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Sollte BDSM/SM gesellschaftsfähiger werden?

*****a_S Mann
8.089 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde es etwas seltsam, dass sich hier im Joyclub darüber geärgert wird, dass Nicht-Voll-BDSMer*innen oder bloß BDSM-Interessierte hier mitreden, sich einmischen usw., denn hey, wir sind hier im Joyclub! Das ist eine sehr große und damit allgemeine Erotik-Community, und die BDSM-Szene ist erst in den 2010ern hier zu gekommen und bildet damit eine Untergruppe. Und natürlich haben wir hier deshalb nicht nur Adepten des schwarzen Buches, sondern diese sind hier vielmehr in der Unterzahl. Deal with it, denn wir sind im Joy.

Wenn man unter sich sein will, kann man sich doch mit handverlesenen Hardcore-BDSMern auf einem Stammtisch treffen. Dann ist das so wie in den 90ern, eben noch richtig elitäre Szene. Aber komischerweise sind doch alle auch hier im Joy und freuen sich darüber, wirklich viele Menschen kennenlernen zu können und auch echt viele Menschen, die sich wirklich treffen wollen (und nicht wie in einer mir bekannten BDSM-Community, wo viele nur zum Diskutieren und Repräsentieren sind).
*******ant Frau
31.230 Beiträge
Danke, @******ara .
(Ich verzichte darauf deinen Beitrag zu zitieren).
*blumenschenk*

Ich wünsche mir einfach nur, dass nichts sexuelles irgendwie "elitär" Ist .
Von keiner Seite.
**********Spank Mann
125 Beiträge
Ach Leute, wir alle haben doch eine gemeinsame Leidenschaft: BDSM. Ist doch super! Es gab mal Zeiten, gar nicht so lange her, da war alles, was man darüber finden konnte, ein kleiner, mickriger Artikel im Brockhaus. Ende. Mehr nicht. Damit blieb man als Jugendlicher, als Verunsicherter, als jemand mit Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen, etc. ALLEINE.

Und heute? Internet, Stammtische, BDSM Szene, Joyclub usw. Anstatt das zu feiern, toll zu finden, sich freuen, dass wir uns als Gleichgesinnte austauschen können, zicken wir uns an und streiten uns wegen Kinkerlitzchen!

Wir haben echt so viel mehr Optionen als all die Generationen vor uns. Aber was ist? Mimimi und nänänänä und mömömömö.

Ehrlich, manche müssten echt mal übers Knie gelegt werden...
*******oir Frau
1.046 Beiträge
Gegenfrage:
Was genau ist denn BDSM in euren Augen?

-ist es das Verlangen nach Fesseln, nach Schläge, nach schmerzen?
-ist es das Spiel, das Machtgefälle, die vermeintliche Oberhand über eine Person zu besitzen?

Ich für meinen Teil, hab hierzu eine ganz eigene Interpretation.
**********yes77 Frau
4.346 Beiträge
also das mit dem elitär finde ich jetzt nun doch ziemlich albern. Wenn man sonst nix Besonderes ist, muss man sich dann aufgrund seines BDSMs für was Besseres halten?
So jemanden kann ich in seiner Arroganz nicht für voll nehmen, sorry.

Es ist eine Spielart von vielen. Nicht besser, nicht schlechter. Und ich finds schon deswegen gut, daß es in der Gesellschaft immer mehr "entdeckt" wird, weil sich dann die Möchtegern-Elitären drüber ärgern.
**********ion88 Mann
461 Beiträge
Auf keinen Fall, sonst bin ich ja dauerspitz im Alltag *baeh*

Aber mal im Ernst, was ist denn genau mit Gesellschaftsfähig gemeint? Lederanzüge und Ketten in der Fußgängerzone? Warum müssen wir denn die Gesellschaft weiter sexualisieren? Es ist eine Sache zu sagen, etwas ist nicht verboten oder verpönt. Damit meine ich, dass jemand für seine Kinks nicht juristisch belangt wird, seinen Job verliert oder sozial geächtet wird. Aber die eigene Sexualität der Gesellschaft aufdrücken zu wollen ist das andere Extrem.

Es ist schon gut, das Intimität weitestgehend "Intim" Ist *zwinker*
*******der Mann
24.799 Beiträge
Zitat von **********ion88:

Aber mal im Ernst, was ist denn genau mit Gesellschaftsfähig gemeint? Lederanzüge und Ketten in der Fußgängerzone?

