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Sternenkinder: Schicksalsschlag für eine Beziehung

Sternenkinder: Schicksalsschlag für eine Beziehung
Hallo zusammen.

Wer den Begriff nicht kennt: das sind Kinder, die vor der Entbindung, währenddessen oder kurz danach gestorben sind.

Wer hat das schon erleben müssen?
Wie seid ihr damit umgegangen, wie der Partner?
Hat eure Beziehung, eure Ehe dieses Schicksal überstanden oder war das der Anfang vom Ende?

Ich selber habe mein erstes Kind verloren. Noch recht früh in mir. Ich war alleine damit, mein Partner hat mich zwar ins Krankenhaus gebracht, ich kann mich nicht an viel erinnern. Aber während ich in den OP gebracht wurde, als ich aus der Narkose erwachte.... ich war alleine. Ich kann mich nicht daran erinnern das er mich jemals in den Arm genommen hat.
Abschied nehmen.... kann man das überhaupt?
Ich habe es erst nach Jahren geschafft in der Ergotherapie. Ich habe diesen Weg alleine gehen müssen. Bereue es aber im Nachhinein nicht, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dadurch stärker zu sein als jemals davor.

Tja, und die Partnerschaft hat ebenso gelitten. Ich hätte schon danach den Schlussstrich ziehen müssen.
Hinterher ist man immer schlauer.
Zitat von **********t1979:
Tja, und die Partnerschaft hat ebenso gelitten. Ich hätte schon danach den Schlussstrich ziehen müssen.
Hinterher ist man immer schlauer.

Hast Du weitere Kinder bekommen ?

Hast Dich getrennt nach dem Tod Deines ersten Kindes ? Wie lang war im Moment der Trennung das Kind tot ?
Ich bin von der Thematik nicht betroffen, habe aber mal einen schönen Artikel darüber gelesen.

Schön im Sinne, wieviel Kreativität verwand wurde, dem Sternenkind einen würdevollen Abschied zu bereiten.
Ich glaube, bis vor ein paar Jahren war es noch problematisch, einen Eintrag ins Personenstandsregister zu bekommen (heisst vielleicht auch anders), was das Ganze wie Beerdigung, Anerkennung als Person etc. Erschwert hat.... das hat sich wohl mittlerweile geändert.

Wie ich deinen Worten entnehme, ist das für dich nicht so gut gelaufen, auch wenn es mittlerweile nicht mehr brandaktuell ist.

Vielleicht kannst du aber ein kleines Ritual nachholen? Etwas, was Dir sinnvoll erscheint?
Vielleicht auch mal einfach einen Pfarrer bei Dir ansprechen, ob es möglich ist, Deinem Sternenkind zu ehren, die nächste Sonntagsmesse abzuhalten?
Nur als Beispiel, um dem ganzen einen Rahmen zu geben.

Ich fühle mit Dir *g*
Ich hab im der Ergotherapie einen Stern aus Holz für mein kleines gemacht und hatte im selben Moment so ein wundervolles Erlebnis.... das kann mir kein Gottesdienst oder andere Gespräche bieten.

Ich bin auf das Thema gekommen, weil ich dazu einen Film gesehen haben. Die Eltern haben sich getrennt, haben aber wieder zueinander gefunden.

Ich habe nie mit anderen Eltern, die selbes erlebt haben, über all das gesprochen. Deswegen habe ich das Thema erstellt. Weil ich glaube, das so eine Erfahrung nicht nur Beziehungen/Ehen zerbrechen lässt, sondern auch das gesamte stärker vereint.
Zitat von *******1969:
Zitat von **********t1979:
Tja, und die Partnerschaft hat ebenso gelitten. Ich hätte schon danach den Schlussstrich ziehen müssen.
Hinterher ist man immer schlauer.

Hast Du weitere Kinder bekommen ?

Hast Dich getrennt nach dem Tod Deines ersten Kindes ? Wie lang war im Moment der Trennung das Kind tot ?

