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Glauben Frauen wirklich, ihre Männer gehen nicht fremd?

*****_54 Frau
11.821 Beiträge
Es ist doch ganz einfach.
Wenn man sich Treue versprochen hat, sich aber nicht daran hält, den anderen trotzdem im Glauben lässt, dass man sich an das Versprechen hält und dann eine heimlichen Affären eingeht, ist das Betrug.

Niemand wird gezwungen, einem anderen Treue zu versprechen und sich daran zu halten.
Macht man von vornherein klar, dass man keine sexuelle Treue leben möchte, ist das ehrlich und damit völlig in Ordnung.
Auch wenn sich in einer anfangs monogamen Verbindung die Einstellung dazu geändert hat, ist es ein Zeichen von Ehrlichkeit, Respekt und Anstand, den anderen darüber zu informieren.
Tut man das nicht, betrügt man ihn.

Was ist daran so schwer zu verstehen?

Natürlich gibt es Menschen, für die Ehrlichkeit, Respekt und Anstand dem Partner gegenüber keinen Wert haben und das mal lässig vom Tisch wischen.
Gesetzlich verbrieft sind diese Eigenschaften nämlich nicht.

Mein eigene freie Entscheidung möchte ich mir allerdings auch nicht eingeschränkten lassen, nämlich, ob ich mit solchen Menschen, für die diese Eigenschaften nichts bedeuten, näher zu tun haben möchte.
Verkehrte Welt?
Zitat von *****_54:

Niemand wird gezwungen, einem anderen Treue zu versprechen und sich daran zu halten.
Richtig.

Zitat von *****_54:
Macht man von vornherein klar, dass man keine sexuelle Treue leben möchte, ist das ehrlich und damit völlig in Ordnung.
Auch wenn sich in einer anfangs monogamen Verbindung die Einstellung dazu geändert hat, ist es ein Zeichen von Ehrlichkeit, Respekt und Anstand, den anderen darüber zu informieren.
Tut man das nicht, betrügt man ihn.
Genau anders herum wird ein Schuh daraus. Wenn man "Treue", also Exklusivivität (?), vom Gegenüber erwartet, dann muss man diese Forderung schon selbst an ihn herantragen und auch klar definieren, was genau davon umfasst sein soll. Dann hat der/die Partner die Möglichkeit, selbst darüber zu befinden, ob er/sie sich darauf einlassen möchte. Unfreiheit/Leibeigentum (um nichts Geringeres geht es hier) einfach als selbstverständlich vorauszusetzen, gehört in die Mottenkiste der Geschichte. So etwas gibt es vielleicht noch in Afghanistan oder Saudi Arabien, aber in unserer Hemisphäre der Welt hat es nichts verloren.

@**l:
Bitte einfach mal nachdenken, bevor hier zur nächsten Teufelsaustreibung geblasen wird!
Ich bin jetzt absolut kein harter Monogamieverfechter, aber den Wunsch, dass mein Partner nicht über JEDE drüberrutscht oder es zumindest ehrlich mitteilt, falls er das will gleich mit Leibeigentum und Afghanistan zu vergleichen ist schon ein bisschen wild...

Aber ja, die Kommunikation, wie eine Beziehung ausgelegt werden soll ist wichtig, da stimme ich zu.
****_t Mann
305 Beiträge
Nachdem ich die ersten beiden Beiträge gelesen habe und dann Beitrag 3 habe ich aufgehört zu lesen.

Man braucht sich echt über nichts mehr zu wundern
Zitat von *********name:
Ich bin jetzt absolut kein harter Monogamieverfechter, aber den Wunsch, dass mein Partner nicht über JEDE drüberrutscht oder es zumindest ehrlich mitteilt, falls er das will gleich mit Leibeigentum und Afghanistan zu vergleichen ist schon ein bisschen wild...
Es sagt doch niemand, dass jeder Mann/jede Frau das Bedürfnis verspürt, über JEDE(N) drüber zu rutschen etc.. Darum geht es doch gar nicht.

Vielleicht sehen wir uns daher die Ausgangsfrage des TE einfach noch einmal an:

Zitat von ****I34:
Glauben Frauen wirklich, ihre Männer gehen nicht fremd?Ich meine, es sind doch ganz wenige Männer, die in einer langen Beziehung oder Ehe treu bleiben oder nicht?

Sei es die Affäre bei der Arbeit, die schnelle Nummer mit der Fremden, die Prostitutierte, eine ihrer Freundinnen lol, oder sogar mit Typen. Männer denken nunmal nur an das Eine, und spätestens wenn Kinder da sind schaut Mann sich gerne um.