Was spricht dagegen?
*********oaka Frau
6.894 Beiträge
Zitat von **********ion88:

Aber mal im Ernst, was ist denn genau mit Gesellschaftsfähig gemeint?

Eigentlich Aufklärung .....aber die beginnt schon vor der eigenen Haustür.

Wenn ich mich zum Beispiel schon wie eine mystischelitäre Bitch nach dem schwarzen Buch des BDSM verhalte, kann das nichts werden. Oder?

Bin schon eine Bitch, aber nur meinem Spielzeug zu Liebe *smile*
******eek Frau
5.588 Beiträge
Zitat von **********ion88:
Auf keinen Fall, sonst bin ich ja dauerspitz im Alltag *baeh*

Aber mal im Ernst, was ist denn genau mit Gesellschaftsfähig gemeint? Lederanzüge und Ketten in der Fußgängerzone? Warum müssen wir denn die Gesellschaft weiter sexualisieren? Es ist eine Sache zu sagen, etwas ist nicht verboten oder verpönt. Damit meine ich, dass jemand für seine Kinks nicht juristisch belangt wird, seinen Job verliert oder sozial geächtet wird. Aber die eigene Sexualität der Gesellschaft aufdrücken zu wollen ist das andere Extrem.

Es ist schon gut, das Intimität weitestgehend "Intim" Ist *zwinker*
Also für mich würde "gesellschaftstauglich" einfach nur bedeuten, dass wenn jemand es herausfindet, die 'krasseste' Antwort ist "TMI, aber wenn es dich glücklich macht, dein Ding" und nicht "bist du pervers?" mit etwaigen sozialen Folgen.
Sexualität zwischen consent-fähigen, erwachsenen Menschen sollte deren eigenes Ding sein und eintraf sonst niemanden etwas angehen oder interessieren (im negativen Sinne).
*********oaka Frau
6.894 Beiträge
Zitat von *******der:
Zitat von **********ion88:

Aber mal im Ernst, was ist denn genau mit Gesellschaftsfähig gemeint? Lederanzüge und Ketten in der Fußgängerzone?

Was spricht dagegen?

Dafür sollten sich erstmal die ganzen BDSMer miteinander im Reinen sein und gemeinsam erstmal Vorarbeit leisten in Form von Aufklärung. Wenn die sich in jedem Thread gegenseitig bekriegen, dann wird das mit den Ketten auf der Straße eher eine Zirkusnummer.
**********ion88 Mann
461 Beiträge
Unser liberales Grundkonzept. Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des anderen anfängt. Nicht zwangsweise mit der Sexualität anderer konfrontiert zu werden ist meine Freiheit. Und ja, es gibt da Spielraum (kuscheln, Küssen, nackte Körperstellen die nicht zu den erogenen Intimzonen zählen).

Zudem möchte ich nicht mit meiner Nichte an der Hand durch die Einkaufsstraße gehen um ihr ein Spielzeug zu kaufen und um uns herum geilen sich sichtbar diverse Menschen an ihrem jeweiligen Fetisch -Objekt/ -Situation auf.
******001 Frau
1.904 Beiträge
Bitte,
Beim 50SOG- ich bin dabei einfach eingeschlafen….
Der Film hat mich 0 angemacht. Hausfrauen- Softporno.
The Secretary mit M. Gyllenhaal oder Venus I’m Pelz von Polanski- fand ich hingegen faszinierend. Lag aber zweifelsohne an der künstlerischen Qualität der Regie und der Darsteller.

Ich bin seit ca. 2 Jahren dabei und erlebe die BDSM scene als eine Parallelwelt. Hatte zuvor keine Ahnung und keine Interesse daran.
Ob die scene Elitär ist, naja…alles was selten ist, ist schon besonders.

Es ist ein unbeschreibliches tiefes Gefühl, was kaum zu ersetzen ist.
*******der Mann
24.799 Beiträge
Zitat von **********ion88:

Zudem möchte ich nicht mit meiner Nichte an der Hand durch die Einkaufsstraße gehen um ihr ein Spielzeug zu kaufen und um uns herum geilen sich sichtbar diverse Menschen an ihrem jeweiligen Fetisch -Objekt/ -Situation auf.

