„Natürlich gibt es mehr „Spieler“. Trotzdem gehören auch diese zur (Rand)Gruppe der BDSMer.
Die Idee des Spielens macht vieles auch einfach unkomplizierter, da man sich damit für sich selbst und für die Außenwelt klarer von „Missbrauch“ und Gewalt abgrenzt. Vielleicht geben sich viele mit dieser Idee eben auch eine Art Legitimation für das, was sie tun.
Ja, das verstehe ich auch so. Aber ich halte das auch für problematisch im Sinne von "schön reden". Insbesondere dann, wenn es ausserhalb der Komfortzone stattfindet. Dann reicht diese Erklärung einfach nicht mehr. Und das fängt doch schon bei "harmlosen" Dingen wie Erniedrigungen an. Und sich die Frage stellt- warum lässt du das mit dir machen? Ich erkenne dich gar nicht wieder! Was sagst du dann? Ach was, ist doch nur ein Spiel, ich finds halt witzig?
Sicher gibt es im BDSM viele Dinge, die man rein oberflächlich betrachtet als ein Spiel bezeichnen wie betrachten kann. Besonders auch in Clubs und auf solchen Parties, wo nun wirklich jeder sieht dass die Leute einfach nur ihren Spaß haben, ganz egal was man selbst davon hält. Ist zwar iwi schräg aber doch auch tutti.
Aber es beschreibt eben nicht mein BDSM. Das dient zwar auch der konstruktiven Bedürfniserfüllung beider, sieht aber nicht nach Spaß aus und ist auch keiner. Nicht immer wenn BDSM dran steht muss auch Spaß drin stecken. Szene-intern kann ich das vlt noch als Spiel/Session beschreiben, nach aussen kauft mir das aber keiner mehr ab. Spätestens dann muss ich das mit dem Einvernehmen erklären, was ein Konsens ist und vor allem- warum zur Hölle macht man das? Außenstehenden kann ich das nicht als Spiel verkaufen. Das ist doch irre!? Selbst szene-intern ist Metakonsens, 24/7, TPE usw. umstritten.
Interessant wirds, wenn man den Oberbegriff Neigung erklären will. Ab hier verwenden intern alle dieselben Worte und sprechen doch eine andere Sprache. Extern muss ich die Dinge beim Namen nennen und es das beschreiben was es ist- ohne BDSM-Folklore. Und nicht jeder kann mit den psych. Begriffen was anfangen, vor allem dann nicht, wenn sie "Störung" genannt werden aber eine eine Abweichung meinen.
Wenn ich BDSM also nach aussen wie ein Spiel beschreibe, klingt das einfach nur schräg und abgefahren. Einige fragen sich, ob das nicht auch was für sie wäre? Also frage ich dann- würde es dir Freude bereiten, dich erfüllen, einen Menschen zu misshandeln? So dass es kein Spaß mehr ist? Oh nein, Mann, auf keinen Fall! Das ist nix für ich! Und sie fragen- ok, aber du machst es. Und sie will das auch so? Ihr seid echt weit weg von der Norm. Ja, stimmt. Ok, wenn das euer Ding ist, meins ist es nicht. Siehst du- das ist BDSM und eben nicht für jeden was. Das meine ich damit.
Natürlich könnte ich auch sagen dass BDSM was für jeden sein kann, einfach mal ausprobieren und Spaß haben. Und wenn so viele ihren Spaß daran haben, ist es vlt auch was für dich? Es ist nur ein Spiel, nichts weiter. Wenn du keinen Bock mehr hast, sag einfach Mayday und gut ist.
Aber ich bin sowieso der letzte der auch nur irgendwem BDSM-Spiele erklären kann. Kenn das nur vom hören/sagen und was ich damals so alles mit erlebt habe. Ich kann allenfalls sagen was mir daran nicht gefällt. Und ich kann nur meinen BDSM erklären, wenns denn jemand wissen will. Kaum jemand will das wissen, weil sie ganz schnell merken, dass es eben doch kein Partyspaß ist. Sie möchten mich auch nur so kennen wie sie mich kennen und keine Details wissen. Das ist auch gut so, ich kann es vlt erklären, verstehen können es nur wenige.