Begehren oder begehrenswert?
Die Art, wie unterschiedlich wir mit der menschlichen Libido umgehen, könnten man auf folgendes herunter kochen: (Vorsicht: Kann Spuren von Verallgemeinerung enthalten. ca. 90%)
Frau muss begehrlich sein, darf aber nicht aktiv begehren.
Sonst => Sluttrap
Mann muss aktiv begehren, darf sich aber nicht begehrlich machen.
Sonst => Gockeltopf
Wie kommt ihr mit dieser Spannung zurecht?
Die Frau betrachtet ihr Spiegelbild mit dem sexualisierten Blick des potentiellen Prinzen.
Bin ich begehrlich, would I do me?
Sie ist erst zufrieden wenn sie sich attraktiv findet.
Investiert also schon etwas Libido in sich selbst.
Kann dann aber, sich so attraktiv fühlend, nicht zum geilsten Typ im Raum gehen und ihn direkt anbaggern. Sie muss ihm auffallen und er muss sie schon begehren damit er sich überhaupt überwindet sie anzusprechen.
Würde sie allzu aktiv ihr eigenes Begehren verfolgen, läuft sie Gefahr als (alle Synonyme für Luder), sozialen Status zu verlieren.
Selbst sich erobern lassen darf sie nicht zu schnell.
Wie geht ihr mit der Spannung, sich "sexy" zu fühlen aber nicht danach aktiv handeln zu können, um?
Der Mann betrachtet sein Spiegelbild um kein Rasierschaum an der Backe zu haben.
Geht das? Ne? Ach komm, egal, muss!
Er muss sein Begehren aktiv Kommunizieren, und die subtilsten Signal eines potentiellen Interesse registrieren. Vergleichsweise im Blindflug, was die eigene Attraktivität angeht, Investiert sich seine Libido ausschließlich auf sie.
Will er an seiner Attraktivität drehen, oder bekundet auch nur Interesse daran (Steht mir das? Soll ich das Haar mal so tragen? Ist mein Po sexy in der Hose?) schnappt zack! die "Gockelfalle" zu. Die viel näher an Entmännlichung liegt, als es sich vielleicht anhört. Ich sage nur, Suppe.
Wie geht ihr mit der Spannung um, sein Begehren ständig zur Beurteilung zu stellen, ohne sich selbst besonders attraktiv zu finden oder machen zu können?