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Kein richtiges Verliebtsein mehr als Erwachsener?

Kein richtiges Verliebtsein mehr als Erwachsener?
Hallo zusammen

Ich liege hier gerade an Klippen am Meer während nicht weit neben uns ein junges Pärchen liegt. Sie auf ihm. Seit ich da bin sich nur am küssen und schmusen. So richtig verliebt einfach wie man es nicht noch mehr sein könnte.
Meine weibliche Begleitung meint, das läge daran, dass die beiden so um die 16-18 Jahre alt sein müssten.
Tatsächlich kenne ich kaum Erwachsene (ab 30 zb) die so dieses völlige "jugendlich blinde Verliebtsein", diese Leichtigkeit haben. Selbst wenn da ein neuer Partner kommt wird das alles sehr nüchtern angegangen. Oft mit viel Unsicherheit und abwägen. Um nicht zu sagen "realistischer". Egal ob da nun "traumatische" Beziehungen vorangegangen sind die einen vorsichtiger haben werden lassen oder nicht.

Ich finde das wahnsinnig schade und gleichzeitig denk ich mir hätte ich sowas auch gern nochmal erlebt. Bei meiner letzten Beziehung war das noch so. Klar gibt es vll ein paar wenige Ausnahmen, aber das ist wohl ein eher minimaler Prozentsatz.

Was meint ihr? Ist man als Erwachsener nicht mehr in der Lage so eine Liebe zu empfinden?
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *****090:

Was meint ihr? Ist man als Erwachsener nicht mehr in der Lage so eine Liebe zu empfinden?

Doch.

Aber das, was bei sehr jungen Menschen als "leichte, stürmische Liebe" wahrgenommen wird, nehme ich persönlich in so gut wie allen Fällen als kopfloses, naives Verknalltsein wahr, das selten lange hält, weil es meist auch sehr schnell abbrennt. Hoch loderndes Feuer, rasch zu Asche zerfallendes Holz.

Es ist sehr selten das, was ich persönlich als Liebe empfinde. Mag sich in dieser Phase ganz toll anfühlen, aber ich habe nichts davon, wenn das Ganze nicht länger hält.

Doch, ich empfinde eine leidenschaftliche, innige Liebe und abgesehen vom Knutschen gehört Verspieltheit und Leichtigkeit für mich da auch unbedingt dazu. Aber ich stürze mich nicht mehr so kopflos in irgendwas hinein, wie ich das als Teenager gemacht habe. Und diese Mischung aus Rationalität und brennender Liebe ist für mich der Weg, der mir am besten erscheint.
*****le8 Paar
1.738 Beiträge
Ach was, die Leute können auch mit 30+ noch ein Verliebtsein geniessen, nur wollen sie halt nicht alle daran teilhaben lassen. Wir sind seit 11 Jahren ein Paar, uns verbindet unglaublich viel Liebe und wir haben keinerlei Genierer dies auch zu zeigen. Zu zeigen dass wir zusammengehören, dass wir uns begehren und lieben. Natürlich, aufeinanderliegen in der Öffentlichkeit und rythmisch bewegen, das machen wir nicht, jedoch uns umarmen, streicheln und richtig intensiv küssen, das auf alle Fälle! Wir trauen uns, wir machen das!
Ich bring das irgendwie gerade nicht zusammen. Die Finger nicht von einander lassen können, wie das Pärchen, bringe ich nicht gerade mit blinde Verliebtheit in Verbindung.

Aber doch, auch im Alter gibt es das immer noch. Nur knutschen die sicherlich nicht mehr wie Teenager in der Öffentlichkeit rum.
****az Mann
4.490 Beiträge
Och, Ich sehe das so, dass sich meine Euphorie und Begeisterung für einen Kontakt am Anfang schon grenzenlos anfühlen kann. Aber der Schritt zum Verliebtsein oder gar Liebe ist halt von gemeinsamen Entscheidungen und Lebensplänen bestimmt. Und wenn sich dort viele oder wenige Sachen zu stark unterscheiden, dann fände Ich das mir selbst gegenüber irgendwie gemein.
Den Kick des Verliebtseins zu empfinden, nur um dann einige Wochen/Monate später wieder mit Liebeskummer kämpfen zu müssen.
Im Grunde ist das das Gleiche bei ONS nur im größeren Zeitumfang.
****3or Frau
4.842 Beiträge
Schönes Thema.