Oder, wie ist eure Erfahrung?

Es geht also um zwei Fragen.
Nämlich einmal darum, ob Frauen wirklich glauben, dass ihre Männer nicht "fremdgehen" und zweitens darum, wie die diesbezüglichen "Erfahrungen" der Diskussionsteilnehmerinnen sind.
Streng genommen richtet sich der Thread also nur an Frauen. Der TE möchte wissen, was sie "glauben" und wie ihre Erfahrungen sind.

Als Mann müsste ich meinen Senf folglich gar nicht dazugeben, sondern könnte mich auch genüsslich mit *popcorn* im Sessel zurücklehnen und einfach nur amüsiert ob der gewonnenen Erkenntnisse über den 'Glauben' mancher Angehöriger des weiblichen Gechlechts mitlesen. *zwinker*
Zitat von *****_54:
Es ist doch ganz einfach.
Wenn man sich Treue versprochen hat, sich aber nicht daran hält, den anderen trotzdem im Glauben lässt, dass man sich an das Versprechen hält und dann eine heimlichen Affären eingeht, ist das Betrug.

Niemand wird gezwungen, einem anderen Treue zu versprechen und sich daran zu halten.
Macht man von vornherein klar, dass man keine sexuelle Treue leben möchte, ist das ehrlich und damit völlig in Ordnung.
Auch wenn sich in einer anfangs monogamen Verbindung die Einstellung dazu geändert hat, ist es ein Zeichen von Ehrlichkeit, Respekt und Anstand, den anderen darüber zu informieren.
Tut man das nicht, betrügt man ihn.

Was ist daran so schwer zu verstehen?

Natürlich gibt es Menschen, für die Ehrlichkeit, Respekt und Anstand dem Partner gegenüber keinen Wert haben und das mal lässig vom Tisch wischen.
Gesetzlich verbrieft sind diese Eigenschaften nämlich nicht.

Mein eigene freie Entscheidung möchte ich mir allerdings auch nicht eingeschränkten lassen, nämlich, ob ich mit solchen Menschen, für die diese Eigenschaften nichts bedeuten, näher zu tun haben möchte.

danke für die erklärung *g*

warum das für mich schwer zu verstehen ist ?

es wird immer, wie auch von dir, von Ehrlichkeit, Respekt und Anstand gesprochen.

wie ehrlich ist es, sich nicht mal selbst einzugestehen, dass man aus eigentlich egoistischen gründen versucht, den anderen in seiner freiheiten zu beschneiden ? das macht man nur aus ego-selbstschutz und weil man mit der eigenen eifersucht, dem eigenen besitzdenken, nicht zurechtkommt. man möchte, dass dieser wunde punkt vom anderen nicht getriggert wird.. anstatt an diesem wunden punkt zu arbeiten. man versucht es sich selbst leichter zu machen.. durch den verzicht des gegenübers.. und das rüberschieben der verantwortung. ist dieser eigentlich egoistische wunsch an den anderen.. respektvoll.. liebevoll.. oder anständig ? er/sie soll auf etwas verzichten.. die arbeit/leistung erbringen, damit.. ICH.. und MEIN ego.. nicht angekratzt werden. um MICH vor eifersüchtigen "schmerzen" und selbstzweifeln zu schützen.

ich habe "liebe" mal so verstanden : sie ist eine erweiterung, keine einschränkung.. nicht egoistisch. man gönnt dem, anderen nur das beste, ist wohlwollend, ist im reinsten falle "selbst-los" und kein regelwerk, dass man aufstellt.. zum EIGENEN vorteil. welchen vorteil hat denn dabei das gegenüber ? die vermeindliche "sicherheit", dass ich mich ebenfalls daran halte ? auf diesen miesen trick sind schon die allermeisten reingefallen, wenn man sich so umhört und nicht blind durch die gegend rennt *fiesgrins*

