Zitat von *********ebell:
„Welche Ansprüche habt ihr an ein Date?
Und wann ist es für euch ein „gutes“ Date?
Dein Eingangsposting war für mich jetzt so 50/50.
*
Völlige Zustimmung, was die scheinbar reichlich niedrige Erwartungshaltung Deiner Freundinnen angeht. Da waren jetzt für mich eigentlich auch nur Selbstverständlichkeiten dabei, und nichts, was man jetzt extra berichten, geschweige denn darüber in Begeisterungsstürme ausbrechen müsste.
In der Theorie, dass ein Date doch bitteschön was Besonderes sein sollte, war ich auch noch d'accord. Verloren hast Du mich, als Du in medias res gegangen bist mit konkreten Beispielen.
*
Da ist mir zuviel "äktschn" dabei. Ich möchte in dem Moment jemanden kennenlernen und das geht am Besten über eine Unterhaltung, und die finde ich bei Lasertag etc. ein bisschen schwierig.
Natürlich lese ich (hier) immer wieder Dinge wie "Beste Dateidee gewinnt", "Wenn Du mich anschreibst, dann schreib auf jeden Fall schon mal dazu, was Du Dir für ein Date ausdenken würdest" o.ä.
Da bin ich dann immer schon raus, weil ich denke, dass es doch eigentlich um die jeweils andere Person geht - und nicht darum, wer jetzt den kreativsten, ausgefallensten, spektakulärsten Dateplan entwirft. (Zumal es dafür ja auch genug Anregungen im Internet gibt, wo man einfach was "klauen" kann.)
Nein, danke. Ein "gutes" Date ist es, wenn ich einen besonderen Menschen kennengelernt habe - und dieser Eindruck auf Gegenseitigkeit beruht. Dafür brauche ich jetzt keinen ausgefeilten Schlachtplan, sondern entspannte Atmosphäre und ein bisschen Zeit.
Mir persönlich ist da Abends was trinken gehen eigentlich immer am liebsten. "Tageslicht"-Dates mag ich nicht so. Natürlich ist es im Sommer bei so manchem Date auch zu späterer Stunde noch hell, aber Abend/Nacht hat für mich einfach ein ganz anderes Flair. Ein lauer Sommerabend ist nicht das Gleiche wie ein Sommernachmittag, nur weil es immer noch hell ist.
Ein bisschen hat das sicherlich auch bei mir mit commitment zu tun. Nicht im Sinne, dass es auf Sex etc. hinaus laufen müsste, sondern ob man wirklich gewillt ist den anderen kennenzulernen. Und sich dann eben dafür auch ein bisschen Zeit zu nehmen, den Anlass zu wertschätzen, dem Treffen die Chance zu geben etwas Besonderes zu sein. Mal schnell Nachmittags zum Kaffee finde ich so dermaßen unverbindlich, dass mir wirklich meine Zeit zu schade ist. Dann bin ich offenbar nicht interessant genug, wenn ein Treffen mit mir nur irgendwo im Laufe des Tages dazwischen geschoben wird. Ist für mich auch OK, Zeit und Muße gespart, weil dann gleich schon klar ist, dass wir offensichtlich sehr unterschiedliche Vorstellungen haben.
Hier muss ich allerdings dazu sagen, dass ich niemand bin, der nach drei Nachrichten nach einem Date fragt. Ich schreibe mitunter auch erstmal über Wochen, und sehe das mit der "Zeitverschwendung" ganz anders als viele (hier). Oftmals heißt es ja, dass lange schreiben Zeitverschwendung wäre, weil am Ende kommt es ohnehin aufs reale Treffen an.
Das ist einerseits schon richtig. Aber ich bin schon viel öfters bei einem Treffen nach nur wenig schreiben "reingefallen", als dass sich jemand, mit dem das schreiben toll war, real als Niete entpuppt hätte. Und umgekehrt kann ich schon viel übers schreiben "vorsortieren", wo mir dann schon klar ist, dass wir uns real gar nicht treffen brauchen.
Nachdem schreiben für mich auch keine Last ist, sondern ich das zwischendurch sehr gerne mache, ist es für mich also viel eher Zeitverschwendung mich halbwegs "blind" mit jemandem zu treffen, mit dem ich gerade mal 10 Sätze gewechselt habe.
Wenn ich dann aber ein Date mit jemandem habe, mit dem ich schon über einen längeren Zeitraum geschrieben habe, dann wäre ein "Lass mal morgen Nachmittag nen Kaffee trinken gehen" in Sachen commitment (zum Wunsche des besser Kennenlernens) schon eine Enttäuschung.