Ich habe noch weitere 3 Kinder bekommen.... meine erste wäre irgendwo zwischen 18 und 19 Jahre.
Nein, die Trennung kam leider zu spät. Nach der Ehe bzw kurz nach der Geburt von der jüngsten. Liegt nah beieinander. Die erste Trennung war nach 4 Jahren, nach weiteren 3 Jahren die endgültige Trennung.
****am Frau
593 Beiträge
Danke für diesen Beitrag. Ich selbst habe das nicht erlebt, aber eine Freundin war zeitgleich mit mir schwanger, hat ihr Kind in der 39. Woche verloren, da war meines wenige Wochen alt. Insofern war es damals neben der Trauer und dem Schmerz für und mit ihr zusätzlich schwierig für uns beide, weil ich mein Kind im Arm hatte. Sie hat nie weitere Kinder bekommen, die Ehe ist zerbrochen, sicher auch wegen dieser Erfahrung und dem unterschiedlichem Umgang damit.
Zitat von **********t1979:
Ich hab im der Ergotherapie einen Stern aus Holz für mein kleines gemacht und hatte im selben Moment so ein wundervolles Erlebnis....

Ich bin auf das Thema gekommen, weil ich dazu einen Film gesehen haben. Die Eltern haben sich getrennt, haben aber wieder zueinander gefunden.

.

Das klingt sehr schön. Das war von mir nur ein Vorschlag. Ich freue mich für Dich, dass Du da etwas gefunden hast. Es muss ja für Dich passen und ein Stern ist eine wunderhübsche Idee.
Bei mir ist es jetzt 19 Jahre her, morgen genau hat meine kleine Heldin ihren Kampf verloren. Ich weiß nicht, ob sie als Sternchen zählt, nach strenger Definition.

Unsere Beziehung ging dann 6 Jahre später aus anderen Gründen auseinander.

Er wollte damals auch nicht drüber sprechen, ich hingegen schon und hab mir Hilfe gesucht. Die Familie hat den Schicksalsschlag sehr unterschiedlich aufgenommen - sodass es eine schwere Zeit war, die mich aber wiederum viel lehrte. Die ersten Jahre schrieb ich meinem Kind immer zum Geburtstag/Todestag. Mittlerweile habe ich ein Tattoo mit all meinen Liebsten - das gibt mir immer wieder neue Kraft.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Ich hab zwei Sternenkinder.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich beim ersten Kind merkte "irgendetwas fehlt" und dass ich wieder alleine mit mir war. Zum Arzt, der das bestätigte. Es war meine erste Schwangerschaft überhaupt.
Mein Mann war zu der Zeit im Ausland.
Der Aufenthalt im Krankenhaus war schrecklich, aber ich war innerlich taub. Ich kam auf die "Frauenetage", und weil die Gyn voll war, legte man mich auf die andere Flurseite zu den Entbindungen *umfall*
Ich bekam Wehenmittel und dann wurde die OP immer wieder eine Stunde verschoben weil Notkaiserschnitte dazwischenkamen. Ich hab geblutet wie Sau, auf Toilette mochte ich gar nicht runtergucken, immer das mulmige Gefühl, ich spül da gerade mein Baby runter.
Nach der OP kam mich meine Kollegin besuchen, und das war es auch. Ich verschwand in eine Depression und wollte auch nicht reden. Um mich rum schienen sich alle verschworen zu haben, irgendwie war gefühlt jede Frau schwanger am besten noch mit ner Fluppe im Mundwinkel, und ich habe sie GEHASST.
Rausgeholfen hat mir eigentlich nur, dass ich zirmlich schnell wieder schwanger geworden bin und jetzt vier Kinder habe.
Mein Mann hätte mir nicht helfen können. Trauer mache ich grundsätzlich nur mit mir aus.
Das andere Kind, das ich verloren hab... ich glaub mein Mann war da auch nicht da *nachdenk*. Jedenfalls kann ich mich erinnern, dass meine Mutter extra aus Hamburg kam um auf meine (da schon drei) Kinder aufzupassen damit ich in die Klinik konnte. Und alles verlief diesmal reibungslos. Und danach war ich auch zack wieder schwanger. Das hat kaum Spuren hinterlassen, ausser dass es eine Jahrgangslücke bei meinen Kindern gibt.
Aber das erste Mal hat mich echt mitgenommen, die Daten wann es gestorben ist und wann es ausgezählt gewesen wäre hab ich noch so präsent wie die Geburtstage meiner Kinder. 17.02.2000

