Vertrauen und wir haben unsere Beziehung dadurch, dass wir wussten,dass wir eine begrenzte Zeit haben, vertieft und tiefste Liebe empfunden. Ich wäre vor den Kopf gestoßen,wenn ich nach dem "plötzlichen" Tod erfahren würde,dass er es lange vorher wusste. Das würde mich immer beschäftigen. Kein Mensch sollte da alleine durch. Alles Gute
*****_54 Frau
11.796 Beiträge
Zitat von ***********yes77:
Katze_54
der Vater meiner besten Freundin erfuhr Mitte Oktober vom Bauchspeicheldrüsenkrebs. ziemlich genau 1 Monat später starb er mit 63.

Symptome wurden hartnäckig ignoriert. Meine Freundin höre ich heut noch erzählen, wie sie ihn Anfang Oktober gedrängt hatte, endlich mal zum Arzt zu gehen, weil er ihr gar nicht gefiel bei einem Besuch. Manchmal geht es schnell. Und nicht selten bleibt dem Kranken dadurch viel erspart

Ja, solche traurigen Fälle kenne ich natürlich auch. Auch die hatten eine ähnlich kurze Vorgeschichte. Trotzdem war es klar, dass die Angehörigen oder Partner vorher schon deutliche Zeichen und Symptome mitbekommen haben und sich Sorgen machten.
Es ist es wirklich kaum möglich, eine sehr bedrohliche oder tödliche Diagnose einfach so mal wegzustecken und vor den Menschen, die einem nahe stehen, gänzlich zu verbergen.

Ich weiß leider recht genau, wovon ich rede bzw. schreibe.
Auch mein Mann ist kurze Zeit nach seiner endgültigen Krebsdiagnose verstorben.
******arp Mann
3.253 Beiträge
Es ist nichts außergewöhnliches dass man gleich beim ersten Date intim wird. So fasste ich ihr an die Brust und merkte gleich- da stimmt was nicht! Sie wiegelte ab- ach was, da ist nichts. Nur ne Verkapselung, das gibt sich wieder. So ging das über Wochen. Bis ich sie endlich zum Arztbesuch bewegen konnte. Brustkrebs!

Es folgten die erste Chemo, Strahlen-TH und schließlich die Amputation mit anschließender Not-OP wegen starker Blutungen. Später brauchte es den Pflegedienst und ich weiß nicht wie oft der Notarzt nachts vor unserer Tür stand. Dann gab es wieder eine Chemo usw. Ein Arzt meinte, eine Heilung könne man nicht versprechen aber noch ganz viele gemeinsame Jahre raus holen! Daran sollten wir jetzt denken! Eine Woche später pfiff mich ein anderer Arzt an, dass ich mal loslassen müsse. Hier wär ja eh nix mehr zu holen!

Wenig später musste des Nachts wieder der Rettungsdienst ran. Ich konnte mir denken dass es wieder psysch. als phys. bedingt war aber es war abzuklären. Ich bat den RTW darum ohne Signal anzufahren, es mache nur wieder die Nachbarschaft unruhig. Sie nahmen sie letztendlich in eine Klinik mit die ich nicht kannte und nach dem Weg fragte. Ein RS schnauzte mich regelrecht an, wie man nur so blöd sein könne, nicht zu wissen wohin die Reise geht! Mit dem anderen machte ich aus, schnell hinterher zu fahren.

Bei alledem lernt man auch die Verwandtschaft kennen. Mehr Last als Nutzen. Dafür kluge Sprüche und Ratschläge. Und wohl gemeinte Nachfragen nach dem Wohlbefinden. Natürlich gehts uns allen gut, und selbst so?

Immerhin empfand ich es in ihrem Hospiz doch sehr professionell. Wenn man schon wirklich nichts mehr tun kann, dann da aber nur das beste. Der Anruf kam in den frühen Morgenstunden, die nächste Nacht wollte ich bei ihr verbracht haben. Dazu kam es nicht mehr. Bevor man sie abholte hatte ich noch die Gelegenheit ihre beiden Mädels abzuholen, dass sie sich von ihrem Mom verabschieden konnten. Wenn der Leichenwagen dann vom Hof fährt und man ihm hinterher blickt, weiß man dass es vorbei ist. Im guten, wie im schlechten.

