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Begehren oder begehrenswert?

Ich teile die These des TE von immer noch in vielen Köpfen vorhandenen Klischees und dem daraus resultierenden Verhalten. Die in einigen Beiträgen geschilderte weitgehende Emanzipation innerhalb bestimmter sog. Bubbles einerseits und die andererseits gleichzeitig zu beobachtende langsame, aber unaufhaltsame Abschwächung dieser Stereotype macht Mut für die Zukunft.

Wichtig ist mir der Blick auf de Umstand, dass die Klischees nur Macht haben, wenn ich als Mensch ängstlich bin bzw. mir das Vertrauen in Mitmenschen fehlt. "Die Gesellschaft" kann kein Gefühl von Scham in mir auslösen, sie kann nur vorhandene Gefühle antriggern. Der Gedanke "ich sollte keine Schlampe/kein Gockel sein" muß bereits in mir drin sein, damit er durch Reaktionen von außen geweckt werden kann - wie eine Gitarren-Saite, die bereits in mir eingespannt ist und von außen angeschlagen werden kann.

Aus der Distanz betrachtet wird deutlich, dass es wenig Sinn ergibt, zu versuchen, alle Menschen um mich herum allesamt davon überzeugen zu wollen, das ihr Urteil über meine Art, meine Libido auszuleben, keiner Kritik würdig sei - vergebliche Mühe!!

Wichtiger ist der realistische Blick auf die Frage, ob ich nicht mit der Etikettierung durch Teile meines Umfeldes leben könnte. Dafür aber sowohl näher an meiner Selbstverwirklichung bin, als auch gleichzeitig meine verbliebenen Unterstützer näher an mich binde, da uns künftig ein tieferes Verständnis eint.

Ich bin sicher, dass viele von Euch bereits die beglückende Erfahrung gemacht haben, wenn man nach einer anfänglichen Angst vor möglichen Konsequenzen den Schritt zur Ehrlichkeit und Selbstverwirklichung wagt und dann feststellt, dass der Schaden überschaubar ist, die Zustimmung verbliebener Freunde aber umso wärmender.

Der Schlüssel liegt also nicht in der Analyse, wie genau und wie breit die Klischees wo in der Gesellschaft noch verankert sind und welches ihre kulturellen oder evolutionären Wurzeln sind, sondern wie sehr ich selbst mich davon leite lasse. Frei nach Klaus Kinski: "Ich entscheide immer noch selbst, wer mich nervt." Wem dieser Konflikt zu aufregend und schmerzlich ist, der kann immer noch so weit den Klischees seines Umfeldes zu entsprechenden versuchen, dass er/sie noch genug Nestwärme durch die Gruppe empfindet. Daran ist nichts verwerfliches, "uncooles" oder rückschrittiges. Jeder Mensch muss auf seine Weise glücklich werden.
*******ias Frau
4.409 Beiträge
Zitat von ********elen:
Also, nochmal: Meine Frage bezog sich auf das Spannungsfeld zwischen alten, noch kulturell verwurzelten Rollenvorstellungen (die ich hier beschrieben habe und ablehne und für überholt halte) und unserer modernen, sich glücklicherweise flüssiger gestaltende, neue Rollenverteilung. Wo brechen wir durch, wo trauen wir uns noch nicht unsere Rolle zu verlassen?

Also ich unterscheide da zwischen beruflichem Umfeld um Freizeit.

Berufliches Umfeld:
Da geht es mir bloß darum, positiv gesehen zu werden, um überhaupt mal eine Chance auf anspruchsvollere Aufgaben zu bekommen. Dabei sind Schminke, Outfit, Styling wichtig. Denn an Fachwissen & Fähigkeiten scheinen viele männliche Kollegen & Vorgesetzte nicht als erstes zu denken, wenn eine Frau vor ihnen steht. Das ist ärgerlich.