Aber nein, es hat unserer Ehe nicht geschadet. Warum auch. Es war ja keiner Schuld. Und ich eh mehr Einzelkämpferin.
********no78 Mann
76 Beiträge
Ich habe leider 3 mal diesen Schicksalsschlag erleben müssen. Wenn man die Nachricht erhält, fällt man in tiefe Trauer. Im Gegensatz zu Frauen, die vom ersten Augenblick eine enge Verbindung aufbauen, da der kleine Stöpsel ein Teil von Ihnen ist, denke ich ein wenig rationaler. Leider sterben die Zwerge meistens nicht grundlos, sondern wären eh nicht lange lebensfähig. Durch die Erfahrungen weiß ich nun umsomehr zu schätzen, dass ich trotzdem 2 gesunde Kinder habe. Ein gesundes Kind zu haben, ist alles andere als 'normal'.
**********ede56 Mann
6.311 Beiträge
Eine Bitte an die Moderatoren, den Thread auf privat setzen. Generell sollte mMn alle Threads hier auf privat stehen, leider will der Joy etwas anderes. Deshalb ist das default Setup offen, heißt die ganze Welt kann mitlesen. *nono*
CM an die Moderatoren ist raus.
**********ede56 Mann
6.311 Beiträge
Diese Erfahrung haben meine Frau und ich auf eine andere Art gemacht.
Nach einem Gespräch mit einer Psychologin, welche sich auf Frauen mit verlorenen Kindern spezialisiert hatte, habe ich diese Thema unter ganz anderen Gesichtspunkten gesehen.
Sie sagte mir sinngemäß, die für sie einzig erfolgreiche Therapie ist, die Mutter das Kind psychologisch noch einmal gebären zu lassen.
Schmerz der verdrängt wird bleibt. Die Mutter muß innerlich damit abschließen.
Die Natur hat entschieden, das müssen wir akzeptieren.
Die Rolle der Väter ist ambivalent. Wir haben keine Ahnung und können auch nicht nachvollziehen, was so etwas für die Frau bedeutet. Logisch verstehen ist nicht das Gleiche wie erfahren. Ich will uns nicht in Schutz nehmen, das muß jeder Mann mit sich ausmachen. Professionelle Hilfe sollten Männer mMn in Anspruch nehmen, wenn sie alleine mit der Frau zusammen das nicht hinbekommen.
*******581 Frau
1.125 Beiträge
Ich hatte ein (sogenanntes) Windei. Die Fruchtblase war leer bzw. es hat sich kein Embryo entwickelt. Es musste eine Ausschabung gemacht werden. Auch ich war alleine. Vor der OP und danach. Die Trauer musste ich für mich alleine verarbeiten. Damals ist der erste Teil unserer Beziehung gestorben. Ich lernte auf die harte Tour, dass mein Mann nicht für mich da ist (da sein kann) wenn ich ihn wirklich brauche.
Wenige Monate später hatte ich einen Abgang. In der 8. Woche. Eine Blutung setzte ein und als ich auf Toilette ging…..
Auch da musste ich alleine durch.
Es war sehr hart. Denn von beiden Kindern konnte ich nicht wirklich Abschied nehmen. Das eine war ja nicht wirklich da gewesen, das andere ins Klo gefallen. Ich fühlte mich schrecklich. Mein Umfeld hatte bei der ersten Fehlgeburt schon äußerst wenig empathisch reagiert, so dass ich von der zweiten gar nicht erzählt habe.
Ich habe schlussendlich meinen Frieden damit gemacht, indem beide Kinder in meinem Herzen einen Platz bekommen haben, der für immer ihnen gehört. Zum Glück hatte ich bereits ein Kind davor und danach noch zwei bekommen. Trotzdem bin ich traurig, um das Leben das nicht sein durfte. Auch jetzt kommt es gerade wieder hoch und es kullern ein paar Tränen. Es ist okay traurig darüber zu sein. So eine Erfahrung ist halt schlimm. Jetzt lass ich die Traurigkeit raus und danach schaue ich wieder nach vorne.
Nichts desto trotz war ich bereits nach der Ausschabung nicht mehr dieselbe. Ich hatte meine Unschuld verloren. Die erste Schwangerschaft hatte ich ständig ein Grinsen im Gesicht und war überglücklich. Jede Schwangerschaft danach war ich total ängstlich und konnte das nicht mehr genießen.
Unsere Jüngste war 6 Jahre alt, als wir uns getrennt haben. Wie gesagt, das traumatische Erlebnis mit der Ausschabung war der Anfang. Von da an habe ich mich in meiner Beziehung mehr und mehr alleine gefühlt.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Zitat von *******581:
. Ich hatte meine Unschuld verloren.