Wenn es so gesellschaftsfähig wäre, würden sich die Leute an einer solchen Situation nicht aufgeilen. Und die Kinder sind diejenigen, die das geringste Problem damit haben - es sind meiner Meinung nach die Erwachsenen *g*

Wenn es dieses Recht gäbe, nicht mit dem Anblick von Dingen belästigt zu werden, die einem persönlich nicht gefallen... oh, da hätte ich den einen oder anderen Eintrag beizusteuern *lach*
**********ion88 Mann
461 Beiträge
Zitat von ******eek:
Zitat von **********ion88:
Auf keinen Fall, sonst bin ich ja dauerspitz im Alltag *baeh*

Aber mal im Ernst, was ist denn genau mit Gesellschaftsfähig gemeint? Lederanzüge und Ketten in der Fußgängerzone? Warum müssen wir denn die Gesellschaft weiter sexualisieren? Es ist eine Sache zu sagen, etwas ist nicht verboten oder verpönt. Damit meine ich, dass jemand für seine Kinks nicht juristisch belangt wird, seinen Job verliert oder sozial geächtet wird. Aber die eigene Sexualität der Gesellschaft aufdrücken zu wollen ist das andere Extrem.

Es ist schon gut, das Intimität weitestgehend "Intim" Ist *zwinker*
Also für mich würde "gesellschaftstauglich" einfach nur bedeuten, dass wenn jemand es herausfindet, die 'krasseste' Antwort ist "TMI, aber wenn es dich glücklich macht, dein Ding" und nicht "bist du pervers?" mit etwaigen sozialen Folgen.
Sexualität zwischen consent-fähigen, erwachsenen Menschen sollte deren eigenes Ding sein und eintraf sonst niemanden etwas angehen oder interessieren (im negativen Sinne).

Aufklärung und Akzeptanz finde ich tatsächlich gut als Definition von Gesellschaftsfähig. Ich sagte ja, dass die Person danach keine sozialen Folgen haben sollte. Optimalerweise erzeugt das "Outing" als Bdsmler die gleiche Reaktion wie wenn jemand erfährt das du Doggy Style bevorzugst oder ein bisschen Rollenspiel im Bett magst. Keine moralische Verurteilung sondern ein verschmitztes Lächeln und das war's dann.

Wogegen ich mich ausspreche ist die Sichtbarkeit 🙃🙂
******eek Frau
5.588 Beiträge
Zitat von **********ion88:
Aufklärung und Akzeptanz finde ich tatsächlich gut als Definition von Gesellschaftsfähig. Ich sagte ja, dass die Person danach keine sozialen Folgen haben sollte. Optimalerweise erzeugt das "Outing" als Bdsmler die gleiche Reaktion wie wenn jemand erfährt das du Doggy Style bevorzugst oder ein bisschen Rollenspiel im Bett magst. Keine moralische Verurteilung sondern ein verschmitztes Lächeln und das war's dann.

Wogegen ich mich ausspreche ist die Sichtbarkeit 🙃🙂
Die "Sichtbarkeit" sehe ich auch nicht als notwendig. Ich muss auch jetzt nicht von jedem Hinz und Kunz wissen, ob der lieber das Licht anlässt oder ausmacht. Das hat mit der Art, wie die Sexualität oder Neigung ausgelebt wird, nichts zu tun, braucht aber trotzdem nicht öffentlich vor sich hergetragen werden.
*****a_S Mann
8.089 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde es schade, wenn bei "gesellschaftsfähig" daran gedacht wird, Menschen ungewollt sexuelles aufzudrängen. Die gleiche Kritik gibt es ja in Russland und Teilen der USA an Homosexualität. Also, dass man nicht darüber sprechen darf, weil man damit ja die Kinder verdürbe. Man sieht, wie schnell man da bei einer Homo- bzw. BDSM-Phobie ist.

Aber genau, wie wir uns wünschen, dass es unproblematisch und normal ist, dass der Arbeitskollege nicht von "seiner Frau" sondern von "seinem Mann/Freund/Partner" spricht, dass im Schulunterricht Homosexualität als gleichwertig neben Heterosexualität gestellt, sollte dies für BDSM gelten.

Es geht nicht darum, in der Innenstadt gespankt zu werden oder im Harness an der Leine geführt, sondern darum, dass man ganz allgemein Freund*innen und Bekannten erzählen kann, dass man am WE auf einer BDSM-Party war oder es schwer hatte, einen Partner zu finden, weil man wegen seiner Neigung eingeschränkt ist. Dabei drückt man niemandem Praktiken auf - das ist klar zu unterscheiden.
*******ssa Frau
5.649 Beiträge
Zitat von **********yes77:
also das mit dem elitär finde ich jetzt nun doch ziemlich albern. Wenn man sonst nix Besonderes ist, muss man sich dann aufgrund seines BDSMs für was Besseres halten?
So jemanden kann ich in seiner Arroganz nicht für voll nehmen, sorry.