was ich gelernt habe, ist folgendes : sage einem menschen, er soll dies oder jenes NICHT tun.. und er wird genau DAS tun.. aus trotz.. freiheitswillen.. und dem wunsch sich durch nichts und niemanden einschränken zu lassen.. und weil "verzicht" nichts positives für die meisten menschen hat, sich auch nicht gut anfühlt.. und einen in der selbstbestimmung beschränkt. man hat auch frühzeitig gelernt, dass der, der besser lügt.. und gelernt hat, lügen selbst zu erkennen.. viele vorteile im leben hat, wenn man gut darin ist. das bezieht sich auf so ziemlich alle bereiche des lebens. wäre man IMMER ehrlich, hätte man keine freunde, keinen job, keinen partner und nur palaver im sozialen umfeld. lügen sind deshalb "sozialer klebstoff" und besser, als ihr ruf. wenn es dem eigenen wohl dient, pfeifen eh die meisten auf die eigene ehrlichkeit. die priorität liegt bei so ziemlich allen.. vor allem.. bei SICH SELBST. oder ist der treue-wunsch etwas FÜR den anderen ? nein. er ist.. egoistisch.. hat keinen respekt vor der selbstbestimmung und selbstpflege des gegenübers.. und ist somit auch nicht "anständig".. moralisch oder ehrenvoll.
Zitat von *********name:
Ich bin jetzt absolut kein harter Monogamieverfechter, aber den Wunsch, dass mein Partner nicht über JEDE drüberrutscht oder es zumindest ehrlich mitteilt, falls er das will gleich mit Leibeigentum und Afghanistan zu vergleichen ist schon ein bisschen wild...

Aber ja, die Kommunikation, wie eine Beziehung ausgelegt werden soll ist wichtig, da stimme ich zu.

jemandem zu unterstellen, über JEDE/N (!) "drüberzurutschen".. ist.. nicht.. wild ? *gruebel* und wenn ihm/ihr einfach etwas an der anderen person.. gefällt.. ihn reizt ? ist das DEIN bier ? hast DU das recht darüber zu befinden ? *nixweiss*
****ity Paar
16.583 Beiträge
Ich (w) finde den Einlass, wir sind doch hier auf einer Plattform, um unsere Lust zu stillen/ frönen.
Ja klar, tun wir auch, aber zusammen, da wird nicht betrogen, oder stillschweigend sich heimlich getroffen.
Es gibt bei uns keinen Grund, was heimlich zu machen und ich möchte auch keinen Partner, der sich nicht trauen würde, mir seine Wünsche zu erzählen.
Das ist der Grundstein, aller meiner Beziehungen gewesen und wird sich nicht mehr ändern.
Zitat von **********ximus:
Zitat von *********name:
Ich bin jetzt absolut kein harter Monogamieverfechter, aber den Wunsch, dass mein Partner nicht über JEDE drüberrutscht oder es zumindest ehrlich mitteilt, falls er das will gleich mit Leibeigentum und Afghanistan zu vergleichen ist schon ein bisschen wild...

Aber ja, die Kommunikation, wie eine Beziehung ausgelegt werden soll ist wichtig, da stimme ich zu.

jemandem zu unterstellen, über JEDE/N (!) "drüberzurutschen".. ist.. nicht.. wild ? *gruebel* und wenn ihm/ihr einfach etwas an der anderen person.. gefällt.. ihn reizt ? ist das DEIN bier ? hast DU das recht darüber zu befinden ? *nixweiss*

Wie ich sagte, meine Einstellung dazu ist auch liberal, aber wenn man sich auf monogam einigt (also dies bewusst kommuniziert) und dann den geliebten Partner hintergeht, „weil er/sie mir halt gerade gefiel“ würde ICH mir das nicht gefallen lassen.

Die mangelnde Ehrlichkeit ist in der Regel ja nicht der vielbeschworene Schutz des Partners, sondern die Angst davor, dass dieser eigene Entscheidungen trifft, wenn er die ganze Wahrheit wüsste *g*
***ka Frau
2.030 Beiträge
Zitat von ******1_0:


Zitat von ********n_84:
Es hat ja nichts mit Fremdgehen oder Untreue zu tun, wenn Freiheit zugestanden wurden.
Warum muss die Freiheit des Individuums denn "zugestanden" werden?
Von wem und warum?
Ist es nicht vielmehr umgekehrt, nämlich dass ein Verzicht auf die jedem zustehende Freiheit ein Zugeständnis (wofür auch immer) wäre?

Ich verstehe Deinen unfreiheitlichen Ansatz nicht.
Woher nimmst Du die Annahme, dass so eine Selbstkasteiung die Norm sei?

Guten Morgen,

ich gebe zu, ich fände es auch besser, wenn wir grundlegend erstmal alle davon ausgehen würden, dass der Nicht-Monogame Zustand herrscht und Exklusivität angesprochen und vereinbart werden muss. Eben aus deinem freiheitlichen Ansatz.

