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Was bedeutet Ankommen für Euch?

******a_a Frau
1.758 Beiträge
"Ich will endlich ankommen" so ganz alleine betrachtet macht auf mich auch einen ungeduldigen, vielleicht ein bisschen verzweifelten, genervten, bedürftigen Eindruck.
Andererseits zeigt es aber doch auch den Willen etwas langfristiges zu finden. Eben nicht von Bettkante zu Bettkante zu hüpfen, ständig Daten - sich auf neue Menschen einstellen und solche Dinge.

Ankommen heisst für mich - ähnlich wie bei den anderen, dieses Gefühl von Zufriedenheit, Ruhe, Glück... gefunden zu haben was man gesucht hat, sich wünscht, einen Platz gefunden zu haben an dem man sich wohlfühlt - und da wir hier auf einer Datingplattform sind - vermutlich auch, einen Menschen zu finden, mit dem man dieses Gefühl zusammen erlebt. Wie auch immer das für die betreffende Person dann aussieht.

Im Leben gibt es ja verschiedene Bereiche in denen man ankommen kann. Man kann beruflich angekommen sein, mit sich selbst zufrieden, trotzem aber gerade keinen Partner haben. (Ich denke mir halt, wenn jemand hier im Profil oder einer Nachricht was von ankommen schreibt, dann meint er Partnerschaft oder Beziehung und nicht im beruflichen oder spirituellen Sinne)

Ich finde eine Partnerschaft aber auch nicht nur als nettes Beiwerk. Liebe, Nähe, Gemeinsamkeit wären für mich schon essentielle Dinge die in meinem Leben eine zentrale Rolle spielen, halt nicht die einzige.

Ich meine... wenn man das Leben wie eine Reise oder Weg sieht, kann dieses "ankommen" von kurzer oder langer Dauer sein, vielleicht auch "für immer"... aber manchmal ist es eben Zeit weiterzuziehen. Nicht ankommen muss man aber auch von Rast- und Ruhelosigkeit unterscheiden. Gibt ja so Menschen, die zwar "da" sind, aber nicht "ankommen". Oder diejenigen, die den Weg nicht gehen wollen, aber das (Etappen-) Ziel erreichen.
****ody Mann
13.087 Beiträge
Ich habe den Eindruck, dass Ankommen bei vielleicht der Hälfte der User auf Sexplattformen, vermutlich sogar mehr, so ziemlich das Falscheste ist, das passieren kann. Ankommen wäre das in der langen Partnerschaft oder Ehe gewesen, die man gottlob hinter sich gelassen hat. Fehlerfrei, weil man möchte positiv und perfekt sein, wenn man da rausgeht.

Ankommen, meine Denke, sollte man zuerst bei sich selbst. Und zwar nicht erst mit 40 oder später. Gelingt aber nicht jedem, weil das Bei sich Ankommen in den ersten Ankommensmomenten schon sich nicht mehr stimmig anfühlt. Also geht man dazu über, sich neuzuerfinden. Als Hedonist, als Mensch mit volle Pulle Sex, als diverses Poly-Sexsternchen usw. Die müssen bekanntlich gar nicht ankommen.

Ich schätze, mein Ankommen ist irgendwann Mitte oder Ende Zwanzig, nach einer ausgiebigen Austobephase passiert. Meine Erfolge fühlten sich richtig an und meine Fehler taten das auch. Ich hatte mich gegen einen übermächtigen Vater emanzipiert, einen beruflichen Weg eingeschlagen, von dem einige abgeraten hatten und ich hatten einen eigenen Kompass für Liebe und Beziehung entwickelt.

Jetzt mit Mitte 50 und einem langen Eheerlebnis im Rücken funktioniert dieser Kompass noch immer. Aber nicht jede Frau kam bei mir an. Wenn eine Selbstsuche nicht abgeschlossen war, und wie extrem oft ich den Weg von SelbstsucherInnen gekreuzt habe, Wahnsinn, dann war Ankommen nur eine kurze Momentaufnahme. Erkennungsmerkmal: Abrupte, ambivalente Richtungswechsel, mono zu poly, hetero zu bi und wieder zurück, dann devot oder doch lieber gleich universell hedo. Total unklare Verhältnisse, die vermutlich Ankommen wie Knast sich anfühlen lassen.