Ich weiß, was du meinst und denke, dass ich vielleicht eine Zeit kopflos schwärmen kann und dieses Verknalltsein sogar genießen kann, aber natürlich steigere ich mich da nicht hinein oder drehe durch, wenn ich nicht bei ihm bin.

Mittlerweile finde ich eine emotionale Vertrautheit viel schöner. Ich will auch keine rosarote Brille mehr und zum Glück steht Familienplanung nicht mehr an.

Solange ich mich nicht mit irgendwelchen traurigen Gefühlen selbst quäle oder sogar in so einer fiesen toxischen Beziehung hänge, in der sich beide gegenseitig nur Schlechtes tun, bin ich gerne einfach zufrieden. Das ist schon toll genug.
*******581 Frau
1.125 Beiträge
Doch, ist mir mit 40 noch passiert. Dass ich mich wie ein Teenager gefühlt habe. Erster Kuss: Herz schlägt bis zum Hals, weiche Knie, Hände zittern und ich habe ganz schön geschwitzt 🙈.
Bei uns sieht auch noch ein Blinder mit Krückstock, wie verliebt wir sind. Aber wahrscheinlich würden wir auch nicht mehr so am Strand liegen wie das Pärchen, von dem Du schreibst.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Es gibt einen Unterschied zwischen verliebt turteln und lieben, letzteres geht tiefer und muss nicht zwingend zur Schau gestellt werden.

Was das Pärchen betrifft: vielleicht sind die grad frisch zusammengekommen, vielleicht ein ONS, weiss man nicht.
**C Mann
12.731 Beiträge
Zitat von *****090:
Kein richtiges Verliebtsein mehr als Erwachsener?

...aber Hallo! Den letzten Anfall hatte ich mit Anfang 50... *zwinker* Die Gefühle und Nebenwirkungen waren
denen sehr ähnlich wie damals bei der ersten großen Liebe. Vielleicht verhält man sich als Erwachsener
nicht mehr ganz so bescheuert, wie als Teenager, aber der Unterschied, dazu ist nicht besonders groß.
Und ich hoffe immer noch, dass mir das Gefühl des Verliebtseins auch noch mal in meinem Alter vergönnt sein wird... *zwinker*
*****ard Frau
1.320 Beiträge
Doch ich denke schon. Ich bin lange nicht mehr so oft verliebt wie mit 20 aber ich habe jetzt auch einfach viel mehr Lebenserfahrung und weiss was welche Männer ich nicht mehr an meiner Seite möchte.
Ergebnis: ich bin selten verliebt dafür hat es jetzt mehr Substanz
*********acht Frau
8.056 Beiträge
Ich bin fürchterlich verliebt, nun schon ü 3 Jahre, und ich könnte pausenlos an ihm herummachen. Aber das mache ich nicht, weil man im Laufe der Jahre eben auch lernt, sich zu beherrschen.

Bei ganz jungen Pärchen ist das ja so süß, weil man denen die Unbeherrschtheit halt noch zugesteht.
******986 Frau
3.163 Beiträge
Ich denke das macht einfach die Erfahrung. Und wenn ich sehe wie dämlich Teenies sich benehmen muss ich sagen die Eskapaden und dummen Entscheidung muss ich nicht mehr haben.

Aber ja es fehlt natürlich auch ein stückweit die Leichtigkeit und Teilwiese auch Naivität...alles hat seine vor und Nachteile 🤷
****na Frau
1.281 Beiträge
Doch, Verliebtsein geht in jedem Alter - ganz ohne Abwägen oder sonstigem rationalen Input, stattdessen mit einer nie gekannten Sprachlosigkeit, begleitet von tiefem Erröten und totaler Verlegenheit - und das alles nur, weil der andere im selben Raum ist und einen freundlich ansieht. Und dann sucht man nach irgendeinem Wort, egal aus welcher der beiden Sprachen, von denen man eine exzellent beherrscht, und alles, was einem einfällt, ist: schpürthdgttnnmiuutphh.

