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Sternenkinder: Schicksalsschlag für eine Beziehung

Das hab ich damals für mein Kind gemacht.

Ich war gerade am zeichnen oder einbrennen; mit dem Blick raus in den Garten wo die Sonne schien. In der Ergotherapie war einiges los, jeder hatte etwas zu tun.
Auf einmal verschwand alles um mich herum. Einzig das Fenster, der Garten, die Sonne war klar und deutlich zu sehen und dann hörte ich sie. Die Stimme meiner Tochter die mir sagte: danke Mami, das ist sehr schön.
Und mit einem Schlag war wieder alles da. Die Menschen, die Geräusche, der Raum.

Ich musste mich erstmal setzen und Rotz und Wasser heulen weil ich das nicht glauben konnte, was mir hier passiert ist. Das ich die Stimme meines Babys, welches ich nie sehen durfte, gehört habe.

Das war der Moment wo ich es akzeptieren konnte was passiert ist und das sie immer bei mir sein wird und auf mich wartet.
*****lee Frau
7.033 Beiträge
Das hast du wunderschön gemacht
*danke*schön.
Hat Jahre gedauert bis ich überhaupt mal auf so eine Idee kam.
Aber wenn man was hat, was sichtbar ist.... wo seinen Platz hat, das hilft, zumindest mir, ungemein.
*****ena Frau
3.560 Beiträge
In meinem letzten Wohnort gibt es einen Gedenkstein für Sternenkinder. Dort steht jetzt ein Einweckglas, dekoriert mit einem Engel. Neben vielen kleinen Andenken anderer Sterneneltern, die auch keine eigene Grabstätte für ihr Sternchen haben.

Aber man trägt sein Kind eh immer im Herzen bei sich.
@**********t1979

Ein ganz großes und bitteres Thema! *augenzu*
Ich habe fünf Sternenkinder an meinem Firmament.
Davon drei in meiner inzwischen längst aufgelösten Ehe.
Ich mußte alleine damit umgehen, und um noch eins obendrauf zu setzen, hatte mein Ex-Mann die Stirn, mich nach der Scheidung eines Tages damit zu konfrontieren, dass ich laut Aussage von Freunden die alle Extra verloren hätte, um keine mehr mit ihm zu haben.
Diese Lüge hat er später mal zugegeben und zurückgenommen.

Es gibt Menschen, da weißt du nicht, warum sie dir so früh genommen werden mußten.
U nd es gibt Menschen, da weißt du nicht warum es sie gibt
*****xe4 Frau
899 Beiträge
Wir räumen gerade die Garage aus, um sie zu streichen, da steht schon seit 5 Jahren der Grabstein meines Sterns, vom aufgelösten Grab. Da sagte mein Sohn gerade, wir könnten doch damit einen Platz im Garten gestalten. Hab gesagt das ich so was nicht möchte. Ich trage ihn im Herzen *herz* und auf meiner Haut. Das wäre mir doch etwas "to much".
Das ist ja süß....
Aber wir weiß, vielleicht wäre das ja was für deinen Sohn.
Hätte ich nen Garten und einen Grabstein, würde ich den auch in einer schönen Ecke platzieren und drum herum Blumen Pflanzen.
*****ena Frau
3.560 Beiträge
@*****xe4
Es hört sich so an, als bräuchte dein Sohn den Grabstein seines Bruders und einen schönen Platz für ihn. Auch wenn du das nicht (mehr) brauchst.
Wäre es denn für dich problematisch, diesen zugegebenermaßen unausgesprochenen Wunsch deines Sohnes zu erfüllen? Ich könnte es verstehen, wenn du sagst, nein möchte ich nicht im Garten und jeden Tag vor Augen haben.
Ist alles nur eine Überlegung, die ich in deiner Situation anstellen würde.
*****xe4 Frau
899 Beiträge
Ich werde ihn fragen wie er sich das vorstellt. Vielleicht kann man ja eine Lösung finden
Ich habe auch 5 Sternenkinder, waren sehr frühe Abgänge und für meinen Mann damals keine Kinder / für mich meine Babys

