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Sollte BDSM/SM gesellschaftsfähiger werden?

*******ant Frau
31.201 Beiträge
Autsch, ( *lach* )
*****y87 Frau
9.780 Beiträge
Ich gebe mal ein Beispiel zwecks Akzeptanz und normal. Mein Äußeres wird akzeptiert,aber oft nicht als normal empfunden. Anders halt. Manche stören sich partout nicht dran,manche schauen,als sei ich ein Kunstwerk,was man nicht einordnen kann.


Und das reicht mir. Nicht jeder muss es mögen,aber damit leben,dass Andersartigkeit existiert und gelebt wird. Und anders wird es empfunden,wenn es komplett konträr zu einem selber verläuft.
So mein Empfinden.
Zitat von *******_k_y:
Ich gebe mal ein Beispiel zwecks Akzeptanz und normal. Mein Äußeres wird akzeptiert,aber oft nicht als normal empfunden. Anders halt. Manche stören sich partout nicht dran,manche schauen,als sei ich ein Kunstwerk,was man nicht einordnen kann.


Und das reicht mir. Nicht jeder muss es mögen,aber damit leben,dass Andersartigkeit existiert und gelebt wird. Und anders wird es empfunden,wenn es komplett konträr zu einem selber verläuft.
So mein Empfinden.

*bravo* du beschreibst es treffend.
Und so ist es doch mit vielen Dingen, die aufgrund welche Merkmale auch immer, die Meinungen / Interessen / Geschmäcker/ Neigungen.... scheiden.
*********s_sg Mann
1.566 Beiträge
Ich war schon immer in unterschiedlichen Bereichen anders. Seltener Job, lange Jahre langhaarig, wos manchmal noch verpönt war, hab Hobbies, wos nur etwa 30 andere im Land hier gibt, und manches mehr.
Was die sexuelle Ausrichtung betrifft, halt auch eher in einer Minderheitengruppe. Aber hab mich daran gewöhnt, halt in vielen Bereichen ein Exote zu sein.
Sicher ist BDSM Salonfähiger geworden, was einiges auch erleichtern kann. Besonders sein im Sinne von elitär? Sicher nicht.
Man ist vielleicht etwas anders als die Mehrheit. Was solls. Und wenn jetzt halt mehr andere auch anders sind, ist es ebenso egal.
Einen richtigen oder falschen BDSM gibts eh nicht. Wenns für irgend jemanden so passt wie er es braucht: Alles ok. Nennen darf er ( oder sie) es von mir aus auch wie immer gewünscht.
Dadurch wird mein eigenes Empfinden nicht im Mindesten gestört.
****3or Frau
4.684 Beiträge
Tatsächlich war wahrscheinlich nicht gesellschaftsfähig gemeint.

Viele stört eher dieses Gefühl, dass BDSM en vogue zu sein scheint.

Aber das sollte nicht stören. Moden kommen und gehen. Und es bleibt vielleicht die Akzeptanz.

Ich bin total für eine kunterbunte Welt.

Übrigens habe ich mich mein Leben lang so dermaßen nicht ‚zur Gesellschaft gehörend‘ gefühlt, dass ich darin nichts erstrebenswertes sehe. Auch nicht das kokettieren damit.

Heute fühle ich mich sagenhaft damit, dass ‚die Gesellschaft‘ mir offenbar irgendwo auf der Strecke entgegenkommt.
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Zitat von *******_k_y:
Ich gebe mal ein Beispiel zwecks Akzeptanz und normal. Mein Äußeres wird akzeptiert,aber oft nicht als normal empfunden. Anders halt. Manche stören sich partout nicht dran,manche schauen,als sei ich ein Kunstwerk,was man nicht einordnen kann.


Und das reicht mir. Nicht jeder muss es mögen,aber damit leben,dass Andersartigkeit existiert und gelebt wird. Und anders wird es empfunden,wenn es komplett konträr zu einem selber verläuft.
So mein Empfinden.

Und dann noch einen Schritt weiter weg vom Persönlichen in Richtung Gesellschaft:
Keine Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, der Karriereleiter, im Rechtswesen, bei Adoptionen, in Ehrenämtern, in der Politik, im Strassenbild, dem Ausflugslokalbesuch, ....
Aufklärung zum Abbau von Vorurteilen. Wir reden nicht von "Tante Erna" in Kleinklickersdorf, die uns gut finden soll.
Akzeptanz der Vielfalt ist der Start, Inklusion das Ziel. Nicht Toleranz- Toleranz heisst Duldung. Eine Kultur der Zugehörigkeit erfordert etwas anderes.

