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Wie können wir uns im Guten trennen – oder bleiben?

*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von ****ody:
sich auf das große L. einzulassen.

Du kannst nicht alles haben, was du willst.

Letztens las ich von Mißverständnissen in der Beziehung. Wenn einer sagt "Liebe" heißt das noch lange nicht das der andere Liebe nicht ganz anders empfindet.

Etwas was bei der Trennung oft auf den Tisch kommen wird, aber auch da nie aufgelöst wird.

Beziehung zu lernen hieße dann sich auf das einzulassen, wie der andere Liebe lebt. Etwas, was sich mit Absprachen und Regeln nur übergangsweise überbrücken lässt.

Gesteht man dem Anderen einen anderen Standpunkt zu und respektiert ihn als ebenbürtig - und etabliert man dies auch als Beziehungskultur- fallen Trennungen vermutlich viel gesitteter aus.

Reitet man auf Paragraphen, Absprachen und Regeln herum, gehts nur noch um eins: Schuld.

Und dann ist die empfundene Ungerechtigkeit nicht weit, was dann bei Geneigten zu Rachegelüsten führt.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Beziehung zu lernen, heißt aus meiner Sicht, kommunizieren lernen.
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von ****ody:
Beziehung zu lernen, heißt aus meiner Sicht, kommunizieren lernen.

Dann käme aber auch das Thema "Tabus" auf den Tisch.

Und wie gehst du damit um, wenn jemand dich liebt, der es dir eigentlich nicht recht machen kann, der deinen Anforderungen nicht genügen kann?
Hättest du Verständnis für SEINEN Konflikt, sich nicht zu trauen dir alles zu sagen in der Hoffnung, das die Zukunft Lösungen bereithält (oder du in den Sachen flexibler wirst)?
Ist die Trennung in sachlicher Art und weise nicht erst dann möglich, wenn alle Emotionen gegangen sind, und die Trennung nur ein geschäftlicher Akt ist, emotionslos?
Wie offen bin ich bei einer Trennung für die Emotionen meines Gegenüber, seinen (!) Wünschen und Hoffnungen, seine Verletzungen, seine Ängste?

Wie soll eine Trennung ruhig ablaufen, wenn beim Anderen noch ein ganz anderer Film abläuft was die Zukunft angeht, und ich aus einer gefühlt überlegenen Position aus ein Zeugnis mit schlechten Noten verteile und die Versetzung in die nächste Klasse ausschließe?

Inwiefern sind wir tatsächlich bei einer Trennung noch auf Augenhöhe? Und damit meine ich auf Augenhöhe, tatsächlich, und nicht eine Position die der Andere ja auch einnehmen könnte wenn er doch nur wöllte.

Zu Kommunikation lernen: Worum geht es da eigentlich?
Geht es da um den Austausch? Odern nur darum, das mir der andere alles erzählt und zum gläsernen Partner wird, damit ich sicher gehen kann, das da nichts ist in meinem Partner, was mir mißfallen würde?
Und wenn da was ist (irgendwas ist immer....), was dann?

Kommunikation in der Beziehung wird nur dann stattfinden, wenn ich für die Andersartigkeit meines Partners offen bin. Auch in für mich zentralen Punkten. Wenn ich die Andersartigkeit des Partners auch als meine Herausforderung verstehe mich selbst zu verändern und zu entwickeln. Und nicht als Affront gegen mich und meine Zukunftsideen empfinde.

Eskaliert eine Trennung, dann ist dies in der Beziehung schon angelegt. Nicht weil man unterschiedlich war, sondern weil man für die Unterschiedlichkeit keine Beziehung entwickelt hat und auf der Alternativlosigkeit seiner Position bestanden hat. Keine Passung der Welt kann das umgehen. Wir sind zwei verschiedene Personen, immer.
Ich glaube, das Kommunikation die leichteste Sache ist. Empfangsbereitschaft ist eine viel größere Sache. Darf mein Partner mir alles erzählen, auch wenn das was ich höre für mich die Beziehung in frage stellt- für ihn aber nicht? Oder hebt man sich die Themen für die Trennung auf und knallt sie dann dem Anderen entgegen?
****ody Mann
13.240 Beiträge
Ich kann jemanden nur dort abholen, wo er ist, wenn er mit mir kommuniziert.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von *******_mv:

...
Eskaliert eine Trennung, dann ist dies in der Beziehung schon angelegt.
...
Eskaliert eine Trennung, dann war dies möglicherweise schon im Denken und Handeln der Beteiligten angelegt.

