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Sollte BDSM/SM gesellschaftsfähiger werden?

*******rtin Mann
1.816 Beiträge
Themenersteller 
Sollte BDSM/SM gesellschaftsfähiger werden?
Immer wieder lese ich, dass BDSM/SM gesellschaftsfähiger wird/geworden ist. Unter anderem auch durch 50 SOG. Verliert BDSM/SM dadurch nun an mystisch elitärer Kraft, wenn es zum Allgemeingut wird? Oder ist es ein wünschenswerter Prozess, damit das Thema nicht ausgegrenzt wird? Ist es dann eher Minderheitenschutz oder hat BDSM /SM damit sogar dann das Potential zum zukünftigen Stinoprodukt zu werden?
*******der Mann
24.773 Beiträge
Für mich BDSM nicht ein Produkt, welches ich als Stino in einem Laden kaufen gehe. Es is eine Neigung. Und eine breitere Akzeptanz meiner Neigung ist angenehmer als eine eingeschränkte, und eröffnet am Ende auch mehr Möglichkeiten.
******ara Frau
9.259 Beiträge
Es war weder mythisch noch elitär.
Es ist ein besonderes "Feeling" im Bereich Sexualität und im Bereich der Beziehungen von Menschen die so leben wollen.

Es sollte den Schrecken langsam verlieren - BDSM ist das mit Blut und Peitschen *roll*

Ein Stinoprodukt wird es nie werden. Aber vielleicht ein bisserl Salz in die Suppe bringen.
*********Koala Paar
13.446 Beiträge
Ich bin da unschlüssig.
Meine Erotik geht eigentlich niemanden etwas an, und deshalb muss die Gesellschaft sie auch nicht akzeptieren. Ich möchte sie sowieso nicht gegen aussen tragen.

Wo es natürlich wichtig sein könnte, wäre ein Fall, bei dem das irgendwie öffentlich zum Thema gemacht wird. In diesem Fall wäre es tatsächlich wünschenswert, dass es allgemein akzeptiert ist, und deshalb nicht in irgendeiner Weise gegen jemanden verwendet werden kann.
****ima Frau
1.962 Beiträge
Um auf die Frage zu antworten: Nein!
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus gibt es jetzt schon genug „die da mal rein schnuppern“ wollen und mir zu genüge damit auf die Nerven gehen. Viele „Neulinge“ beschäftigen sich nicht mit dem Ganzen und wenn das NOCH gesellschaftsfähiger wird gibts noch mehr von denen die absolut keine Neigung dahingehend haben. Mir ist es lieber wenn es als „Randgruppe“ bleibt
*****ter Frau
3.574 Beiträge
Ich finde es immer amüsant wenn ich die Fuzzeldubbs auf der Straße mit den O Halsbändern seh, oder dementsprechenden Ringen, Tattoos und Co....
Mein BDSM ist privat, das geht niemand was an und muss auch nicht anerkannt werden
*********teer Mann
65 Beiträge
Ich glaube, dass es praktizierenden BDSMlern relativ egal sein kann, ob das Thema Gesellschaftlich relevant ist oder gar Mainstream ist oder wird.
Generell ändert sich dadurch ja nichts an der eigenen Lebenseinstellung zum Thema und die sexuelle Praxis wird auch in keiner Weise tangiert. Den Stempel mystisch und elitär würde ich BDSM auch nicht aufdrücken wollen. Es ist wie ich finde eine sexuelle Variante wie jede andere auch. BDSM ist halt auch nur eine Form von Handlungen im sexuellen Kontext unter Menschen mit gleichen Neigungen.
**********Spank Mann
125 Beiträge
Meine bisherige Erfahrung ist, dass kaum jemand erschrocken oder geschockt reagiert hat, wenn das Thema zur Sprache kam und ich mich zu meiner Spanking Neigung bekannt habe. Natürlich immer nur, wenn es sich angeboten hat, ich drücke das niemandem auf oder so. Aber grundsätzlich ist BDSM ja auch nicht mehr so absonderlich in der breiten Wahrnehmung, wie es das vielleicht vor etlichen Jahrzehnten mal war, meinem Empfinden nach.