Ich hab Kopien der Ultraschallbilder im Sternenkindergrab meiner Freundin begraben dürfen. Mein Mann hat rationaler und für mich nicht sichtbar getrauert. Über diese Zeit ist heute noch schwierig zu reden.
*****n81 Frau
56 Beiträge
Ich hatte im Jahre 2012 ein Windei. 2016 wurde ich unverhofft nochmals schwanger und behauptete, dass dieses Mal alles gut wird. War davon komplett überzogen.
Heute würde er 5 Jahre alt. In zwei Wochen ist sein Todestag. Er verstarb an einem Herzfehler, die OP hatte Komplikationen und dann ging alles den Bach runter.
Drei Monate später war ich wieder schwanger. Im Kopf war ja schwanger alles okay, oder. Befand mich da schon bei einer Psychiaterin in Behandlung und besuchte eine Selbsthilfegruppe. Man drängte mich dann zu einem wiederholten Kaiserschnitt. Der Junge ist gesund zur Welt gekommen.
Wir wollten ihm noch ein Erdengeschwister an die Seite geben. Hatte dann nochmals einen spontanen Frühabort um die 12. Woche rum. Ich hatte wohl zu früh getestet und wusste nicht, dass ich schwanger war. Erst als sie im Krankenhaus dann den Beta HCG Test gemacht haben.
Nach einem halben Jahr wurde ich wieder schwanger, hatte im ersten Trimenon nur Blutungen und war alle zwei Wochen bei der Frauenärztin. Der dritte Sohn kam auch gesund zur Welt.
Aktuell bin ich mit dem vierten Jungen schwanger. Dieses Mal kein Regenbogenkind, keine grossen Komplikationen. Aber die Naivität und die Unbeschwertheit von der ersten Schwangerschaft ist weg. Mit dem Tod von meinem Erstgeborenen starb ein Teil mit mir. Er fehlt mir jeden Tag.

Mein Mann hat - wenn überhaupt - ganz anders getrauert, er ist ein Meister der Verdrängung. Mir ging es lange nicht gut, die Psychiaterin sagte immer wieder, dass mein Verhalten normal sei. Viele Freundschaften gingen damals kaputt. Wenige Neue ergaben sich. Eine Frau in der Selbsthilfegruppe meinte "wir sind eine andere Spezies, wie Aliens" und so fühle ich mich auch. Ich passe nirgends mehr dazu. Mittlerweile auch nicht mehr zur Selbsthilfegruppe.

Beim Windei verspürte ich keine richtige anhaltende Trauer. Es gab nie einen Herzschlag, ich fühlte mich nie schwanger. Traurig war ich schon, aber nie so, wie als ich meinen Erstgeborenen sterben sah. Beim Frühabort konnte ich es kaum richtig fassen.

Und ich weiss jetzt, dass man eigentlich keine Ahnung von dem Thema hat, wenn man es nicht selber erlebt hat. Ganz ehrlich, was ich alles schon gehört habe...

Aber ja, zur Kernfrage, was das mit unserer Beziehung gemacht hat. Im Prinzip nicht viel. Wir haben es zusammen und jeder für sich bewältigt und überstanden. Verarbeitet haben wir es nie. Nur gelernt, damit zu leben.

Und ich habe teilweise das wahre Gesicht in anderen Zwischenmenschlichen Beziehungen erkannt. Entweder habe ich einen Schnitt gemacht oder den Respekt verloren.
****MG Paar
29 Beiträge
Ich habe es zweimal erlebt, leider. 🥺
Einmal mit 26 Jahren in der 16.ssw. Und das zweite Mal ist noch nicht lange her, in der 6.ssw.
Ich war eigentlich beide Male ziemlich alleine damit.
Die erste FG war eigentlich nicht ursächlich für die Trennung mehrere Jahre später. Evtl. Zum Teil, weil ich ihm nicht verzeihen konnte, dass er mich da im Krankenhaus im entscheidenden Moment allein gelassen hat.
Wir haben danach allerdings auch recht schnell noch 2 gesunde Kinder bekommen. Das macht sicher auch einen Unterschied.

Jetzt nach der 2. FG ... weiß nicht. Es war noch sehr früh und nicht geplant. Niemand wusste außer uns davon. Manchmal nagt das schon an mir, weil es jetzt endgültig ist. Und weil ich die einzige bin, die daran noch denkt, und nicht drüber reden kann.
Ich denke und hoffe nicht, dass die Beziehung daran kaputt geht. Das wird sich halt zeigen.
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