Fakt ist: Mit der aufgehübschten Version von mir hätten sie gerne häufiger Kontakt. Also geben sie mir eher Aufgaben, die dazu führen, dass wir häufiger Kontakt haben.

Erst wenn ich eine Chance/ anspruchsvollere Aufgabe bekommen habe, kann ich beweisen, was ich kann.
Obendrein bekam ich auf notwendige Rückfragen "aufgehübscht" eher eine Antwort. Konnte also die Abläufe im Unternehmen berücksichtigen und wurde rascher mit der Arbeit fertig.

Und gleichgültig welche Leistung ich vollbracht hatte: Lob bekam ich in der Regel nur für mein Aussehen.
(Ausnahmen waren überwiegend andere Frauen.)
Überwunden habe ich dieses Spannungsfeld, in dem ich mir das passende fachliche Lob einfach gedacht habe. Ich wusste ja, was ich geleistet hatte. Und ich hatte mitbekommen, welche Formulierungen der Vorgesetzte bei männlichen Kollegen benutzte, wenn er dieselbe Leistung lobte.


In meiner Freizeit scheiße ich darauf. Da erwarte ich von den Männern, dass diese genauer hinschauen.
Wer außer Süßholzraspeln nix auf dem Kasten hat, ist unten durch.
Das gilt auch für Männer vom Typus Adonis-Körper.

Selbst wenn es nur um Sex geht: Für guten Sex - also Sex, bei dem auch ich zum Orgasmus komme - sind sein Süßholzgeraspel und sein Adonis-Körper nicht die ausschlaggebenden Entscheidungskriterien.

Mein Begehren nach irgendeinem Typen im Adonis-Körper oder von irgendeinem Typen im Adonis-Körper begehrt zu werden, hält sich dementsprechend arg in Grenzen.

Zu glauben, ich als Frau müsste mich da irgendwie zurück halten und mein sexuelles Begehren verbergen, ist Männerdenke.

Übrigens: Ich habe überhaupt kein Problem damit, auf einen fremden Mann, der mein Interesse geweckt hat, zuzugehen und diesen in ein Gespräch zu verwickeln. Nur... mit sexuellem Begehren hat das in dem Moment noch reichlich wenig zu tun.
**C Mann
12.718 Beiträge
Zitat von ********elen:
Aber es fällt mir schwer mir eine Motivation dafür vorzustellen.

...Du wäschst Dich doch (hoffentlich) auch jeden Tag, putzt Dir die Zähne und kämmst Dich. Machst Du doch wahrscheinlich auch für Dich oder wem willst Du damit imponieren? Ich creme mich jeden Tag nach dem Duschen ein. Nimmt mir mindestens 5 Minuten kostbare Lebenszeit. Ich denke aber nicht, dass dadurch die Begehrlichkeit der holden Weiblichkeit an meiner Person drastisch zunimmt. Nein, ich mache das für mich...
********elen Mann
1.336 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****87:
Ohne fühle ich mich einfach nicht so wohl.

Weil du dich ohne weniger attraktiv fühlst?
Weil die kulturell geprägte Vorstellung davon, was eine Frau ist, Attribut #1: "schön" ist (begehrenswert, attraktiv, sexy...)?

So wie Männer auf "stark" geeicht sind.
Wenn ich in Situationen stark bin, mental oder körperlich, fühle ich mich besser, weil ich meinem verinnerlichten Bild, von dem wie ein Mann kulturell beschrieben, wird mehr entspreche.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ********elen:
Aber ja, man hätte es mir damals auch einbläuen müssen, damit ich "...irgendwann kapiere, dass andere Menschen mich vielleicht schon als attraktiv wahrnehmen.". Aber das macht halt keiner mit jungen Männern. Ich sage auch nicht das das so seien soll
Wobei die Art und Weise wie man als Frau seine Attraktivität zurückgemeldet bekommt, oft auch etwas abwertendes hat.
Du liegst im Park und kriegst von irgendwo "Geiler Arsch!" zugerufen, oder ne Gruppe junger Männer reden im Vorbeigehen laut über deinen Arsch und was sie damit gerne machen würden.
Männer denken oft dass wir uns von sowas geschmeichelt fühlen aber ich finde es extrem respektlos und abwertend
Ich habe mich von diesen stereotypen wie Männer zu sein haben vor langer Zeit befreit
soweit dass ich mich verdammt wohl fühle
ansonsten bewege ich mich in anderen Kreisen wo all das kein Thema ist.
*******ias Frau
4.409 Beiträge
Zitat von ********elen:
So wie Männer auf "stark" geeicht sind.
Wenn ich in Situationen stark bin, mental oder körperlich, fühle ich mich besser, weil ich meinem verinnerlichten Bild, von dem wie ein Mann kulturell beschrieben, wird mehr entspreche.

