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Und die Depressionen wirken sich nur auf die Einschränkungen In Bezug auf die Erwerbsfähigkeit aus, aber losgelöst davon kein bisschen auf das Privatleben?
Das kann ich nicht glauben. Deshalb ist die Situation immer noch nicht vollständig erklärt.
Das habe ich nicht behauptet, selbstverständlich haben Depressionen oder andere psychische Krankheiten auch Auswirkungen auf das Privatleben.
„Mein Partner geht sehr gut damit um, dass ich nur halbtags arbeiten gehen kann.
Wir haben Einschränkungen natürlich, ihm und mir ist aber meine Gesundheit und ein einigermaßen normales Leben wichtiger.
Dankeschön.
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Ja, stimme ich an sich absolut zu und gehe das auch mit. Und doch... meine erste langjährige BDSM-Liebesbeziehung war (und ist bis heute - wir sind noch befreundet) Borderlinerin und bindungsgestört. Das hatte sich ungefähr so gezeigt, dass sie geschwankt ist zwischen völliger Vereinnahmung und überbordenden Gefühlsäußerungen auf der einen Seite, auf der anderen Seite konnte sie aber völlig unvorhersehbar und abrupt komplett durchaus für Wochen von der Bildfläche verschwinden. Sprich, du hattest erst ein gewaltiges Feuer und warst im nächsten Moment bei 0 Kelvin, also dem totalen Stillstand. Sie war weder erreichbar noch reagierte sie auf dich noch kamst du an sie ran. Sie war wie vom Erdboden verschluckt, wie tot. Geplante Urlaube oder Treffen, Dates, Events? Nahm sie dann einfach nicht wahr. Mal lief das für ein paar Wochen gut, mal auch für ein paar Monate - aber nie dauerhaft. Sämtliche Therapieansätze waren dann auch gescheitert (wohl auch aufgrund mangelnder Mitarbeit ihrerseits). Ich habe mich gut fünf Jahre darauf eingestellt, unterstützt, mich hintangestellt und es mitgemacht - aber es hat mich immer mehr kaputtgemacht und frustriert. Daher habe ich schlussendlich die Beziehung beendet. Irgendwann ist einfach ein Punkt erreicht, an dem nichts mehr geht.
Das kann ich gut verstehen. Es ist nun einmal so, dass psychische Krankheiten einen beherrschen können. Auch das ist ein Spektrum. Ist man nur ein oder zwei Tage einfach fertig, oder eine Woche, einen Monat? Wie schaut das aus? So wie du beschrieben hast, oder kann man "nur" das Haus nicht verlassen. Das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.
„Ich habe mitgelesen und darauf gewartet, dass der TE erklärt, worum es geht.
Ich verstehe schon, was z.b
@******_wi meinen.
Es ist nicht "einfach nur" das nicht Arbeiten können, sondern das zieht durchaus etwas mehr nach sich.
So einfach ist es in meinen Augen nicht und schlichtweg zu kurz gedacht.
Um welche Erkrankung geht es? Ist mein Partner bereit Diese anzunehmen und damit zu arbeiten (Therapie etc?) Können wir offen darüber kommunizieren?
Wie könnte sich was auf unsere Beziehung auswirken?
Deine Frage, lieber TE ist für mich somit nicht so einfach zu beantworten....
Ich habe nicht recht verstanden, worauf besagte Person hinaus wollte. Natürlich zieht sich das durch mehr. Aber mir ging es eben um das Thema Arbeit, Hausarbeit und Geldverdienen.
„Bin selber psychisch krank und arbeite Vollzeit + Überstunden, - daher hielte sich mein Verständnis in Grenzen. Sorry.
Es kann jederzeit zu einer extremen kritischen Phase im Leben kommen, bei jedem Menschen. (Psychischer Art)
Aaaaaaber: Eine Phase ist ein zeitlich begrenzter Zeitraum. Gestehe ich jedem zu, keine Frage. Ist aber kein Dauerzustand,- für mich.
Und noch weniger Verständnis habe ich für die Sorte, die zwar arbeitsunfähig sind, aber anscheinend zu Hause tadellos funktionieren. Denn, zumindest bei mir persönlich ging in meiner Phase auch zuhause nix. Oder jedenfalls wenig und auch das nur sporadisch. Da bin ich irgendwie skeptisch.
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Mein Partner darf sich sicher sein, dass ich loyal an seiner Seite stehe. Jederzeit, Freud und Leid, - Aber er kann sich auch sicher sein, dass ich aktiv an "Verbesserung" mitwirke. Und die ist mitunter gerade anfangs (zb. Depression) doch recht unangenehm und da spreche ich aus eigener Erfahrung.
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Interessantes Verständnis dieser Problematik.
Eine psychische Erkrankung muss nicht deine Fähigkeit zu arbeiten vermindern. Das ist eine häufige Auswirkung, aber keine Voraussetzung. Vor allem, da man nicht auf einmal bpsw. keine Rohre mehr montieren kann. Sondern der Betroffene nicht mit Stress klarkommt, an anxiety leidet, die Arbeit einen viel schneller auslaugt, etc.
Psychische Krankheiten wie Depressionen sind keine "Phasen", sondern länger anhaltende Zustände. Je nach Stärke kann es sich dabei um einige Monate bis zu einem halben Leben handeln (außer "Phasen" sind für dich Monate/Jahre).
Bitte schließe nicht von dir auf andere. Psychische Krankheiten und kurzzeitige psychische Probleme sind so vielfältig, wie die, welche darunter leiden. Bei einem Burnout zum Beispiel geht in der Regel für einen sehr begrenzen Zeitraum gar nichts mehr. Depressive können irgendwann mit ihrer Krankheit umgehen und deswegen bis zu einem gewissen Punkt "funktionieren". Jemand der bpsw. an starker anxiety leidet, tut sich womöglich schwer mit einem Job als Verkäufer. Kann allerdings ohne diesen Druck zu Hause relativ normal arbeiten. Zum Beispiel den Haushalt schmeißen, oder per Home-Office.