Ein Herz für traditionelle Düfte:
Seit meiner Schulzeit sind Düfte eines meiner Hobbys.
Bei Fragrantica, Basenotes und Parfumo stöbere ich gerne in Rezensionen und besitze eine recht ansehnliche Sammlung auch an Rasurutensilien (Gut-rasiert) aller Art.
Klar gibt es wie in der Modewelt auch klingende Namen, 'Geheimtipps' und völlig überteuerte Luxusprodukte nach dem Motto "weil ich es mir leisten kann".
Spätestens seit Bourdieu 'Die feinen Unterschiede' wissen wir:
Geschmack wird erlernt.
So denken viele, dass ein toller Duft extrem und schrill sein muss.
Neue Grenzen ausloten usw.
Wenn ich Lieblingsdüfte aufzählen sollte, dann würde ich ebenfalls welche nehmen, die aus der Masse hervorstechen.
Im Alltag habe ich aber nicht immer Lust, soetwas zu tragen.
So ist zB der leicht zitrige und eher blasse 0815-Burberry Weekend einer meiner Jeden-Tag-Düfte.
Oder Aigner No.2, Agua Brava...die kann man locker und gut jeden Tag nehmen ohne anzuecken.
Was ich sehr schade finde:
Manche Traditionsdüfte wie zB Tabak Original, Aramis, Davidoff, Habit Rouge werden von vielen als Opadüfte empfunden.
Klar gibt es diese Düfte schon recht lange und wir verbinden eventuell die ältere Generation (Vater, Onkel) damit.
Gegen Dorfdiscodüfte stinkeln diese harmonischen und eleganten Vertreter natürlich bei einfach gestricktem Klientel (und unerfahrenen Menschen- Geschmack wird ja gelernt) ab.
Ein ausgewogener Duft ist aber auch eine Kunst, die gewürdigt werden will.
Ich freue mich außerordentlich, wenn ich bei Bekannten oder Kollegen einen Duft vorstelle und die im Laufe des Tages immer mehr hineinschnuppern und Freude an des Facetten entdecken.
Düfte kann man wie unterschiedliche Kleider tragen: Manche passen wunderbar zu uns, mit manchen können wir und etwas verkleiden und manche sind uns vielleicht wesensfremd.
Euch allen viel Spaß mit Düften und bedenkt:
Das größte Lustorgan ist die Phantasie!
Ein guter Duft kann eine lustvolle Saite in uns zum Schwingen bringen...und bei unserem Gegenüber.