Brauchst du das Rollenbild als Rechtfertigung?

Ich bin eine Frau.
Und wenn ich in Situationen stark bin, mental oder körperlich, fühle ich mich auch besser.

In meinem Umfeld gibt es auch keinen Menschen der sagt: "Hey, schwach-sein ist per se ein super Gefühl."
********elen Mann
1.336 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **C:
Zitat von ********elen:
Aber es fällt mir schwer mir eine Motivation dafür vorzustellen.
Ich creme mich jeden Tag nach dem Duschen ein. Nimmt mir mindestens 5 Minuten kostbare Lebenszeit.

Um ehrlich zu sein, sollte ich das auch mal dringend anfangen, aber wenn ich dann "5Minuten" höre... *lol*

Makeup geht ja deutlich über normale Körperhygiene hinaus. Es pflegt dich ja nicht mal, im Gegenteil. Im Zweifel vergiftet es Dich noch.
Die Anzuganalogie erklärt es mMn besser.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ********elen:
Zitat von ****87:
Ohne fühle ich mich einfach nicht so wohl.

Weil du dich ohne weniger attraktiv fühlst?
Weil die kulturell geprägte Vorstellung davon, was eine Frau ist, Attribut #1: "schön" ist (begehrenswert, attraktiv, sexy...)?

So wie Männer auf "stark" geeicht sind.
Wenn ich in Situationen stark bin, mental oder körperlich, fühle ich mich besser, weil ich meinem verinnerlichten Bild, von dem wie ein Mann kulturell beschrieben, wird mehr entspreche.
Besser könnte ich's auch nicht beschreiben.

Begehren oder begehrenswert?

Ich achte eben auf mich weil ich mich dann besser fühle. Mit sexy sein wollen hat das nix zu tun. Ganz im Gegenteil. Auf der Arbeit wäre das kontraproduktiv.
Zitat von ********elen:
Zitat von **C:
Zitat von ********elen:
Aber es fällt mir schwer mir eine Motivation dafür vorzustellen.
Ich creme mich jeden Tag nach dem Duschen ein. Nimmt mir mindestens 5 Minuten kostbare Lebenszeit.

Um ehrlich zu sein, sollte ich das auch mal dringend anfangen, aber wenn ich dann "5Minuten" höre... *lol*

Makeup geht ja deutlich über normale Körperhygiene hinaus. Es pflegt dich ja nicht mal, im Gegenteil. Im Zweifel vergiftet es Dich noch.
Die Anzuganalogie erklärt es mMn besser.
Es gibt Naturkosmetik. Übrigens ist die Farbe der Kleidung auch oft giftig, auch Duschgel und Cremes, Möbel und Teppiche ebenso, auch die Nahrung ( man denke an Glyphosat).
**C Mann
12.718 Beiträge
Zitat von ****87:
Männer denken oft dass wir uns von sowas geschmeichelt fühlen aber ich finde es extrem respektlos und abwertend

...ich denke nicht, dass diese Männer glauben, Dir damit zu schmeicheln. Es sind einfach dummes, respektloses Sprücheklopfen, ohne nachzudenken. Auf der anderen Seite konnte ich neulich im Bad einer Gruppe Mädels zuhören, welche sich über die Vorzüge der Beulen in der Badehose der vorübergehenden Männer austauschten. War auch nicht gerade Ladylike...
********elen Mann
1.336 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ias:
Zitat von ********elen:
So wie Männer auf "stark" geeicht sind.
Wenn ich in Situationen stark bin, mental oder körperlich, fühle ich mich besser, weil ich meinem verinnerlichten Bild, von dem wie ein Mann kulturell beschrieben, wird mehr entspreche.