Ich teile mein Leben gerne mit einer Frau, die ihren Teil dazu gibt. Einer Frau, die sich ihrer bewusst und damit im Reinen ist. Erst dann kann es Ankommen für beide geben. Ankommen bedeutet aus meiner Sicht, das gutfinden zu können, was man hat. Im Gestern, Heute und Morgen und nicht ständig etwas zu vermissen, sich nicht vollständig zu fühlen oder permanent etwas zu bereuen.

Ankommen kann man an einem gedanklichen Ort, auf einem Weg, allein oder gemeinsam, der sich irgendwie nach Heimat und Frieden anfühlt. Manche tragen ihn von jeher in sich, andere suchen ihn in anderen Menschen. Wem der Kompass fehlt, der braucht viel Glück, um anzukommen.
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Es macht mich traurig das da oben zu lesen @****ody.

Scheinst Du doch immer noch nicht angekommen zu sein. Der Eindruck war ein anderer.

Soviel Wertung, Abgleich, Gedanken um andere und ihre Vorstellung vom Leben.
Drücken wir doch diesen Erwähnten die Daumen, dass sie mit sich selbst im Reinen sind und über sich selbst ein anderes Bild haben.
****ody Mann
13.087 Beiträge
Ich kann mich nicht um die Erwähnten kümmern, die per Island Hopping glauben, zu sich zu finden und es Liebe nennen. Deine Trauer wirst Du mit Dir selbst ausmachen müssen. Mir sind mittlerweile Menschen lieb und wert, die das mit dem Ankommen gutfinden können. Sie sind aus meiner Sicht sehr sexy und Trends interessieren sie nur periphär.

Ankommen tut gar nicht so weh, wie es viele befürchten. Ich finde es natürlich großartig, dass Dich meine Sichten immer wieder interessieren, obwohl Du vollkommen wertfrei unterwegs bist. So viel Aufmerksamkeit, das habe ich gar nicht verdient. Aber es ist schon ein ziemlicher Zirkus hier. Musst nicht traurig sein, ich bin's ja auch nicht.
Für mich ist ankommen nicht immer das Ankommen, also wörtlich gemeint. Als würde ein Ziel zum Beispiel erreicht werden, als ginge ich von A zu B. Metaphorisch ist auch nicht das richtige Wort, aber so in die Richtung.
***is Mann
1.506 Beiträge
Wenn es eine Erfahrung gibt, die ich* mit Mitte / Ende Fünfzig unterschreiben kann, dann die dass ein "Ankommen" in meinem Leben gar nicht erstrebenswert ist. Das Leben ist Bewegung, sich weiterentwickeln, Neues kennenlernen und alte, bislang gelebte Ansichten zu überdenken - also das konkrete Gegenteil vom Erreichen eines Zieles, an dem man dann verharren kann.

Heraklit hat das einmal mit "Panta rei" (alles fließt) bezeichnet.

Ich habe das große Glück, dass immer wenn ich ein Ziel in meinem Leben erreicht hatte, neue Ziele auftauchten, die meinem Leben um neue Menschen, Erfahrungen, Ansichten und Meinungen bereichert und so meinen Horrizont erweitert haben.

Das hat nichts mit Rastlosigkeit oder unreflektiert sein zu tun, sondern mit der Tatsache, das viele Menschen die ich kenne sich stark verändert haben, als sie angekommen sind: Die Hände in den Schoss legten, sich in ihrer Beziehung eingeigelt haben, ein Stück weit spießig und engstirnig geworden sind. Und das völlig unabhängig von Alter und sexuellen Präferenzen...

Weniger philosophisch, mehr auf den JOY bezogen, bedeutet ankommen vermutlich jemanden finden zu wollen, bei dem man sich zuhause fühlt und mit dem man ggfs. eine Partnerschaft eingehen will. Also das Gegenteil von schnellen, belanglosem befriedigen der Triebe.

*Vorsicht Meinungsäußerung: Das oben stehende stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Darunter versteht man eine von direkter Betroffenheit, individuellen Wertvorstellungen, Geschmack und/oder Gefühlen geprägte Einstellung eines Menschen gegenüber einem bestimmten Sachverhalt. Meinen unterscheidet sich grundlegend von Glauben und Wissen. Auch erhebe ich diese, meine Meinung nicht zum Dogma oder zum kategorischen Imperativ.
****ody Mann
13.087 Beiträge
Wir haben ja alle einen Ursprungsort, von dem wir uns mal mehr, mal weniger wegbewegen. Ganz weit weg davon zu wollen, kann sogar eine Lebensaufgabe sein und Ankommen ist dann gar nicht das Primärziel.