Gemeinsam mit ihrer Großen wählte ich dann ihren Grabstein und erledigte auch sonst alle Formalitäten. Eine Beisetzung will geplant sein. Ich entschied mich für eine Rede, am Grab meiner Partnerin und Mutter zweier Kinder. Der Bestatter indes bot sich nicht nur an das übernehmen zu wollen, denn auch zu sollen, schließlich könne ich mich in diesem Moment damit übernehmen. Das wäre ja kein Problem und dafür sind sie schließlich da. Eine Grabrede, mit den Kindern meiner Lebensgefährtin an meinen Händen, halte ich immer noch selbst und niemand anderes! Nach all dieser Zeit werde ich die zwei Minuten Ehrerbietung wohl noch selbst hin kriegen. Ich will nur tun was ich tun muss und ihr macht einfach nur euren Job. Und ich verbitte mir jegliche Einmischung.

Seit unserem kennenlernen war der Tod unser ständiger Begleiter. Wir haben nicht das beste draus machen können aber es war es dennoch unsere Zeit. Wir haben uns nicht schonen können, wir beide gingen zuletzt auf dem Zahnfleisch. Aber in dieser Zeit haben wir uns gehabt. Ohne wenn und aber. Und darüber hinaus.
Und so wie ihr Leben enden musste, hab ich auch für mich damit abgeschlossen. Ich erzähle daraus sowie ich mich erinnern kann und will. Vlt nützlich für jeden, der sich solche Fragen stellt. Und sei es nur rein hypothetisch.
*****_54 Frau
11.796 Beiträge
Zitat von ******gor:
Hat man gegenüber dem Partner die Pflicht,ihm dies
mitzuteilen,wohlwissend,daß die Zeit.die
man noch gemeinsam hat,in psych.Schmerz oder Depression
verstreichen wird,oder versucht man die noch verbleibende
Zeit so schön und angenehm zu gestalten,solange es möglich ist,
und teilt es nicht mit ?

Die Pflicht hat niemand, natürlich nicht.
Es geht eher darum, ob man sich verantwortlich fühlt seinen Liebsten gegenüber, aber ein MUSS ist es nicht.

Ein weiterer Fall aus meinem Bekanntenkreis.
Der Mann wusste, dass er Prostatakrebs hatte, allerdings mit langsamen Verlauf. Er war mit seiner Frau, meiner Bekannten, über 30 Jahre verheiratet und es war wirklich eine glückliche und harmonische Beziehung, ich habe beide über die Jahre hinweg immer zu diversen Geburtagen getroffen.

Als sich sein Zustand etwas verschlechterte - die Ärzte waren aber optimistisch, das erst einmal in Griff zu bekommen - entschied er allein, NICHTS weiter zu machen und erzählte auch nichts.

Als seine Frau und die erwachsene Tochter ein verlängertes Wochenende zu Freunden fuhren, besorgte er sich eine Pistole, mietete sich in einem Hotel ein und beging Selbstmord, unter Hinterlassen eines kurzen Abschiedsbriefes.
Frau und Tochter erfuhren es von der Polizei und brachen zusammen.

Jahrelang war es für beide sehr schwer, damit klar zu kommen. Für Frau und Tochter stürzte tatsächlich eine Welt zusammen, denn den Vertrauensverlust konnten sie in keinster Weise begreifen.
******a_W Frau
1.835 Beiträge
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen und gehe daher nur auf das EP ein.

Hat man gegenüber dem Partner die Pflicht,ihm dies
mitzuteilen,wohlwissend,daß die Zeit.die
man noch gemeinsam hat,in psych.Schmerz oder Depression
verstreichen wird,oder versucht man die noch verbleibende
Zeit so schön und angenehm zu gestalten,solange es möglich ist,
und teilt es nicht mit ?