Man kann nicht alles verhindern, aber man kann auf manche Lage einwirken.
Ob es reicht und hilft sieht man erst, wenn es soweit ist.
****ody Mann
13.240 Beiträge
@*******_mv Du darfst davon ausgehen, dass ich in der Lage bin, Beziehung mit jeder Partnerin in gewisser Hinsicht (mit meinen Mitteln) neu zu denken. Ich bin relativ beweglich.

Dafür muss ich wissen, dass es zielführend ist. Bediene ich auf die Art aber ein Prinzip, das lediglich auf einseitige Abnutzung, nämlich auf meine, angelegt ist, verliere ich diese Fähigkeit.

Ich bin kein Klammeraffe, ich verliebe mich immer langsamer als eine Partnerin. Ich erkläre mich auch dazu. Wenn es aber erklärtermaßen die ganz große Nummer wird, womit immer die Frau den Anfang macht, es war niemals anders, dann geht das erst, wenn ich darauf vertrauen kann, dass sie weiß, was sie will. Dann wird noch viel mehr geredet.

Ich stolpere über Ambivalenz, die dazu führt, dass meine eh schon weitgefassten Grenzen missachtet werden. Ich stolpere, wenn ich das Gefühl habe, dass ich benutzt werde, dass es nicht um Liebe sondern um eine unabgesprochene Nähebeschaffungs- oder Therapieform geht.

Es gibt ein paar Grundvoraussetzungen für Beziehung, wenn die nicht gegeben sind, bin ich der alleinige Draufzahler. Dazu gehört Loyalität, die sich automatisch einstellt, wenn man liebt und die Fähigkeit, auch meine Gefühle zu verstehen. Mein großer Fehler ist es, das Fehlen dieser Eigenschaften erst zu spät zu erkennen. Die Leute haben ja Biografien, im Grunde steht alles in ihren Geschichten. Man muss nur zwischen den Zeilen lesen, um zu wissen, welche Chance eine Beziehung von Anfang an hatte.

Ich spreche hier nur von dem allergrößten Grütz, der dafür sorgt, dass man danach besser einen riesigen Bogen um jemanden macht.
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich stolpere über Ambivalenz, die dazu führt, dass meine eh schon weitgefassten Grenzen missachtet werden.
Herzlichen Glückwunsch zum Leben. Ich glaube, das wir unbewusst uns immer Partner suchen die eigentlich jenseits unserer Grenze sind. Die eine gewisse Herausforderung für uns sind.

Zitat von ****ody:
Ich stolpere, wenn ich das Gefühl habe, dass ich benutzt werde, dass es nicht um Liebe sondern um eine unabgesprochene Nähebeschaffungs- oder Therapieform geht.

Wegen der Therapieform, siehe oben. Das es eine Nähebeschaffung bei uns allen ist, ist logisch. Weil wir nicht aus altruistischer, sondern aus egoistischer Motivation in die Beziehung gehen. Die allerwenigsten, wenn überhaupt, gehen in Beziehung, weil es für den anderen so schön ist.

Wenn du das so siehst, in deiner Wertung, wirst du doch in jeder Beziehung benutzt.

Wenn denn nun aus ebensolchen Gründen die Trennung anstünde, kann ich dem Anderen genau das vorwerfen? Ist das Entstehen einer Beziehung die Schuld des Anderen, wenn die Vermeidung dieser Schuld bedeuten würde das niemand mit dir eine Beziehung eingehen dürfte?
****ody Mann
13.240 Beiträge
"Wenn du das so siehst, in deiner Wertung, wirst du doch in jeder Beziehung benutzt."

@*******_mv Das eben glaube ich nicht. Es kann immer eine Vermischung von Liebe (bedingungslos) und Pragmatismus (nützlich) geben. Ich schätze, das ist die Natur moderner Beziehungen.

