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Sollte BDSM/SM gesellschaftsfähiger werden?

*******rtin Mann
1.817 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ant:
Zitat von ******arr:

Integration von BDSM in gesellschaftlich akzeptables Verhalten bedingt aber automatisch auch eine zunehmende Bewertungsoption durch eine erweiterte Öffentlichkeit. Es wird damit allgemeiner Moralisierung zugänglicher.

Also noch mehr Hauen & Stechen als jetzt schon?
Ist das die eigentliche Besorgnis dahinter?

Für Besorgnis bin ich nicht der richtige Typ. Eher für Abgrenzung. Ich habe manchmal wohl ein Problem damit, wenn Leute sich zu einem Thema äußern, von dem sie eigentlich keine Ahnung haben.
Ich glaube, dass man sich einfach mal davon frei machen sollte, dass das Wort elitär negativ konnotiert ist.

Im Grunde genommen interpretiere ich das Wort elitär in Hinblick auf den Verlauf der Akzeptanz in der Gesellschaft als eine Art der Spezifizierung der Peergroup. Die war nunmal früher kleiner, damit vielleicht auch elitärer (weil kein einfacher Zugang für Massen und mehr unter sich) und dadurch bedingt auch vielleicht "mystischer"...

Wenn ich jetzt mal ehrlich sein soll, so stelle ich mir das neben den vielleicht negativen Auswirkungen (zum Beispiel Diskussion um F 65.5, die es ja nunmehr differenzierter gibt) als eine spannende Zeit vor.

Das mystisch/elitäre wird vielleicht noch vereinzelt bei einigen gelebt. Ich kann da nichts zu sagen.

Ungeachtet dessen sehe ich aber auch durchaus Vorteile durch eine gesellschaftlich doch breiter aufgestellte Akzeptanz. Diecwurden von einigen im Verlauf hinreichend beschrieben, so dass ich mich hier nicht in Wiederholungen ergehen mag.

Jedoch sollte man sich nicht beirren lassen, die Akzeptanz ist in echt durchaus nochmals anders gestrickt, als hier in Foren.

Was letztlich besser ist, bleibt meines Erachtens eine höchstpersönliche Entscheidung. Den für mich gehört es in den Bereich meiner persönlichen Intimität, ob ich etwas elitär im Sinne von einem intimen Kreis oder vielleicht nur einem passenden Partner oder aber massenkompatibel ausleben möchte...
****ody Mann
13.094 Beiträge
Als ich mir persönlich noch einen Hau unterstellen musste, dass ich dieses schräge Zeug (hinter verschlossenen Vorhängen) mit einer Frau trieb, die im selben Boot wie ich saß, hatte es etwas von einer supergeilen Notgemeinschaft.

Mittlerweile gibt es das als Sport, Physiotherapie, Hobby, Kunst, Freizeitvergnügen usw. Stört mich das? Nö, weil ich es immer als Teil von Sex und Intimität und niemals als Abgrenzung zu Menschen der "Grauen Masse" angesehen habe. Einen elitären Lifestyle habe ich darin niemals gesehen. Es ist für mich nicht Identifikation, ich kann daraus nicht mehr machen, als dass ich jemand bin, der Sex hat.

Egal was andere aus BDSM machen, meines wird dadurch weder aufgewertet noch verwässert. Und ich werde für andere dadurch nicht interessanter, weil sie es in der Regel gar nicht erfahren.

Von einem Boom, von der neuen Gesellschaftsfähigkeit des BDSM bekomme ich höchstens hier im Forum oder wenn irgendwo Fifty SoG diskutiert wird, etwas mit.

BDSM scheint mir im sexuellen Hedonismus ziemlich eingeschlagen zu haben und wenn der gesellschaftsfähig wird, ist es BDSM auch.
*******ant Frau
31.222 Beiträge
Zitat von ******arr:

Ich habe manchmal wohl ein Problem damit, wenn Leute sich zu einem Thema äußern, von dem sie eigentlich keine Ahnung haben.