Ja, das Gefühl hatte ich auch.
"Mein Bauch ist kein sicherer Ort" hat mich die ersten beiden folgenden Schwangerschaften begleitet, weil ich auch die ganze Zeit Blutungen hatte. Für mein erstes Kind war ich auch dadurch eine Übermami, leider, man merkt es ihr noch heute an *tuete*

Zitat von *********arry:
Sie sagte mir sinngemäß, die für sie einzig erfolgreiche Therapie ist, die Mutter das Kind psychologisch noch einmal gebären zu lassen.

Wenn sie "einzig" gesagt hat, sollte die Dame ihren Beruf wechseln. Es gibt bei Trauerarbeit keinen "einzigen" Weg, das ist unseriös, so etwas zu behaupten.
****769 Frau
2.571 Beiträge
Ich hatte Gänsehaut beim Lesen der Beiträge.. das passiert mir eigentlich selten..*blume*
**********ede56 Mann
6.311 Beiträge
Zitat von *****ite:
Sie sagte mir sinngemäß, die für sie einzig
Ich maße mir da kein Urteil an. Möglich ist aber auch, dass ich sie nicht korrekt verstanden habe, da die Konversation ausschließlich in Englisch war
****018 Paar
263 Beiträge
Solche Lebenserfahrungen können Beziehungen sehr belasten, da in vielen Fällen Mann und Frau anders mit Trauer umgehen.
Aber auch selbst wir Frauen trauen sehr unterschiedlich. Während die eine über dieses verlorene Kind reden wollen /können, aber das Umfeld sehr verhaltend dieses Thema anspricht aus Unsicherheit /Vorsicht, will die andere ungern darauf angesprochen werden, da der Schmerz hochkommt.

Ich kann nur für mich sprechen. Durch das Sprechen darüber existiert dieses Kind weiterhin für mich. Mein Partner dagegen ist einer, der im Stillen trauert. Anfangs war es schwer für mich bis ich erkannt habe warum.
Er konnte mir nicht helfen... also schwieg er.
Es gibt heute immer noch Tage, da zünde für meine Kleinen in der Kirche jeweils eine Kerze an. Und das mein Mann diese Kinder auch nicht vergessen hat, merke ich daran, wenn er mir die Kerzen zum anzünden bringt.
Die Zeit verheilt die Wunden nicht, die Narben bleiben, aber sie sind nicht mehr so belastend wie am Anfang.
********h_68 Mann
337 Beiträge
Tönt vielleicht salopp, aber Schicksalsschläge (Sternenkinder, so wie ich das verstanden habe darf man sicherlich dazu zählen, aber es gibt ja eine Unmenge von anderen schweren Ereignissen und Momente) haben durchaus die Kraft Menschen zu verändern, was sich zwangsläufig auch auf die Beziehungen auswirkt!
Natürlich geht nicht jeder Mensch gleich um mit dem Schicksal und auch nicht jeder hat die Kraft oder die Möglichkeit dies zu ertragen oder zu "akzeptieren"!