Aber da wir in einer Gesellschaft leben, in der Monogamie die Norm ist, kann ich ja nicht davon ausgehen, dass mein Gegenüber so denkt wie ich. Und da fängt dann mein persönliches Dilemma an. Ich bin vielleicht schon verliebt in mein Gegenüber und möchte ihn nicht verletzen. Und ich weiß, dass in unserer Gesellschaft sehr viele Menschen verletzt sind, wenn der Partner Sex mit wem anders hat. Also spreche ich das Thema Exklusivität an, bevor ich mich auslebe. Letztendlich geht es doch nur um mich und die Person Gegenüber, in die ich verliebt bin und die ich nicht verletzen möchte.

Einfach zusammen kommen, mich heimlich ausleben und wenn es rauskommt dann sagen: "Wie kommst du denn darauf, dass Selbstkasteiung die Norm ist? Wir haben nie wirklich Exklusivität vereinbart gehabt..."
Das könnte ich nicht.

Dann lieber von vornherein sagen, dass ich anders über Monogamie denke und wenn mein Gegenüber nicht damit klar kommt, die Finger von ihm lassen. Das kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von **********ximus:
könnte mir mal jemand, in dem zusammenhang, das wort.. betrug.. erklären ?


Betrug bedeutet sinngemäß "Täuschen, Irreführen, Hintergehen". Da wir hier nicht von einem strafrechtlichen Tatbestand/Vermögensdelikt sprechen, sondern von Betrug im Sinne des heimlichen Fremdgehens, bedeutet Betrug in diesem Kontext, den Partner bewusst darüber im Unklaren zu lassen, dass man keine sexuell exklusive Beziehung mit ihm führt.


Zitat von **********ximus:

das habe ich bis heute nicht verstanden. verschafft man sich einen vorteil gegenüber einem anderen, wenn man fremd geht ?


Ja. Man kann eine Form von Beziehung leben, die, ließe man den Partner NICHT im Unklaren über die eigenen Handlungen, so sehr wahrscheinlich nicht gelebt werden könnte, da einen der Partner sehr wahrscheinlich verlassen würde. Der Vorteil, den man daraus schlägt, ist das Nutznießen einer Beziehung, die nur deswegen Bestand hat, WEIL man täuscht, irreführt, hintergeht. Man ist darauf angewiesen, dass der Partner im Unklaren gelassen wird, weil man sich sonst einschränken müsste und nicht tun könnte, was man eben tut. Man beraubt den Partner darüber hinaus seiner vollinformierten Entscheidung, ob man selbst der Mensch ist, mit dem dieser unter den gegebenen Umständen überhaupt eine Beziehung führen möchte.


Zitat von **********ximus:

ist treue eine zugesicherte eigenschaft, deren nichteinhaltung der einen person einen.. "vorteil".. verschafft oder der anderen schadet ?

Natürlich verschafft man sich den Vorteil, weiterhin eine Bewziehung führen zu können, die wahrscheinlich sofort zu Ende wäre, würden die eigenen Taten offengelegt. Welchen "Schaden" der Betrogene davonträgt, ist, dass er unwissend Lebenszeit mit einem Menschen verschwendet, die er auch für jemanden hätte nutzen können, der dieselben Werte teilt und ihn nicht hintergeht.


Zitat von **********ximus:

ich hatte betrug immer so verstanden : ich enthalte jemandem etwas vor, auf das derjenige einen .. anspruch.. hat.

Das ist meines Erachtens eine zu juristische Betrachtungsweise. Wir sprechen hier ja nicht von einer Straftat. Betrug in diesem Kontext (Beziehung, Sexualität) findet statt, wenn man sich nicht an eine Abmachung hält (zB. sexuelle Exklusivität) und den Involvierten darüber bewusst im Unklaren lässt.
Ich würde sagen, der "Anspruch", auch wenn er im Grunde keiner ist, gestaltet sich hier durch das auf einander verlassen können, dass Absprachen eingehalten werden.


Zitat von **********ximus:

warum treue von vielen sogar schwerer gewichtet wird, als das, was "liebe" genannt wird.. geht mir auch nicht in den kopf. ich habe so oft das wort.. liebes-beziehungen.. gehört und gelesen. was aber.. eigentlich.. gemeint war, war praktisch jedes mal eine monogamie-exklusiv-beziehung. das.. worum es.. eigentlich.. geht, was offensichtlich eine höhere priorität hat, sollte doch schon ruhig auch beim namen genannt werden, oder nicht ? *nixweiss* sprich : "ich suche eine liebevolle monogamie". das würde den punkt besser treffen. die meisten beziehungen werden geradezu über treue.. definiert.