Mein erster Gedanke beim lesen dieser Zeilen war: wie schlimm muss es für den Partner sein, völlig unvorbereitet mit dem Tod konfrontiert zu werden?
Aus meinem eigenen Umfeld kenne ich mehrere Beispiele. Diejenigen, für die der Tod des Partners ein urplötzliches Ereignis war, hatten mitunter so schwer damit zu kämpfen, dass sie entweder über lange Zeit schwer krank wurden oder gar selbst verstarben. Zu wissen, dass der Partner sterben wird, ist wahnsinnig schlimm und belastend. Manch einer kann damit nicht umgehen und beendet sogar die Beziehung. Doch die meisten, die ich kenne, haben das Schicksal angenommen und eine sehr intensive letzte Zeit miteinander verbracht. Viele sagen, dass es sogar trotz allem Leid eine sehr schöne Zeit gewesen ist und dass es ein friedvolles liebendes Abschiednehmen gewesen ist.


Wenn ich jemanden liebe, dann möchte ich, dass es diesem Menschen auch nach meinem Tod gutgehen wird. Daher würde ich demjenigen auch die Chance geben, den letzten Weg gemeinsam zu gehen und mich Stück für Stück loszulassen.
****3or Frau
4.834 Beiträge
Ich würde es meinem Partner übel nehmen, wenn er mir so etwas gravierend wichtiges verschweigen würde.
Gerade erst erlebt, wie dramatisch ein unerwarteter Tod sein kann. Ich wäre lieber vorbereitet gewesen.
Darum würde ich es auch sofort sagen. Dieses Trauma, das ein plötzlicher Tod hinterlässt, hat mich geprägt und ich bin da gar nicht gut mit.
******arp Mann
3.253 Beiträge
Zitat von *****_54:
Als seine Frau und die erwachsene Tochter ein verlängertes Wochenende zu Freunden fuhren, besorgte er sich eine Pistole, mietete sich in einem Hotel ein und beging Selbstmord, unter Hinterlassen eines kurzen Abschiedsbriefes.
Frau und Tochter erfuhren es von der Polizei und brachen zusammen.

Jahrelang war es für beide sehr schwer, damit klar zu kommen. Für Frau und Tochter stürzte tatsächlich eine Welt zusammen, denn den Vertrauensverlust konnten sie in keinster Weise begreifen.

Ich verstehe ja, wenn Menschen so was mit sich selbst ausmachen und niemanden belasten wollen. Aber genau das hinterlässt viel mehr üblen Beigeschmack wie jeglicher reiner Wein. Aber es gibt Menschen, die behalten so was gerne für sich, weil sie selbst nicht damit umgehen können. Und sie wissen nicht, wie andere dann damit hätten umgehen sollen. Sie sind dann nur auf sich fokussiert. Selbst überfordert.

Es ist ähnlich den Suiziden bei der Bahn. Natürlich wollen sie dem Lokführer nicht schaden. Und sie wissen ganz genau dass er das hautnah mit kriegt. Aber sie sehen eben nur den Zug wie auch den Tod. Und eben nur sich selbst. Außenstehende werden völlig ausgeblendet. Es ist ja der Zug der sie umbringt, nicht der Lokführer. Dass der dadurch ebenso einen Schaden erleidet, ist in der Rechnung nicht einkalkuliert.

Kurz- es gibt Menschen, die solche Dinge die sie selbst betreffen immer und nur mit sich selbst ausmachen. Und das sind jene, bei denen man genau das zu erwarten hat. Und das weiß, das erkennt man vorher. Die waren und und sind so. Ausser, es kommt eine Depression hinzu. Die kann aus einem Menschen einen ganz anderen machen und trotzdem täuschen sich alle darin.
****mi Frau
3.117 Beiträge
JOY-Angels 
Eingehend auf die Eingangsfrage…

Es ist natürlich ein furchtbar schlimmes Thema und zu erfahren das der Geliebte Mensch sterben wird macht unendlich Traurig, aber um so wichtiger und richtig finde ich es sich darüber auszutauschen. Ich würde es immer gern wissen wollen, und dennoch wird man darauf nie wirklich vorbereitet sein…

Mein Partner ist um einiges älter als ich, schon aus diesem Grund und auch dadurch bedingt, dass er in einem medizinischen Beruf arbeitet war der Tod schon immer auch ein Thema zwischen uns.

