Die Chance ist m.E. groß, dass man trotz aller Vorsicht erneut in eine unsägliche Geschichte hineingerät. Zu Anfang funktioniert doch das mit der Zugewandtheit, mit dem Reden und Verstehen zumeist ziemlich gut. Es gibt immer auch Anteile, die heil sind. Die lernt man kennen und vielleicht auch lieben. Gäbe es früh schon die Konfrontation mit schädlichen Persönlichkeitsanteilen, zieht man sich zurück und das war's.
Selbst wenn der Partner, die Partnerin eine total instabile Gefühlswelt in sich trägt, muss man das nicht erkennen, wenn perfektes soziales Mimikry vorgeführt wird. Erst anhand von Taten, die im Zusammenhang mit Liebe total unlogisch wirken, platzt vielleicht die Blase.
Man wird zumeist gefunden. Es macht jemanden für unsichere Persönlichkeiten anziehend, wenn er über eine vielfältige und klare Gefühlspalette verfügt. Menschen mit Leere, mit Gefühlsblindheit oder ohne eigene Inhalte partizieren davon, identifizieren sich wenn möglich, betreiben nachahmend Mimikry, vielleicht auch in der Hoffnung, dass so Eigenes entsteht. Für den anderen sieht das dank dieser Mimikry unglaublich passend aus. Gleichwohl, sie kostet Energie und ist im Stressfall nicht aufrecht zu erhalten. Stress, Hinterfragen, an Problemen Rühren, Konfliktgespräche, alles extrem schwierig.
Mit den ersten destruktiven Aktionen wird ein Kippunkt gekennzeichnet. Danach wird womöglich Augenwischerei betrieben, falls ein wie immer geartetes Band geknüpft wurde. Schwamm drüber! Ein oder zwei Mal mag das funktionieren, dann sollte man wissen, woran man ist.
Ich schätze, es gibt im Hintergrund immer einen Plan B, nicht selten auch einen Mensch B, der zuflüstert, "Es liegt nicht an dir, du bist nur besonders, sensitiv, anspruchsvoll usw."