Brauchst du das Rollenbild als Rechtfertigung?

Ich bin eine Frau.
Und wenn ich in Situationen stark bin, mental oder körperlich, fühle ich mich auch besser.

In meinem Umfeld gibt es auch keinen Menschen der sagt: "Hey, schwach-sein ist per se ein super Gefühl."

Rechtfertigung für was? Ich fühle mich auch besser wenn ich mich attraktiv fühle. Aber nicht unbedingt "männlicher", wie bei Stärke.

Bezweifelst Du das kulturell geprägte Rollenbilder dem Mann Stärke und der Frau Schönheit zuschreiben? Oder das diese Einfluss auf unser Selbstbild haben?
Ich verstehe grad nicht so ganz worauf du hinaus willst.
********elen Mann
1.336 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****87:
Zitat von ********elen:
Aber ja, man hätte es mir damals auch einbläuen müssen, damit ich "...irgendwann kapiere, dass andere Menschen mich vielleicht schon als attraktiv wahrnehmen.". Aber das macht halt keiner mit jungen Männern. Ich sage auch nicht das das so seien soll
Wobei die Art und Weise wie man als Frau seine Attraktivität zurückgemeldet bekommt, oft auch etwas abwertendes hat.
Du liegst im Park und kriegst von irgendwo "Geiler Arsch!" zugerufen, oder ne Gruppe junger Männer reden im Vorbeigehen laut über deinen Arsch und was sie damit gerne machen würden.
Männer denken oft dass wir uns von sowas geschmeichelt fühlen aber ich finde es extrem respektlos und abwertend

Es IST extrem Abwertend, wenn auch, paradoxer Weise, gegenteilig gemeint. Genau das meine ich mit der Aufforderung an den Mann, sein Begehren ständig zu kommunizieren. Ätzend!
Das kann so weit führen, dass wenn die "Komplimente" eines Tages mal ausbleiben, das Korrektiv fehlt seine eigene Attraktivität einzuschätzen.

Ich habe auch vor langem, spätestens als ich Vater wurde, aufgehört Kleidung bei Mädchen im Bekanntenkreis zu erwähnen (das ist fast refexhaft drin wenn man nicht aufpasst). Kein "hübschesKleid", sondern, "Kannst Du aber gut fangen!"
Wenn man mal die Augen dafür öffnet wie früh wir, (die Gesellschaft) schon anfangen unsere Kinder derart zu prägen.
Es gibt Studien in denen Probanden ein und den selben Säugling als "Zart und hübsch" oder "Kräftig und stämmig" bezeichnet haben, je nachdem welches Geschlecht man ihnen nannte.
*******ias Frau
4.409 Beiträge
@********elen
Nö. Du vergisst dass die kulturell geprägten Rollenbilder von Männern für Männer geprägt wurden.

Für Frauen passt das an X Stellen sowieso nicht.

Unter anderem die Vorgaben, wann und wo ich mich weshalb mental unterlegen fühlen sollte.

Da sollte ich mich angeblich schwach fühlen, fühlte mich aber stark.
Und das war nicht bloß ein Gefühl.
Zich Dinge sprachen dafür, dass ich in XY den im Raum anwesenden Männern überlegen war.
Die hatten von XY kaum Ahnung und plusterten sich bloß auf.
Ein Nadelstich und die zerplatzten wie ein Luftballon.
Das ist doch keine Stärke!