Die meisten Menschen sind monogam, bzw., um es vielleicht etwas spezifischer auszudrücken: Die meisten Menschen wünschen sich vom Partner sexuelle Exklusivität. Man sollte gerade hier in dieser Joyclub-Blase nicht davon ausgehen, dass offene Beziehungen, Polyamorie oder Promiskuität in Beziehungen die Norm sind und das alle ganz toll finden.
Meine Erfahrung ist die, dass die sexuell exklusive Beziehung immer noch die Norm darstellt, dass es das ist, wovon zunächst ausgegangen wird, geht man eine Beziehung ein, und dass Beziehungsformen, die davon abweichen, spezifisch angesprochen werden. Also normalerweise ist es eher nicht so, dass man zusammenkommt und explizit über sexuelle Exklusivität spricht und diese ausmacht, sondern eher umgekehrt, dass man, wenn man das nicht möchte, das extra anspricht, weil man schon sehr genau weiß, dass die sexuelle Exklusivität in einer Beziehung im allgemeinen der Standard ist.

Natürlich sind Liebe und Monogamie nicht dasselbe. Ich würde aber sagen, dass für monogame Menschen die Monogamie zu ihrer Liebesbeziehung gehört, vielleicht für viele auch zu ihrer "Art" zu lieben.
Meines Erachtens bedeutet Liebe im Kern folgendes:

Die Werte und Tugenden, die man selbst im Leben hoch hält, bewundert, und nach denen man strebt, sind im Gegenüber im höchsten Maße vereint, weswegen man sich überhaupt so stark zu ihm hingezogen fühlt. Man verspürt einen immensen Quell der Freude allein durch die Existenz dieser Person. Man möchte sie um sich haben, sein Leben mit ihr teilen. Und Liebe bedeutet hier für mich auch und vor allem: Ich bin dieser Person wohlgesonnen. Ich will ihr Bestes. Ich möchte, dass sie glücklich ist.

Ein Betrug hieße für mich in diesem Zusammenhang, dass ein Mensch nicht nur kein Interesse an meinem Glück und meinem Wohlbefinden hat, sondern mich auch über seine Werte verraten hat. Er kann sein leben nur leben, indem er auf meine Blindheit setzt, meine Ahnungslosigkeit ausnutzt. Er braucht diese Eigenschaften an mir und muss sie nähren, sonst könnte er nicht tun, was er tut.
Dies ist per se kein Akt der Liebe. Ich denke schon, dass man jemanden lieben und dennoch fremdgehen kann, aber das Fremdgehen selbst, der Betrug, ist KEINE Liebe. Er ist eine verdammte Respektlosigkeit und darf auch ruhig als solche behandelt werden.

Manche Menschen können das verzeihen. Manche Menschen nicht. Das bleibt ihnen überlassen. Ich bin noch nie fremdgegangen, wurde aber schon betrogen. Ich bin ein Mensch, der keinen großen Wert auf sexuelle Exklusivität legt, aber auf andere Formen der "Treue", wie dem Partner Priorität einräumen, zu ihm zu stehen, sich an Abmachungen halten, das Wohlbefinden des Partners berücksichtigen und nichts tun, was man in jedem Fall verheimlichen müsste, weil man weiß, dass es die Beziehung aufs Spiel setzen würde, weil es empfindlich gegen die Werte des Partners verstößt, die eigentlich gemeinsame Werte sein sollten.


Ich blicke nicht pauschal angewidert auf Fremdgeher herab, ich halte das für einen weit verbreiteten, menschlichen Makel. Nichts desto trotz bleibt es ein Makel, etwas, zu dem niemand gezwungen wird, sondern das jemand aus freien Stücken tut, sich wohl bewusst, was er da tut und zu welchen Konsequenzen das führen kann.
Wer, wie der TE, der meinung ist, Fremdgehen sei das Normalste der Welt für einen Mann und als Frau müsse man halt damit rechnen, dass der eigene Mann das tut, der stellt schon verdammt niedrige Ansprüche an sich selbst (sich SELBST! Nicht die Männerwelt, das hier ist reine Projektion, "Machen doch alle, oder nicht?") und ich weiß, dass ich mich in meiner eigenen Haut nicht wohlfühlen würde, würde ich so wenig von mir selbst halten.


Nein, man gehört natürlich niemandem. Nein, niemand hat Anspruch auf den eigenen Körper und die eigene Sexualität. Nein, niemand kann einem freiheiten "zugestehen" oder sie einschränken, man entscheidet selbst über sein Leben.
Genau das macht sexuelle Treue oder Fremdgehen eben zu einer freiwilligen, bewussten Entscheidung und JA: Selbstverständlich kann, darf und sollte man so etwas für sich selbst moralisch bewerten.

