Der Mensch und seine Förmchen.
Und wenn du nicht ins Förmchen passt......
Die Wahrheit ist: niemand passt ins Förmchen.
Kein Mensch ist wie das Förmchen. Und so werden Menschen ungenügend (wenn innerhalb des Förmchens eine Fehlstelle ist) oder nicht in Gänze wahrgenommen (weil der Rest außerhalb des Förmchens ist.
Wir haben eine Rolle als Traumpartner vergeben und suchen nach der Person, die diese Rolle am besten verkörpert.
Und so erfreut man sich oft des Passenden und ignoriert das Unpassende- was einem später auf die Füße fällt. Weil man für das Unpassende keine Lösungsansätze entwickelt hat.
Und dann läuft es aus dem Ruder.
Die Lösung wäre offener für das Unpassende zu sein, von vornherein. Und mit offen meine ich nicht die Tür, aus der er dann entlassen wird.
So daß nicht jede Divergenz potentiell mit Trennung sanktioniert wird.
Warum, weil es dem Anderen die Möglichkeit gibt immer zu sagen, was mit ihm ist, selbst wenn sich in ihm etwas regt, was laut Selbstverständnis der Beziehung nicht sein da sein dürfte. Denn dann entstehen zwangsläufig Tabus, die auch immer ein Eigenleben entwickeln.
Selbst wenn Monogamie verabredet wurde, möchte ich das mein Partner mir stets sagen kann, das sich in ihm etwas regt, was in eine andere Richtung strebt. Das ist aber keinesfalls etwas, was die monogame Beziehung prinzipiell in irgendeiner Weise in Frage stellt.
Sondern wir beide werden uns gewahr, das da etwas ist, wofür es einen Umgang braucht. Wofür wir eine Lösung brauchen. Und auch die kann zweckmäßig ausfallen, 90% monogame Beziehung sind besser als 100% mit ständiger Erfahrung des Fremdgehens oder ständigen Trennungen.
Es muss nicht immer schön sein. Meißtens schön ist auch gut.
Ich glaube, das wir mit unserem Ansatz einer stabilen nicht optimalen Beziehung nicht mehr Kröten schlucken müssen als jemand der zig Partner in seinem Leben hatte und irgendwie immer was war was zum Ende geführt hat.