Falls du mich damit meinst:
Dass, ob und wieviel "Ahnung" ich habe, hatte ich letztens absichtlich aus meinem. Profil herausgenommen.
Mir war so danach.
Persönlich lege ich nämlich überhaupt keinen Wert darauf, mich irgendwo zuzuordnen.
Und da ich ja nicht auf der Suche bin, dachte ich, tut's ja keinem weh.
(Und ja: wie man es macht, macht man es falsch, *lach*).
****sso Mann
1.656 Beiträge
Zitat von ******arr:
Sollte BDSM/SM gesellschaftsfähiger werden?
Immer wieder lese ich, dass BDSM/SM gesellschaftsfähiger wird/geworden ist. Unter anderem auch durch 50 SOG. Verliert BDSM/SM dadurch nun an mystisch elitärer Kraft, wenn es zum Allgemeingut wird? Oder ist es ein wünschenswerter Prozess, damit das Thema nicht ausgegrenzt wird? Ist es dann eher Minderheitenschutz oder hat BDSM /SM damit sogar dann das Potential zum zukünftigen Stinoprodukt zu werden?
Wenn ich lese ob BDSM zum Stinoprodukt wird, gehen bei mir alle Alarmglocken an.
Auf der einen Seite wird um Toleranz gebeten auf der anderen Seite grenzt man sich selber aus und zeigt Intoleranz. Man ist ja etwas besonderes exklusives, dem mystischen verbunden elitär?
So in der Art hatte ich es schon mal erlebt.
Ein BDSM Club ,,gemeinützig" wirbt für Aufklärung und mehr Akzeptanz gegenüber schwul, lesbisch, bi, Fetisch, aber die sogenannten Stinos in Lack und Leder wurden nicht gerne gesehen.

Da fällt mir der Film SM- Richter ein.

Es ist doch schön wenn man nicht als pervers gesehen wird und BDSM gesellschaftlich salonfähig geworden ist.

Ein Anspruch auf mystisch, sogar elitär, kann ich darin nicht erkennen.

In der Szene lebt doch eh jeder sein BDSM aus wie er/ sie möchte. Warum sich dann gezielt selber aus/ abgrenzen?
****sso Mann
1.656 Beiträge
@*******ant
Das Problem liegt eher woanders, nicht bei dir *zwinker*
Statt aufeinander zuzugehen grenzt man sich lieber aus und hält sich für elitär
****ody Mann
13.094 Beiträge
Zitat von ****sso:
Auf der einen Seite wird um Toleranz gebeten auf der anderen Seite grenzt man sich selber aus und zeigt Intoleranz. Man ist ja etwas besonderes exklusives, dem mystischen verbunden elitär?

Was wäre denn, wenn diese Mystifizierung durch Neu-BDSMer erst so richtig in Schwung gekommen ist?
*******ant Frau
31.222 Beiträge
Zitat von ****ody:
Zitat von ****sso:
Auf der einen Seite wird um Toleranz gebeten auf der anderen Seite grenzt man sich selber aus und zeigt Intoleranz. Man ist ja etwas besonderes exklusives, dem mystischen verbunden elitär?

Was wäre denn, wenn diese Mystifizierung durch Neu-BDSMer erst so richtig in Schwung gekommen ist?

Von wem ausgehend, meinst du?
**********ucher Mann
5.467 Beiträge
Ich denke, es ist eine Modeerscheinung, die auch wieder verschwindet. Alle Welt will heute mal BDSM ausprobieren, ich vielleicht auch, obwohl ich dazu eigentlich gar keine Neigung verspüre. So ist es einerseits gut, wenn BDSM gesellschaftlich akzeptiert und nicht geächtet wird, andererseits bleibt es doch im Kern eher bei denen, die wirklich eine Neigung dazu haben.

Was mich persönlich immer stört am BDSM ist das damit eingehende Machtgefälle. Ich mag gleichberechtigte Sexualität, Geben und Nehmen und nicht eine(r) macht, der/die andere (er)duldet. Das kann ich mal machen oder ausprobieren in der konkreten Situation, aktiv oder passiv, aber ich könnte und wollte es nicht leben. Deswegen darf das echte, gelebte BDSM gerne in der Nische derjenigen bleiben, die eine Neigung dazu verspüren und darf trotzdem gesellschaftlich akzeptiert sein.
****3or Frau
4.695 Beiträge
Ich finde, ALLES, was Menschen bewegt und niemandem schadet, sollte gesellschaftsfähig werden. Allein das Wort. Fähig, in der Gesellschaft zu sein, seinen Platz zu finden, sollte wirklich alles menschliche.