Mir selbst ist durchaus bewusst das er wohl irgendwann vor mir gehen wird, vorausgesetzt ich selbst werde nicht krank…
Deshalb haben wir von Anfang an darüber gesprochen wie wir in einer solchen Situation miteinander umgehen, und das wir auf jeden Fall die Zeit genießen werden bis zum Ende.

Einen Menschen zu verlassen, nur weil er krank ist käme für mich nie in Frage, im Gegenteil ich würde für ihn da sein wollen, wenn, dann wären es andere Gründe.

Zu Regeln was passiert wenn ein geliebter Mensch Sterbenskrank ist sollte aber auch unabhängig von Altersunterschieden oder dergleichen immer auch in der Beziehung besprochen werden.
Man sollte immer auch das Thema Patientenverfügung auf dem Schirm haben, oder was mit den Kindern geschieht, sollte man verunglücken.

Das Thema Tod ist wahrlich kein schönes, aber er ist unausweichlich und was man tun kann um vorbereitet zu sein, sollte man auch tun….
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Belphor, bist Du selber so schwer krank und davon betroffen?

Ich würde es ihr auf jeden Fall sagen und dann versuchen die verbleibende Zeit positiv zu nutzen.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Falls ja noch ein Tipp von mir... seit dem mein Mann vor 20 Jahren gestorben ist, gehe ich jedes Jahr 1-2x zu einem erfahrenen Medium, die mediale Fähigkeiten hat und mit Verstorbenen reden kann. Wäre ich in dieser Lage würde ich ein Medium suche, solange ich noch leben würde und meinem Partner dann die Kontaktdaten dieser Person zukommen lassen, denn so kann man auch nach dem physischen Ableben noch Kontakt mit den Lebenden haben, sofern die offen für sowas sind. Möglich ist es aber, ich erlebe das ja immer wenn ich zu dieser medialen Sitzung gehe. Du kannst mir auch schreiben, wenn Du mehr über dieses Thema wissen willst - bevor es zu spät ist.

Alles Gute! Tantra-Loverin
******gor Mann
1.200 Beiträge
Themenersteller 
Tantra_Lovers
Danke der Nachfrage, aber ich bin nicht betroffen.
Aber man macht sich so seine Gedanken.
Was wäre wenn?
Ich bin auch zu den Entschluss gekommen,falls
ich an einer finalen Erkrankung leide,gibts für
mich keine Therapie,nur Schmerzmittel, und
Dinge die mir die Qualen erleichtern.
Aber wenn man sich mitteilt,fängt es doch zu
meist mit dem Satz an,
"Wir kämpfen und stehen das durch".
Und dann sagst du,
" Nein,ich werde nichts tun mein Leben,meine Entscheidung".
Danach kommt beim Partner oftmals eine gewisse Wut auf,
gefolgt von Depressionen und Traurigkeit.
Und das oft Monate bevor man anfängt abzubauen,
und diese Zeit könnte man, nach meinem Verständnis
besser mit dem Partner nutzen.
******y58 Mann
24 Beiträge
Ich müsste diese Nachricht erstmal für mich einige Tage sacken lassen. Danach sehe ich keinen Grund es meiner Partnerin zu verheimlichen. Wie sagt man doch so schön " Liebe versetzt Berge" , und in solch einem Fall kann diese schwere Zeit noch intensiver genutzt werden. Niemand möchte und sollte diese Zeit alleine bestreiten.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Zitat von ******y58:
Niemand möchte und sollte diese Zeit alleine bestreiten.

Das ist halt einfach mal nicht so.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Niemand ist verpflichtet, aber wer würde es, als Partner, nicht fühlen, merken?
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