@*******eyn Ich glaube auch nicht an die Strecke von A nach B. Dennoch glaube ich an das Ankommen, wenn es sich irgendwo passend anfühlt. Wege gehören dazu. Wege und Orte, nach meinem Dafürhalten.
****ody Mann
13.087 Beiträge
@***is So hat jeder seine Betrachtungsweise. Für mich ist Ankommen ein Anfang, ab dem das große Entdecken erst losgeht.
**C Mann
12.695 Beiträge
...ich denke, man kommt im Leben nicht nur einmal an. In meinem Leben gab es Phasen - und es gibt
sie immer noch - in denen ich mich Angekommen fühlte. Dann wurde ich durch Lebensumstände gezwungen, weiterzuziehen und mir einen neuen Ort suchen, an dem ich wieder dieses schöne Gefühl der Zufriedenheit in mir selbst genießen kann. Man kann auch nicht nur die Hände in den Schoß legen, man muss auch etwas dafür tun, dass das Gefühl erhalten bleibt. Für mich ist das Ankommen nichts Statisches, es beinhaltet durchaus auch Bewegung....
Statisch ist ein guter Ausdruck, das bedeutet es für mich auch nicht, es ist lebendig und vielfältig
****r60 Mann
1.073 Beiträge
Ankommen ist für mich ein immer wiederkehrender Prozess, es ist ein Erden(Reset) um von den gesellschaftlichen Zwängen zurück zu mir selbst zu finden. Wenn ich mich mit Schröder ( das ist mein *hund* ) in der Natur bewege und ich mich wie ein kleines Kind freue wenn mir Schmetterlinge, Vögel oder was auch immer begegnet....dann bin ich wieder bei mir angekommen. Gleiches gilt wenn mir jemand ein lächeln oder ein nettes Wort schenkt und ich mich darüber freue weil ich es bewusst wahr nehme.

Da hin zu kommen fällt mir manchmal nicht leicht aber irgend wie schaffe ich es doch immer wieder *lach*
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
@****ody Es ist nichts Persönliches. Andere Teilnehmer die sich ähnlich krass über die gesamte Plattform hinweg abwertend verhalten, kommentiere ich auch.

Allerdings immer weniger. Da hast Du recht.

Denn ich hab eigentlich nichts mehr unter "Beobachten" im JC, da mein Lifestyle tatsächlich ein anderer ist.

Das hilft letztendlich Lebenszeit zu sparen.
****ody Mann
13.087 Beiträge
Zitat von *****_Oo:
@****ody Es ist nichts Persönliches. Andere Teilnehmer die sich ähnlich krass über die gesamte Plattform hinweg abwertend verhalten, kommentiere ich auch.

Da kann man Dir ja nur gratulieren, dass Du so wenig wertend unterwegs bist.
****sac Mann
1.162 Beiträge
Mal eben zwischen Supp und Kartoffel, Physio und Fitness…..

"Es gibt zwei Wege aus der Dunkelheit: Entweder du machst Licht, dort wo du bist, oder du gehst in die Sonne." (Seneca)

Klingt einfach, ist es auch! Nur bei der Umsetzung hapert es den meisten!
Es gibt kaum andere Sprüche wie „endlich Ankommen“ und „alles hat seinen Grund“, die aus meiner Sicht ambivalenter nicht sein können.

Wie oft habe ich in meinem Bekanntenkreis gesehen, wie der Mann / Frau die Frau /Mann anstrahlte und mit Tränen des Glücks sagen hörte „Mein ganzes Leben wollte ich irgendwo ankommen". Unsere Bekannten und Freunde, um ihn / sie herum, nickten verständnisvoll. Ich, ich seufze überwiegend innerlich. Und besonders wenn dann noch kommt, "jetzt bin ich endlich angekommen, bei dir."

Zwei Jahre später sind sie bei Gericht und ihrer Scheidung angekommen. Ich gebe es ja zu, eventuell liegt es auch an meiner Erfahrung, dass der Satz "Ich möchte irgendwo ankommen" das kalte Grauen in mir auslöst. Auch vor der kurzen Ehe des Freundes habe ich oft innerlich die Augen verdreht, wenn der Satz fiel, in verschiedenen Ausführungen, manchmal wie eine Anklage.