Ob mehr Leute BDSM praktizieren sollten?

Ich glaube, sehr viele haben verschiedene Fantasien. Und die Frage ist immer eher, ob sich der passende Mitspieler für etwas findet. Und dann ja, sollten mehr Menschen ihre Fantasien ausleben können, dürfen.
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Zitat von ******arr:
Zitat von *******tia:
Zitat von ******arr:
Ist es nur Sex?

Ich verstehe die Frage gerade ehrlich gesagt nicht so ganz. *augenzu*

Ist BDSM eine rein sexuelle Neigung?

Wenn die Motivation nicht in der sexuellen Neigung liegt und das Ziel nicht die Befriedigung sexueller Bedürfnisse ist, bleibt kaum mehr übrig, als eine Vielzahl äußerst fragwürdiger Charaktereigenschaften und potenziell destruktiver und gesellschaftliche Grundnormen missachtender Verhaltensweisen, die, nur begründet im Konsenz der Beteiligten, ihre gesellschaftliche Duldung unter dem Deckmantel des BDSM gefunden haben.

LG, Fix & Foxy
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Zitat von ********2012:
Zitat von ******arr:
Zitat von *******tia:
Zitat von ******arr:
Ist es nur Sex?

Ich verstehe die Frage gerade ehrlich gesagt nicht so ganz. *augenzu*

Ist BDSM eine rein sexuelle Neigung?

Wenn die Motivation nicht in der sexuellen Neigung liegt und das Ziel nicht die Befriedigung sexueller Bedürfnisse ist, bleibt kaum mehr übrig, als eine Vielzahl äußerst fragwürdiger Charaktereigenschaften und potenziell destruktiver und gesellschaftliche Grundformen missachtender Verhaltensweisen, die, nur begründet im Konsenz der Beteiligten, ihre gesellschaftliche Duldung unter dem Deckmantel des BDSM gefunden haben.

LG, Fix & Foxy

Es geht um Triebbefriedigung. Geht es ja in Leben eigentlich immer drum.

Und hier im speziellen geht es um (beiderseitige) LUST.

Wenn das nicht gegeben ist, wirds im schlimmsten Fall strafrechtlich. Im harmlostesten einfach nur traurig.
****ody Mann
13.094 Beiträge
@*******ant Gute Frage, ich weiß auch nicht, wer das hineinbringt. Wo es besonders ankommt, würde ich schon eher sehen.
*********oaka Frau
6.894 Beiträge
Im Grunde genommen interpretiere ich das Wort elitär in Hinblick auf den Verlauf der Akzeptanz in der Gesellschaft als eine Art der Spezifizierung der Peergroup. Die war nunmal früher kleiner, damit vielleicht auch elitärer (weil kein einfacher Zugang für Massen und mehr unter sich) und dadurch bedingt auch vielleicht "mystischer"...

Früher war alles besser, weil da traf man sich irgendwo im geheimen Kellergewölbe für harten SM, weit weg von den ganzen Ficker und Spieler, die das ganze heute verwässern. BDSMer waren die coolen Außenseiter, mystisch und verrucht *ironie*

So bekommt man es aufs Brot geschmiert. Die alten Dinosaurier wollen keine Akzeptanz in der Gesellschaft, weil sie keinen Mainstream wollen.

Dabei empfinde ich die heutige Zeit wesentlich lockerer. So viele unterschiedliche Möglichkeiten sich zu begegnen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ist doch für jeden was dabei heutzutage, in der bunten Welt des BDSM. Selbst für alte Dinosaurier gibt es da draußen irgendwo einen dunklen Keller um in der düsteren Vergangenheit zu schwelgen.