Wenn sich aber herausstellt, dass die Verbindung ausschließlich pragmatischer Natur ist, nur auf Liebe gemacht wird, weil sie ein spannendes Erlebnis sein könnte, fühle ich mich vorgeführt. Ich komme nämlich auch gut alleine klar, ich war noch nie einsam und auch nicht untervögelt. Sex gibt es jederzeit auch ohne Beziehung. Und ich meine nicht den Bezahlsex. Ich habe schon ewig Menschen deren Freundschaft zu mir auch intime Zärtlichkeit mit einschließt.

Eine Liebesbeziehung ist für mich immer ein gemeinsames Projekt. Es hat einen gemeinsamen Grundgedanken, der sich allmählich entwickelt, beide sind kreativ. Es funktioniert aber nur, wenn beide auch verbindlich sind. Ein zweiwöchiger, gemeinsamer Urlaub am Meer wird definitiv scheiße, wenn einer von uns an Tag 3 plötzlich erklärt, lieber skifahren und klettern zu wollen. Anders ist das mit Liebe auch nicht.

Es gibt halt Menschen, die mit entgegengebrachter Liebe so achtsam umgehen wie mit einem Vertrag im Fitnesstudio. Oder beim Yoga. Sie sind gute Schauspieler, nur geben sie sich zum Schluss keine Mühe mehr. Und danach noch viel weniger.

Man sollte seine Würde bewahren und sie unbedingt "entfreunden". Verstehen tun sie es sowieso nicht.

Ich glaube nicht, dass wir irgendwann die Fähigkeit erlangen, frühzeitig zu erkennen, wenn uns ein Mensch langfristig nicht gut tut. Wir können nur ebenso pragmatisch werden. Ob das aber eine Lösung ist?!
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ein zweiwöchiger, gemeinsamer Urlaub am Meer wird definitiv scheiße, wenn einer von uns an Tag 3 plötzlich erklärt, lieber skifahren und klettern zu wollen.

Klingt nach ADHS. Oder ADS.

Kenn ich.

Dann ist es deine Aufgabe eine Struktur vorzugeben und diese auch durchzuziehen. Das liebende Arschloch zu sein.
Sie lieben dich, weil du ihr liebendes Arschloch sein könntest. Sie entlieben sich recht schnell, wenn du es nicht nimmst.
Auch sie musst du nehmen, wie sie sind.

Ich glaube, das dominante Menschen wie ein Magnet wirken auf jene, die Reizverarbeitungsstörungen haben. Sie können nichts dafür, sie merken es in dem Moment oft nichtmal. Sie wünschen sich jemanden, der über sie die Wacht hält, liebevoll und wohlwollend, aber konsequent und unnachgiebig.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Zitat von *******_mv:

Ich glaube, das dominante Menschen wie ein Magnet wirken auf jene, die Reizverarbeitungsstörungen haben


Umgekehrt auch?
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Also das dominante Menschen sich Menschen mit Reizverarbeitungsstörung suchen?
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, glaube aber, das das nicht der Fall ist.

Der dominante Mensch, so wie wir ihn hier konnotieren, ist in aller Regel auf die Sexualität bezogen dominant. Eher weniger geht es ihm darum dazu noch ein anderes Leben zu bestimmen und zu sortieren. Das ist selbst bei 24/7 nicht anders. Auch da geht es dem Dominanten um die sexuelle Ebene.
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ein zweiwöchiger, gemeinsamer Urlaub am Meer wird definitiv scheiße, wenn einer von uns an Tag 3 plötzlich erklärt, lieber skifahren und klettern zu wollen. Anders ist das mit Liebe auch nicht.

Noch ein Nachtrag dazu:

Manchmal sehen Partner in uns Qualitäten, die wir selbst gar nicht sehen. Und die wir selbst nicht gefestigt haben. Die wir selbst vielleicht ablehnen.
In unser Ehe bröckelte es oft und auch stark, weil wir nicht verstanden haben warum wir zusammen sind. Und damit meine ich nicht das was wir ins Felde führen, sondern als Qualitäten, die versteckt in uns lauern, wo unser Unterbewusstsein eine Passung sah, die uns selbst gar nicht bewusst ist.

Das es bei allem Blabla um Liebe auch noch ganz andere Ebenen gibt. Da gibt es dann einen, mit dem alles gut werden kann. Nicht so, wie er ist, aber so, wie er sein könnte. So sieht unser Gegenüber vielleicht uns als bessere Version von uns selbst.