Das hat für mich auch nichts mit " über Sexualität reden "oder "forced Coming Out" zu tun.

Eine tolle Diskussion im "PRIDE" Monat. Danke für das Thema.
Heißt das nicht Kleinkleckersdorf? 🤔😅
****ody Mann
13.088 Beiträge
Ich gehe einfach mal davon aus, dass durch das verstärkte Bekanntwerden von BDSM in softerer Ausfertigung (50 SoG) sich viele Menschen für das Thema interessieren, die mit einer frühen sadomasochistischen Neigung nicht "gesegnet" sind. Hier differenziere ich aber ganz klar, ob dieses Interesse mit einem Interesse an mir und besonders auch meinen Empfindungen verbunden ist oder ob es einfach nur ein Sexabenteuer unter anderen wird, egal ob BDSM oder Swingen, GangBang, Hauptsache aufregend und ein anderer macht.

Und noch zu @****al und @******arr

Okay, ich gebe zu, ich neige bei allem zu Polemik, das BDSM zu mehr macht als Sexualität.

Das liegt daran, dass es von kleinauf eine unkontrollierbare, beängstiegende Begleiterin meines Sextriebs war, zum Teil sehr konträr zu meinen Werten und trotzdem übermächtig. Das dauerte bis zu einem selbsterarbeiteten Punkt des Ankommens mit der Neigung an. Ab da wurden meine Sehnsüchte zum Gewinn für mich. Ich hatte einen (meinen) Weg. Die Persönlichkeitsentwicklung war vorher begonnen, hatte einen Vorsprung vor der Neigungsakzeptanz und wurde durch diese nicht beeinflusst. Die einzige Leerstelle, die es gab, war der nicht unerhebliche SM-Anteil an meiner sexuellen Selbstbestimmtheit und ihrem verträglichen (in Bezug auf eine Partnerin) Auslebens. Ich bin schon lange gut mit meiner Neigung und sie verträgt sich perfekt mit meinem restlichen Leben, was Liebe, Beziehung, Familie, Freunde, überhaupt Alltag bedeutet. Sie ist Teil meines Lebens, steht aber nicht an erster Stelle.

Durch die Verbreiterung von BDSM in den letzten Jahren erlebe ich, dass Lifestyleelemente und soziale Aspekte "propagiert" werden, von denen ich (!) den Eindruck habe, dass sie sich den Mantel "BDSM" nur überziehen. Ist wahrscheinlich wie mit vielem im Leben. Sie prägen aber u.U. die Wahrnehmung von BDSM.

Einer meiner ältesten Freunde, der sich intensiv im hyperpromiskuitiven Segment herumtreibt, ist mittlerweile auch BDSMer. Aber eigentlich ist er es auch nicht. Ihm kommen nur relativ oft Frauen unter, die auch noch gerne gespankt werden wollen und er tut ihnen den Gefallen.

BDSM kann aber mittlerweile noch viel mehr sein als Neigungssex und dann hängen beispielsweise hedonistische Konzepte daran oder spirituelle, die u.U. regelrecht propagiert werden bis hin zu Missionierungsansätzen mit ideologischem Unterbau. Wenn ich polemisch darauf reagiere, hat das natürlich damit zu tun, dass ich Sex einfach für ein Grundnahrungsmittel halte und Esoterik (spießig wie ich bin) beargwöhne.

Ich liebe D/S und SM sehr, so wie ich früher handgemachtes Eis in einer speziellen Eisdiele liebte, die nur natürliche Zutaten verwendete. Vor etlichen Jahren sind die übergegangen, auch noch hochwertige Seifen und Hautpflegeprodukte zu verkaufen. Fortan stellten sie das Eis nicht mehr selber her und bezogen es aus dem Großhandel. Ich muss nicht näher ausführen, wie erfolgreich die Geschichte weiterging.

Ist alles ein bisschen OffTopic. Kurzgefasst, BDSM kommt in der Mitte der Gesellschaft an, ideologisches Beiwerk aus meiner Sicht aber nicht und ich bin auch Mitte der Gesellschaft.
****3or Frau
4.684 Beiträge
An der Stelle das Übliche:

Mir tun alle jungen Menschen leid, die sich jetzt zu BDSM bekennen und damit beginnen.