Irgendwann wird es keine Dinosaurier mehr geben, weil sie lieber für sich bleiben wollten, statt Menschen an die Hand zu nehmen und ihnen den ihren Teil der bunten Welt des BDSM zu zeigen. Der weder echt, richtig oder gar elitär ist, sondern einfach nur ein Teil vom großen Ganzen.
****ody Mann
13.094 Beiträge
@*********lana Noch früher, also vor den Kellergewölben, hatte man eine Freundin, lebte mit ihr auf 1 1/2 Zimmern, hatte eine richtige Beziehung und entwickelte diesen berührenden Sex anhand von Experimenten ohne Erfolgsgarantie und ohne Erwartungsdruck. Dafür nähme ich jederzeit jemanden an die Hand. Das ist aber das andere Elitär, das ziemlich unperfekte *zwinker*
*****ara Frau
7.714 Beiträge
Zitat von ****ody:
@*********lana Noch früher, also vor den Kellergewölben, hatte man eine Freundin, lebte mit ihr auf 1 1/2 Zimmern, hatte eine richtige Beziehung und entwickelte diesen berührenden Sex anhand von Experimenten ohne Erfolgsgarantie und ohne Erwartungsdruck. Dafür nähme ich jederzeit jemanden an die Hand. Das ist aber das andere Elitär, das ziemlich unperfekte ;)

Ich mache das noch immer so, also etwas sexpositives entwickeln. Mal mit mehr BDSM, mal mit weniger. Alles andere hat sich für mich als unbefriedigend herausgestellt.
Leistungs-, Erwartungs- und Erfüllungsdruck finde ich hier völlig unproduktiv.

Ich finde es gut, wenn BDSM bei mehr Menschen ankommt, allerdings nicht nur Popoklatsch und BDSM Pornos nachspielen und sich dabei fühlen wie Honzo der Unbesiegbare, sondern mit den Hintergründen, die BDSM (zumindest für mich) ausmachen: Konsens, Tabus, Respekt, Grenzen, Aftercare, offene Kommunikation.
**********yes77 Frau
4.346 Beiträge
Zitat von *******ssa:
Zitat von **********yes77:
also das mit dem elitär finde ich jetzt nun doch ziemlich albern. Wenn man sonst nix Besonderes ist, muss man sich dann aufgrund seines BDSMs für was Besseres halten?
So jemanden kann ich in seiner Arroganz nicht für voll nehmen, sorry.

Es ist eine Spielart von vielen. Nicht besser, nicht schlechter. Und ich finds schon deswegen gut, daß es in der Gesellschaft immer mehr "entdeckt" wird, weil sich dann die Möchtegern-Elitären drüber ärgern.

klingt ja beinah so als fändest du es gut, wenn die "Ur"-SMler verdrängt gehören.
Für nicht wenige ist es nun mal viel mehr als nur eine Spielart.

es wird keiner "verdrängt", nur weil mehr Menschen eine Spielart für sich entdecken. Wenn die Hänsels und Gretels der Republik nun auch Dom und Sub sein qolken, darf der Herr TE und du trotzdem weiter BDSM betreiben. Nur "Elitär" ist dann halt keiner. War auch noch nie jemand, außer in seiner Einbildung
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Ich verstehe unter „gesellschaftsfähig“ Folgendes: mehr Aufklärung und Wissen darüber was BDSM „ist“ (jaja ich weiß, dass wissen wir selber nicht genau 😂), dadurch hoffentlich mehr Akzeptanz. Zuwachs von interessierten Neulingen, was sich auf Plattformen wie diesen oder auf entsprechenden Events zeigt/zeigen kann.

Ein öffentliches Ausleben und Rausposaunen sexueller Präferenzen verstehe ich darunter nicht und ich fände so eine Entwicklung auch für niemanden sinnvoll. Sexualität sollte durchaus im Grunde privat bleiben.

Klar unterhält man sich mal mit Freunden darüber - vielleicht dann auch offener über BDSM, wenn es „gesellschaftsfähiger“ geworden ist, aber das war’s dann auch schon (mmn!).

Hypes und Trends, was man dann vielleicht in der Pop-Kultur, Mode oder auch im Sex-Shop-Sortiment sieht - kommen und gehen. Und da war BDSM vermutlich durch gewisse literarische „Werke“ und Filme auch ein „Trend“, der meinem Gefühl nach auch schon abgenommen hat.