Und somit stellt sich mir immer wieder die Frage, was passiert, wenn ich irgendwo angekommen bin? Muss ich da dann bleiben? Bis ich tot bin? Außerordentlich langweilig, finde ich. Und wie können andere überhaupt behaupten, irgendwo angekommen zu sein, wenn sie gar nicht erst unterwegs waren / sind? Wäre „Ankommen“ sodann nur Stillstand? Er ist mir ein Rätsel, dieser nicht klar definierte Wunsch nach dem Ankommen.

Ist „Ankommen“ nicht auch „Weiterentwicklung“? Wie kann ich also „Ankommen, wenn ich doch im Grunde in permanenter Entwicklung meiner Persönlichkeit bin?

Wie kann ich in einer Beziehung zu einem Menschen „Ankommen“, wenn es hier keine Weiterentwicklung gibt, man ist ja angekommen?! Ich möchte nicht wie meine Eltern angekommen sein um um 20:00 Uhr auf dem Sessel zu verweilen und die Tagesschau und um 20:15 Uhr den Tatort zu schauen. Meine Eltern sind leider schon verstorben, doch ich erinnere mich sehr deutlich an die abendlichen Rituale ihres Ankommens.

Zum Ankommen selbst gibt es aber keine belegbaren Fakten und Daten. Ankommen ist meiner Meinung nach ein immer wiederkehrender Prozess, der leicht gehen kann, der bei vielen unaufgeregt “step-by-step” (Schritt für Schritt) vorangeht oder der überfordert, der nur ein aushalten wird, an dem man auch zerbrechen kann.

Das Leben ist nach meinem dafür eine permanente Reise mit unendlich vielen Möglichkeiten.

Wenn ich so darüber nachdenke, scheint eines der höchsten Ziele unserer Gesellschaft zu sein, anzukommen. Offenbar kann man an einem Ort oder bei einem anderen Menschen ankommen, höre ich immer wieder. Schön wäre es, und das scheint offenbar das Beste zu sein, gleich beides. Wenn ich das jedoch nicht tue, sollte ich mir dann Gedanken machen?


Was ist, wenn ich überhaupt nicht den Drang verspüre mich allein auf den Weg des Ankommens zu machen und lieber eben diesen Weg mit mir liebgewonnenen Menschen machen will? Was ist, wenn ich dann auf diesem gemeinsamen Weg feststelle, shite, wir sind schon lange angekommen? Oder was ist, wenn ich bei alleiniger Suche nach dem Ankommen feststelle, dass ich dem Grunde nach schon tief in mir angekommen bin?



Im Netz gibt es tatsächlich Texte wie "Warum Nicht-Ankommer nicht normale Menschen sind". Wat fürn Blödsinn finde ich. Die, die nirgends ankommen, so die landläufige Meinung scheint mir, mit denen stimmt etwas nicht. Das sind die Einsamen. Diejenigen, die nie zufrieden sind. Die immer denken, es muss noch besser gehen. Der Job kann noch erfüllender sein, die Wohnung noch geiler, die Stadt noch größer. Das sind dann die Optimierer, die Gehetzten, die Verzweifelten.

Mir scheint es so als können viele Menschen es nicht abwarten, endlich wieder aufzubrechen, um dann anzukommen, um dann, wenn die Socken / Handtücher nicht gefallen wieder aufzubrechen, um anzukommen………..aufzubrechen…anzukommen..........aufzubrechen. Ganz schön verwirrend auf dem Weg zum Glück meiner Meinung nach. Klingt irgendwie wie aus der Serie „Herr Rossi sucht sein Glück“.


Ich glaube, dass das gar nicht so stimmt. Eventuell ist es in der Tat genau umgekehrt. Sind es nicht eventuell gerade die, die nicht das Bedürfnis haben, irgendwo anzukommen, die zufriedeneren Menschen?

Als meine Kinder geboren wurden, empfand ich tiefe Dankbarkeit des Glücks. Heute, nach 30 Jahren, schaue ich aus der Ferne zu ihnen auf und fühle mich immer noch dankbar, weil ich erkenne, welche starken Persönlichkeiten aus ihnen geworden sind und ich selbst gar nicht so unschuldig daran beteiligt war. Ein Teil von angekommen sein? Ja, empfinde ich.