Trotzdem, denke ich, dass genau dies der springende Punkt ist; es akzeptieren können! Natürlich ein Prozess, welcher nicht einfach so sich einstellt, und auch wenn man manchmal sagt, das Unglück fällt auf einen Haufen, so sind doch - glücklicherweise - die wenigsten derart oft betroffen, dass Sie dann wenn man es braucht eine Strategie zur Hand haben, welche auch funktioniert. Man ist also gezwungen im Schmerz zu "probieren" was hilft zu akzeptieren u d probieren kann ja bekanntlich den Schmerz dann auch zusätzlich verschlimmern oder auch verschlimmbessern insbesondere im Kontext der Beziehungen und da meine ich nicht nur die Beziehung zum Partner!

Natürlich gibt es Situationen, wo man die Unterstützung oder auch Verständnis vermisst! Nätprlich kann es passieren dass man Verhalten oder den Umgang im Umfeld nicht versteht oder auch mal nicht für sich stimmig wahrnimmt!
Was aber häufig auch nicht wahrgenommen wird, wie Schicksalsschläge die Betroffenen selbst und zwar schlagartig verändern und dass der Partner oder auch das Umfeld dann nicht nur gefordert oder eben auch überfordert ist, sich selbst mit den Schicksalsschlag aber gleichzeitig auch mit der Veränderung auseinanderzusetzen und sich zu arrangieren (manchmal auch zu engagieren).
Möglich, dass solche Erlebnisse zusammen schweissen. Häufig aber auch zu beobachten, wie sie keilartig auseinander Treiben, manchmal schnell, häufig aber auch schleichend und langsam, sei es das Schicksalsereignis selbst, der jeweilige individuelle Umgang damit oder aber auch die einhergehende Veränderung von Persönlichkeiten und Beziehungsmustern!

Ich wünsche allen viel Kraft auf der Suche nach dem eigenen Weg in der Bewältigung und in der einhergehenden Veränderung!
*********g6957 Paar
76 Beiträge
Sie schreibt: Beim lesen der Beträge kam mir unwillkürlich Pipi in die Augen, auch nach 27 Jahren. Mein 2. Kind ist 18 Stunden nach der Geburt an einem Herzfehler gestorben, von dem keiner was geahnt hat. Mein damaliger Mann musste allein zu ihm nach Homburg fahren, da es ein Kaiserschnitt war, konnte ich nicht mit. In der Trauerarbeit hat mich damals meine Mutter mehr unterstützen können als mein Mann. Mir hat es damals sehr geholfen dass wir schon eine Tochter hatten und es mir wichtig war für sie da zu sein. Ich hab es aber akzeptiert u respektiert das mein Mann anders trauert als ich. Wir haben noch ein Kind bekommen u auch für mich wahr diese Schwangerschaft emotional viel belastender weil ich die ganze Zeit Angst hatte dieses Kind könnte den gleichen Herzfehler haben wie unser Sternenkind. Nach verschiedenen Untersuchungen stand aber fest daß dem nicht so ist. Wir haben also zwei tolle Kinder großgezogen und unser Sternenkind in unseren Herzen u bei mir auch symbolisch in zwei meiner Tattoos immer bei mir.
*******asa Paar
5.436 Beiträge
Oh. Danke für dieses emotionale Thema.

Uns hat es auch 3 mal getroffen.

Gleich das erste war so schwer missgebildet, dass es im 5. Monat starb.
Da sich durch Wehenmittel etc. nix tat, wurde ich operiert. Da war ich gerade mal 21.
Ich hab von der OP nix mitbekommen. Hat wohl 3 h Stunden gedauert und ich wär fast verblutet.
War aber kein Kaiserschnitt. Es wurde vaginal rausgeholt.