Wer fremdgeht, ist nicht automatisch das wandelnde Böse auf dieser Welt. Wer glaubt, es sei normal im Sinne von okay, sodass man es nicht moralisch bewerten und einem auch nicht als Charakterfehler auslegen dürfe, dessen Konsequenz für manche Menschen es sein wird, einen solchen Menschen zum Teufel zu jagen, ist meines Erachtens moralisch in einer Art verkommen, mit der ich persönlich nichts zu tun haben möchte. Ich kann Fehler - je nach Fehler - durchaus verzeihen, aber ich fange nicht an, mit meinem Partner darüber zu diskutieren, ob es überhaupt ein Fehler war, wenn es um Dinge wie Irreführen, Täuschen und Hintergehen geht.
Zitat von *********name:
Zitat von **********ximus:
Zitat von *********name:
Ich bin jetzt absolut kein harter Monogamieverfechter, aber den Wunsch, dass mein Partner nicht über JEDE drüberrutscht oder es zumindest ehrlich mitteilt, falls er das will gleich mit Leibeigentum und Afghanistan zu vergleichen ist schon ein bisschen wild...

Aber ja, die Kommunikation, wie eine Beziehung ausgelegt werden soll ist wichtig, da stimme ich zu.

jemandem zu unterstellen, über JEDE/N (!) "drüberzurutschen".. ist.. nicht.. wild ? *gruebel* und wenn ihm/ihr einfach etwas an der anderen person.. gefällt.. ihn reizt ? ist das DEIN bier ? hast DU das recht darüber zu befinden ? *nixweiss*

Wie ich sagte, meine Einstellung dazu ist auch liberal, aber wenn man sich auf monogam einigt (also dies bewusst kommuniziert) und dann den geliebten Partner hintergeht, „weil er/sie mir halt gerade gefiel“ würde ICH mir das nicht gefallen lassen.

Die mangelnde Ehrlichkeit ist in der Regel ja nicht der vielbeschworene Schutz des Partners, sondern die Angst davor, dass dieser eigene Entscheidungen trifft, wenn er die ganze Wahrheit wüsste :)

Mal realistisch gesehen : wievuele einigen sich denn nicht von Anfang an auf monogamie ? Und da das eine recht unpopuläre Sache mit der "ehrlichen untreue" ist, wer kann es sich da leisten diese Ehrlichkeit zu riskieren ? Melde dich auf
irgendeiner single-seite an und sei in Bezug darauf ehrlich. Meinst du im ernst, es gäbe eine realistische Aussicht auf Erfolg ? Es ist ja scheinbar schon schwer genug, dass 100 andere Punkte mal übereinstimmen und die chemie passt. Und DANN NOCH .. DAMIT um die Ecke kommen ? Da kann man es gleich sein lassen.
*****_54 Frau
11.821 Beiträge
Zitat von **********ximus:
es wird immer, wie auch von dir, von Ehrlichkeit, Respekt und Anstand gesprochen.

wie ehrlich ist es, sich nicht mal selbst einzugestehen, dass man aus eigentlich egoistischen gründen versucht, den anderen in seiner freiheiten zu beschneiden ?

Wo bitte habe ich geschrieben, dass ich einen anderen in seiner sexuellen Freiheit einschränken möchte?
Ich zwinge niemanden in eine Beziehung mit mir, habe ich nie gemacht und war trotzdem in langen Partnerschaften ( die von den betreffenden Männern gewünschte Heirat habe ich allerdings immer und beharrlich verweigert.)

Zitat von ******1_0:
Wenn man "Treue", also Exklusivivität (?), vom Gegenüber erwartet, dann muss man diese Forderung schon selbst an ihn herantragen und auch klar definieren, was genau davon umfasst sein soll.

Selbstverständlich ist Kommunikation über diese sehr grundlegenden Dinge Voraussetzung, ob ich überhaupt eine Beziehung eingehen möchte.
Und solange es unverbindlich bleibt und nicht explizit darüber gesprochen wurde, gibt es eben auch keine Exklusivität, auf beiden Seiten.