Es ist eine Spielart von vielen. Nicht besser, nicht schlechter. Und ich finds schon deswegen gut, daß es in der Gesellschaft immer mehr "entdeckt" wird, weil sich dann die Möchtegern-Elitären drüber ärgern.

klingt ja beinah so als fändest du es gut, wenn die "Ur"-SMler verdrängt gehören.
Für nicht wenige ist es nun mal viel mehr als nur eine Spielart.
*******lus Mann
286 Beiträge
Zitat von **********ion88:
Aufklärung und Akzeptanz finde ich tatsächlich gut als Definition von Gesellschaftsfähig. Ich sagte ja, dass die Person danach keine sozialen Folgen haben sollte. Optimalerweise erzeugt das "Outing" als Bdsmler die gleiche Reaktion wie wenn jemand erfährt das du Doggy Style bevorzugst oder ein bisschen Rollenspiel im Bett magst. Keine moralische Verurteilung sondern ein verschmitztes Lächeln und das war's dann.

Wogegen ich mich ausspreche ist die Sichtbarkeit 🙃🙂

Gesellschaftsfähig - ich würde dieses Wort eher ersetzen durch "gesellschaftlich akzeptiert" - würde aber ja bedeuten, dass z. B. der Ministerpräsident XY in der Talkshow Z völlig offen und detailliert über seine "BDSM"-Neigung sprechen kann, so wie die Sängerin A über die Schwierigkeiten nach dem Tod der eigenen Mutter spricht oder wieder ein anderer Gast über den kuriosen Alltag als Totengräber. Das wird es so in Deutschland - und wohl auch in den meisten anderen Ländern - auf absehbare Zeit nicht und wahrscheinlich auch nie geben. Der genannte Ministerpräsident könnte sich auch nicht als Swinger outen, er wäre sonst seinen Posten los. Er könnte nicht einmal über seine Vorliebe für Doggystyle sprechen. Was mittlerweile akzeptiert wird, sind sexuelle Orientierungen jenseits von Heterosexualität und abweichende Geschlechtsidentitäten - solange die Person monogam lebt und ihr Sexleben privat bleibt. "Gesellschaftlich akzeptiert" ist nicht gleichbedeutend mit "darüber kann ich mit meinen Kumpels reden". So gesehen weiß ich auch nicht wirklich, worauf der TE eigentlich hinaus will. "BDSM" ist legal, nicht mehr als psychische Störung eingeordnet - das reicht doch. Andere sexuelle Spielarten sind auch nicht allgemein gesellschaftlich akzeptiert.
********chaf Mann
7.910 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ******arr:
Sollte BDSM/SM gesellschaftsfähiger werden?
Immer wieder lese ich, dass BDSM/SM gesellschaftsfähiger wird/geworden ist. Unter anderem auch durch 50 SOG. Verliert BDSM/SM dadurch nun an mystisch elitärer Kraft, wenn es zum Allgemeingut wird? Oder ist es ein wünschenswerter Prozess, damit das Thema nicht ausgegrenzt wird? Ist es dann eher Minderheitenschutz oder hat BDSM /SM damit sogar dann das Potential zum zukünftigen Stinoprodukt zu werden?

Ich vergleiche das mal ein wenig mit der Gothic-Szene, der ich sehr lange angehörte und der ich auch heute noch sehr verbunden bin.

Die Frage "Was ist denn eigentlich Gothic-Musik?" konnte man damals wie heute noch am ehesten mit "alles, was nicht im Mainstream-Radio gespielt wird" beantworten. Eben: Independent, unabhängig vom Massengeschmack.

Das klingt alles sehr elitär, so nach dem Motto "wir hören die bessere Musik, sie ist individueller, kein Einheitsbrei, etc. pp."
Gewissermaßen stimmt das auch, sie ist anders als das, was man vom Radio her so kennt.
Aber: Sie ist nicht insgesamt anders. Denn das, was die Musik transportieren soll, ist gleich: Sie soll Gefühle wecken. Konzerte auf einem Scooter-Konzert unterscheiden sich nicht wesentlich von Konzerten von z.B. Project Pitchfork, es ist laut seitens des Publikums, es wird Musik abgefeiert, die "die da unten", das Publikum, gut findet. EBM klingt irgendwie doch so ähnlich wie Techno, es gibt Gothic-Schlager, Gothic-Boybands, alles schon da gewesen. Es ist im Prinzip alles das Gleiche (nicht dasselbe!), aber halt ... "düsterer".

