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Wie sehr sollte man auf den Partner zugehen?

Wie sehr sollte man auf den Partner zugehen?
Mit 18 war ich in einer Beziehung, die anfangs sehr harmonisch war, doch schon nach ein paar Wochen war die rosarote Brille verblasst und die Probleme begannen. Ein nahezu unstillbares Verlangen nach Aufmerksamkeit, ständige Eifersucht, Kontrollzwang, Vorwürfe, wenn wir nicht zusammen waren, Selbsterniedrigung und immer unangenehmere Wünsche im Bett waren nur die Spitze des Eisberges. Ich könnte noch viel dazu erzählen, aber es geht mir nicht darum, über sie herzuziehen. Letztlich habe ich die Beziehung beendet, doch der Weg der Erkenntnis war lang und schmerzhaft. Sie lag mir wirklich am Herzen und ich wollte ihr helfen, wie könnte ich sie da im Stich lassen? Meine persönliche Lehre aus dieser Geschichte ist, dass man nicht jedem helfen kann. Manchmal geht es vor allem darum, sich selbst zu schützen.

Man muss aber gar nicht so weit gehen; es fängt bei alltäglichen Unstimmigkeiten im Alltag an und endet bei grundlegend unterschiedlichen Vorstellungen über die Beziehung. Letztlich stellt sich immer die Frage - und das ist die, wegen derer ich das Thema eröffne - wie viele Kompromisse man in einer Beziehung eingehen sollte, wie sehr man auf den Partner zugehen und wie sehr man egoistisch handeln sollte. Einerseits ist es nicht gut, sich komplett aufzugeben und man muss auch sein eigenes Wohl im Blick haben. Andererseits besteht eine Beziehung nunmal aus Kompromissen und wenn mir ein Mensch wirklich wichtig ist, ist es mir eine Freude, auch mal etwas nur für ihn zu tun. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte, und genau das ist meine Frage: Wo liegt für euch konkret diese Mitte? Wie weit würdet ihr gehen? Habt ich euch schonmal bewusst Gedanken darüber gemacht? Habt ihr Erfahrungen in diese Richtung gesammelt? Und ganz allgemein, wie viel (oder wenig) Kompromissbereitschaft, Hingabe oder Egoismus sind gut für eine Beziehung?

Eine Sache ist mir extrem wichtig: Bitte seid nett zu einander. Ich habe im Forum schon sehr interessante Themen und Diskussionen gesehen, die letztlich in einer primitiven Schlammschlacht geendet sind. Deshalb: Kritisiert den Inhalt, nicht die Person. Wenn ihr etwas vermutet, fragt nach, anstatt es zu unterstellen. Und vor allem, bleibt sachlich, neugierig und offen dafür, dass vielleicht auch der Andere Recht hat. Dann kann das hier wirklich den Horizont erweitern. *g*

LG Franzi
Hallo Franzi,

ein toller Thread und wahnsinnig interessant. Für mich ganz besonders auch deswegen, da ich selbst in einer Beziehung mit einer Frau war die ich mehr geliebt habe als alles andere, aber Ihre eigenen Probleme immer mehr Auswirkungen auf unsere Beziehung genommen haben. Es war immer so, dass ich alles für diese Person getan habe und alles dafür getan habe, dass Ihr Kummer und Ihre Probleme nicht dafür sorgen, dass Sie als Mensch mehr leidet.

Nicht immer hat das geklappt, keine Frage, manchmal war ich auch gerade wegen dieser Überfürsorge Grund für Tränen. Ganz sicher.

Aber ich für meinen Teil habe in der Zeit danach entschieden, dass ich mich, meine Hobbys, meine Freunde zum Teil aufgegeben habe um eben immer 24/7 für Sie da zu sein. Genauso habe ich manche Limits über Bord geworden, um Ihre sexuellen Phantasien umsetzen zu können.