Im Falle einer offiziellen Heirat geben sich beide aber freiwillig ein Treueversprechen. Und das wird offenbar von einigen gerne gebrochen, ohne den Partner einzuweihen.
Das hat sehr wohl mit Anstand, Respekt und Ehrlichkeit zu tun.
*********acht Frau
8.078 Beiträge
So ist das. Es gibt eine Tradition, die Monogamie als Norm gesetzt und als feste Größe in die Köpfe verankert hat. Nicht-monogame Partnerschaften sind daher vor diesem historischen Hintergrund und übrigens auch weltweit (noch) eine Abweichung von der Norm. Daraus ergibt sich rein logisch die Notwendigkeit fur jede neue Paarkonstellation, diesen Punkt entweder offen zu verhandeln oder aber Missverständnisse billigend in Kauf zu nehmen oder zu provozieren. Was wiederum nicht die feine englische Art ist.

Dass die allermeisten Partner unabhängig vom Geschlecht mit Affairen oder ons nicht offen umgehen, hat viele Gründe. Muss jeder selbst wissen.

Ich persönlich finde Offenheit besser, auch weil wechselnde Sexkontakte ein gesundheitliches Risiko mit sich bringen. Und weil Offenheit immer dazu beiträgt, Missverständnisse zu vermeiden. Offenheit, bevor das Kind in den Brunnen fällt.

Dass das vielen schwer fällt, steht fest. Dann wird halt heimlich fremdgegangen - das dürfte beidergeschlechtlicherseits seit Jahrhunderten so sein. Burgfrieden, im besten Fall, warum nicht?
*********acht Frau
8.078 Beiträge
Mein letzter Beitrag bezog sich auf @***ka, ich kann ihn nicht mehr editieren
*********acht Frau
8.078 Beiträge
Im Standard-Eheversprechen wird übrigens sexuelle Treue nicht explizit eingefordert:

"Ich nehme dich an als meinen Mann/meine Frau. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens, in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit. Bis das der Tod uns scheidet."
...dark
****ody Mann
13.346 Beiträge
Zitat von ****yn:
Manche Menschen können das verzeihen. Manche Menschen nicht. Das bleibt ihnen überlassen. Ich bin noch nie fremdgegangen, wurde aber schon betrogen. Ich bin ein Mensch, der keinen großen Wert auf sexuelle Exklusivität legt, aber auf andere Formen der "Treue", wie dem Partner Priorität einräumen, zu ihm zu stehen, sich an Abmachungen halten, das Wohlbefinden des Partners berücksichtigen und nichts tun, was man in jedem Fall verheimlichen müsste, weil man weiß, dass es die Beziehung aufs Spiel setzen würde, weil es empfindlich gegen die Werte des Partners verstößt, die eigentlich gemeinsame Werte sein sollten.

Ich fasse das unter Loyalität zusammen und es ist aus meiner Sicht ein unverzichtbarer Bestandteil von Liebe.
*****_54 Frau
11.821 Beiträge
Zitat von **********ximus:
Mal realistisch gesehen : wievuele einigen sich denn nicht von Anfang an auf monogamie ? Und da das eine recht unpopuläre Sache mit der "ehrlichen untreue" ist, wer kann es sich da leisten diese Ehrlichkeit zu riskieren ?

Interessante Denkweise, spricht für sich, ohne weiteren Kommentar!
*******tia Frau
3.094 Beiträge
Zitat von ******1_0:
Genau anders herum wird ein Schuh daraus. Wenn man "Treue", also Exklusivivität (?), vom Gegenüber erwartet, dann muss man diese Forderung schon selbst an ihn herantragen und auch klar definieren, was genau davon umfasst sein soll. Dann hat der/die Partner die Möglichkeit, selbst darüber zu befinden, ob er/sie sich darauf einlassen möchte. Unfreiheit/Leibeigentum (um nichts Geringeres geht es hier) einfach als selbstverständlich vorauszusetzen, gehört in die Mottenkiste der Geschichte. So etwas gibt es vielleicht noch in Afghanistan oder Saudi Arabien, aber in unserer Hemisphäre der Welt hat es nichts verloren.

Wenn man heiratet, dann wird das im übrigen nicht erwartet. Der deutsche Staat geht davon aus, dass man sich "treu" ist. Heißt, Ehebruch ist zwar gesetzlich nicht verboten, aber kann trotzdem Auswirkungen haben. Denn es kann als "schwerwiegendes Fehlverhalten" gedeutet werden und dann können Unterhaltsansprüche z.B verloren gehen.
Und ja, ich hab das auch nicht glauben können.
...dark
****ody Mann
13.346 Beiträge
Ich schätze mal, dass Gesellschaft, Staat und Kirche davon ausgehen, dass Menschen, die heiraten, mit dem Thema "Treue" erwachsen/mündig umgehen und deshalb keiner gesonderten Betonung bedarf.

