„Mh, zu ziehst also jemanden komplett den Teppich unter den Füßen weg, demütigst ihn auch noch (er dürfte es zumindest so empfinden), zerstörst vielleicht sogar seine Träume und erwartest dann er das in Ruhe mit dir ausdiskutiert?
Ich lese immer: meine Träume, meine Demütigung, mein Teppich, meine Erwartungen, meine Hoffnungen. Meins, meins, meins.
Lese ich solche Beiträge, sind die nicht weniger selbstzentrierter als die eines Fremdgängers.
Von daher muss die Frage schon gestellt werden, ob da vorher eine echte Beziehung gewesen ist, oder ob die Beziehung nicht nur die Krücke war, wo jeder seine eigenen Wünsche verfolgen wollte.
Ich mag das Sprichwort: "Verstehen ist ein dreischneidiges Schwert, es gibt meine Seite, die des Anderen und die der Wahrheit".
Und wer selbst in/nach so einem Moment nicht verstanden hat, der hat und wird es auch nicht verstehen das die Seite eines Anderen noch nie meine Seite war und auch nie jemals sein wird. Und das meine Seite nicht die der Wahrheit ist, genauso wie die des Anderen.
Verstehen heißt für mich , ich weiß was ich will, ich weiß was der andere will. Weil beides nicht die Wahrheit (die alleinige Richtigkeit) ist, muss man sich objektiv damit auseinandersetzen.
Und dann sehe ich oft nicht nur den Betrug, sondern auch den Prozess, der dahin führte. Und der ist oft wenig rühmlich für den Betrogenen. Klar, das der dann nicht reden will, so hoch käme der dann nie wieder auf das Ross.
Ich finde es total Strange, das Leid vor dem Fremdgehen (wenn der andere am langen Arm verhungert) völlig irrelevant ist (sehr gut hier im Forum zu lesen). Und das nach dem Fremdgehen das Leid so ein Gewicht haben soll.
Lese ich wie man das Leid eines "sexuell darbenden" Menschen (m) wertet hier, hat sich für mich jegliche Empörung und emotionale Reaktion auf ein Fremdgehen total entwertet.
Und dann muss ich sagen: Diese Beziehung war nie auf Augenhöhe. Nie gerecht. Und wenn sie ungerecht war, ist ein Fremdgehen nun auch nix schlimmes, sondern lediglich die Fortsetzung der Ungerechtigkeit, also kein Grund sich aufzuregen.