Wir können also gerne davon sprechen, dass Aufplustern & Pseudo-Stärke zum klassischen Rollenbild des Mannes gehören.

Aber Stärke? - *nene*
Hm.
Ich finde das Thema gar nicht so aus der Luft gegriffen und abwegig.

Mir persönlich reicht schon der Blick auf Kinderzubehör.
Angefangen bei der Farbgebung der Kleidung bis hin zu Auswüchsen wie z. B. Duschgel speziell für Mädchen oder Ü- Eier speziell für Jungs/ vice versa.

Da werden doch Rollenklischees schon früh begünstigt.
Pinkstinks.de ist nicht umsonst entstanden.

Oder wenn ich live und in Farbe mitbekomme, wie unterschiedlich Jungs und Mädchen von ihren Eltern erzogen bzw behandelt werden.
Mädchen werden an die Hand genommen, während Jungs in der Zeit laut brüllend das Gelände erkunden dürfen- nur ein Beispiel, das zeigt, wo das "aggresive" gefördert wird und wo nicht.

Ich fand es in meiner Kindheit (frühe 1970er) da echt fortschrittlicher, aber das sehen viele anders und sprechen von "Gleichmacherei", wo es eben darum nicht ging- sondern um individuelles Fördern.

Ich frage mich oft, ob der Satz, den ich mein ganzes Leben lang höre (und der mich zuverlässig zur Weißglut treibt) :
"Lächel doch mal- du bist so hübsch, wenn du lächelst" so auch zu einem Jungen oder Mann gesagt wird.

Ja, ich kann nicht leugnen, dass dieses Spannungsfeld existiert.
Für mich selber ziehe ich mir den Schuh aber nicht an und bin da wohl keine Ausnahme. *g*
********elen Mann
1.336 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ias:
@********elen
Nö. Du vergisst dass die kulturell geprägten Rollenbilder von Männern für Männer geprägt wurden.

Für Frauen passt das an X Stellen sowieso nicht.

Unter anderem die Vorgaben, wann und wo ich mich weshalb mental unterlegen fühlen sollte.

Da sollte ich mich angeblich schwach fühlen, fühlte mich aber stark.
Und das war nicht bloß ein Gefühl.
Zich Dinge sprachen dafür, dass ich in XY den im Raum anwesenden Männern überlegen war.
Die hatten von XY kaum Ahnung und plusterten sich bloß auf.
Ein Nadelstich und die zerplatzten wie ein Luftballon.
Das ist doch keine Stärke!

Wir können also gerne davon sprechen, dass Aufplustern & Pseudo-Stärke zum klassischen Rollenbild des Mannes gehören.

Aber Stärke? - *nene*

Mein Punkt ist ja gerade, dass diese Rollbilder nicht passen können und in uns deshalb Spannungen verursachen. Wir sind alle Menschen und haben alle Aspekte in uns. Die Aufteilung mach absolut keinen Sinn.

Aufgeplusterte Scheinstärke ist das männliche equivalent zur angeklebte Wimper.
Das eine ist einfach nur eine optische Vorliebe und das andere toxisches Verhalten!
**C Mann
12.718 Beiträge
Zitat von ********elen:
Ich habe auch vor langem, spätestens als ich Vater wurde, aufgehört Kleidung bei Mädchen im Bekanntenkreis zu erwähnen (das ist fast refexhaft drin wenn man nicht aufpasst). Kein "hübschesKleid", sondern, "Kannst Du aber gut fangen!"

...ist Dir schon mal aufgefallen, dass Südländerinnen, Italienerinnen oder Spanierinnen wesentlich selbstbewusster auftreten als ihre Mitschwestern z.B. hier in Deutschland? Ihnen wird nämlich aus ihrer Umgebung permanent eingeimpft, wie hübsch sie doch sind (ah que bella, ah que quapa) auch wenn das nicht unbedingt der Realität entspricht. Du tuts den Kinder mit Deiner weichgespülten Art also keinen Gefallen...
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ********elen:
Ich habe auch vor langem, spätestens als ich Vater wurde, aufgehört Kleidung bei Mädchen im Bekanntenkreis zu erwähnen (das ist fast refexhaft drin wenn man nicht aufpasst). Kein "hübschesKleid", sondern, "Kannst Du aber gut fangen!"
Wenn man mal die Augen dafür öffnet wie früh wir, (die Gesellschaft) schon anfangen unsere Kinder derart zu prägen.