Ist es nicht auch in Ordnung, nicht die hundertprozentig und bis in den letzten Winkel durch-dekorierte kinderfreundliche Wohnung mit Treppenlift zu besitzen. Weil man weiß, die Kids sind irgendwann außer Haus und dann? Weil man nicht im Job und im Alltagstrott frustriert und irgendwann im Halbschlaf und ohne jeden Elan nur noch das Nötigste macht. Weil klar ist, sobald es mir nicht mehr gefällt, liegt es an mir selbst was anderes zu machen, weil es immer noch eine Alternative gibt?

Nun sehe ich die Millennial-Kritiker, wie sie selbstgefällig nicken und sich die Hände reiben, bevor sie schwungvoll in die Kommentarspalte tippen, aus dem platt gesessenen Bürostuhl heraus, wo sie vor 30 Jahren angekommen und seitdem geblieben sind. Diese typischen verwöhnten Generation-Y-Menschen, die sich nicht mehr binden können und sich auf nichts mehr einlassen können. Verlorene Seelen? Oder einfach nur traurig!

Eventuell liegen wir aber auch hier falsch. Wir Menschen können uns nämlich auf sehr vieles einlassen, auf mehr als wir uns vorstellen. Genau deshalb haben doch einige von uns nicht das Bedürfnis, schon mit Mitte 30-40-50 das Haus der Oma zu renovieren – und uns für den Rest unseres Lebens dort niederzulassen. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir Millennials uns nicht auf andere Menschen einlassen können. Genau das Gegenteil ist meine Erfahrung. Es gibt nicht nur Kompromisse, sondern eben auch den Willen und den Mut, sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Nur vielen fehlt offensichtlich der Mut und sind bei kleinsten Wehwehchen weg.

Dass man im Alter immer weniger Freunde hat, zumindest zeigt dies der Gegensatz zu den allgemeinen Statistiken, werden es bei mir eher mehr. Wobei ich gewiss heute nicht mehr so wildwüchsig bin wie mit 20. Weil ich gedanklich eben nicht immer nur am gleichen Fleck verharre und mich nicht immer mit den immer wieder gleichen Leuten beschäftige. Weil meine besten Freunde gerade deshalb dieselben wie in Teenagerzeiten sind. Nur wohne sie nicht im Nachbarhaus, sondern zum Teil 10.000 km entfernt. Und das ist auch völlig in Ordnung. Weil wir wissen, dass schon einiges mehr als 10.000 km zwischen uns liegen müsste, damit wir nicht mehr befreundet sind.

Mein innerstes sagt mir, dass dieser Wunsch nach dem Ankommen eigentlich etwas anderes ist. „Angst“ Angst vor Veränderungen, vor Neuem, vor Einsamkeit etc. und natürlich auch verständlich. Menschen sind dann doch eben Gewohnheitstiere und wollen möglichst lange das Leben führen, wie sie es gewohnt sind, wie sie es "schon immer" getan haben. Ich denke aus diesen Gründen, bleiben viele aus Angst in dem Job, in dem sie mittlerweile unkündbar sind, in der Stadt, in der sie ihren Stammtisch in deren Stammkneipe mit Sybille, Kai, Chantal, Manfred und Klaus und Olga haben und in der Ehe, die sie eigentlich schon seit fünf Jahren unglücklich macht. Sehr praktisch, dass unser Totschlag-Argument gegen Veränderungen zum angesehenen Lebensziel hochstilisiert wurde, dass wir mit Sybille, Kai, Chantal, Manfred, Klaus und Olga in unserer Stammkneipe darauf anstoßen und uns selbst auf die Schultern klopfen können: Wir sind angekommen. Für sie ist es ein Lebensziel, für mich bedeutet es Stillstand.

Meine Intension hinter dem Wort ankommen vermute ich die Sehnsucht, dass es diesen einen perfekten Ort gibt, den super sicheren Job, den ewigen Platz, wo man für immer glücklich ist und oder den einen Menschen. Ich kann mich gewiss auch täuschen, jedoch glaube ich, dass unsere Gesellschaft seit Jahrzehnten einem Ideal nacheifert, dass es eigentlich gar nicht gibt. Und möglicherweise ist das das ganze Geheimnis.
*********erker Mann
11.916 Beiträge
Schöne Geschichte *zzz*
***ko Mann
530 Beiträge
Für manche ist Ankommen ein schönes Gefühl - für andere ein großes Problem.