Ich für meinen Teil habe dementsprechend auch entschieden, dass ich diese Art Beziehung so nicht nochmal führen könnte. Was in keiner Weise etwas mit Ihr als Mensch zu tun hatte, sondern damit, dass jeder Mensch eine eigene Grenze hat, die man irgendwann auch erreicht.. Auch wenn man vorher sagte, dass man diese Person nie alleine lassen würde. Sobald man sich selbst aufgibt, seine eigenen Werte und Vorstellungen und das Individuum was man vor der Beziehung war verliert. Muss man sich Gedanken machen, ob man gerade nicht dabei ist in etwas toxisches abzurutschen, was einem selbst nicht mehr gut tun kann.

LG Dennis
Ich glaube, in einer Beziehung geht es nie ohne Kompromisse. Weil ich meine Partnerin liebe, nehme ich Rücksicht auf sie. Ich weiß, dass sie nicht im allen perfekt ist, so wie ich es mir manchmal wünsche. Ich bin es aber auch nicht. Habe meine Macken. Deswegen ist es so wichtig, dass wir auch mal Kompromisse eingehen, sonst ist eine Beziehung schnell zuende.
Andererseits ist es sehr wichtig, der / dem anderen ihre/seine Freiheit zu lassen, um sich ausleben, frei zu fühlen und entfalten zu können. Das macht eine Beziehung lebendig und hält sie am Leben.
Tolles Thema!
Für mich hat die Suche des Punktes des Entgegenkommens zu nichts Gutem geführt.
Daher denke ich, die Blickrichtung sollte nicht darauf hinlaufen: Mache ich genug oder zuwenig. Oder: Gehe ich weit genug entgegen oder nicht. Denn die Gefahr des Vergleiches lauert schon. Die Gefahr zur Anschuldigung: Ich mache so viel und Du machst weniger als ich. Ich investiere mehr als Du, dabei weiß ich gar nicht wirklich, wie sehr er sich bemüht.

Eine Beziehung, wie ich sie gut fände, blickt zu den gemeinsamen Zielen. Versucht, näher an Ziele zu gelangen. Träume in Taten umzusetzen. Den anderen zu unterstützen, selbst glücklich zu sein. Und der Energieeinsatz schwankt.
Ich denke, Beziehungen sind so verwoben und vieldimensional, dass eine genaue Punktbestimmung bei jedem anders ausfällt. Mir fallen unterschiedliche Dinge leicht, die zB meine Schwester in ihrer Beziehung nicht in der Form einbringen würde. Ich versuche es mal mit einem Bild:

Wenn mir zB Einkaufstaschen zu schwer sind, stelle ich sie kurz ab oder nehme etwas raus. Oder ich hole Hilfe zum Tragen. Am Ende kommen aber alle Einkäufe in meine Wohnung, das ist das Ziel. Vielleicht bringt dieses Bild etwas rüber, was ich meine und es nützt Dir.
Die Freude bei mir liegt daran, dass ich etwas gerne geben möchte und nicht, weil es gefordert wird.

Kompromisse gehe ich nur soweit ein, solange sie mir gut gut und nicht über meine Werte gehen.

Das ich heute so rede liegt aber mit daran, dass ich durch schlechte Entscheidungen die Erfahrungen machen musste, was tut mir gut und was nicht.
In einer Beziehung sollte man gegenseitig auf einander Zugehen. Ein Kompromiss kann man immer finden.
****ot2 Mann
10.757 Beiträge
Für mich ist die Frage zu unkonkret.
Worum geht es genau.
Ist es was sexuelles?
Ist es etwas beim gemeinsamen Zusammenleben, etwa im Haushalt.

Meines Erachtens kommt es auf das jeweilige Problem an.

Wichtig ist, dass man bei Wünschen oder Ablehnung von Wünschen bereit ist, ausführlich über die Beweggründe reden.
********_bln Frau
11.890 Beiträge
Um welche Art der Kompromisse geht es Dir denn überhaupt? Vielleicht hast Du Beispiele worauf angesetzt werden kann?

