Aus der homosexuellen Kiste:
Ich musste so lachen, als ich diese Sätze las:
„Die "Sex-mit-einem-Fremden-Fantasie"....
Und trotzdem finde ich diesen Gedanken, Sex zu haben mir einem mir völlig fremden Mann [..] sehr erregend.
[...] kennt jemand diese Fantasie??
Lachen musste ich natürlich nicht über die Autorin dieser Sätze, sondern darüber, was ich schon alles diesbezüglich selber gemacht habe. Denn:
Homosexuelle haben in jeder Großstadt ihr Cruisingrevier, wo nicht nur tagsüber, sondern vor allem nachts, Sex mit einem bzw. mehreren vollkommen fremden Männern möglich ist.
Auch in der Gaysauna ist man sich oft unbekannt; außer in Köln, wo bald jeder jeden kennt und ich darum nach Essen ausweichen muss
Oder es gibt einen See, der in der Regel einen schwule Ecke mit Cruising im Gebüsch hat (bitte Kondome nicht in der Natur liegen lassen).
Der Sex im Park in der Nacht mit einem Fremden ist natürlich auf die Zeit zurückzuführen, als homosexueller Sex von der Gesellschaft nicht nur nicht akzeptiert sondern bestraft wurde. Daher blieb den Männern nichts anderes übrig, als in Parks oder auf Toiletten (Klappen) zu gehen.
Auch die Saunen sind aus diesem Grund entstanden; weil sie unter dem Decknamen der Sauna (die es da natürlich auch gibt), noch weitere Räumlichkeiten anbieten, die sexuelle Begegnungen ermöglichen.
Nachts im Park hat einen besonderen Kick, denn es ist still, etwas unheimlich und zuweilen auch gefährlich (Schwule wurden öfters in Park bedroht, so dass in Köln die Polizei ihre Runden dafür extra dreht, um diesen Ort weiter zu schützen; vor denjenigen, die Homosexuelle bedrohen, ausrauben oder schlagen).
Wenn man sich aber auf die positiven Seiten davon konzentriert, ist es schon sehr krass, einfach einer Person zu begegnen, die man vorher nie gesehen hat, um über sie herzufallen, um danach wieder nach Hause zu gehen und Netflix zu schauen, als wäre nie etwas gewesen.
In einer Gaysauna ist der Kick natürlich etwas abgedämpft, da sie ein Safer Space ist und es natürlich keine Gefahr gibt, ausgeraubt oder womöglich wirklich vergewaltigt zu werden, ohne dass es jemand mitbekommt.
Auch haben Gaysaunen oft einen Darkroom (ein sehr beliebter Raum in bei den Männern), and dem man das Gegenüber oder mehrere Gegenüber nicht sehen nur fühlen kann.
Tagsüber am See kann man auch netten Fremden begegnen. Ich weiß, dass am Bobberger See in Hamburg, die Polizei heterosexuellen Männern Fallen aufgestellt hat, um sie zu erwischen, weil sie Frauen belästigten. Die Schwulen hat man dabei ausdrücklich in Ruhe gelassen, da sie in ihrem Revier dort, miteinander klarkommen und die "Belästigung" ja gewünscht ist.
Wer nicht belästigt werden will, der kann sich sicherlich als Mann gegen einen anderen Mann natürlich besser zu Wehr setzen.
So kann man also am See oder im Wald hinter den Seen auch fremden Männern begegnen, um sich zu verlustieren.
Manche werden das jetzt vielleicht eklig finden, aber ich mag diese Varianten: unverbindlich was machen, Spaß haben, sich einen schönen Tag wünschen und seinem Tagesablauf weiter nachgehen.
Alles im gegenseitigen Einvernehmen und trotz aller Geilheit mit dem nötigen Respekt vor dem Gegenüber.