Von der Beziehung zur Freundschaft Plus
Vorab eine kleine Geschichte:Meine Partnerin und ich haben uns in einem gemeinsamen Freundeskreis näher kennengelernt. Eigentlich kannten wir uns schon über Jahre, aber meistens steckten wir in anderen Beziehungen und sahen uns mehr oder weniger sporadisch. Es ergab sich rein zufällig, dass wir uns über einen Zeitraum öfters sahen und viele Gemeinsamkeiten entdeckten, wovon wir vorher garnichts wussten. Und irgendwie sprang da der Funke über - von beiden Seiten, und es dauerte nicht lange.....na ja, das könnt ihr euch schon denken!
Wir hatten eine tolle Zeit, und unsere gemeinsamen Freunde/-innen sahen uns schon davor als ein wahres Dreamteam an. Und alles war wie bei jedem in einer frischen Beziehung; wir konnten uns nichts besseres vorstellen! Anfangs war es toll, immer gemeinsam und als verliebtes Paar (das wir auch waren) aufzutreten, doch im Laufe der Zeit gab es auch schon einmal Tage, da wollte sie oder ich nicht zu Treffen mit den Freunden, was zuerst nicht besonders schlimm war. Wir hatten ja jeder noch die eigene Wohnung als eigenen Rückzugsort. Eines Tages aber setzten wir uns zusammen und sprachen offen aus, was uns bedrückte. Es war die Erwartungshaltung auch unseres ganzen Umfelds. Dadurch fiel die ganze Lockerheit weg, die vorher unsere Beziehung ausmachte. Wir beschlossen deshalb, erst mal eine Beziehungspause einzulegen, was uns beiden sehr schwer fiel - denke ich an die ganzen WhatsApps oder Anrufe. Aber erst mal machte jeder sein "Ding", und wir sahen uns tatsächlich 3 Monate nicht, bis......wir beide auf einem Geburtstag eingeladen waren. Es war unbeschreiblich! Die Funken sprühten schon nach wenigen Minuten, und wir konnten es kaum erwarten, den Geburtstag wieder zu verlassen. Und es passierte wieder, wie schon ganz am Anfang. Wir spürten, dass diese "Trennung" und mehr als gut getan hatte, dass dieser "Druck", eine heile Beziehung nach außen zu repräsentieren, auf einmal weg war, und es war sie, die dann das Thema Freundschaft + zur Diskussion stellte. Dann könne man immer noch weiter sehen.
Und so gestalteten wir schließlich unsere "neue" Partnerschaft. Wir sehen uns zwar nicht ganz so häufig wie zuvor (das war fast täglich), aber ich finde, das alles hat die Beziehung noch spannender und abwechslungsreicher gemacht als vorher, weil es immer neuen Input von beiden Seiten gibt, wenn wir uns mal eine Woche oder länger nicht sehen.
Und dazu haben wir uns noch folgendes überlegt: zu jedem Treffen überraschen wir uns abwechselnd mit einem kleinen Geschenk. Das kann alles sein, von einer Rose für die Dame bis zu einem Schlüsselanhänger für mich. Kleinigkeiten, über die man trotzdem rätselt, und über die man sich immer freut.
Kurzum, ich fand diesen "Wechsel" zur Freundschaft + mehr als gut, und vielleicht ist hier die/der eine oder andere, die/der ähnliche Erfahrungen gemacht hat?