Sie müssen sich wahrscheinlich von vielen ‚alten Hasen‘, die schon seit jungen Jahren dabei sind *lach* misstrauisch vorwerfen lassen, sie hätten doch einfach nur zu viel FSOG geglotzt.
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
Etwas weiter oben hat @****al einen schönen Vergleich gemacht, nämlich mit der Gothic-Szene:
In den 80ern hieß das noch Darkwave bzw sie nannten sich "Waver" und es war Jugendszene und Provokation. Die Spießer haben gemutmaßt, diese Waver würden Satanismus und Nekrophilie betreiben, Drogenmissbrauch und Gewalt sowieso.
Und 20 Jahre später gabs die immer noch, sie hießen dann Gothic und es gab zig Unterarten (Batcave, Cybergoth, Victorian, ...) und die Stadt Leipzig hieß sie herzlich willkommen und schmückte sich mit diesem Kultur-Event, was Touristen aus aller Welt anzog. Gerade war wieder ein WGT, und dort sind jetzt immer auch gut situierte gemütliche Paare in ihren 60ern (die in den 80ern in ihren 20ern waren). Ein Gothic schockt heute niemanden mehr hierzulande und fast alle haben von ihnen nur noch das Bild, dass sie eben düstere Musik hören und sich düster und auffällig kleiden.
Aber, und das hat @****al richtig betont: Dennoch hat sich Gothic nicht in sich aufgelöst, und nicht alle wollen jetzt auf einmal solche Musik hören oder sich so kleiden. Es ist weiterhin ein alternativer Stil, nur dass er eben jetzt absolut "gesellschaftsfähig" geworden ist.
Wer wie und durch welche Tür wohin kommt ist doch unerheblich... wenns dem da gefällt
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
Ich empfehle zum Vergleich der Emanzipation der alten Hasen zu den neuen Jung-BDSMern, die in eine BDSM-Infrastruktur geboren werden, die sehr interessante Doku von Rosa von Praunheim "Tote Schwule – Lebende Lesben": Dort werden alte schwule Männer interviewt, die zB erzählen, wie sie es geschafft haben, schwul in der Wehrmacht zu überleben, aus der Kriminalisierung in den 50er, 60ern, der Emanzipationsbewegung in den 70ern, 80ern, in der sie schon alt waren. Und immer wieder wird gewechselt zu jungen Lesben in berliner Hipstervierteln, die Kinder adoptiert haben und innerhalb einer queeren Bubble leben. Dieser Film ist wie vieles von von Praunheim durch seine Machart provozierend, aber eben auch sehr informativ und erhellend, weil er klar zeigt, wie sich die Welt weitergedreht hat.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Es ist ein Zeitphänomen,dass viele ihre
Neigungen öffentlich machen,und die anderen
haben das gut zu heissen.
Mit ist egal ob jemand dies oder das ist.
Solange die nicht meinen,ich müsste den Lärm,
den sie veranstalten,Nachts um 2 Uhr hinnehmen,
können se sich von mir aus ne Feder in den Po stecken
und als Paradiesvogel über die Straße laufen.
Ich denke es ist eine Frage des gegenseitigen Respektes den man
haben sollte, aber die, die
eine bestimmte Neigung als "Krank" ablehnen,wird
man nie bekehren können, die wurden so sozialisiert,
und werden diese Erziehungsaspekte auch an ihre
Kinder weiterreichen.
Und wehe,es schlägt da mal einer aus der Reihe,
dann geht dieses Verhalten sogar in der eigenen
Familie weiter,bishin zum Abbruch aller Beziehungen.
****is4 Mann
83 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Ich empfehle zum Vergleich der Emanzipation der alten Hasen zu den neuen Jung-BDSMern, die in eine BDSM-Infrastruktur geboren werden, die sehr interessante Doku von Rosa von Praunheim "Tote Schwule – Lebende Lesben": Dort werden alte schwule Männer interviewt, die zB erzählen, wie sie es geschafft haben, schwul in der Wehrmacht zu überleben, aus der Kriminalisierung in den 50er, 60ern, der Emanzipationsbewegung in den 70ern, 80ern, in der sie schon alt waren. Und immer wieder wird gewechselt zu jungen Lesben in berliner Hipstervierteln, die Kinder adoptiert haben und innerhalb einer queeren Bubble leben. Dieser Film ist wie vieles von von Praunheim durch seine Machart provozierend, aber eben auch sehr informativ und erhellend, weil er klar zeigt, wie sich die Welt weitergedreht hat.