Da ist es wahrlich einfacher, die Hände sprechen zu lassen, die Haut, die Augen, und zwar ununterbrochen, bis sich die Herzen ganz und gar ausgesprochen haben und der Haut- und Seelenhunger gestillt ist.
******978 Paar
2.153 Beiträge
Sie schreibt; wenn ich mich zurückerinnere, war ich nie der "Schmetterlingstyp" - verknallt sein schon, aber das verrückte Gefühl flaute bei mir auch in jüngeren Jahren schnell wieder ab.

Ich mochte es auch früher, wie heute nicht, derart küssend und weltvergessend mit meinen Partnern in der Öffentlichkeit zu sein.

Auch bei den wenigen Besuchen im SC bin ich diesbezüglich zurückhaltend und fast schon gehemmt. Heisst nicht, dass ich gar nicht für öffentliche Kurzgeschichten zu haben bin, aber dafür die Öffentlichkeit direkt suchen, ist nicht meins.

Ich fühle mich als Erwachsener trotzdem richtig verliebt, aber die wirkliche emotionale, intellektuelle und sexuelle Nähe zum festen Partner ist für mich mehr, als nur das flattrige Anfangsgefühl.

Erst im späteren Verlauf einer Beziehung kommen dann eventuelle "Vorschäden" zum Vorschein und diese gilt es entweder gemeinsam zu bearbeiten und an der gemeinsamen Beziehung zu wachsen oder doch wieder seiner eigenen Wege zu gehen.

Ich mag meine Erfahrungen aus den letzten 28 bis 30 Jahren und möchte Keine davon missen. 💋
Doch aber ich glaub dass sehr viel Unsicherheit dabei ist weil man nicht verletzt werden will. So is bei mir zb.
*********enTe Frau
1.588 Beiträge
Was meint ihr? Ist man als Erwachsener nicht mehr in der Lage so eine Liebe zu empfinden?
Ein wirklich schönes Thema.
Ich kann für mich definitiv behaupten: doch, genauso so bloß anders.

Vielleicht ergreift mich diese Gefühl nicht in so einer Häufigkeit wie es Jugendlichen widerfährt, aber definitiv in einer solchen Intensität. Wenn es knallt, dann richtig. Eigentlich empfinde ich es sogar als tiefer.
Tatsächlich habe ich das (in vermeintlicher Erinnerung) deutlich aufregender gefühlt - weil aus der Übung *zwinker*
Ich habe es bei mir so wahrgenommen, dass ich fürchterlich schmetterlingsbauchig war bei Kontakt, schlimmer noch davor, ich konnte nicht essen bzw verspürte keinen Appetit und flog echt auf Wolke 7. Meine gute Laune ist mir schon fast selbst über gewesen.

Aber natürlich habe ich heute deutlich mehr Verpflichtungen als mit 17. und auch mein Pflichtbewusstsein und Konsequenzdenken ist ausgeprägter als damals. Ich würde das aber nicht mit weniger Leichtigkeit assoziieren.
Auch das ich einen privateren Raum aufsuche um die Hände nicht von meinem Partner zu lassen, sehe ich nicht als Verlust an.
Das Gefühl ist das gleiche, es wird vielleicht nicht so leicht ausgelöst wie in jungen Jahren, aber wenn fühle ich es genauso. Vielleicht sogar tiefer. Hier würde für mich das Motto passen heute Qualität, früher Quantität.
*****Ber Mann
32 Beiträge
ich kann gut nachvollziehen, was die Verfasserin dieses Threads meint.
Ich glaube, es geht nicht wirklich um das Verliebtsein an sich. Wie die Kommentare hier bestätigen, kennt das Verliebtsein kein Alter. Was ich aber zumindest an mir bemerkt habe, ist, dass diese so starken Gefühle nicht mehr so prominent sind: ich meine diese enorme Nervosität, diese Art von Lampenfieber kurz vor dem ersten, zweiten, dritten... Treffen, dieses Zittern, dieses Nervössein, diese neue Erfahrung.
Und damit bin ich bei meinem Punkt angekommen:
Meines Erachtens sind all diese "Symptome" des Verliebtseins später nicht mehr so präsent wie damals, weil es eben nichts Neues mehr ist. Damals war das ja eben sowas von neu und so dermaßen aufregend. Mit der Zeit lernen wir diese Gefühle aber besser zu beherrschen und sie sind nicht mehr so stark ausgeprägt. Was aber nicht bedeutet, dass wir auch als "Erwachsene" (oder alte Säcke) nicht wieder einmal im Leben blind vor Liebe sein können. Das können wir Menschen unser Leben lang sehr gut. Doch die erwähnten Symptome haben wir eben mehr unter Kontrolle, weil wir so viele Erfahrungen damit gemacht hatten.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Das Miteinander in seiner Tiefe und Stärke fühlt sich für mich wohl anders an als früher - wenn es dazu kommt.
Aber keineswegs flacher, oberflächlicher, gebremster.