Ich glaube ohne meine Fähigkeit Patriarch zu sein, gleichwohl ich das fast zwei Jahrzehnte nie sein wollte, hätte meine Frau mich nicht genommen.
Wir sind beide eine Zumutung für den Anderen, aber auch Zumutung= ich mute dir zu, dass du der bist, der es schafft.

Ich musste meinen Konflikt mit Macht und Stärke erst auflösen, und Weisheit gewinnen, wann ich sie einsetze und wann nicht.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von *******_mv:
...
Ich glaube, das dominante Menschen wie ein Magnet wirken auf jene, die Reizverarbeitungsstörungen haben. Sie können nichts dafür, sie merken es in dem Moment oft nichtmal. Sie wünschen sich jemanden, der über sie die Wacht hält, liebevoll und wohlwollend, aber konsequent und unnachgiebig.
Ich glaube dass dominante Menschen wie ein Magnet wirken auf jene, welche diese Dominanz (das Führen, Entscheiden, Wissen, ...) an anderen schätzen - und suchen.
Ggf. als Ersatz, Hilfe, Gefühl, Führung, Begrenzung - und vielleicht weiteres.
An gesundheitlichen Störungen würde ich das nicht zwingend festmachen, auch wenn das Vorliegen solcher Störungen zu so einem Verhalten führen kann.

Und ja - eine umgekehrte Wirkung - die ich ebenfalls nicht zwingend an gesundheitlichen Störungen festmachen würde - sehe ich auch:
Dominante Menschen, die sich gezielt das Gegenteil suchen.

Das kann meiner Meinung nach auch eher unbewusst / unterbewusst passieren.
*********eife Paar
226 Beiträge
@****ody..........
Man sollte seine Würde bewahren und sie unbedingt "entfreunden". Verstehen tun sie es sowieso nicht.

Wie meinst du das?
****ody Mann
13.240 Beiträge
Wenn das Ende einer Beziehung trotz heftiger Vorfälle eine komplette Schuldumkehr enthält, die jeder Logik und Einsicht entbehrt, wenn der Platz in einer Friendzone danach bedeutet, sich Geschichten über schnell installierte Nachfolger und deren Defizite anzuhören, ist es Zeit, aus geistiger Umnachtung aufzuwachen. Man hat wohl ein paar Jährchen zumindest im Halbschlaf verbracht. Das Wort Enttäuschung bedeutet, sich aus einer Täuschung zu befreien.

"Würde bewahren" heißt, diesem Menschen keine Bühne für was auch immer mehr zu bieten und aus der Reihe der zeitweisen Helfershelfer herauszutreten. Keine Basis für Freundschaft, denn man will nach allem nicht noch als Quelle für positives Feedback dienen. Entfreunden heißt Entrümpeln und nicht im Keller zwischenlagern. Der sentimentale Wert ist aufgebraucht.
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von ****ody:
Keine Basis für Freundschaft, denn man will nach allem nicht noch als Quelle für positives Feedback dienen.

Machst du dich da nicht abhängig? Denn du machst dein Verhalten abhängig davon, wie sie damit umgehen könnte.

Und würde es die von dir kritisierte Schuldumkehr nicht geradezu herausfordern? Denn du handelst in Verantwortung dazu, wie sie reagiert. Sie kann jederzeit sagen: WEIL du wusstest wie ich reagieren und deine Handlungen daran anpasst, musstest du wissen wie ich reagiere und trägst dafür die Verantwortung.
Ich hab eine Ex, der ich durchaus meine Freundschaft geben würde. Wissend das sie das gaaar nicht will (und wieder doch) und wissend, das sie wieder drüber ist und alles überstrapaziert. Aber ich bin klar über meine Loyalitäten und meine Empfindungen. Und was sie draus macht, ist ihre Sache und ihre Verantwortung.
Ich bin in meinen Entscheidungen souverän und richte mich nicht danach, wie gut oder schlecht damit jemand umgehen kann. Und da bin ich eisern.
Weil es solche Schuldumkehr sofort im Keim erstickt und aushebelt. Ich tue das, was ich tue, und wenn du austickst, dann, weil du austickst. Wenn du nicht austicken willst, dann lerne dabei nicht auszuticken.
Du kannst gerne immer wieder austicken wenn du das magst. Wenns dir auf den Zeiger, kannst du immernoch lernen nicht auszuticken.
****ody Mann
13.240 Beiträge
@*******_mv Ich habe eine Ex-Frau, bei der die Schuldumkehr zum Überlebensprinzip gehörte und vermutlich noch gehört. Ich gehe mit ihr um, weil wir gemeinsame Kinder haben. Für sie ist es wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass am Zerbrechen der Familie ich die Schuld trage.