---

Nun zum BDSM: Es ist hier nicht viel anders. *nein*

Es ist genauso vielschichtig wie Gothic-Musik. Hat tausend Strömungen. Die "Echten", die "Spieler", die Bondage-Leute, die Spanker, die Gor-Anhänger, dann wieder jene, die "Die Geschichte der O" nachleben. Es gibt Cosplayer unter den BDSM-lern, es gibt romantische BDSMler, und es gibt eine Community namens "Christen und BDSM". Es gibt junge, alte, reiche, arme BDSMler. Es gibt jene, die aufs Dienen stehen rein, anderen geht es nur um den Lustschmerz. Bei den einen muss Sex (also GV) zwingend mit dabei sein, bei den anderen wird es kategorisch ausgeschlossen.

Sprich: Es gibt abseits des "rein-raus-fertig"-Mainstream-Geschlechtsverkehrs nichts, was es nicht gibt.
Aber eben alles in ... ja, wie wollen wir diese Art des sexuellen Auslebens namens BDSM nennen? "Dunkler"? Würde zumindest zur Gemeinsamkeit zwischen vielen BDSMlern und Goths passen, dass sich beide "Szenen" gerne dunkel kleiden. *ja*

Wenn man fragen wollte, was denn alle Arten des Auslebens gemeinsam haben, dann kommt am ehesten jene Antwort in Frage: "Alles Sexuelle, das keiner reiner Geschlechtsverkehr ist".

Insofern kann ich meine Antwort auf die Eingangsfrage kurz machen:

"Sollte BDSM gesellschaftsfähiger werden?"

Dazu kann ich klar sagen: Nein.
Weil es gar nicht gesellschaftsfähig sein will.
Es will und soll: Anders sein.
Und anders bleiben.

Sobald Teile davon gesellschaftsfähig geworden sein sollten, ist das so sicher wie das Amen in der Kirche, dass dieses für die Betroffenen aus dem Kontext von BDSM herausfallen wird.

Denn dann wäre es ja Mainstream.
Dann wäre man ja "Stino".
Tja, und BDSMler wollen sicher vieles sein, aber bei ihrer Auslebung ihrer Sexualität garantiert eines nicht:

Stinknormal.
*******ant Frau
31.230 Beiträge
Mir ist es bei der Auslebung meiner persönlichen Sexualität völlig wumpe, ob ich als Stino, Mainstream, pervers oder tschitschiringrünes Jaatschickeldudu bezeichnet würde.

Wenn eine Gruppe an sich nicht stigmatisiert wird, reicht mir das.

Aber intrinsisch anders sein wollen ?
Nö.
Das wäre mir zu "Rebellion", und dafür fühle ich mich zu alt.
Und das isses ja auch nicht, warum ich den Shice überhaupt mache.

Edit:
Ich würde schon ganz gerne mal wieder eine Gerte für's Pferd kaufen können, ohne damit auf dem Heimweg mit den Öffis ständig dämlich angegrinst zu werden.
*roll*
*******rtin Mann
1.817 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******tia:
Zitat von ******arr:
Ist es nur Sex?

Ich verstehe die Frage gerade ehrlich gesagt nicht so ganz. *augenzu*

Ist BDSM eine rein sexuelle Neigung?
*******rtin Mann
1.817 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********lich:
*Zitat* von DomBizarr:
(...) „Toleranz“ ist mMn eines der an meisten vergewaltigten Worte unserer Zeit. Denn es wird zumeist von denen eingesetzt, die sie für eigene Positionen einfordern, sie anderen aber nicht zugestehen. (...)

Indeed? Tell me more! *popcorn*

mMn leben wir gerade in einer intoleranten Zeit. Bezogen auf Meinungen au0erhalb des political correctness mainstreams. Bestimmte Minderheiten, die woke sind, werden derzeit sehr geschützt. Andere Minderheiten werden als nicht akzeptabel ausgegrenzt. Bdsmler sehe ich da derzeit auf neutralem Terrain.
*******rtin Mann
1.817 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********audia:
Hmm, also mit dem Prädikat "elitär" bin ich auch ein bissel "über Kreuz". Mit elitärem Gehabe, Verhalten oder elitärer Haltung, habe ich eh nix zu tun, noch nie gehabt und ich sehe mich doch als relativ "normalen" Menschen an, obwohl es mir ab und zu selbst dabei schwer fällt. LACH.