Da sind wir also angekommen *hutab*
Der Beitrag liest sich sehr materialistisch.
Anzukommen hat für mich nicht mit etwas physisch greifbaren, einen Job, Haus, oder Auto zu tun.

Alles hat seinen Grund, der Gedanke hat mich die letzten Jahre nicht verzweifeln lassen.

Auch kann mich jemand ankommen lassen, bei etwas von dem ich vielleicht nicht wusste, dass ich es will.

Poly können zum Beispiel ankommen, in dem sie Menschen finden, die dass mit ihm/ihr Leben möchten und das wird einem erst bewusst, wenn man diese Menschen trifft.
*******ter Frau
5.045 Beiträge
Es macht für mich einen ...
Zitat von ********in75:
Was bedeutet Ankommen für Euch?
Einen schönen guten Abend zusammen. Immer wieder lese ich: Ich will endlich ankommen oder ich bin angekommen. Aber was bedeutet denn eigentlich Ankommen ?

*hm*
... großen Unterschied - Wer sagt es zu wem, wann und warum?

Sich auf dem Weg machen. Seinen Weg finden. Seinen Weg gehen. Angekommen sein, auch bei sich selber.
Das klingt für mich nach 68er Jahre, Bewusstseinserweiterung durch Cannabis, Hare Krishna und der Kunst durch Nichtstun fernöstliche Weisheit zu erlangen und schließlich mindestens als Shaolin berühmt zu werden.

Die Idee irgendwo hin zu gehen (zu müssen) um als besserer Mensch zurück zu kehren ist uralt. Das mit dieser Reise, aber das Leben selbst gemeint ist, haben nur die Wenigsten verstanden.

Wer das Leben als Reise versteht, wird mit jeder neuen Erkenntnis das Gefühl haben angekommen zu sein.
Wen es nach immer neuen Erkenntnissen dürstet, für den wird der Weg zum Ziel.

Wann ist man bei sich selber angekommen?
Wenn man erkannt hat, wer man wirklich ist! Wie man fühlt. Wie man liebt. Was einem wirklich wichtig ist und wenn man selbst bestimmt einen neuen Weg einschlägt.

Das die Meisten Weg und Ziel in einem religiösen Kontext suchen, liegt wohl daran das dies der Kern einer jeden Religion ist.

Wer sich also auf die Reise begibt und erkennt, dass immer ein weiseres Selbst am Ziel angekommen ist, wird auch erkennen, dass das Selbst immer Aufgabe und Lösung zu gleich ist.

Es ist manchmal auch nur rückblickend möglich das Ende einer Reise zu erkennen. Aber dann sind wir schon längst auf einer Neuen. *ja*
****ody Mann
13.087 Beiträge
Um das Ankommen herum gibt es einige Mythen, die man relativieren könnte.

Nein, Ankommen bedeutet nicht, dass man von nun an nur noch auf den Tod oder Demenz wartet. Ankommen ist nicht DIE Übereinkunft, die jede weitere Kommunikation überflüssig macht und Entwicklung ausschließt oder das Einstellen der inneren oder äußeren Reisetätigkeit. Ankommen bedeutet auch nicht, für immer bei einem Partner zu bleiben oder monogam zu sein.

Aber Ankommen bedeutet für mich, sich die Zeit zu nehmen, einer Sache oder einer Verbindung wirklich auf den Grund zu gehen und ergebnisoffen, Gutes anzunehmen, Schlechtes abzulehnen, während zwanghaftes, übertriebenes, belastendes Gepäck (fast) keine Rolle mehr spielt. Auch die Verpflichtung anderen gefallen zu müssen oder ihnen zu Gefallen zu sein, passt für mich nicht gut zum Ankommen.

Für jeden bedeutet Ankommen etwas anderes und wenn es das Finden der eigenen Mitte ist, kann es eine weite Reise gewesen sein oder aber nur ein Katzensprung; je nachdem. Einen Ort oder einen Menschen eines Ankommens wert zu befinden, ist ein großer Schritt. Ob man bleibt oder weiter zieht, sollte eine freie Entscheidung sein. Dafür müsste ich mich irgendwie selbst gefunden haben. Laienhaft betrachtet.

