Partner in flagranti erwischt, wie seid ihr damit umgegangen

Nun, Fremdsex wird mit Fremdgehen gleichgesetzt.
Irgendwie ist das auch noch wieder ein Unterschied.
Sex ist unter anderem ein Genussmittel welches man mit anderen teilen kann.
Fremdgehen ist auch noch mal so etwas wie eine Affäre, eine zweite Beziehung, evtl. Liebe?

Das 'Fremd' bezieht sich wohl heute eher darauf, dass mir dieser Fakt wohl fremd war...also, dass er etwas Laufen hat, wovon ich nicht mal im Ansatz etwas weiß.

Unsere Interpretation:
Fremdgehen= ohne Wissen und Einverständnis des Partners/ Partnerin.

Fremdsex= mit Zustimmung der Partnerin /Partner, welcher dem anderen (allein oder gemeinsam) dieses Erlebnis gönnt.

@**********ets69

selbst wenn sich bei meiner partnerin gefühle bis hin zu liebe zu einer weiteren person entwickeln würde
wäre für mich eine polyamore beziehung in ordnung

@*******r_52 , ist doch wohl logisch, bei polyamore, oder warum lebt man sonst so

@****ity
natürlich ist es bei polyamorie sogar das ziel und gewünscht gefühle zu entwickeln
und ich befürworte auch meinerseits poly zu leben gerade um intensiver zu erleben und zu geniessen.

Und hast du zurzeit Beziehungen?

nein, bin seit 2021 single
war aber in poly beziehung und suche dementsprechend jetzt wieder eine gleichgesinnte frau oder ein poly paar. nur als mann natürlich schwerer zu finden wie als solo frau.

Das ganze Thema wird witzlos wenn man voraussetzt das man weiß das der Partner noch andere Frauen hat und die ganze Beziehung eh polyamourös läuft. Denn dann freut man sich natürlich mit seinem Partner zusammen und serviert hinterher den Champagner.

Aber ob das die Kernfrage des TE trifft?

g/w

Ne , wir sind schon lange von Thema, weit weg

Genau so ist es bei uns. Wir akzeptieren beide das der andere Sex mit anderen hat und keiner von uns muss extra fragen wenn er was vor hat.
Kam bisher selten vor aber trotzdem.
Wenn unser er also nach Hause kommt uns sie ist gerade mit einem anderen zu gange kann es sein der der Lover von ihm noch Tips zurgeraunt bekommt wie sie es besonders gern hat.
Unsere jahrzehntelange Beziehung wäre erst dann zu Ende wenn einer nicht mehr mit dem anderen zusammen leben möchte.
Also sieht das in Flagranti erwischen etwas anders aus als bei den meisten andren Paaren.

@**********ets69
ihr seit euch aber einig darüber und habt es so abgesprochen
was die meisten nicht machen. dann kann es natürlich zu einem problem werden.

Meiner Beobachtung nach ist das aber die in der Praxis am häufigsten verbreitete Variante ...

Mag sein.

Aber auch in Polybeziehungen kann es zu Vertrauensmissbrauch kommen und gar zum Fremdgehen...habe ich mir sagen lassen.

Je länger das hier diskutiert wird, desto mehr verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass "Offene Beziehungen" vor allem von Utopisten so bezeichnet werden. Tatsächlich hingegen scheinen mir die Protagonisten dieser Beziehungsform in ihrem komplizierten Regelwerk regelrecht zu ersticken ...

Da hast du sicherlich Recht. Ich als Cuck würde es wahrscheinlich auch noch teilweise erregend finden (könnte ich mir vorstellen, ich war zum Glück nie in der Situation). Trotzdem wäre die Beziehung damit für mich zuende.

Entweder man redet offen miteinander und geht gemeinsam den Weg einer Öffnung oder man betrügt den Partner. Für mich wäre das eine zu große Enttäuschung.

Soweit die Theorie.
Aber wie sieht es in der Praxis aus?
Wie "offen" und "tolerant" sind die Prediger dieser Art von Offenheit tatsächlich?

Ich habe da meine Zweifel und denke, dass Theorie bzw. Wunschdenken und Realität meilenweit auseinanderliegen.
Siehe auch Offene Beziehung: Wie schwer ist es, den Partner zu teilen?

@******1_0
für mich ist es spannungsvoll und eregend meine partnerin zu teilen
und schon das wissen das sie es gerade mit einem anderen macht verpasst mir eine erektion.

Zur Eingangsfrage: "Partner in flagranti erwischt, wie seid ihr damit umgegangen?"