Ich habe irgendwie eine Kompromisssperre.

Die Karte wird ja häufig gezogen, wenn der andere seinen Willen nicht bekommt und von daher mag ich das nicht so wirklich. Zumal jede Frage zum Thema Beziehung genau damit anfängt. Beziehung bedeutet Kompromisse eingehen. Wer genau hat das wo festgelegt?

Es gibt nichts, was man nicht gemeinsam besprechen kann. Lösungen lassen sich manchmal finden, manchmal auch nicht. Kompromisse vom anderen erwarten, damit es einem selbst besser geht empfinde ich als nicht hilfreich. Da darf jeder bei sich gucken, was gerade sein Problem ist. Es schafft so für mich in einer Beziehung kein Gleichgewicht, keine Augenhöhe.

Wenn jeder seine Klarheit über seine persönlichen Werte besitzt, dann hat man eine sehr gute Grundlage zur Beziehung. Daran kann man schon gut festmachen in welche Richtung es geht Es spüren und sehen in den jeweiligen Handlungen und der gemeinsamen zugewandten Kommunikation.

Wenn vieles nicht passt und stetig Kompromisse gemacht werden, dann verlieren sich beide aus meiner Sicht langfristig als eigenständige Menschen. Das macht unzufrieden, da einer immer mehr das Gefühl haben wird zurückzustecken.

Es ist manchmal auch wichtig zu erkennen, dass nicht immer alles passend gemacht werden kann. Eben weil wir Menschen so unterschiedlich sind im Sein.

Von daher stellt sich mir zum Beispiel nicht die Frage wie sehr, oft ich dem anderen entgegen komme muss. Jeder ist wie er ist und beide für sich dürfen entscheiden, ob sie die Macken des anderen lieben können, da sein lassen können oder nicht.
Mein Tageslimit an Komplimenten ist schon erreicht. *snief*

@******655 Ich verstehe deinen Punkt (denke ich), dass man sich in einer Beziehung eher auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren sollte als darauf, wer wie viel gibt. Ich würde dem auch zustimmen, solange es um Kleinigkeiten geht; da sollte man nicht alles kleinkariert und wie auf einem Markt ausverhandeln. Im großen Ganzen sehe ich aber ein Problem, wenn eine Seite deutlich mehr gibt als die andere und das nie bewusst wird, weil man gar nicht darauf achtet. Es ist wie bei einem Burn-Out, irgendwann bricht man dann halt zusammen, oder man erkennt mit einem Schlag, dass die eigenen Bedürfnisse in den letzten Jahren immer mehr hintenrunter gefallen sind.

@****ot2 Es geht mir weniger um einzelne Kompromisse, sondern mehr um das große Ganze eine Beziehung, mit allen Aspekten (Haushalt, Unternehmungen, Sex,...). Um mal ein ganz plakatives und triviales Beispiel zu nehmen: Wenn ich italienisches Essen sehr mag und mein Partner gar nicht, dann ist es kein Problem, mal darauf zu verzichten. Aber wenn das ständig so läuft und ich immer (für ihn) zurückstecke, wird das irgendwann zum Problem, oder?

Ganz allgemein: Ich habe das Thema nicht deshalb eröffnet, weil ich konkret Hilfe brauche. Ich möchte eine Diskussion starten (weil mich die Thematik interessiert und ich zwangsläufig schonmal damit zu tun hatte), und vielleicht kann ich daraus auch ein paar hilfreiche Inspirationen ziehen. *g*
*******uld Mann
2.175 Beiträge
Für mich sind wichtige Fragen bei dem Zugehen auf den Anderen u.a.:
Ab wo verliert man sich selbst dabei?
Ab wo ist auch langfristig (ohne Krankheit usw.) der Zustand erreicht, dass man sich wechselseitig nicht mehr gut tut?
Ab wo fühle ich mich ausgenutzt oder nicht mehr wertgeschätzt?
Ab wo streben wir (also die Beteiligten) massiv auseinander?
Ab wo verliert man das gute, innere Gefühl für das Gegenüber nicht nur kurz / vorübergehend, sondern fortlaufend oder oft wiederkehrend?
****656 Mann
7.344 Beiträge
Ein kleiner Rückblick aus meinem Leben...

