Und auf Stammtischen sehe ich nur in einen Spiegel und denke mir "Mist ..." - beim Spiegel zu Hause kann mich die Phantasie leichter betrügen.
Das war gut. Dann musst Du zuhause aber auch alle Spiegel und spiegelnden Teile abhängen
Sicherlich sieht man auf den Stammtischen Dinge, die man nicht sehr attraktiv findet. Das ist aber a) subjektiver Geschmack, b) sehen auch nicht alle realen Frauen toll aus und c) jeder so, wie er es kann und mag. Jeder von uns hat schon seine Faux-pas mitgemacht, z.B. aus Mangel an Know-How oder Können und somit sollte man unter sich etwas Tolerant sein (auch dieses Thema wurde in einem anderen Thread schon kontrovers diskutiert) - das ist zumindest meine Meinung. Entsprechende Personen werden aber auch wohl kaum sich in der Öffentlichkeit bewegen. Die Stammtische sind eben deren einzige Mglk. sich zu zeigen, Kontakt zu suchen, sich "auszuleben".
Als ich noch in den Anfängen gewesen war, wollte ich mich auch nicht im Spiegel sehen, weil das Bild eben nicht mit dem "Sein-wollen" übereinstimmte. Inzwischen ist es jedoch so, dass mir diese Perfektion für zuhause zu aufwändig ist und ich diese Stunden an Styling eher für die Ausgehtermine 2-4x im Monat aufhebe.
Eine gewisse Art des Betrugs per Phantasie ist aber, so denke ich, normal. Ich merke das meistens, wenn ich in Katalogen stöbere und die schönen Outfits an den Models sehe. Man überträgt das gerne auf sich und wenn man die Kleidung dann bestellt hat, sieht das Spiegelbild nicht mehr nach Katalogmodel aus. Aber dieses Problem dürften Frauen auch kennen - es sei denn sie sind Models
man auch in einer virutellen Welt glücklich sein
Das hängt von der Person ab. Viele Dinge spielen sich bei mir auch mental ab. Wenn ich Dir hier schreibe, dass antwortet Dir eine Transe, bzw. Gabi, wenngleich auch das Bild einen Mann am PC hergeben würde. Das ist der Unterschied zwischen einem Mann und einer Transe - auch wenn sich das in manchen anderen Ohren komisch, bekloppt oder gaga anhört. Ich denke "transisch", bzw. feminin, ich bin eine Transe, empfinde auch so, auch wenn ich optisch "normal" männlich bin. Deswegen (und das meinte ich vorhin) hat das TV-Sein bei mir wenig mit Fetisch zu tun. Auch das Stylen, Anziehen assoziere ich nicht mit Erotik oder Sexualität.
Wenn ich zB. wegen Streß, Zeitmangel oder fehlendem Müßigtum keine Zeit zum Gabi-Weggehen habe, dann pflege ich meine Kontakte eben virtuell im Web oder telefonisch. Das kann auch in virtuellen Welten sein - eben ein Weg zu sein ohne es real umsetzen zu müssen. Das alleinige, vituelle Ausleben wäre mir inzwischen aber zu einseitig und zu wenig.
Woher kommt dieser Druck, wenn man mal von Fetish absieht?
Es ist kein "Druck", es ist eine Art Lebensqualität. Mein Beispiel mit den Katzen war nicht von ungefähr. Eine Hauskatze, die nichts anderes gewohnt ist, mag in der Wohnung "glücklich" sein. Sie kennt es nicht anders, ob das jedoch lebenswert ist, ist eine andere Frage. Sobald Du die Katze jedoch einmal raus lässt, wird sie ab dem Tag ständig vor der Türe quängeln.
Ein TV, der es nur zuhause auslebt, kennt die "andere Welt" auch nur von Schilderungen oder Kontakten aus dem Web. Man weiß, dass andere TVs das toll finden (auszugehen), selber hat man jedoch keinen Bezug dazu - oder - man ängstigt / schämt sich vor der Gesellschaft.
Auszugehen bedeutet aber auch Andere real kennenzeulernen, persönliche, reale Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen, sich mit Unternehmungen zu beschäftigen, zu planen, umzusetzen und real Spaß zu haben - sei es ins Restaurant zu gehen, in Cafes, Parties oder in der Disko abzutanzen.
Wenn man diesen "Mehrwert" einmal gekostet hat, dann wird man es auch nicht mehr missen wollen, zumal man von Anderen ja auch mitgezogen wird.
Dieser "Druck" hat also nichts mit Fetisch zu tun, sondern ein Missen von Erfahrungen und Lebensqualität.
Fühlt man sich dann anerkannter oder akzeptierter?
Auch. Ich erlebe Reaktionen auf mich, ich lebe (es aus). Wer hat nicht gerne Freunde und soziale Kontakte. Ich habe als Mann meine sozialen Kontakte und wenn ich (aus diversen persönlichen Gründen und Einstellungen) Gabi und den Mann nicht verschmelzen kann, so hat Gabi eben auch ein entsprechendes Bedürfnis. Das hat jetzt aber nichts mit Multipler Persönlichkeit zu tun *lach
Blicke der Passanten sehe, wenn sie sich die Zeit nehmen das "Objekt" mal genauer unter die Lupe zu nehmen, dann erlebe ich das Gegenteil von "anerkannt werden".
Das ist mir inzwischen sowas von egal - diese Einstellung ist aber auch das Resultat des "mit-sich-wachsen" bzw. des "mit-sich-im-Reinen-sein". Transen sind nicht pauschal anerkannt, es gibt immer wieder Situationen, wo man blöd angegafft oder blöde angemacht wird. Drüber stehen ist die beste Methode damit umzugehen - solange es nicht körperlich wird. Ich habe es aufgegeben die Menschheit bekehren zu wollen. Entweder man interessiert sich für mich oder man soll es bleiben lassen.
Meine Erfahrung ist jedoch, auch wenn es im Vergleich nur ein geringer Teil ist, dass Frauen, Männer schon Interesse zeigen, neugierig sind, sich mit uns unterhalten - wobei es mehrheitlich die Frauen sind.
im persönlichen Umfeld ein Mensch einen voll anerkennt, ist es das Schönste der Welt.
Wenn das bei Dir so ist, dann ist das natürlich toll. Bedenke aber, dass es bei den meisten NICHT so ist. Entweder weiß es das private Umfeld nicht oder es wird "nur" toleriert und sicherlich auch nur ein gewisser Personenkreis. Zwischen Toleranz, Akzeptanz und Anerkennung/Teilen sind himmelweite Unterschiede! Ich finde es muss auch jedem überlassen sein, ob und wie weit er sich outet. Jeder Mensch hat andere Einstellungen und triftige Gründe.
Ich weiß ja nicht, wie offen das Thema bei Euch ist, wenn Deine Partnerin Dich für Fasching ein paar Mal gestylt hat, bedeutet das nicht automatisch, dass sie sich eine Transe als Partner vorstellen kann! Da sind schon unverhofft Beziehungen in die Brüche gegangen - wollt ich nur mal sagen.
Grüße
Gabi