Direkt auf frischer Tat ertappt habe ich ihn nicht, aber schon längere Zeit vorher gemerkt, da stimmt was nicht und ihn dann an den runden Tisch gebeten. Er war sehr nervös und fing an zu weinen. Ich nahm seine Hände in meine und ermutigte ihn, zu reden. Tatsächlich habe ich bis dahin geglaubt, er hätte seinen Job verloren. Was dann kam, hat mich zutiefst verletzt. Kein Seitensprung im klassischen körperlichen Sinne sondern ein bereits wochenlanger Austausch auf tiefer emotionaler Ebene mit einer Frau auf einer anderen Plattform...während seiner Nachtschichten. Er hat sich aufgrund ihrer Bilder, ihres Wesens, ihres Profils, ihrer gemeinsamen Telefonate usw. in sie verliebt. "Er wollte das nicht", aber ich war zunächst am Boden zerstört. Dennoch bin ich ruhig geblieben...sehr ruhig. Vielleicht hätte ich heulen, schreien, toben sollen. Nichts dergleichen. Keine Ahnung, warum ich nicht ausgetickt bin. Wie im Reflex habe ich ihm den Vorschlag gemacht, ein Wochenende zu ihr zu fahren und sie durchzuvögeln und danach die Entscheidung zu treffen, ob und wie es mit uns weitergeht. Er wollte nicht und hat sich für die Familie und mich entschieden und noch am gleichen Abend mit ihr per SMS in meiner Gegenwart Schluss gemacht, ihre Nummer blockiert und gelöscht.

Heute weiß ich: der körperliche heimliche Seitensprung würde mich verletzen, weil er nicht mit mir vorher darüber gesprochen hat, was ihm vielleicht in unserer Beziehung fehlt.

Noch mehr aber verletzen würde mich die heimliche, tiefe emotionale (Liebes-)Verbindung zu einer anderen Frau.
Da geht es nämlich nicht um den schöneren Körper und schnellen Sex...sondern um etwas, was viel tiefer ist als reine Körperlichkeiten.

Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber hier geht es um Heimlichkeiten und nicht um beidseitig abgesprochene Einvernehmlichkeiten hinsichtlich anderer Partner.

Und da sind wir doch genau am Punkt. Wenn es nur ein "Seitensprung" (IMO eine eher sexuelle Sache) ist, dann verletzt es Dich doch am wenigsten, wenn Du gar nichts davon erfährst. Geht es hingegen um eine emotional tiefe Angelegenheit, dann ist es kein "Seitensprung" mehr. Die Grenzen zwischen 'Affäre' und etwaiger (nur von einem Partner betriebener) Polyamorie verschwimmen dann.

Ich bin immer wieder verwundert, dass dem hintergangenen Partner unterstellt wird, er/sie würde es nicht merken. Glaube mir: ich merke es...habe ich ja auch. Über kurz oder lang kommt es raus und dann gibt es auch nichts mehr schön zu reden. Ich hasse Heimlichkeiten! Mit mir kann man/n über alles reden...wirklich alles und ich würde ihn auch immer wieder dazu ermutigen und selbst das Gespräch suchen. Ich lebe monogam, aber ich bin offen und ein Partner, der mir gegenüber den Wunsch äussert, etwas neues zu erleben, bekommt bei mir Gehör und dann wird gemeinsam geschaut, was möglich ist.
Im Übrigen war ich damals (in einem ganz anderen Zusammenhang und viele Jahre später) diejenige, die den Vorschlag gemacht hat, mal in einen Swingerclub reinzuschnuppern. Er war offen für diesen Vorschlag und wir haben gemeinsam überlegt, wie, wann und wohin und mit welchen Absprachen.
Damit war sofort eine eventuelle Überlegung (die nie vorhanden war!), untreu zu werden, vom Tisch.
Ich sehe den Sex mit Anderen auch in meiner monogamen Lebensweise nicht als Konkurrenz sondern als Bereicherung. Daher mag ich für mich auch nicht von Monogamie sondern nur von Monoamorie sprechen.


Polyamorie war nie ein Thema für ihn. Zu dem Zeitpunkt kannten wir noch nichtmal den Begriff. Für ihn war klar, er muss sich entscheiden....entweder sie oder ich und letztendlich war er mir dankbar, dass ich ihn drauf angesprochen habe. Es war hart für uns Beide, aber wir haben es toll gelöst.

Manche merken es vielleicht und andere eben nicht oder sie verdrängen es sogar, um nicht unnötig verletzt zu werden. Ich denke, jeder tickt da anders und die unzähligen Fällen völlig grundloser Eifersucht beweisen doch, dass sich manche Menschen sogar etwas einreden, was gar nicht ist.

Ich verurteile weder Monoamorie noch Polyamorie. Aber Du kannst einen Partner/eine Partnerin nicht gegen seinen/ihren Willen in etwas hineindrängen. Dann ist es besser, sich zu trennen.