Das finde ich sehr gut und super wichtig! Genau durch sowas wird nämlich das Selbstbild geprägt und das geschieht besonders in jungen Jahren und ist sehr stabil.
Wenn du da ein Mal "gelernt" hast dass du immer hübsch, angepasst und fürsorglich sein musst und nicht aggressiv und durchsetzungsfähig, dann hast du in der heutigen von Wettbewerb geprägten Leistungsgesellschaft schon einen Nachteil.
Diese Glaubenssätze kann man zwar schon als Erwachsene Person noch reflektieren und umformulieren, aber das erfordert schon einiges an Arbeit
Es geht nicht um weichgespült sondern um Wahlfreiheit. Emanzipation bedeutet für mich einfach die Wahl zu haben ob ich Bock auf lange oder bunte Wimpern habe oder nicht, ob ich mich schminke oder nicht.
Bei der Kindererziehung mag das tricky sein mit dem Einfluss aus dem Umfeld, aber ich bin ja auch untypisch groß geworden und mag trotzdem auch mal lange Wimpern. (ich habe keine Kinder) aber man liegt sicher nicht falsch wenn man sie selbst mit entscheiden lässt.
Mein Gott was habe ich als Kind gerne glanz inder geschaut nur blöd war das es die nicht mit Lokomotiven gab sondern nur mit so Mädchen Motiven.

Mal ehrlich
Als ich Kind war waren die Männer in der Familie arbeiten und die Frauen daheim was nicht heisst das sie nicht gearbeitet haben, sie haben nur halt ihr Hobby mit Arbeit verbunden dir eine Oma war die Gartenfee und eine begnadete Köchin die andere Oma und meine Mutter waren schneiderinnen und Schneidereien und gaben Kurse an der VHS.

Nun warum erzähle ich das weil ich bin diesen Frauen erzogen wurde Kreativität u Haushaltsführung standen da ganz oben auf der Agenda.

Und trotzdem habe ich mich zusätzlich noch dahin entwickelt womit ich seit Jahrzehnten gut leben darf
Ich werde als Kerl wahrgenommen.
Und das obwohl ich ganz weit weg von
modernem zeugs bin das die Werbung für unbedingt nötig hält.

Was stimmt mit mir nicht.
*******e24 Frau
2.292 Beiträge
Ich finde Frauen und Männer sollten beides verfolgen. Sich begehren lassen und begehren.

Natürlich finde ich es toll, wenn ich von dem heißen Kerl meiner Begierde angebaggert werde. Mir ist es dann auch scheiß egal wie schnell ich zusage oder etwas passiert. Blöde "Etikette" wahren? *nein*

Hey, Frauen haben so viel um Gleichberechtigung gekämpft, dann sollte es auch in allen Bereichen gelten. MEINE Meinung! Heißt, ich persönlich spreche/schreibe auch mega sexy Herren an. OK, vielleicht brauche ich beim Ansprechen in der Öffentlichkeit ein paar Shots vorweg *augenzu*, manchmal aber auch nicht, weswegen ich schon von ein paar Frauen als peinlich empfunden worden bin, weil ich es gewagt habe einen Mann direkt anzusprechen *kopfklatsch* Boa, wie kann ich nur *gruebel* Weil ich einfach denke, das einige Männer sich genauso wünschen mal von einer Frau angesprochen zu werden. Gleiches Recht für alle!