Ich hatte mehrere Partnerschaften in meinem Leben, bei denen ich viel bis sehr viele Kompromisse gemacht hatte. Letztendlich sind diese Beziehungen alle gescheitert. In den letzten Monaten habe ich mich (mit mir) über meine Wünsche und meine MustHave an die evt. nächste Partnerin auseinander gesetzt. Irgendwann hatte ich ein klares Bild, wie ich mir diese (kommende) Beziehung vorstelle.

Dann trat eine Frau in mein Leben, die in den Grundeinstellungen, Ansichten und auch Lebensweise fast deckungsgleich lebt/fühlt. Wir hatten einen lebhaften und sehr tiefgehenden Austausch. Alles wichtige (s.o.) wurde offen aus- und angesprochen (auf die Gefahr hin, dass zuviele Kompromisse nötig wären).
Stand jetzt, ist Sie der passende Deckel auf meinen Topf...

*my2cents*
Ich habe noch nie erlebt das man in einer Partnerschaft keine eigenen Beine mehr hat um auch mal ohne den Partner irgendwo hingehen zu können und das man dann etwas essen muss nur weil der Partner es mag
Auch muss man nicht das gleiche Hobby den gleichen Filmgeschichte oder musikgeschmsck haben es gibt Dinge die macht man dann halt mit anderen Leuten oder allein.


Wenn ich die gleiche neonfarbene winterjacke mit dem gleichen Stirnband wie meine Partnerin tragen muss um als Paar erkennbar zu sein hört meine kompromisbereischaft auf
Aber sowas von.
*****ite Frau
9.568 Beiträge
Ich hab es immer ganz einfach gehandhabt: Versuch und Irrtum. Es gibt nur wenig Menschentypen, auf die ich mich nicht mehr einschwingen werde und das sind welche mit Depressionen (da kann ich mich schlecht angrenzen), und die, salopp gesagt, "Meckerer". (Ok, da bleibt ehrlich gesagt nicht viel über *zwinker*)

Eine Beziehung ist etwas Lebendiges, ich lass vieles auf mich zukommen. Und spätestens wenn die Verknalltheit nach drei Monaten vorbei ist wird noch einmal nachjustiert. Oder beendet.
******r54 Mann
17.252 Beiträge
@*****ite *top2* da spricht die volle Lebenserfahrung!!!

Sehe ich genau so!!!!
****ter Mann
252 Beiträge
Aus meinen Erfahrungen habe ich gelernt, je ernsthafter das Interesse aneinander ist desto wichtiger ist es in der Kenenlernphase sehr ausgiebige intime Gespräche zu führen um zu sehen ob die grundlegenden Vorstellungen über Beziehungskonzepte, wie diese gestaltet werden sollten und Lebenseinstellungen sowie den Umgang miteinander gut übereinstimmen. Egal wie rosa die Brille am Anfang ist.
Wenn schon die Basis schief ist kommt man nicht weit mit dem Aufbau bis alles wieder einstürzt.
Die naive Idee, dass sich schon alles irgendwie zurecht rücken wird wenn man nur will, funktioniert auf Dauer nur bei Nebensächlichkeiten. Wenn grundlegende Bedürfnisse immer auf der Strecke bleiben nimmt das nie ein gesundes Ende.