Danke für den tollen Filmtip!
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
Und was bei oben genannter Doku mitschwingt und auch wohl ein Grund für die Diskussion hier ist, das ist der Neid der alten BDSMer*innen (wie ich) auf die jetztige Generation, die sich "ins gemachte Leder/Kettenbett legen können".

Ich hätte das in der Schulzeit niemals Freund*innen oder Eltern erzählen wollen und war froh, dass ich zum Studium in einer anderen Stadt war, wo ich mich irgendwann an ein Coming-Out trauen konnte (so, wie man das von Homosexuellen auch kennt). Ich habe mit meiner Neigung gestruggled, also mit mir selbst und erst recht damit, niemand passendes dafür kennenzulernen. Meine Neigung hat dafür gesorgt, dass viele Beziehungen daran gescheitert sind. Mein Weg in die Szene war sehr langsam und eben auch erst mal eine Parallelwelt, die nichts mit meinem Alltag zu tun hatte (schon weil das alles Leute aus anderen Städten waren, und zudem keine Student*innen, sondern Künstler und Sexworker). Und wenn man es dann mal "geschafft hat", mit Ende 30 oder so, diese Welten zu verbinden und endlich BDSM zu leben, ist man stolz darauf und auch sauer, wenn jemand es nicht anerkennt, dass man es damit schwer hatte.

Und heute können Jugendliche ihren Freund*innen oder Lehrer*innen erzählen, dass sie queer, trans, pan usw. sind. Man kann sich ab 18 hier anmelden und kontakten. Man kann zum Studium nach Berlin, Hamburg, Köln ziehen, wo fast jedes Wochenende eine kinky Party ist, Stammtische und SMJG sowieso. Ich muss sagen, dass ich mir das sehr gewünscht hätte und einen Neid darauf verständlich finde. Allerdings darf man darüber nicht vergessen, dass dadurch die heutigen BDSMer*innen nicht automatisch "verwässert" sind. Natürlich gibt es heute mehr "Trittbrettfahrer" oder neugierige Hedonisten. Aber es gibt natürlich immer noch die echten BDSMer*innen, wie 20-jährige devote Männer, die sich hier anmelden und bemerken, dass sie trotz der scheinbar vielen Möglichkeiten kaum Chancen haben, eine dominante Frau in den 20ern kennenzulernen. Und das wurmt die umso mehr, weil sie den Eindruck haben, dass das heutzutage so easy ist. Und man kann mir nicht erzählen, dass diese jungen Männer auf einen Lifestyle aufspringen. Die sind genauso echt wie ich das in den 90ern war, nur mit anderen Bedingungen.
*******lus Mann
286 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Etwas weiter oben hat @****al einen schönen Vergleich gemacht, nämlich mit der Gothic-Szene:
In den 80ern hieß das noch Darkwave bzw sie nannten sich "Waver" und es war Jugendszene und Provokation. Die Spießer haben gemutmaßt, diese Waver würden Satanismus und Nekrophilie betreiben, Drogenmissbrauch und Gewalt sowieso.

Ich finde, der Vergleich mit Gothic hinkt. Für viele Außenstehende ist Gothic wohl einfach nur irgendeine Subkultur, eine Gruppe, die im Alltag "Karneval" feiert, vielleicht ein bisschen mehr, so wie vorher z. B. die Punks. Dass Gothic in der Regel nichts mit Menschenopfern usw. zu tun hat, weiß die Masse irgendwann.

Bei "BDSM" geht es aber ja teils durchaus um recht fragwürdige Werte und Praktiken, um Unterdrückung, um Beherrschung, um Schläge, um Schmerzen. Alles "mit angezogener Handbremse", aber doch.
*******Mori Paar
1.043 Beiträge
Naja... Gerade die Gothic-Szene haben auch viele immer schon mit BDSM verquickt... Gothic ist aber sichtbarer weil ja irgendwie doch Popkultur...
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*****a_S
Gute Worte!
Das, was du über „Neid“ sagst, könnte auf manche zutreffen. Ich selbst empfinde das aber nicht.

Aber es gibt natürlich immer noch die echten BDSMer*innen, wie 20-jährige devote Männer, die sich hier anmelden und bemerken, dass sie trotz der scheinbar vielen Möglichkeiten kaum Chancen haben, eine dominante Frau in den 20ern kennenzulernen. Und das wurmt die umso mehr, weil sie den Eindruck haben, dass das heutzutage so easy ist. Und man kann mir nicht erzählen, dass diese jungen Männer auf einen Lifestyle aufspringen. Die sind genauso echt wie ich das in den 90ern war, nur mit anderen Bedingungen.