Ist eine zweischneidige Sache, zu viel Normalität kann dem Ganzen das Besondere, das Verspielte, eben auch das "Versaute" (?) nehmen, es wird zu sehr Alltag, zu sehr Shades of Grey, wo auch der Nachbar sich Handschellen kauft und die Frottee-Peitsche, etc., aber eine gewisse Breitenwirkung nimmt vielleicht auch wiederum bei vielen den unbehaglichen Gedanken von "eklig, irgendwie krank, nicht normal" und zeigt so manchen, sie sind nicht alleine, traut Euch!

Hat alles Vor- und Nachteile, finde ich, die Dosis machts.
*****ter Frau
3.574 Beiträge
Ich muss mich entschuldigen
Fuzzeldubbs ist kein nettes Wort.
Es sind Menschen die es anders handhaben als ich.
Verzeihung *blumenschenk*
******eek Frau
5.583 Beiträge
Wer BDSM als mystisch und elitär betrachtet, lebt eh in einer eigenen Welt, die nicht mein empfinden davon widerspiegelt.
Wie Menschen ihre Sexualität ausleben, sollte immer einfach den Menschen überlassen sein, die es ausleben wollen. Solange es also mit Consent stattfindet und niemand Unbeteiligtes oder nicht consent-fähiges mit hinein gezogen wird, ist doch alles gut.
Dafür muss etwas nicht "gesellschaftstauglich" sein, es sollte einfach nur akzeptiert werden, dass jeder Mensch sein Leben und seine Sexualität unterschiedlich gestalten mag.

BDSM ist auch kein "Produkt", ich wüsste nicht, wie es also zum StiNo-Produkt werden sollte. Ich finde aber auch StiNi nicht als Beleidigung (wie es von dir verwendet wird, @******arr liest sich das leider anders).

Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, wenn Vorurteile gegenüber den BDSM affinen Menschen weniger Vorurteile herrschen und wenn etwaige Toys leichter verfügbar sind.
Wer aber Angst hat, dass dann mehr Unwissende in die Szene kommen, die das große schwarze Buch des BDSM nicht verinnerlicht haben und somit diesem Geheimbund das Elitäre und Mystische rauben, sieht das möglicherweise anders...
******_22 Frau
11.261 Beiträge
Zitat von ****ima:
Viele „Neulinge“ beschäftigen sich nicht mit dem Ganzen und wenn das NOCH gesellschaftsfähiger wird gibts noch mehr von denen die absolut keine Neigung dahingehend haben. Mir ist es lieber wenn es als „Randgruppe“ bleibt

Sehe ich auch so *ja*
**********Spank Mann
125 Beiträge
Zitat von *********tWind:
Ich muss mich entschuldigen
Fuzzeldubbs ist kein nettes Wort.
Es sind Menschen die es anders handhaben als ich.
Verzeihung *blumenschenk*

So was wie Muggels ;)?
Zitat von ****ima:
Um auf die Frage zu antworten: Nein!
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus gibt es jetzt schon genug „die da mal rein schnuppern“ wollen und mir zu genüge damit auf die Nerven gehen. Viele „Neulinge“ beschäftigen sich nicht mit dem Ganzen und wenn das NOCH gesellschaftsfähiger wird gibts noch mehr von denen die absolut keine Neigung dahingehend haben. Mir ist es lieber wenn es als „Randgruppe“ bleibt

Sehe ich ähnlich.
Am Anfang wenn alles neu ist wünscht man sich überall BDSM, ja wenn doch alle verstehen würden was für eine einfache Welt.
Und dann, Jahre später, bist du selbst in der Szene der Perverse, Akzeptanz gleich null du wirst behandelt wie ein Zwangspause mit Jack the Ripper, weil ja BDSM mal so gar nicht geht wenn laut wird, stinkt, blutig oder nass wird.
Solange zb switcher nicht genauso akzeptiert wird wie Dom oder Sub sein sollten wir einfach mal erst den eigenen Laden aufräumen bevor wir anfangen Aussenstehende damit überfordern.
*****ter Frau
3.574 Beiträge
Jain... Eher die die es auf Teufel komm raus nach außen zeigen müssen. Es rausschreien in die Welt, SCHAU HER ICH BIN DOM/SUB muhahaha *roll*
Aber wie gesagt, nur weil ich ein Angehöriger der "ruhigen" Fraktion bin, darf ich andere nicht betiteln. Das war nicht nett
*****a_S Mann
8.074 Beiträge
JOY-Angels 
Also ich finde, dass BDSM in den letzten Jahren gesellschaftsfähiger geworden ist. Ich habe diesen Wandel durchaus miterlebt. Als ich erwachsen geworden bin, fing es an, dass das Thema BDSM in Talkshows und in Liftestyle-Zeitschriften aufgegriffen wurde, allerdings zunächst noch sehr mit einem Sensations-Faktor. Und abends hat dann Lilo Wanders einen Bericht aus einem Domina-Studio gezeigt: Ein Blick in eine fremde Welt, wo wir als Vox-Spätschauer Voyeur sein konnten. So weit die 90er.

