@********chaf
Schlicht, weil ich mein Gefühl kenne. Wenn ich mich in eine Frau verliebe, dann treten in meinem Gefühl alle anderen einen Schritt zurück. Automatisch. Also ohne mein Zutun, ohne irgend eine gesellschaftliche Denke. Es ist schlicht so. War schon immer so. War es mit 13, ist es heute immer noch.
Ich habe diesen Umstand genauso akzeptiert wie jenen dass ich erfahren durfte, dass es Menschen gibt, bei denen es anders ist. Die zwei Menschen gleichzeitig lieben können. Zu gleichen Teilen, mit gleich hoher Intensität. Dass Polyamorie tatsächlich existiert.
Okay, ich rede jetzt von Monoamorie, du von Monogamie, nach dem, was du beschrieben hast, glaube ich aber, dass du doch von Monoamorie sprichst. Also, dass uns von der Gesellschaft vorgeschrieben werde, dass wir nur eine Person zu lieben haben.
Nun. Mir wurde da gar nichts vorgeschrieben.
Trotzdem ist es so. Ich fühle so. Ich fühle so, wie ich Liebe fühle. Und Trauer. Und Zuneigung. Es ist ein Gefühl, das mit gesellschaftlichen Konventionen nichts zu tun hat. Rein gar nichts.
Wir sind alle durch Sozialisation und Gesellschaft geprägt und fremdbestimmt. Sehr vieles in uns kommt von außen. Das kann niemand leugnen. Jedoch sind wir in der Lage zu reflektieren und sind in einem gewissen Rahmen auch willens- und handlungsfrei und können uns ein Stück von Prägungen lösen.
Doch stimmt ja auch, was du sagst,
@********chaf , wir fühlen wie wir fühlen: und manche eben monoamor (auf Partner bezogen) und haben auch was sexuelle Lust angeht kein Bedürfnis nach anderen. Auch nicht im Kopf und in der Phantasie. Oder eben doch.
Doch Fremdgehen ist ja hier eine grundlegend andere Sache. Da geht es um Betrug.
Bei Monogamie und Polygamie und Konzepte und Lebensweisen, die ja dann in der Regel auch kommuniziert und vereinbart werden.
Es hat ja nichts mit Fremdgehen oder Untreue zu tun, wenn Freiheit zugestanden wurden.
Und nochmal zum Thema Werte und Prinzipien: Ich bitte diejenigen, die Betrug an sich gutheißen und Vertrauen nicht hochhalten das auch mal auf andere Bereiche als Liebe & Partnerschaft zu überzeugen: möchtet ihr beruflich ständig betrogen und belogen werden? Geschäftlich über den Tisch gezogen werden? Von Eltern und Freunden verraten werden, die sich nicht an Absprachen halten? …
Ist das richtig? Und in welch einer Welt lebten wir denn, wenn ganz viele Menschen so denken und handeln würden?
Niemand könnte dann mehr vertrauen und müsste ständig mit Verrat und Betrug rechnen. Wir hätten dann nur noch Einzelkämpfer und „jeder gegen jeden“. Das kann doch niemand wollen und für gut befinden… 🙄🤨
Und dann aber die schlechteste Seite demjenigen zeigen/zumuten wollen, den man angeblich liebt. Das ist ein Paradoxon und hat nichts mit Liebe und Partnerschaft zu tun.
Fremdgehen ist egoistisch und feige oder mindestens schwach (im Falle eines ungewollten Ausrutschers zB).