Wobei mich hier schon einige „devote -maso Männlein und Weiblein“, sowie „dominant-sadistische Männer“ mit Eigenlabel(s) im privaten Kennenlernen und Kontakt schon ziemlich irritierten…

Erstere suchten in mir eine Dienstleisterin, Wunscherfüllerin und Drehbuchautorin (damit man auch genau weiß wie es denn ablaufen würde); Zweitere lieferten Drehbücher, Kopfkino und „tolle Worte“ aber ohne Taten und Umsetzung. Da kriegste dann Sex mit Poklatscher und er sucht den Wein aus 😉

Wobei wir wieder bei den (selbsterteilten) Labels wären (anderer Thread) und dass das Verständnis darüber was „drin“ steckt echt auseinander geht…
****al Mann
3.020 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Und was bei oben genannter Doku mitschwingt und auch wohl ein Grund für die Diskussion hier ist, das ist der Neid der alten BDSMer*innen (wie ich) auf die jetztige Generation, die sich "ins gemachte Leder/Kettenbett legen können".

Zum Teil sicher ein Generationskonflikt.
Von der einen Seite ein bisschen Neid und Wehmut, wie viel einfacher (mit positiven und negativen Konsequenzen) vieles inzwischen ist und für wie zeitübergreifend normal das gehalten wird. Von der anderen Seite die trotzdem völlig berechtigte Nutzung dieser Möglichkeiten und das Unverständnis, wenn Ältere wieder mal von Damals und ihren Problemen erzählen müssen. Nicht zuletzt auch völlig andere Kategorien und Sichtweisen auf (nicht nur sexuelle) Diversität, notwendig erscheinende Aktionsbereiche und Organistionsformen.
Allerdings werden die verschiedenen Meinungen ja nicht nur vom Alter oder von der Länge der Zugehörigkeit markiert. Die U30-Gruppe war hier im Thread nicht vertreten (zumindest gefühlt, ich habe es nicht überprüft), das waren alles unterschiedliche Ansichten, die auch die ältere Generation selber hat.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*******lus
Ich finde, der Vergleich mit Gothic hinkt. Für viele Außenstehende ist Gothic wohl einfach nur irgendeine Subkultur, eine Gruppe, die im Alltag "Karneval" feiert, vielleicht ein bisschen mehr, so wie vorher z. B. die Punks. Dass Gothic in der Regel nichts mit Menschenopfern usw. zu tun hat, weiß die Masse irgendwann.

Bei "BDSM" geht es aber ja teils durchaus um recht fragwürdige Werte und Praktiken, um Unterdrückung, um Beherrschung, um Schläge, um Schmerzen. Alles "mit angezogener Handbremse", aber doch.

Warum immer und immer wieder diese Abwertung und Klischees? Karneval feiern? Unterdrückung? 🤔 …
Es versuchen hier viele das sehr anschaulich zu beschreiben, was dahinter steckt, um genau diese Bilder zu entzerren. Prallt aber teilweise völlig ab. Schade.

Was machst du denn mit einem Gothic-BDSMer? Die gibt’s auch 😆
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
@********n_84 Dass es Leute mit unrealistischen Vorstellungen gibt, die sich von privaten Frauen wünschen, was sie eigentlich mit Geld an eine Sexworkerin herantragen müssten, hat für mich wenig mit dem "gesellschaftsfähig werden" von BDSM zu tun. Solche Männer gab es schon immer und es ist im Grunde egal, ob die sich eine kostenlose Vanilla-Prostituierte oder Domina wünschen. Dass solche Männer heute vielleicht noch gehäufter und sichtbarer auftreten, liegt mMn daran, dass diese hier im Joy so auffallen, weil man eben von anonymen Massenmails vollgespammt werden kann und weil gerade die heutige Generation zumehmend "pornofiziert", also durch übermäßigen Pornokonsum verdorben ist. Das gilt aber beides für Vanillas und BDSMer gleichermaßen, sodass natürlich auch BDSMer damit auffallen.