Eine Beerdigung war damals noch nicht möglich. 2 Monate später haben sich wohl die Gesetze diesbezüglich geändert. Für dieses Kind war es aber zu spät. Es wurde damals als "Pietätsmüll" entsorgt.
Da sie es nicht im Ganzen rausholen
konnten, durfte ich es nicht mehr sehen.

Ich kam relativ gut damit klar. Dachte... Laune der Natur. Wollte so schnell wie möglich wieder schwanger werden.

Dann haben wir eine gesunde Tochter bekommen.

Und wir wollten ein Geschwisterchen.

Alles lief gut. Ich war im 6. Monat.
Als genau das gleiche wieder passierte.
Ich kam in das Belegkrankenhaus des Arztes. Ohne Hebammen.
Weil davon ausgegangen wurde, dass es wieder lang dauert, hat man meinen Mann und mich nachts allein gelassen.
Doch es ging dieses mal schnell.
Ich fing an zu bluten und hatte wahnsinnige Schmerzen.
Es kam nur eine total überforderte Krankenschwester.
Sie legte mir das Kind auf den Bauch. Es sah aus wie die Schwester. War auch ein Mädchen.
Mein Mann war immer bei mir. Auch beim ersten mal.

Dieses mal konnte es beerdigt werden. In einem Sammelgrab für Sternenkinder.
War eine schöne Zeremonie. Es waren viele Eltern da, die auch ein Kind verloren hatten.

Danach fiel ich in ein Loch. Konnte 2 Monate nicht mehr arbeiten. Hab nur geheult.
Wir mussten einen genetische Untersuchung machen. Gefunden wurde nicht direkt was. Aber ein Wiederholungsrisiko wurde auf 25% gesetzt.

Mein Mann wollte keinen weiteren Versuch mehr.
Aber ich konnte einfach nicht aufhören. Ich wusste, dass unsere Tochter nicht allein bleiben würde.

Nach nem knappen Jahr wurde ich wieder schwanger. Frühe Fehlgeburt. Musste nicht mal ausgeschabt werden.

Dann nach 1 Monat wurde ich wieder schwanger mit einem Sohn. Der auch gesund zur Welt kam.

Wir waren überglücklich. Und die Familienplanung war abgeschlossen.

Nach knapp 5 Jahren habe ich die Zykluskontrolle bisschen schleifen lassen , weil wir viel Stress hatten mit Bau und so.

Ein einziges mal hatten wir Sex und ich wurde schwanger. Die Angst war gross. Aber es kam ein gesunder Junge zur Welt.

Uns haben die Erlebnisse sehr stark zusammengeschweisst. Ich weiss seitdem , dass ich den richtigen Partner an meiner Seite habe. Dass ich mich 1000% auf ihn verlassen kann.

Wir haben aber ähnlich getrauert. Wir haben viel drüber gesprochen.

Wir denken heute noch oft dran.

Ich war ne Zeit lang in ner Selbsthilfegruppe. Aber da waren so unterschiedliche Schicksale. Teilweise dann auch wieder Schwangere dabei. Mir wurde das zu viel.
Ich hab das abgebrochen.
Ich trauer auch lieber selbst für mich. Oder mit meiner Familie zusammen.

Heute geht es uns gut. Ich hab damit abgeschlossen und bin dankbar für jedes einzelne, lebende Kind.

Da es nur betroffene Mädchen waren, gehe ich davon aus, dass es ein Defekt auf dem X Chromosom ist.

Ich hoffe nur, dass meine Kinder das nicht weitergegeben und ihnen dieses Schicksal erspart bleibt.
****om Mann
16 Beiträge
Hallo,

schön, dass dieses Tabuthema auch mal angesprochen wird. Ich bin selbst Papa von 2 Sternen. Leider haben 16 Jahre Beziehung (davon 2 verheiratet) dies nicht überstanden da zusätzlich auch noch Depressionen ins Spiel gekommen sind.