Ablehnung/Absage/negative Rückmeldung sind nicht schön, das ist klar. Aber ich habe noch nie davon gehört, dass davon jemand tot umgefallen ist oder ins Krankenhaus musste (Ausnahmen, dass sie sich selbst etwas angetan haben auf Grund dessen). Also: Mut zur Lücke *top2*

Sicherlich stehe ich vor dem Spiegel und muss mich wohl fühlen um es auch auszustrahlen. Das gibt mir Sicherheit. Klar ist es mir wichtig, das alles bestens vorbereitet ist, falls es zum Sex kommen sollte. Das erwarte ich aber auch von meinem Gegenüber. Das heißt nicht, dass ich jeden Morgen 2-3 Stunden im Bad verbringen (wofür ich auch gar keine Zeit habe) oder ich jeden Tag mit Sex rechne. Das bezog sich hauptsächlich auf Dates, weggehen mit Freunden, Feierlichkeiten, Partys, Clubs...

Zudem schätze ich es, wenn Herren sich begehrenswert machen. Wie du, lieber TE (übrigens toll geschrieben dieses Thema *hutab*), schon geschrieben hast, darf es nicht zu viel aufmotzen sein, sonst wird Mann eventuell als Selbstverliebt, Frauenjäger, Casanova...abgestempelt. Dennoch ziehe ich das vor, als einen Typen vor mir zu haben, der noch Fettflecken auf dem Oberteil hat, unrasiert wie ein Waldschrat rumläuft, Käseschmiere unter der Vorhaut hat... *wuerg* (ist mir wirklich schon passiert *wuerg2*).
OK, schminken braucht er sich wirklich nicht (außer Crossdresser, Transsexuelle...) oder 6 verschiedene Cremes für sein Gesicht und länger im Bad als ich...das ist etwas too much.

Also habe ich eigentlich keinen Druck *zwinker*
********elen Mann
1.336 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********eeds:
Mein Gott was habe ich als Kind gerne glanz inder geschaut nur blöd war das es die nicht mit Lokomotiven gab sondern nur mit so Mädchen Motiven.

Mal ehrlich
Als ich Kind war waren die Männer in der Familie arbeiten und die Frauen daheim was nicht heisst das sie nicht gearbeitet haben, sie haben nur halt ihr Hobby mit Arbeit verbunden dir eine Oma war die Gartenfee und eine begnadete Köchin die andere Oma und meine Mutter waren schneiderinnen und Schneidereien und gaben Kurse an der VHS.

Nun warum erzähle ich das weil ich bin diesen Frauen erzogen wurde Kreativität u Haushaltsführung standen da ganz oben auf der Agenda.

Und trotzdem habe ich mich zusätzlich noch dahin entwickelt womit ich seit Jahrzehnten gut leben darf
Ich werde als Kerl wahrgenommen.
Und das obwohl ich ganz weit weg von
modernem zeugs bin das die Werbung für unbedingt nötig hält.

Was stimmt mit mir nicht.

Ich bin auch in den 70ern hauptsächlich von emanzipierten Frauen aufgezogen worden. Da wurde damals schon mit fließende Gendergrenzen und alternativen Lebenskonzepten experimentiert. Das hat früh die Augen für die Diskrepanz zwischen Rollenbildern und Menschen geöffnet. Meine beiden Jungs lernen jedenfalls das Kochen jetzt von mir.

Du stimmst. Die Gesellschaft ist verstimmt.
********elen Mann
1.336 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****o18:
Ich finde Frauen und Männer sollten beides verfolgen. Sich begehren lassen und begehren.

Natürlich finde ich es toll, wenn ich von dem heißen Kerl meiner Begierde angebaggert werde. Mir ist es dann auch scheiß egal wie schnell ich zusage oder etwas passiert. Blöde "Etikette" wahren? *nein*

Hey, Frauen haben so viel um Gleichberechtigung gekämpft, dann sollte es auch in allen Bereichen gelten. MEINE Meinung! Heißt, ich persönlich spreche/schreibe auch mega sexy Herren an. OK, vielleicht brauche ich beim Ansprechen in der Öffentlichkeit ein paar Shots vorweg *augenzu*, manchmal aber auch nicht, weswegen ich schon von ein paar Frauen als peinlich empfunden worden bin, weil ich es gewagt habe einen Mann direkt anzusprechen *kopfklatsch* Boa, wie kann ich nur *gruebel* Weil ich einfach denke, das einige Männer sich genauso wünschen mal von einer Frau angesprochen zu werden. Gleiches Recht für alle!