Die inzwischen erworbene Lebenserfahrung und die Erfahrung über sich selbst gehen meiner Meinung nach aber auch nicht spurlos an mir vorüber.
*******tia Frau
3.094 Beiträge
Was meint ihr? Ist man als Erwachsener nicht mehr in der Lage so eine Liebe zu empfinden?

Ich hatte das Gefühl das du beschreibst als ich mit 16 Jahren meinen Exmann kennenlernte. Danach nicht mehr. Bei den Männer zu denen ich danach Verliebtheit empfand, kam das ehr so schleichend.
Vor 2 Jahren allerdings hatte ich wieder dieses "jugendliche verliebt sein". Auf Wolke 7 schwebend, mit kribbeln im Bauch, Nervosität, Leuchtreklame auf der Stirn und gnadenloser Blindheit. Ich war naiv und dumm und fühlte mich wie ein Teenager.
Dieses Gefühl die ersten Wochen war einfach berauschend und wunderbar, alles danach nicht mehr. Aber das ist ein anderes Thema.
Also doch, ich war in der Lage dieses Gefühl wieder zu empfinden. Es war überwältigend. Ob es nochmal passieren kann, keine Ahnung. Aktuell könnte ich es gar nicht zulassen, zu groß ist der Gefühlsschaden, der angerichtet wurde.
*******tia Frau
3.094 Beiträge
Meines Erachtens sind all diese "Symptome" des Verliebtseins später nicht mehr so präsent wie damals, weil es eben nichts Neues mehr ist. Damals war das ja eben sowas von neu und so dermaßen aufregend. Mit der Zeit lernen wir diese Gefühle aber besser zu beherrschen und sie sind nicht mehr so stark ausgeprägt.

Ich glaube, sie können durchaus noch so präsent sein, aber wir können besser damit umgehen. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich dadurch nur nicht mehr so "überwältigend" anfühlt.
Aber Nervosität, ein Kribbeln etc. hab ich sogar immer wenn ich jemanden Neuen kennenlerne, ganz unabhängig von Verliebtheit.
****ot2 Mann
10.750 Beiträge
Ich weiß jetzt nicht, ob es für Verliebtsein spricht.
Aber auch als alter Kerl ist für mich Dauerknutschen mit einer Freundin auch in der Öffentlichkeit Normalität.
****go Mann
940 Beiträge
Vielleicht kann man im alter den Augenblick viel mehr schätzen. Es kommen halt sehr schnell Probleme hinzu und besonders die erste Zeit ist schön.
Alles weitere Entscheidet bei mir dann der Kopf *zwinker*
Verliebtsein oder dieses Gefühl gibt es auf jeden Fall für mich aber ich muss gestehen es gibt kaum Männer die mich dazu bringen und mich wirklich umhauen 🙄
**********ucher Mann
5.528 Beiträge
Ich hatte das einmal zu meiner Anfangszeit hier im Joy vor 13 Jahren sowas, da kam ein wunderhübsches Mädel (damals 46, ich 43) von Lübeck zu mir nach Essen mit dem Zug und ich war ihr verfallen noch bevor sie da war. Dann die elektrisierende Begegnung am Bahnhof und ein Tag am Seaside-Beach in Essen am Baldeneysee am warmen Sandstrand. Wir haben nur geknutscht, stundenlang in der Sonne, so dass ich später einen Sonnenbrand hatte. Danach folgte eine mehr als zehnjährige innige Freundschaft, bis Corona uns vor zwei Jahren (politisch) entzweite. Ich trauere ihr noch heute nach und wenn ich an unseren ersten Tag zurückdenke, spüre ich unsere wilde Verliebtheit wieder wie damals ... *love*
Also wir sind nach 20 Jahren immer noch ineinander verknallt. Wir knutschen auch gerne und regelmäßig.. auch ohne Sex.
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