Wir haben dann tatäschlich 2 Sterne taufen lassen, die da oben nun ihre Runden ziehen und zu uns hinabschauen können....
Littel Hope
Hab mein Mädchen im 4ten Monat verloren.

Bei einer Untersuchung auf den Gyn Stuhl den letzten. Herzschlag mitbekommen, danach wurde er still um mich rum und ich hörte nir von meinen FA "Sie hatten gerade einen Abort"..
Ich viel in ein schwarzes Loch, heulte nur noch.
Mein Mann unterstützte mich so gut er konnte aber ich war mit meiner Trauer alleine. Meine Cousine war mit der Schwangerschaft etwas weiter als ich und drückte mir ständig ihre kleine Kugel unter die Nase.. mir ging es immer schlechter das ich davon sogar eine Depression bekam.
Ich suchte mir auf einen sozialen Netzwerk Frauen die das gleiche Schicksal hatte um mich nicht mehr alleine zu fühlen.
Der Austausch tat gut.
Erst als ich meine kleine in Form eines "Erinnerungstattoo" auf die Haut verewigt habe ging es mir stetig besser.

Dezember 2013 bekam ich nach einer problematischen Schwangerschaft einen tollen Jungen zur Welt. Er weiß davon das er eine Große Schwester gehabt hätte und jedes Jahr am Geburtstag und am Sterbetag darf mein Sohn eine Kerze ans Fenster bringen und anzünden. Das ist unser kleines Ritual.

Jeder geht mit seiner Trauer anders um, das sollte man Respektieren. Da helfen auch nicht solche Sprüche wie " du bist ja noch jung" oder "..ihr könnt ja noch kinder bekommen" recht wenig..Im Gegenteil mich haben diese Sprüche richtig sauer gemacht weil man als Sterneneltern nicht irgendein Kind will sondern man wollte DAS Kind haben das man zu den Sternen reisen lassen musste!

Leider ist es heutzutage noch ein Tabuthema aber dank Fam. Martin die tolle Aufklärungsarbeit leisten, wurde dieses Thema auch in die Politik aufgenommen..darüber nun weiter zu Texten wäre etwas langwierig...
REDEN IST WICHTIG - IHR SEID NICHT ALLEINE♡♡♡