In den 00ern hatten sich dann BDSM- und Fetisch-Partys in den großen Städten etabliert, es gab feste Szenen, die sich regelmäßig für Stammtische und Partys treffen konnten. Und es gab große Online-Communities für BDSMer*innen. Das Thema war nicht mehr so groß in der Öffentlichkeit, aber durch die Emanzipation in den 90ern hat sich nun die Szene etabliert.

Und in den 10ern gab es dann 50shades und das Thema wurde wieder in der Öffentlichkeit groß. Alle möglichen Frauenzeitschriften (und Onlinemagazine) sind aufgesprungen in Richtung: Wäre das nicht für viele von uns was? Und ich hatte den Eindruck, dass viele aus der BDSM-Szene auch in den Joyclub gekommen sind. Und wenn man hier in Profilen schaut, haben ja mehr als 1/3 zumindest Interesse an BDSM. Das liest man übrigens auch in neuen Umfragen. Die jungen Leute haben zu einem großen Anteil zumindest Interesse daran. Ich würde also sagen, dass BDSM schon zumindest deutlich gesellschaftsfähiger geworden ist.
Hier wird sich in jedem Thema gesetzt wenn es um Begrifflichkeiten geht, eine Frage 5 Antworten und dabei kommen 6 verschiedene Ansichten bei raus.
Der bekannte Satz, nur meine Meinung vervielfältigt sich.

Jetzt stellt euch mal vor da stehen 5 BDSMer und werden von einem stino gefragt was macht BDSM eigentlich aus?
Dann fangen die 5 erstmal an sich zu fetzen das sich die Balken biegen, der stino muss doch denken das sind alles Irre *wua*
Was glaubt ihr was der erzählt wenn er gefragt wird wie das Gespräch gelaufen ist.

Denn sie wissen was sie tun, was sie wollen und wer sie sind
Und das soll Akzeptanz finden *lach*

Ich glaub da gibt es einfach andere Sachen um die sich gesellschaftlich dringender gekümmert werden muss als um sowas belsngloses wie BDSM.
******eek Frau
5.583 Beiträge
Zitat von ********eeds:
Jetzt stellt euch mal vor da stehen 5 BDSMer und werden von einem stino gefragt was macht BDSM eigentlich aus?
Dann fangen die 5 erstmal an sich zu fetzen das sich die Balken biegen, der stino muss doch denken das sind alles Irre *wua*
Was glaubt ihr was der erzählt wenn er gefragt wird wie das Gespräch gelaufen ist.
Frag doch mal 5 verschiedene Menschen, was Sex ausmacht, da bekommst du auch 6 verschiedene Antworten. Heterosexuelle Cis-Menschen werden dir vermutlich eine komplett andere Antwort geben als Menschen im LGBTQIA+ Bereich. Für den einen ist es Penis-in-Vagina, für den nächsten alles, was mit sexueller Befriedigung zu tun hat - egal ob allein, zu zweit oder zu zwanzigst.

Beim Erklären von BDSM könnte man sich also auch einfach erstmal plump auf die im Akronym verwendeten Begriffe beziehen und von da aus schauen, wie sich das entwickelt.
**********Spank Mann
125 Beiträge
Zitat von ********eeds:


Ich glaub da gibt es einfach andere Sachen um die sich gesellschaftlich dringender gekümmert werden muss als um sowas belsngloses wie BDSM.

Wenn es rein um Belanglosigkeit geht, könnte man aber noch sehr sehr viele andere Themen aus der Öffentlichkeit komplett streichen ^^. Mir z.B. sind Prominente so was von egal, das allermeiste auf FB und Twitter interessiert mich nicht die Bohne und Bilder von anderer Leute Essen scheren mich auch nicht ;-).