Ablehnung/Absage/negative Rückmeldung sind nicht schön, das ist klar. Aber ich habe noch nie davon gehört, dass davon jemand tot umgefallen ist oder ins Krankenhaus musste (Ausnahmen, dass sie sich selbst etwas angetan haben auf Grund dessen). Also: Mut zur Lücke *top2*

Sicherlich stehe ich vor dem Spiegel und muss mich wohl fühlen um es auch auszustrahlen. Das gibt mir Sicherheit. Klar ist es mir wichtig, das alles bestens vorbereitet ist, falls es zum Sex kommen sollte. Das erwarte ich aber auch von meinem Gegenüber. Das heißt nicht, dass ich jeden Morgen 2-3 Stunden im Bad verbringen (wofür ich auch gar keine Zeit habe) oder ich jeden Tag mit Sex rechne. Das bezog sich hauptsächlich auf Dates, weggehen mit Freunden, Feierlichkeiten, Partys, Clubs...

Zudem schätze ich es, wenn Herren sich begehrenswert machen. Wie du, lieber TE (übrigens toll geschrieben dieses Thema *hutab*), schon geschrieben hast, darf es nicht zu viel aufmotzen sein, sonst wird Mann eventuell als Selbstverliebt, Frauenjäger, Casanova...abgestempelt. Dennoch ziehe ich das vor, als einen Typen vor mir zu haben, der noch Fettflecken auf dem Oberteil hat, unrasiert wie ein Waldschrat rumläuft, Käseschmiere unter der Vorhaut hat... *wuerg* (ist mir wirklich schon passiert *wuerg2*).
OK, schminken braucht er sich wirklich nicht (außer Crossdresser, Transsexuelle...) oder 6 verschiedene Cremes für sein Gesicht und länger im Bad als ich...das ist etwas too much.

Also habe ich eigentlich keinen Druck *zwinker*

Du sprichst mir aus dem Herzen! danke!
Da muss ich gleich mal in mein Postfach gucken. *haumichwech*
******usB Mann
718 Beiträge
Ich muss ehrlich gesagt ein wenig schmunzel. Wenn solche Themen eröffnet werden ist es häufig so, dass die "gesellschaftlichen" Normen - welche das auch immer so sind, dafür herhalten müssen, dass ein Themenersteller in einer Phase seines Lebens mit dem Ihm so hart aufgebürdeten gesellschaftlichen Normen nicht zurecht kam.
Hier war es ja dann auch so. *zwinker* Klar, die Gesellschaft - irgendjemand muss ja schuld sein, dass dem armen Kerl keiner ein Kompliment gemacht hat.

Ich mag die Zeit im Umschwung. Die Männer, die sich gerne ein Kleinkind auf den Rücken schnallen, können dieses heute machen und haben die Frauen dazu. Frauen können sich - ohne gleich mediale Opfer zu sein - schminken, oder eben auch nicht. Die Spannungen passieren meiner Meinung nur, wenn ich anders lebe, als ich möchte.

Ich habe keine Spannungen mit mir. Ich bin wie ich bin und zum Teil auch gerne in "alten" Rollenverteilungen gefangen *zwinker*
Ich habe aber durchaus zum Teil gedankliche Schwierigkeiten mit so ganz neumodischen Erscheinungen (work-Life-Balance und Soja - Milch bspw). Aber das wirklich coole ist, dass jeder ab 18 kann wie er will und jemanden findet, der mit ihm ähnlich will.
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