Beim Fußball wird auch nicht vor jedem Spiel erwähnt, dass Handspielen ein Regelverstoß ist und dass der Ball nur mit Fuß, Kopf und anderen zulässigen Körperteilen zu spielen ist.
*******tia Frau
3.094 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich schätze mal, dass Gesellschaft, Staat und Kirche davon ausgehen, dass Menschen, die heiraten, mit dem Thema "Treue" erwachsen/mündig umgehen und deshalb keiner gesonderten Betonung bedarf.

Beim Fußball wird auch nicht vor jedem Spiel erwähnt, dass Handspielen ein Regelverstoß ist und dass der Ball nur mit Fuß, Kopf und anderen zulässigen Körperteilen zu spielen ist.

Damit würdest du aber sagen, dass verheiratet sein, immer nach den gleichen Regeln abzulaufen hat. Das wiederum finde ich doch sehr überholt.
********n_84 Frau
6.196 Beiträge
@******1_0
@**********ximus

Ach, mir ist das zu doof jetzt hier Begriffe wie „Betrug“ zu definieren. Moral und menschliches Miteinander beruhen nicht auf völliger Willkür und sind auch Grundlage einer Gesellschaft und Gemeinschaft. Ist mir aber auch zu müßig das jetzt näher zu erläutern. Ich merke, es bringt nichts. Blende, du gehst nicht auf Argumente ein, die ignorierst du, sondern stellst nur Fragen und Antithesen auf.

Dann geht mal schön weiter fremd und betrügt und werdet happy damit.
...dark
****ody Mann
13.346 Beiträge
@*******tia Es steht mir frei, eigene Regeln festzulegen. Wenn ich das aber nicht tue, gehe ich mal davon aus, dass wir Fußball ohne Hand spielen. Es zwingt mich ja niemand zur Ehe, wenn ich aber entscheide, das Konzept, zu dem für gewöhnlich Treue gehört, haben zu wollen, sollte ich doch auch ein bisschen konsequent sein.
Zitat von ********n_84:
Ach, mir ist das zu doof jetzt hier Begriffe wie „Betrug“ zu definieren. Moral und menschliches Miteinander beruhen nicht auf völliger Willkür und sind auch Grundlage einer Gesellschaft und Gemeinschaft. Ist mir aber auch zu müßig das jetzt näher zu erläutern. Ich merke, es bringt nichts. Blende, du gehst nicht auf Argumente ein, die ignorierst du, sondern stellst nur Fragen und Antithesen auf.
Schade. Du stellst steile Thesen, ja genau genommen moralische Gesetze, auf und bist dann nicht einmal bereit, sie zu verteidigen, wenn es argumentativ eng wird. Jetzt schleichst Du Dich einfach davon. *wink*

Zitat von ********n_84:

Dann geht mal schön weiter fremd und betrügt und werdet happy damit.
Wieder so eine völlig unsubstantiierte Unterstellung. Du akzeptierst weder, dass dieses "betrügen", das Du meinst, nicht jeder als "betrügen" empfindet, noch kannst Du wissen, ob wir es tatsächlich praktizieren. Wenn ich zum Beispiel einen Porsche Turbo kaufe, mit dem ich auf der Autobahn mehr als 300 km/h schnell fahren könnte, bedeutet das doch auch nicht zwangsläufig, dass ich davon überhaupt Gebrauch mache, geschweige denn regelmäßig. Aber die Möglichkeit es tun zu können, muss deshalb noch lange kein "Betrug" (an wem überhaupt?) oder sonstiger Tabubruch sein. Nur, um das Gemeinte einmal etwas anschaulicher zu machen.
Zitat von *****_54:
Zitat von **********ximus:
Mal realistisch gesehen : wievuele einigen sich denn nicht von Anfang an auf monogamie ? Und da das eine recht unpopuläre Sache mit der "ehrlichen untreue" ist, wer kann es sich da leisten diese Ehrlichkeit zu riskieren ?

Interessante Denkweise, spricht für sich, ohne weiteren Kommentar!

Mit ist absolut bewusst, wie Sche.... das klingt und wenn du dafür für alle Beteiligten eine praktikable Lösung hast, bin ich ganz Ohr. Wir leben nicht in der wünsch-dir-was-und-ehrlich-währt-am-längsten-welt. Das ist so realistisch wie.. "Wer sehr fleißig ist, wird Reichtum ernten".. oder "der Markt regelt das schon selbst".
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