In diesem Text gibt es einige Red Flags. Aber auch von beiden Seiten.
Du beschreibst ihr (unangezweifelt ekelhaftes) Verhalten sehr eindeutig, was dich selbst angeht, hüllst du dich aber eher in Schweigen.
Erstmal verstehe ich das Thema mit dem Umzügen nicht. Erst sucht ihr euch ne gemeinsame Wohnung auf dem Dorf. Dann findest du heraus, dass sie schwanger ist, und dann zieht ihr in die Stadt?
Warum? Wessen Wunsch war das?
Und wie kam es dann, dass du ein Haus auf dem Land gekauft hast? War das überhaupt abgesprochen?
Für mich klingt das so, als hättest du sie damit bestrafen und kontrollieren wollen. Natürlich kann sie dann nicht mehr so viel weg gehen und sich mit Freundinnen treffen - oder fremdgehen.
Du schreibst, du hättest ihr verziehen, aber das spricht eine ganz andere Sprache.
Das nächste Thema ist der Sohn. Ein bisschen rechnen kannst du sicherlich auch. Da brauch ich wohl nichts mehr dazu sagen.
Dennoch, du schreibst immer "mein Sohn", nie "unser". Das würde sich in jeder Beziehung seltsam lesen, in dieser Konstellation aber umso mehr. Sagst du das ihr gegenüber auch so?
Man könnte die Geschichte nun also so lesen, dass sie die Böse ist, die dir die Hörner aufsetzt und nun ein gechilltes Leben führt, nicht arbeiten muss/will und dich nach Strich und Faden belügt und betrügt und emotional in Geiselhaft hält.
Man könnte die Geschichte aber auch so lesen, dass sie mit 20/21 schwanger geworden ist, sich nicht zu helfen wusste und die Beziehung mit dir wieder eingegangen ist. Vielleicht gab es im März auch niemand anderen und sie dachte sich tatsächlich, dass sie nun mit dir zusammen bleiben muss, wenn sie dein Kind bekommt.
An Geld scheint es dir nicht gemangelt zu haben - und das kann ein sehr großer Motivator sein. Selbst mit geregeltem Einkommen ist es als alleinerziehendes Elternteil sicherlich nicht leicht. Aber über solches wird sie in dem Alter auch kaum verfügt haben. Hat sie überhaupt eine Ausbildung beendet, studiert oder irgendwas fest gearbeitet? Es klingt ja so, als hätte sie auf dem Land dazu auch keine Möglichkeit.
Und dann kommt da jemand, der die Familie einfach so aufs Land verfrachtet, sodass sie möglichst wenig Kontaktmöglichkeiten nach außen hat, und der immer in "seinem Sohn" spricht.
In beiden Geschichten kommt sie nicht gut weg, das will ich auch nicht anzweifeln. Aber ich halte dich nicht für unschuldig. Dazu, dass die Situation jetzt so toxisch ist, wie sie ist, habt ihr beide beigetragen.
Ich glaube ehrlich nicht, dass diese Beziehung noch zu retten ist. Ich glaube auch nicht, dass sie gerettet werden sollte. Vermutlich ist die Person, die unter dem ganzen am meisten leidet, die, die am wenigsten dafür kann: euer Sohn.
Der hätte vor 10 Jahren schon nicht der Grund sein dürfen, warum du bei ihr geblieben bist, nachdem du erfahren hast, dass sie fremd gegangen ist. Ihr habt nichts aufgearbeitet, sondern du hast nur reagiert, indem du euch weg aus der Stadt gebracht hast.