Schon klar wie Du es meinst, aber es ist ja auch eine Frage der persönlichen Präferenz. Einem FC München Fan ist der Verein heilig, der kennt jeden Spieler, etc., wer hingegen BDSM lebt, freut sich vielleicht, wenn das Thema kommt, wer weiß...
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ist mir total egal.

Ich mach das nicht, um mich besonders zu fühlen, sondern weil es meinen Bedürfnissen entspricht.
Wie Albert Einstein eins sagte:

„Die reinste Form des Wahninns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas änder!“
@******eek

Ja eine tolle *idee*
Klappt ja hier im forum auch immer ganz toll.
Zitat von *******eyn:
Wie Albert Einstein eins sagte:

„Die reinste Form des Wahninns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas änder!“

Es hat sich ja schon was geändert *jaBDSM steht nicht mehr auf der Liste der Geisteskrankheiten.
Das sollten wir feiern, zumindest die die noch keinen psychischen Schaden davon getragen haben, die die einen haben dürfen jetzt nämlich Dank dieser Errungenschaft die Zeche selber zahlen, es sei denn sie können nachweisen das ein normales Leben nicht mehr möglich ist.

Na immer noch Lust auf noch mehr Akzeptanz.

Ich für mein Teil bin auch ohne diese Akzeptanz noch in keinen Konflikt geschnitten, was also sollte sich für mich zum besseren wenden bei noch mehr Akzeptanz.
Und nein ich muss nicht den grossen larry raushängen lassen und jemanden öffentlich an der Kette durch die Menge führen mir reicht mein Selbstwertgefühl auch ohne diesen Kram.
*****a_S Mann
8.074 Beiträge
JOY-Angels 
Und zur "mystisch elitäre[n] Kraft":
Klar, es ist jetzt ein großer Unterschied zu den 90ern. In den 90ern war BDSM "Szene". D.h. konkret: Man musste in einen Sexshop gehen, dort nach Fehlgriffen irgendwann auf die Schlagzeilen kommen und darin fand man dann Anzeigen von Stammtischen. Da rief man ggf. erst mal das Boss-Paar an, und dann durfte man da hinkommen. Und so bekam man immer mehr Kontakte und erfuhr auch, wo es Partys gab, usw.. Ja, das war elitär. Aber ich muss sagen, ich hätte mich im Studium einen Ast gefreut, wenn es damals die Internet-Möglichkeiten wie heute gegeben hätte, und ich mich einfach im Joyclub hätte anmelden können, um zumindest ein paar BDSMer*innen aus meiner Stadt kennenlernen zu können.

Klar, heute gibts dann im Joy die Leute, die BDSM mal probieren wollen oder gar denken, sie müssten dom sein, um Frauen kennenzulernen. Aber hey, man merkt doch schnell, ob jemand wirklich BDSMer*in ist oder nicht. Da nehme ich die "Möchtegerns" gern in Kauf, wenn ich aber nun echt leicht an BDSM-Kontakte komme und nicht mehr erst Zugang zu einem elitären Zirkel bekommen muss. Also, ich vermisse die 90er in der Hinsicht echt nicht.
*****y87 Frau
9.779 Beiträge
Ich will in gar keiner elitären Szene sein. Davon ab ist Szenedenken eh nicht meins. Egal ob BDSM oder andere Szenen. Obwohl ich Teilaspekte sehr gerne mag,würde ich mich nicht als dazugehörig bezeichnen. Hab ich persönlich nix von. Bzw ändert nix daran wie ich es auslebe. Und mir egal,ob welche mal reinschnuppern und dann doch diese Welt wieder verlassen. Ich habe gute Erfahrungen mit Männern gemacht,die eigentlich BDSM nicht so mögen und dank mir oder wegen mir,mehr und mehr sich darin wohlgefühlt haben. So ist mir das viel lieber,als elitäres Denken,was eventuell sogar sehr starr ist.


Und so allgemein. Mein Eindruck ist eh,dass einfach mehr probiert wird und sich mehr getraut wird. Sei es Kinky Parties,Swingerclubs oder halt das weite Feld BDSM. Neugierde ist doch besser als pure Ablehnung durch Vorurteile.
Für mich ist BDSM ein Gefühl
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