Also blind in eine Affäre stüren, jederzeit aber nicht in eine Beziehung die wirklich langlebig sein soll.
****ot2 Mann
10.757 Beiträge
Meine Ansicht zu der Thematik ist, dass es in jedem Falle falsch ist, wenn man nicht kommuniziert, wenn einen etwas stört.
Und sei es der nicht zugeklappte Toilettendeckel oder das Nichtausräumen der Geschirrspülmaschine.
Manchmal ist es einem Partner/einer Partnerin der Wunsch des Partners überhaupt nicht bewußt.
****ni Mann
2.396 Beiträge
JOY-Angels 
Ja, wie sehr sollte man auf einen Partner zugehen? Immer soweit, dass es der Beziehung gut tut, einem selbst aber nicht schadet. *g*

Wo genau eine Grenze liegt, kann man pauschal nicht sagen, da dies ja höchst subjektiv ist und jeder Mensch unterschiedliche Grenzen und Wertungen von Dingen hat. Aus dem Grund war es mir immer sehr wichtig, dass man zu Beginn einer jeden Beziehung irgendwie gemeinsam klärt, ob die grundsätzliche Wertevorstellung passt. Man kann durchaus gerne in vielen Dingen sehr unterschiedlich sein, aber was man vom Leben erwartet, wie man sich eine Beziehung grundsätzlich vorstellt und solche Dinge - da muss es meiner Meinung nach zwingend passen.

Anfangs ist ja alles immer sehr leicht und locker-flockig zu regeln. Anfangs sind meist beide Partner bereit, jeweils zwei Augen zuzudrücken. Merke ich aber schon zu Beginn einer Beziehung, dass ich oft Augen zudrücken muss, sollten bei mir selbst die Alarmglocken angehen, auch, wenn es mich in dem frühen Beziehungsstadium nicht stört. Eine Denke (die ich da früher oft selbst schon häufig hatte) der Art "wird schon besser werden" wird nicht funktionieren - denn es wird nicht besser (jedenfalls meiner persönlichen Erfahrung nach nicht).

Eine Beziehung besteht immer aus Kompromissen, das stimmt @*******osen. Das ist vollkommen ok, Kompromisse sind ja nicht per se "böse". Nur müssen beide Beteiligten immer schauen, komme ich selbst mit dem Kompromiss wirklich und ernsthaft klar (auch dauerhaft) und mache ich es nicht nur dem lieben Partner zuliebe? Denn wenn es so ist, wird es irgendwann möglicherweise schwierig - speziell in Momenten, in welchen vielleicht aus ganz anderen Ecken Stress kommt (denn dann packt man gerne die Dinge auch noch mit aus, die schon immer mal nerven).

Nicht falsch verstehen: man darf gerne dem Partner etwas zuliebe machen, solange es einen selbst nicht beeinträchtigt und man selbst nicht spürt "ich will das eigentlich nicht".

Zur Frage also, wo die Mitte für mich liegt, wie weit ich gehen würde. Nun, wie eingangs angedeutet immer nur so weit, dass es selbst nicht schmerzt. Ich investiere sehr gerne in eine Beziehung, merke ich aber ich handle da gegen meine eigenen Prinzipien, Vorstellungen oder was auch immer, dann MUSS das angesprochen werden, die Thematik muss auf den Tisch. Entweder findet man eine Lösung, die für BEIDE passt (und zwar wirklich passt, ohne dass ein Beteiligter das Gefühl hat "verloren zu haben"), oder ich habe langfristig gesehen für diese Beziehung wenig Hoffnung...

Denn es wird immer mal ein Zeitpunkt der dicken Luft in einer Beziehung geben. Das muss so sein, das ist ok, aber das kann auch bereinigt werden - normalerweise. Schleppt aber einer von beiden schon länger eine Sache mit sich herum, die er/sie wirklich nicht möchte, wird sie in den Momenten der dicken Luft herausplatzen und das ist meist gar nicht gut für den weiteren Verlauf (sowas ist besser in ruhigen Momenten anzusprechen).