Ich schaffe es heute, sie in meine Wohnung zu lassen und ihr einen Kaffee anzubieten, die Geburtstage der Kinder und Heiligabend feiern wir zusammen.

Nur Freundschaft wird es nie, nie wieder werden. Dafür fehlt etwas Wichtiges, das Eingeständnis ihrer Mitschuld. Ich bekomme sie so nicht auf Augenhöhe. Sie bleibt immer das kleine, beschädigte Reh und ich der, der für ein besseres Miteinander eine künstlich stress- und angstfreie Atmosphäre schaffen muss. Ohne die Kinder wäre sie längst raus aus meinem Leben.

Die radikale Schuldumkehr macht erinnernswerte, gute Momente kaputt. Ihre Selbstfürsorge und Selbstzentrierung setzt sich so einfach fort. Dabei kann ich nicht mehr behilflich sein.
*******ssa Frau
5.655 Beiträge
Ich schaffe es heute, sie in meine Wohnung zu lassen und ihr einen Kaffee anzubieten, die Geburtstage der Kinder und Heiligabend feiern wir zusammen.

das hab ich die ersten 2 Jahre nach der Scheidung mitgemacht und kam mir vor als wären wir noch verheiratet *panik*

Unser Sohn war aber schliesslich alt genug, dass er einen Weihnachtstag dann mit mir und den anderen mit Papa verbracht hat.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Ich habe daran mit therapeutischer Unterstützung gearbeitet, alleine natürlich, sie nicht. Es funktioniert seit Jahren, mehr erwarte ich nicht.
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von ****ody:
und ich der, der für ein besseres Miteinander eine künstlich stress- und angstfreie Atmosphäre schaffen muss.

Das würde ich nie machen. Es ist so, wie es bei mir ist, mit allem drum und dran.
Täte ich dies auch nur einen Millimeter, würde ich mich der Wertung aussetzen, ob der millimeter gut oder schlecht, oder nicht ausreichend ist.

"akzeptiere es so wie es ist, oder eben nicht. Deine Entscheidung. Du bist herzlich willkommen, aber es ist so wie es ist."
Kinder haben ein gutes Gespür, ob etwas gut ist oder nicht.
Es ohne einen Handel/Abmachung jemanden Recht machen (damit es keinen Stress gibt), endet in Abhängigkeit. Wird sie pingeliger, hast du noch mehr Streß für das Gleiche Ergebnis.

Von daher würde ich ihr ein Angebot machen, aus mir selbst heraus, und völlig unabhängig von ihr. Und da kann sie Stress machen, wie sie will. Ich würde ihr dann sagen, das alles gut ist und warum alles gut ist. Aber nie mit der Absicht sie zu beruhigen. Sondern immer nur um zu zeigen, das ich mir was dabei gedacht hat. Und auch nicht um zu zeigen, das mein System besser ist (und deswegen jeden Vergleich mit dem Anderen vermeiden).

