Wenn sich die Blicke im Swingerclub treffen und man sich attraktiv findet, brauch ich auch keine Namen, da stimmt der Kontext. Wenn ich mir aber versuche vorzustellen mit irgendeiner realen Frau neben mir in der Bahn oder im Supermarkt intim zu werden, stoße ich auf einen gewissen imaginären Ekel dem unbekannten Körper gegenüber. Aus Verlangen spontan übereinander herzufallen entspringt bei mir im Kopfkino eher dem Wunsch zu begehren und begehrlich zu sein.
Ich könnte mir vorstellen, daß im "Sex mit einem Fremden" ein Tabu gebrochen wird (das ist ja oft Reiz genug). Die "evolutionäre Verantwortung" des weiblichen Säugetiers, den besten Fortpflanzungs- und Aufzuchtspartner zu wählen kann dem hemmungslosen Genuss des eigenen Körpers bestimmt im Wege stehen.
Zum Glück leben wir heute in Zeiten in denen Frauen solche Fantasien ohne Konsequenten (ohne Fortpflanzung) umsetzen können wenn sie wollen.
Gesellschaftlichen Ansprüche an die weibliche Sexualität "sich aufzusparen", nicht "rumzuhuren" und auf "ihren Prinzen zu warten", den Mittelfinger zu zeigen, kann auch reizvoll und entlastend wirken.