Die gesunde Mischung aus Kompromissbereitschaft, Hingabe und Egoismus ist meiner Meinung nach der Weg - somit wären wir auch direkt wieder bei der goldenen Mitte. *smile*
*******nist Mann
554 Beiträge
Einen Text dazu habe ich vor längerer Zeit in meinem Profil gepostet:

Homepage "Intimität leben und pflegen" von Protagonist

Kompromisse? Eher nein. Sich zu verbiegen, egal wie wenig, ist nie gut. Das einzig Stetige im Leben ist der Wandel, aber wenn Dinge erzwungen werden, entstehen Dissonanzen.
Eine Beziehung ist eine Symbiose. Beiderseitig. Manchmal stecke ich ein wenig zurück, manchmal mein Partner. Es gibt Bereiche, in denen sich beide austoben können und es gibt Bereiche, wo man auf den anderen zugeht. Nur so wird es klappen können. Miteinander und nicht gegeneinander lautet die Devise. Nur halte ich nichts davon, dem Partner zuliebe etwas zu machen. Das geht nicht lange gut. Mein Partner war beispielsweise ein toller Segler. Ich hingegen hatte keinen Segelschein, segelte aber gerne mit. Er akzeptierte, dass ich sehr gut ankern konnte, Aber bedrängte mich nicht zu mehr. Genau so beim Bergsteigen oder Motorradfahren. Ich war bei einfachen Sachen dabei, das Abenteuerliche machte er alleine und erzählte mir dann. Hatte er darauf gepocht, dass ich den Segelschein mache, wäre ich nicht dazu bereit gewesen.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Kompromisse sind in meinen Augen der schleichende Tod (dramatisch ausgedrückt).
Bei einem Kompromiss verliert jeder...

Der Konsens ist das wichtige Tool.
Dazu brauchte es Klarheit über die Bedürfnisse...

Erstmal ist jeder unabhängig voneinander ein ich und sollte es aus energetischen Gründen auch bleiben (Voraussetzung ist natürlich auch erst mal "Selbst" zu werden).

Die romantische Hollywoodverschmelzung ist ein Vergleichsbild, das zu negativen Gefühlen führt... (der Vergleich ist aller Leiden Anfang)

Einen Wirraum zu schaffen ist etwas tolles, was uns zu ganz viel Entwicklung zwingt....

Woran erkenne ich, daß ich auf dem Holzweg bin und die Notbremse ziehen sollte?

Ich glaube, wenn ich mehr Energie verliere als ich aus der gemeinsamen Beziehung generieren...

Zuvor bedarf es sinnvollerweise noch der ehrlichen Hinterfragung, ob ich meinen machbaren Teil investiert habe und der Frage, ob mein Gegenstück zu Investitionen bereit ist...

Das ist nur meine Sichtweise und soll keine anderen Meinungen diskreditieren...

(Er)
*****ite Frau
9.568 Beiträge
Ich glaube, gerade am Anfang einer Beziehung drückt man verliebterweise unheimlich viel Energie da rein. Und bekommt ja auch normalerweise viel raus, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht.
Dass diese geballte Aufmerksamkeit und das "um sich als Paar kreisen" irgendwann ein natürliches Ende hat ist glaube ich jedem klar, der dem Disneyalter entwachsen ist.

Solange eine Beziehung mit Wohlwollen und Humor durchzogen ist, kann eigentlich schwerlich was schiefgehen.
Wo es aber fast immer schiefgeht ist, wenn man "Investitionen", egal ob emotional oder tatsächlich finanziell, kleinkariert aufrechnet.
@*****ite
Danke für die passende Beschreibung genauso würde ich das für mich beschreiben
****an Mann
102 Beiträge
Dies bezieht sich ausschließlich auf den Text des TE, andere Antworten habe ich nicht angesehen.