Ich möchte sagen, dass ich es sehr schade finde hier auch sehr abwertende Stimmen zum Thema BDSM zu lesen. Seine Meinung kann man haben; aber der Ton macht die Musik. Manchmal ist es auch besser als Nicht-BDSMer zu fragen, als Gewalt und psychische Störung zu unterstellen. 🙄
Gewalt und psychisch Kranke gibt’s in der Vanilleeis Abteilung ebenso!
Das zeigt, dass dann die Aufklärung dort noch nicht so wirklich angekommen ist. Trotz Joyclub-Mitgliedschaft…
****sso Mann
1.656 Beiträge
@****ody

Was wäre denn, wenn diese Mystifizierung durch Neu-BDSMer erst so richtig in Schwung gekommen ist?

Ist es nicht egal? Wichtig ist doch nur die gegenseitige Akzeptanz
*********oaka Frau
6.894 Beiträge
Zitat von ****ody:
@*********lana Noch früher, also vor den Kellergewölben, hatte man eine Freundin, lebte mit ihr auf 1 1/2 Zimmern, hatte eine richtige Beziehung und entwickelte diesen berührenden Sex anhand von Experimenten ohne Erfolgsgarantie und ohne Erwartungsdruck. Dafür nähme ich jederzeit jemanden an die Hand. Das ist aber das andere Elitär, das ziemlich unperfekte ;)

Als elitär empfinde ich deine Schilderung nicht, eher als menschlich/beziehungstechnische, normale Entwicklung. So wie ich und auch viele andere (zum Glück) machen.
********chaf Mann
7.910 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm - ich sage mal, dass vieles gesellschaftsfähig ist, obwohl es trotzdem Tonnen von Vorurteilen darüber gibt.

Ein paar Beispiele an Vorurteilen:

• Anwälte wollen doch nur Geld verdienen und haben Interesse daran, dass der Konflikt weiter geht
• Psychotherapeuten sind ja nur Seelenklempner und können gar nicht helfen
• Bauarbeiter sind ein bisschen doof in der Birne
• Discogänger wollen doch nur jemanden abschleppen
• "Wer nichts wird, wird Wirt" -> BWL-Studenten
• Haus, Auto, Häuslebauer -> Spießer!

Und so weiter, und so fort. Dennoch sind Anwalt, Therapeut, Bauarbeiter anerkannte Berufe, gibt es kaum jemanden, der nicht schon mal in einer Disco war, ist BWL immer noch einer der größten Studiengänge und deren Absolventen sind gefragt, und Eigenheime erfreuen sich trotz des Vorurteils großer Beliebtheit.

Ich mag damit sagen: Vorurteile wird es immer geben! Gibt es überall! Für jeden Berufsstand, jede Gruppe, jede Szene. Man kann davon nicht ableiten, ob man in der Mitte der Gesellschaft "angekommen" ist. Selbst wenn man das ist, die Vorurteile wird es weiterhin geben.

Für mich zählt deswegen viel mehr die Haltung zu dieser Gruppe. Ob die Beteiligten dieser Gruppe mehrheitlich zur Mitte der Gesellschaft zählen wollen.
Und genau das zweifle ich hier an. Wer BDSM betreibt, der geht doch automatisch davon aus, dass es nicht dem Mainstream entspricht. Und wenn man die Clubs betrachtet, möchte man den (Mainstream-) Alltag doch auch ganz bewusst draußen lassen: Alleine Dresscodes zeigen dies schon an.

Dabei finde ich auch nicht, dass man "elitär" sein will.
Man will nicht besser sein.
Nur anders.
Damit kann ich leben. *g*
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Zitat von DomBizarr:
(...) Ich weiß nicht, warum man prinzipiell mit dem Wort „Elite“ ein Problem haben sollte? Das erscheint mir ein Abduckreflex in der Masse zu sein, ein sich entschuldigend „klein machen“. (...)

Sollte ... ach, sollte!

Ich erlaube mir absolut kein Urteil über Menschen, in deren Schuhen ich nicht gegangen bin.

Sprich: Ja, ich habe mit BDSM nix am Kopp; das Einzige, was ich diesbezüglich vorzuweisen habe, ist ein befreundetes 24/7-Paar, das sich lange und geduldig Zeit nahm, meine Fragen zu beantworten und mir ein klares Bild seiner persönlichen Neigung zu geben.

