zu der Geschichte von
@******114 :
Ich lass mich auch nur auf der Matte anfassen, aber das sage ich auch sofort, wenn es zu so einem für mich unangenehmen Zwischenfall kommt. Würde ich mich ständig von allen, mit denen ich mal auf der Matte war, im Club anfassen lassen, würde ich durch den Club gehen wie durch eine Waschanlage aus Händen. Da habe ich nicht das Gefühl, dass ich mir noch gehöre und ich noch attraktiv für neue Spielpartner bin.
zu den Einschätzungen von ca. Seite 20:
Ich bin eine, die hier ausschließlich für Sex datet. Allerdings gab es bei Privatdates immer den Café vorher, um Sympathie und den passenden Verrücktheitsfaktor zu bestimmen. Derzeit date ich ausschließlich in Clubs, es ist einfach entspannter.
Ja, es kam auch bei mir schon zu sexuellen Mitleidshandlungen, Mitleid für den anderen Part aber auch mal für mich. Zwei Triebe lassen mich ab und zu abweichen und Herren ausprobieren, die nicht unbedingt auf meiner Wunschliste gestanden hätten, lassen mich Dinge machen, zu denen ich eher Nein sagen würde: Neugier und Libido. Und dann manchmal noch Trotz: Da hatte ich mich herausgeputzt, die Wohnung aufgeräumt, das Bett bezogen und dann sollte es nur für mich gewesen sein? Das hätte ich stressfreier haben können.
Allerdings geht bei mir inzwischen bei persönlichen Grenzüberschreitungen eine innerliche Klappe runter und ich bleibe bei meinem Nein, erst Recht, wenn jemand anfängt zu jammern und zu betteln und mich rumzukriegen - auch das ist für mich Respektlosigkeit, denn meine Entscheidung wird nicht respektiert.
Auch ich habe ein paar kuriose Dategeschichten, ein paar kann ich vielleicht beisteuern. Sollten sich die Betroffenen hier herumtummeln, grüße ich sie freundlich mit Abstand aus der Ferne.
• Mein erster One-Night-Stand wurde von mir geplant. Vor 13 Jahren zog ich in eine neue Stadt und benötigte Hilfe beim Tragen und Anschließen einer Waschmaschine, da die Anlieferung nur bis zur Haustür ging. Ich schrieb in alle Foren, in denen ich aktiv war und über StudiVZ meldete sich ein Kerl Mitte 30, der mich eindeutig-zweideutig nach einer Bezahlung in Naturalien fragte. Erst ganz Pastorentochter und auf den angebotenen Sixpack Bier verweisend, dachte ich mir: Na warte, Du wirst mein erster ONS. Sex ohne Beziehungsabsichten wollte ich schon lange ausprobieren. Wir schrieben uns also heiß und als er dann kam, mit mir die Waschmaschine in den ersten Stock trug und anschloss, war er megaschüchtern. Mein Anbaggern fühlte sich für ihn sichtlich schön an, aber er schien sich auch unbehaglich zu fühlen. Naja, eine Massage auf dem Sofa geht ja, die Maschine war ja auch schwer. Und als ich dann fragte, ob wir vielleicht im Schlafzimmer weitermachen wollen, auf dem Sofa sei es so unbequem, willigte er ein. Ich bekam ihn sogar zum Sex, er war der erste Mann, der mir im Missionar meine Klitoris massierte, mein erster multipler Orgasmus, großartig. Er war auch der erste Mann, den ich nach seinem Orgasmus nicht anfassen durfte, weil er bei jeder Berührung zuckte und es ihn vom Orgasmus ablenkte. In der Erholungsphase sagte er "Wow, Du bist eigentlich gar nicht mein Typ."
Er meldete sich noch ein paarmal und wollte das wiederholen, aber er war immer zu schüchtern, noch einmal vorbeizukommen.
• Über eine andere (intellektuelle) Plattform hatte ich vor ca. 6 Jahren ein Date mit einem Mittvierziger am Meer. Ich fuhr mit dem Zug hin, er holte mich am Bahnhof mit dem Auto ab, weil der kleine Ort doch recht langgezogen war. Wir spazierten am Strand entlang und er musste mir erzählen, wieviel Stadtprominenz er kennt. Nach einem Kaffee am Strand fuhren wir zu ihm, seine Einrichtung war mit Terrakotta und Kiefernholz in den 90ern stehengeblieben. Ganz stolz war er auf Militaria-Andenken aus der Familie, welche er mir zeigte. Mir war schon klar, das wird hier nichts, höchstens einmalig, aber ich kannte diesen Typ Mensch noch nicht und blieb deshalb. Er fantasierte bereits vom nächsten gemeinsamen Sommerurlaub (es war September) und wie ich bei ihm einziehen könne. Die Seite des Ehebettes sei ja frei, mehr Platz brauche ich bestimmt nicht. Weil ich noch Zeit hatte, knutschen wir noch ein bisschen auf dem Sofa, auch das schien er bisher nicht oft gemacht zu haben. Er fuhr mich mit dem Auto wieder zum Zug, wollte ein nächstes Treffen ausmachen und sagte väterlich: Melde Dich, wenn Du angekommen bist. Als ich im Zug saß, hatte ich solche Bauchschmerzen, dass mir sehr klar war, dass ich ihn nicht wiedersehen möchte. Das schrieb ich ihm und heruntergeholt von seinen Hoffnungen und Traumvorstellungen beschimpfte er mich wüst, dass ich ihm eh zu dick sei, gar nicht sein Typ und er bereits wusste, dass wir nicht zusammenpassen, als ich aus dem Zug stieg.
• In Bremen datet man sich zum Kaffee gern an der Schlachte, eine Weserpromenade mit vielen Cafés, Treffpunkt ist die Brücke am Brill, an dessen Fußgängerampel abends immer die einzelnen Menschen nebeneinander zu sehen sind, die dort auf ihre Verabredung warten. Ich treffe mich dort auch gern, in der Öffentlichkeit und doch irgendwie anonym. Vor einigen Jahren hatte ich ein Date dort mit einem jungen Herrn Mitte 20, der gerade nach Bremen gezogen war. Wir setzten uns auf die Terrasse eines Cafés und er erzählte, er hätte vorher in einem Vorort in einer WG mit einer Frau gewohnt (bei sowas denke ich immer gleich an Beziehungsgeschichten, Partnerin, Ex-Partnerin). Naja, wir erzählten so weiter und auf einmal kam eine Frau und ein Mann mit Handy in der Hand auf uns zu. Die Frau beschimpfte mein Date wild, sie würde noch Geld von ihm bekommen. Sie stellte sich als seine ehemalige Mitbewohnerin vor. Der Mann kam mit zur Verstärkung. Sie haben ihn über Handyortung gefunden. Mein Date beschwichtige, versuchte zu vertrösten und die beiden zogen mit einer Warnung zum Schluss ab, dass er sich dran halten solle. Bin ich daraufhin gegangen? Nein.
Ich fand das so kurios, dass ich ihn mit zu mir nahm. Allerdings ging er während der ersten Runde an meinen Anus, was ich ihm verbot und er das mit "Das wird Dir schon noch gefallen." beantwortete. Ein NoGo bei mir. Ich zog das Date zu Ende durch und wir sahen uns nicht wieder.