Kompromisse, egoistisch nachgeben, etc., davon halte ich mittlerweile gar nichts mehr. Eine Beziehung bestehend aus Kompromissen könnte ich gar nicht mehr führen. Mich einfach nur durchzusetzen und egoistisch über den Partner zu bestimmen, ist das eine Beziehung? Nun für mich sicher nicht. Andere lösen meine Probleme nicht, sie können mich unterstützen, jedoch würde ich das nicht erwarten.
Eine für mich “gute” Beziehung konnte ich erst führen als ich mit mir selbst klar kam, seither ist für mich eines sicher, das Thema liegt nicht beim Gegenüber, sondern ausschließlich bei mir und meinen Entscheidungen, meinem Handeln, und völlig richtig, das gilt auch für Partner. Deren Handeln deren Entscheidungen.
Wie funktioniert das im Einzelnen, nun ich schaue nach wo z.B. eine Emotion herkommt, was hat es ausgelöst das ich “sauer” auf meine Partnerin bin. Dann spreche ich mit Ihr darüber. Das wiederum ist nicht so einfach, es bedeutet, wenn man auf des “Pudels Kern” kommt, sich emotional zu öffnen. Denn hinter dem sauer sein, steckt oft eine Unsicherheit.
Nun, die Voraussetzung dafür ist auch das entsprechende Gegenüber gefunden zu haben und wir sind nun wieder am Anfang angekommen, Entscheidung → Handlung.
Tatsächlich habe ich in jungen Jahren viel Zeit mit “solchen Beziehungen” verbracht, bestehend aus Kompromissen, Auseinandersetzungen, Eifersucht etc. und nur wenig daraus gelernt. Es hat schon ein wenig Zeit gebraucht zu merken was für mich “gut” ist, was meine “Bedürfnisse” sind und ich habe das Glück gehabt jemanden zu finden, zu handeln und nun in einer wunderbaren Beziehung auf Augenhöhe zu leben. Heute kann ich mir etwas anderes kaum noch vorstellen und es fällt mir schwer, nachzuvollziehen, warum Menschen sich so etwas antun.
*******uld Mann
2.175 Beiträge
Zitat von *******nist:
...
Kompromisse? Eher nein. Sich zu verbiegen, egal wie wenig, ist nie gut. Das einzig Stetige im Leben ist der Wandel, aber wenn Dinge erzwungen werden, entstehen Dissonanzen.
...und...
Zitat von ****Wo:
Kompromisse sind in meinen Augen der schleichende Tod (dramatisch ausgedrückt).
Bei einem Kompromiss verliert jeder...

Der Konsens ist das wichtige Tool.
Dazu brauchte es Klarheit über die Bedürfnisse...
...
Für mich bedeuten Kompromisse nicht automatisch ein Sich-Verbiegen. Es kommt da für mich schon auf die Kompromisse selber an - deren Art, deren Auswirkung usw.
Kompromisse in Bereichen, die mich nicht wesentlich einengen, die ich gut leben kann, verbiegen mich nicht automatisch.
Wenn allerdings der erwartete Kompromiss einen wesentlichen Teil meiner Lebensweise, also meines Lebens betrifft, kann dies ein Verbiegen zur Folge haben. Dann muss ich für mich selbst klären, ob ich da eine Grenze ziehen muss.
Zitat von ****Wo:
...
Erstmal ist jeder unabhängig voneinander ein ich und sollte es aus energetischen Gründen auch bleiben (Voraussetzung ist natürlich auch erst mal "Selbst" zu werden).
...
Bei sich selbst zu ein, das ist für mich eine wesentliche Voraussetzung dafür, mit Kompromissen, eigenen Grenzen, einem möglichen Konsens usw. gut umgehen zu können.
Für mich unterscheide ich die Art des Kompromiss,Häufigkeit Dauer wie sehr und in welchem Bereich dieser Kompromiss eingreift
Spüre ich ein deutliches Ungleichgewicht dann spreche ich das an.
Eine Beziehung ist aus meiner Sicht ein dynamisches „Konstrukt „ das sich immer mal wieder mal stärker mal schwächer entwickelt und hin und wieder wird nachjustiert
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