Und zu den Gothics: Natürlich kann man die Szenen nicht in jeder Hinsicht vergleichen. Gothic ist keine Neigung und man braucht auch kein Coming-Out oder verliert Beziehungen deswegen. Der - wie ich finde - passende Vergleich ging nur in die Richtung, dass man früher von Gothics das schlimmste dachte, und heute werden sie als Lifestyle toleriert. Aber dennoch bleibt das Alternativszene, die nicht jeder machen will.
*******lus Mann
286 Beiträge
Zitat von ********n_84:
@*******lus
Ich finde, der Vergleich mit Gothic hinkt. Für viele Außenstehende ist Gothic wohl einfach nur irgendeine Subkultur, eine Gruppe, die im Alltag "Karneval" feiert, vielleicht ein bisschen mehr, so wie vorher z. B. die Punks. Dass Gothic in der Regel nichts mit Menschenopfern usw. zu tun hat, weiß die Masse irgendwann.

Bei "BDSM" geht es aber ja teils durchaus um recht fragwürdige Werte und Praktiken, um Unterdrückung, um Beherrschung, um Schläge, um Schmerzen. Alles "mit angezogener Handbremse", aber doch.

Warum immer und immer wieder diese Abwertung und Klischees? Karneval feiern? Unterdrückung? 🤔 …
Es versuchen hier viele das sehr anschaulich zu beschreiben, was dahinter steckt, um genau diese Bilder zu entzerren. Prallt aber teilweise völlig ab. Schade.

Was machst du denn mit einem Gothic-BDSMer? Die gibt’s auch 😆

Ich bezog mich auf die Wahrnehmung durch Außenstehende. Die denken, wenn sie "Gothic" hören, natürlich an schwarze Kleidung und ein bisschen Grusel.
****al Mann
3.020 Beiträge
Zitat von *******lus:
Bei "BDSM" geht es aber ja teils durchaus um recht fragwürdige Werte und Praktiken, um Unterdrückung, um Beherrschung, um Schläge, um Schmerzen. Alles "mit angezogener Handbremse", aber doch.

Was nebenbei ein prima Ansatzpunkt für eine philosophische bzw ethische Diskussion wäre: Betonung des Konsensgedankens und der individuellen Freiheit vs pauschales "Das ist böse, das darf man nicht."
In anderen Bereichen geht das auch, aber das ist vermutlich trotzdem zu viel verlangt ...
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****al:
Zum Teil sicher ein Generationskonflikt. [...]Allerdings werden die verschiedenen Meinungen ja nicht nur vom Alter oder von der Länge der Zugehörigkeit markiert. Die U30-Gruppe war hier im Thread nicht vertreten (zumindest gefühlt, ich habe es nicht überprüft), das waren alles unterschiedliche Ansichten, die auch die ältere Generation selber hat.

Ja, die U30-Gruppe ist hier im Thread kaum vertreten, weil sich diese generell kaum im Forum äußert. Das Forum wird von der Generation 40-60 "dominiert". Und ich wollte auch gar nicht den Generationen-Konflikt benennen, sondern nur erklären, wo der Stolz aufs "echter BDSMer sein" und damit die Wut auf die "Hedonisten, Spieler, Liftestyler" herkommt.
Stolz kommt fast immer aus vorangegangener Zurückweisung, Ausgrenzung, Herabwürdigung usw.. Und auch, wenn das natürlich einige nicht gern zugeben, behaupte ich, dass die meisten der älteren BDSMer*innen hier, die früh von ihrer Neigung wussten, einiges kämpfen mussten, bis sie wie gewünscht leben konnten. Und daraus kann ein nachvollziehbares Unbehagen gegenüber einem "Gesellschaftsfähig werden" von BDSM entstehen.
*******lus Mann
286 Beiträge
Zitat von ****al:
Zitat von *******lus:
Bei "BDSM" geht es aber ja teils durchaus um recht fragwürdige Werte und Praktiken, um Unterdrückung, um Beherrschung, um Schläge, um Schmerzen. Alles "mit angezogener Handbremse", aber doch.

Was nebenbei ein prima Ansatzpunkt für eine philosophische bzw ethische Diskussion wäre: Betonung des Konsensgedankens und der individuellen Freiheit vs pauschales "Das ist böse, das darf man nicht."
In anderen Bereichen geht das auch, aber das ist vermutlich trotzdem zu viel verlangt ...

Vor ein paar Jahren bin ich im Internet auf das Buch "Die 120 Tage von Sodom" gestoßen. Da ging es um übelste Gewaltexzesse, um Folter, um klaffende Wunden, bis hin zu Toten. Ist das vielleicht nicht das, was viele "BDSM"-ler sich insgeheim wünschen?
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