Manche Menschen schauen etwas "über den Tellerrand", auch eben in sexueller Hinsicht, was auch nichts verwerfliches ist, im Gegenteil, denn durch das sog. "über den Tellerrand" schauen setzt ein Lernprozess ein, welcher dem Individuum immer nützlich sein kann.

Ich war nie ein Punk, habe aber auch Punkmusik gehört, ich war nie ein Metalhead, aber ich habe einige Metal-LPs in meinem Archiv, ich war auch kein Popper, kein Ted, kein Mod kein sonstwas aus der durchaus legitimen Subkultur. Will damit sagen, das man auch aus eigenem Antrieb, ohne einer subkulturellen Gruppe anzugehören, sich musikalisch weiterbilden kann, ganz ohne Zwang und auch ohne jegliche Rechtfertigung. Meine Freigeistigkeit war eben viel stärker ausgeprägt, als NUR in einer für mich adäquaten Gruppe Mitglied zu sein. Ich hatte viel zu viel Bedenken, dadurch dann viele Einflüsse zu verpassen.
Die BDSM-Sexualität habe ich nie als etwas elitäres wahrgenommen, eben immer als eine alternative Sexualform, welche eben, zumindest damals, eher am gesellschaftlichen Rande stand. Vielleicht engt sich der Mensch auch selbst zu sehr ein in manch subkultureller Hinsicht. Wer Punk sein will, ok, kein Thema, oder wer Popper oder Hardrocker sein will, alles legitim und ok. Das sind ja auch alles höchst individuelle Entscheidungen, welche von den Menschen getroffen wurden in der Hinsicht. Mir persönlich würde dabei aber wohl doch was fehlen, an weiterem alternativen Input.

Ich weiß nicht, warum man prinzipiell mit dem Wort „Elite“ ein Problem haben sollte? Das erscheint mir ein Abduckreflex in der Masse zu sein, ein sich entschuldigend „klein machen“.
*******rtin Mann
1.817 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******eek:
Wer BDSM als mystisch und elitär betrachtet, lebt eh in einer eigenen Welt, die nicht mein empfinden davon widerspiegelt.
Wie Menschen ihre Sexualität ausleben, sollte immer einfach den Menschen überlassen sein, die es ausleben wollen. Solange es also mit Consent stattfindet und niemand Unbeteiligtes oder nicht consent-fähiges mit hinein gezogen wird, ist doch alles gut.
Dafür muss etwas nicht "gesellschaftstauglich" sein, es sollte einfach nur akzeptiert werden, dass jeder Mensch sein Leben und seine Sexualität unterschiedlich gestalten mag.

BDSM ist auch kein "Produkt", ich wüsste nicht, wie es also zum StiNo-Produkt werden sollte. Ich finde aber auch StiNi nicht als Beleidigung (wie es von dir verwendet wird, @******arr liest sich das leider anders).

Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, wenn Vorurteile gegenüber den BDSM affinen Menschen weniger Vorurteile herrschen und wenn etwaige Toys leichter verfügbar sind.
Wer aber Angst hat, dass dann mehr Unwissende in die Szene kommen, die das große schwarze Buch des BDSM nicht verinnerlicht haben und somit diesem Geheimbund das Elitäre und Mystische rauben, sieht das möglicherweise anders...

Du hast recht, ich lebe in meiner eigenen Welt. So wie du auch. Natürlich verwende ich „Stino“ abgrenzend, aber nicht beleidigend. Integration von BDSM in gesellschaftlich akzeptables Verhalten bedingt aber automatisch auch eine zunehmende Bewertungsoption durch eine erweiterte Öffentlichkeit. Es wird damit allgemeiner Moralisierung zugänglicher.
*******ant Frau
31.230 Beiträge
Zitat von ******arr:

Integration von BDSM in gesellschaftlich akzeptables Verhalten bedingt aber automatisch auch eine zunehmende Bewertungsoption durch eine erweiterte Öffentlichkeit. Es wird damit allgemeiner Moralisierung zugänglicher.

Also noch mehr Hauen & Stechen als jetzt schon?
Ist das die eigentliche Besorgnis dahinter?
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