Wie „echt“ muss eine Motto-Party sein?
In Clubs und auf Veranstaltungen gibt’s ja immer mal wieder Motto-Partys. Da sind BDSM Veranstaltungen in „normalen“ Clubs, oder 20er Jahre Partys, oder Fetisch Feten, oder 70er Jahre Dance Party, oder Römer Orgien, oder Beach-Party mit Pool und allen gemeinsam ist die Vorab-Party Beschreibung, dass „extrem“ auf Dresscode und ein authentisches Szenario geachtet wird.
Dann folgen lange Texte mit Inhaltsbeschreibungen, die richtig Lust auf die Veranstaltung machen.
Von Veranstalter Seite aus ist also alles ziemlich ernst gemeint mit dem Motto. Wir bewundern da manches Mal wirklich die detailgenaue Umsetzung.
Vor Ort haben wir dann aber viel zu oft festgestellt, dass der Dresscode grade mal so halbherzig eingehalten war, auf der BDSM Fete gerade mal ein provisorisch aufgestelltes Andreaskreuz auf der Tanzfläche festgedübelt war, auf der 20er Party alles von ABBA bis New Wave gespielt wurde, aber nur mal drei zeitgenössische Titel und die noch aus der Elektro-Swing Playlist, auf der Römerorgie in normalen Klamotten gänzlich ungeniert Mattenparty à la Swingerclub gefeiert wurde und auf der 70er Jahre Party hauptsächlich Faschingskostüme getragen wurden.
Wir wollen damit nun keinem Club oder Veranstalter etwas ankreiden, im Gegenteil, wir freuen uns über solche Events und gehen da auch gerne hin.
Man muss es mit der Authentizität in der Umsetzung des Mottos auch als Publikum nicht übertreiben. Ein wenig großzügige Auslegung gehört bestimmt dazu. Auch klar.
Aber wenn schon Motto, dann doch wenigstens halbwegs echt, oder?
Oder ist das eh bloß ein Vorwand, um zum üblichen Clubbesuch auszugehen?
Was uns irritiert, wir haben manchmal den Eindruck, dass es außer uns irgendwie keinen wirklich stört, wenn auf einer 80er Jahre Dance Party fast ausschließlich die aktuelle 2022er Playlist läuft.
Trotz DJ im Magnum Hawaii Hemd.
Daher unsere Frage, haben wir da eventuell zu hohe Ansprüche?
Die Veranstalter haben sich bisher zum Teil wirklich extrem bemüht, vor Ort war es dem Großteil des Publikums aber ziemlich egal.
Wie sind Euere Erfahrungen bezüglich Motto Partys, deren Umsetzung und dem Publikum?
Wird da zu viel oder zu wenig Motto umgesetzt?
Ab wann „fühlt“ Ihr Euch im Szenario echt und ab wann stört Euch eine mangelnde Umsetzung?
Tom & Zarah