Resultat: Ich respektiere das, wie ich jede andere sexuelle Neigung auch respektiere und selbstverständlich toleriere.

Das genau ist auch der Grund, warum mich das Wort "Elite" so sehr stört.

Der Duden definiert die Elite folgendermaßen:

"eine Auslese darstellende Gruppe von Menschen mit besonderer Befähigung, besonderen Qualitäten; die Besten, Führenden; Führungsschicht, -mannschaft"

DAS geht in my opinion nun nicht, nö! Es stellt nämlich eine Wertung dar, macht die Neigung BDSM zur höchsten und besten Form der Sexualität.

Damit werden alle anderen Auslebungsformen abgewertet - und das geht mich als StiNo, Vanilla oder Muggel oder wie immer ihr meine Art der Sexualität benennen wollt, nun doch etwas an, involviert mich, betrifft mich.

Ey, meinethalben haltet Euch doch für was Besseres (Abgewandelt, ja: "Des Menschen Glaube ist
bekanntlich sein Himmelreich!" *mrgreen*) - aber behaltet's für Euch, in Euren Kreisen und lasst es mir gegenüber nich' raushängen! *fiesgrins*
*******rtin Mann
1.817 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ant:
Zitat von ******arr:

Ich habe manchmal wohl ein Problem damit, wenn Leute sich zu einem Thema äußern, von dem sie eigentlich keine Ahnung haben.

Falls du mich damit meinst:
Dass, ob und wieviel "Ahnung" ich habe, hatte ich letztens absichtlich aus meinem. Profil herausgenommen.
Mir war so danach.
Persönlich lege ich nämlich überhaupt keinen Wert darauf, mich irgendwo zuzuordnen.
Und da ich ja nicht auf der Suche bin, dachte ich, tut's ja keinem weh.
(Und ja: wie man es macht, macht man es falsch, *lach*).

Nein, ich meine damit nicht dich, sondern die Massen, die der Massentauglichkeit, oder gesellschaftlichen Akzeptanz, unweigerlich folgen
********2012 Paar
5.881 Beiträge
@********chaf
Wir wollen doch nicht anders sein.
Wir suchen uns doch nicht bewusst aus, eine BDSM-Neigung zu haben, um anders als andere zu sein.
Es ist für uns selbst und für das Ausleben unserer Neigung doch vollkommen unerheblich, wie viele oder wie wenige andere diese Neigung auch haben und ausleben.
Es ist doch reiner Zufall, ob wir genauso oder anders sind als andere und ob es viele oder wenige gibt, die genauso oder anders sind als wir.
Oder etwa nicht?

LG, Fix & Foxy
********chaf Mann
7.910 Beiträge
JOY-Angels 
Es ist doch reiner Zufall, ob wir genauso oder anders sind als andere und ob es viele oder wenige gibt, die genauso oder anders sind als wir.

Es ist Zufall, ob wir dasselbe machen wie die meisten anderen, das ist richtig.
Es ist kein Zufall, ob man dem einen Namen gibt. *zwinker*

Ich bin davon überzeugt, dass es etliche Paare gibt, die BDSM betreiben, es aber so nicht nennen. Weil sie sich nie Gedanken darüber gemacht haben, ob das etwas "anderes" ist. Für sie ist es schlicht normal. Selbst wenn es ein Machtgefälle gibt, Sub ans Bett ständig gefesselt wird, übers Knie gelegt, etc. pp.

Die Abgrenzung zum "Vanilla"-Sex geschieht erst durch diese vier Buchstaben namens BDSM. Also, dass das etwas anderes ist als der "Alltagsgeschmack, den jeder hat". Wer sagt "ich stehe auf SM", meint damit diese Abgrenzung automatisch mit.

Ich persönlich empfinde darin aber keineswegs eine Abhebung davon, also dass es "etwas Besseres" sein soll, wenn ich sage, dass ich z.B. Bondage betreibe. Es beschreibt einfach nur eine andere Art der Sexualität als das, was man so kennt und als normal (oder eben "stinknormal" = "Stino") angesehen wird.
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