Angst ist natürlich ein schlechter Berater, um sich an jemanden zu binden. Sie ist aber auch schlecht, wenn sie mich von Bindung abhält.
**du Mann
1.090 Beiträge
Nun, ich konzentriere mich mal auf Beziehungen.

Das Gefühl des Angekommenseins habe ich naheliegenderweise in der Anfangsphase einer Beziehung, logischerweise während einer relativ beschränkten Zeit. Es besteht darin, dass die Beziehung so zu Laufen beginnt, wie es sich ich oder idealerweise beide vorstellen. Jedenfalls weiss, spüre oder vermute ich, dass sie auch für die Partnerin stimmt. Das Gefühl muss für mich zwingend eintreten, ansonsten ich davon ausgehe, dass irgendwas in der Beziehung nicht stimmt. Veränderungen gibt es immer, aber es besteht der klare Wunsch, sie gemeinsam zu besprechen und Lösungen zu finden. Grosse Inkompatibilitäten passen da naheliegenderweise nicht rein.

Für mich vorstellbar ist halt wieder mal alles: Menschen, die eigtl. keine Beziehung wollen oder haben können, die das beschriebene Gefühl prinzipiell nicht haben können bzw. die eine Beziehung anders wahrnehmen usw. Es kann auch sein, dass zwar ein Mensch bei sich angekommen ist, die Beziehung aber wirklich schlecht läuft. etc.

Bei Männern mit der Aussage "Ich will endlich ankommen" nehme auch ich einen Beziehungswunsch wahr. Dies wohlwissend, dass nie im Vorfeld klar ist, ob eine Beziehung zustande kommt und wie sie sich entwickelt. Die Aussage hört sich auch für mich etwas forsch an.

Lg allseits Pidu
********in75 Frau
7.648 Beiträge
Themenersteller 
In Bezug auf Beziehungen. In sich angekommen zu sein, bedeutet für mich. Gechillt sein. Keine Achterbahn mehr. Aber genug Pfeffer. Sich sicher fühlen. Einen Ankerplatz zu haben. Freiheit in Verbundenheit. Kein kämpfen mehr. Sondern einfach nur Sein. Dieses Gefühl ist erleichternd.
***ws Mann
68 Beiträge
Zitat von ********in75:
In Bezug auf Beziehungen. In sich angekommen zu sein, bedeutet für mich. Gechillt sein. Keine Achterbahn mehr. Aber genug Pfeffer. Sich sicher fühlen. Einen Ankerplatz zu haben. Freiheit in Verbundenheit. Kein kämpfen mehr. Sondern einfach nur Sein. Dieses Gefühl ist erleichternd.

Ne ne, ich lebe seit über 40 Jahren "Achterbahn im Rückwärtsgang mit Vollgas" in allen möglichen Varianten. Ich bin trotzdem total angekommen im Hier und Jetzt. Ich bin ohne Kämpfe, ohne irgendwelchen Stress einfach nur ich und dabei sehr, sehr glücklich und zufrieden.
********in75 Frau
7.648 Beiträge
Themenersteller 
@***ws

Aber wenn man sowas von sich behaupten kann, ist es doch toll 😊 und beweist doch nur, das es auch anders geht.
**e Mann
1.095 Beiträge
Zitat von ********in75:
In Bezug auf Beziehungen. In sich angekommen zu sein, bedeutet für mich. Gechillt sein. Keine Achterbahn mehr. Aber genug Pfeffer. Sich sicher fühlen. Einen Ankerplatz zu haben. Freiheit in Verbundenheit. Kein kämpfen mehr. Sondern einfach nur Sein. Dieses Gefühl ist erleichternd.

Das ganze Leben, ist eine Achterbahn. Mal geht es rauf mal runter. So Mansches Mal überschlägt man sich. Aber das ist denke ich gar nicht so schlimm. Schlimmer ist, wenn es en Einzelsitzplatz ist. Oder ein Mensch an deiner Seite ist, der dich nicht festhält. nicht weil er es muss, sondern weil er es möchte
Gemeinsan da hin zu finden, wo wir uns wohlfühlen und ich gar nicht wusste, das ich da hin konnte oder wollte...nicht gedacht oder geträumt hab, das es das gibt. LIEBE GLÜCK ZUFRIEDENHEIT
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