Ich wünsche allen Sterneneltern dennoch alles Gute!
*****xe4 Frau
899 Beiträge
Auch mich betrifft dieses Thema
Hallo, ich hatte eine Totgeburt in der 36. SSW, das iss schon gut 20 Jahre her. Es war mein 1. Kind ein Junge. Die Entbindung und meine Unterbringung in der Frauenklinik war schrecklich. Direkt neben den Kreissälen, du bekommst hautnah die Geburten der anderen mit, das Babygeschrei und weißt genau, dein Kind wird nicht schreien. Meine beiden folgenden Schwangerschaften waren die Hölle, diese Angst das wieder etwas schief geht. Ich war quasi Dauerüberwacht, Frauenarzt, Klinik,
Speziakuntersuchungen, das volle Programm. Was ja nur richtig ist in so einem Fall. Mein 2. Sohn wurde dann in der 36 SSW per Kaiserschnitt geholt 2003, hatte einen schweren Start
Meine Tochter wurde 2006 in der 37. SSW auch per Kaiserschnitt geholt. Ich sage mir immer, hätte mein Großer gelebt, hätte ich bestimmt meine Tochter nie kenn gelernt. Darüber reden hilft und wir werden auch die nächsten Jahre daran denken, meine Kinder wissen von ihrem Bruder, waren auch immer an seinem Grab dabei und haben dort Spielsachen abgelegt. Das Grab gibt es jetzt seit fünf Jahren nicht mehr...aber in unseren 💕 wird er immer einen Platz haben, vergessen wird man so etwas sein Leben lang nicht, habe ihn auch vor 2 Jahren anlässlich seines 18. Geburtstages mit einem Tattoo verewigen lassen.
Er wird immer ein Teil unserer ganze Familie bleiben. Das es sehr viele Menschen betrifft habe ich auch in vielen  Gesprächen erfahren. Das Fehlgeburten oder Totgeburten auch schon im Freundes- und Kollegenkreis vorgenommen sind. Schade das es so ein Tabuthema ist. Ich habe damals dann das Buch Gute Hoffnung, jähes Ende gelesen, was mir sehr geholfen hat. Eine Selbsthilfegruppe oder psychichologische Hilfe hab ich bis heute nicht in Anspruch genommen. Bin jemand der alles mit sich selbst ausmacht. Familie/Freunde waren da aber auch eine große Hilfe und Unterstützung. Ich wünsche so etwas niemand unsere Beziehung hat es jedenfalls noch mehr zusammen geschweißt. Männer trauern da auch anders als Frauen. Mein Mann und meine Mama waren damals bei der Geburt bei mir und haben mich unterstützt, sonst hätte ich es nicht durchgestanden. Die Hebamme musste andauernd weg springen und war somit auch nicht da als schon das Köpfchen zu sehen war. Das waren Zustände damals. Ich habe mich dann auch selbst entlassen am anderen Tag, weil man mich in ein sechs Bett Zimmer mit Krebspatientinen stecken wollte. Dann haben mein Mann und ich in ner Art Abstellkammer die Nacht mehr oder minder gut verbracht. Ich bin froh meine beiden gesunden Kinder zu haben, bin aber auch so ne Mama die ihre Kinder vor allem und jedem beschützen will.Ich müsste eigentlich loslassen, laut einem Psychologen Gespräch das ich letztes Jahr in meiner Reha hatte, ich schaffe es aber nicht.
*****ena Frau
3.560 Beiträge
Amelie wäre heute 26. Als ich sie verloren habe war ich allein. Mein damaliger Partner war zu der Zeit auf Geschäftsreise. Allerdings konnte ich auch danach nicht mit ihm darüber reden, da er der Auffassung war, dass es noch kein Kind war. Ich hab mein Sternchen in der 11. Woche verloren.

Um für mich den Trauerprozess, nach 12 Jahren, abzuschließen, habe ich den Kind einen Namen gegeben und für mich, im Garten eine Erinnerungsecke eingerichtet.

Ich hab danach noch vier Kinder bekommen und sie alle wissen um ihr Geschwisterkind bei den Sternen.

Heute Nähe und bastle ich für einen Verein, der Eltern und Angehörige von Sternchen begleitet.
little crazy after shower 😁
******old Frau
220 Beiträge
Mein Sternenkind beerdigte ich an meinem 30. Geburtstag. Zehn Jahre ist das nun her. Am Samstag stand ich am Grab und hab geweint. Es wird immer weh tun, aber dieser Schmerz gehört für mich zum Leben dazu.
Was mir jedoch am meisten hilft, ist überhaupt ein Grab bzw. einen Ort zu haben, wo ich trauern kann.
Ich wurde vor der Ausschabung gefragt, ob ich es in einem Sammelgrab beerdigen lassen möchte, oder ob es (so grausam es sich auch anhört) entsorgt werden soll.

Ich habe es in der 12. Woche verloren. Mein Mann war arbeiten, ich allein im Krankenhaus, bis er mich nach Feierabend abholte.
Er fand es schade, konnte aber nicht trauern, weil es für ihn noch so frisch war. Dabei hätte ich das gemeinsam mit ihm gebraucht.
Nun sind wir getrennt. Mein Sternenkind war nicht der Anfang vom Ende, aber sicherlich hat dieses Ereignis ganz weit drinnen auch dazu beigetragen.


Liebe @**********t1979, Danke, dass du dieses Thema hier ansprichst. Es gibt so viele Frauen, die das erleben, doch so wenige reden darüber. Man fühlt sich allein, obwohl man es nicht ist. *blume*
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