Ich kenn das auch von einer, das die dann ausgetickt ist. Auch im Umgang mit Narzissten, kein Stück zeigen das man beeinflussbar ist (dann hätten die sofort die Brechstange in Position gebracht). Sture erhabene Souveränität.
*******igra Frau
224 Beiträge
Es ist schön zu lesen, wieviele Menschen auf dieses Thema etwas von sich Preis geben. Ich denke, genau diese Art der Kommunikation lässt Raum zum Verständnis.
Mein Exmann und ich haben uns neulich beim gemeinsamen Zelteln darüber unterhalten. Ich hatte ihm von diesem Artikel erzählt, und auch was meine, nunja kurze, Meinung dazu war. Nach wie vor stehe ich zudem, was ich weit oben geschrieben habe. Es ist wirklich so. Wir haben uns im Guten getrennt, und sind heute liebevoller geschieden als viele verheiratet.
Achtung und Respekt.
Zwei unabdingbare Pfeiler. Für Viele fehlt es bereits in der Beziehung damit, wie soll da eine "gute" Trennung möglich sein?
Mein Ex sagte etwas, dem ich nur zustimmen kann, wenngleich es sicher auch Kraft und Gefühle kostet.
Es gibt immer den Verlassenen, und den, der verlässt.
Und bleibe bei uns, um nicht zu relativ zu werden.
Er ist der Verlassene. Er sagt, er hatte die Wahl. Sich im Verlust, der ohne Streit geschah, aber definitiv absehbar war, komplett abzuwenden, sich zurück zu ziehen, den Kontakt abzuschließen, ohne Kompromiss. Oder, eine Beziehung aufrecht zu erhalten, die geprägt ist, von zutiefst freundschaftlichem Vertrauen, einem beinahe abnormen Humor, und der gefühlten, gewollten Verantwortlichkeit, die man selbst möchte.
Warum sollte ich einen Menschen aus meinem Leben streichen, verlieren, mit dem mich so viel verbindet?
Vielleicht ist es so, daß wir den Schritt geschafft haben, uns ohne Schuld und Vorwürfe zu begegnen. Dafür bin ich SEHR dankbar.
****027 Mann
1 Beitrag
Also Anfangs sind wir mit dem Ziel Freunde bleiben auseinander gegangen. Aber dank Ihres neuen Freundes (Alkohol, Schläger, und vmtl. Drogen), sind wir mittlerweile extrem feindlixg gesinnt....
****ph Mann
178 Beiträge
Zitat von *******igra:
Wir haben uns im Guten getrennt, und sind heute liebevoller geschieden als viele verheiratet.
Achtung und Respekt.
Zwei unabdingbare Pfeiler. Für Viele fehlt es bereits in der Beziehung damit, wie soll da eine "gute" Trennung möglich sein?
...
Warum sollte ich einen Menschen aus meinem Leben streichen, verlieren, mit dem mich so viel verbindet?
Vielleicht ist es so, daß wir den Schritt geschafft haben, uns ohne Schuld und Vorwürfe zu begegnen. Dafür bin ich SEHR dankbar.

Liebe Picea_nigra,

"as sinple as it is!" Nur wer Respekt und Achtung füreinander schon in der Beziehung zeigt, kann diese auch in der Trennung an den tag legen.

Mir selber ist es auch gelungen bei allen meinen (vier) langjährigen Beziehungen (eine Ehe) ein zutiefst freundschaftliche Verhältnis nach der Trennung zu erhalten. Das war nicht immer einfach und auch nicht "am nächsten Tag", aber nach angemessener zeit. Teilweise sind meine Ex sogar miteinander befreundet...

Entscheident ist, aus meiner Sicht, dass ich/wir nie das Gespräch über den Grund/die Gründe, über Schuld und Unschuld geführt haben. Wenn sich die Möglichkeit einer Trennung nur am Horizont zu zeigen begann, habe ich versucht festzuhalten, dass "die Schuld" an der Situation "irgendwo in der Mitte liegt" und es müssig wäre, jetzt dieses weiter zu deklinieren. In der Tat bilden nämlich die tausend kleinen Vorwürfe, die sich dann in so geradezu klassischen "Bildern" wie der ausgedrückten Zahnbürste oder den Haaren in der Dusche manifestieren, und die doch nur Synonyme für die eigentlichen Probleme sind, die aber nicht ausgesprochen werden, den Nährboden für den Streit und (sogar) Hass, den manche Ex-Liebenden entwickeln können.

Auch ich bin Stolz darauf, dass ich mit allen Exen tief freundschaftlich verkehren kann. Natürlich auch unter Berücksichtigung der Befindlichkeiten evtl. vorhandener neuer Partner. Versteht sich.

Aber es bleibt wohl eher die Ausnahme als die Regel. Leider.

Meint hierzu,
der Ralph,
der mit dem berühmten X davor
****ody Mann
13.240 Beiträge
Manchmal war es mittendrin so dicke, dass zum Schluss der Wunsch extrem stark ist, darüber zu reden, wie die Beziehung den Bach hinunter gerieselt ist. Auch wenn es juristisch ohne Belang ist, es gibt schuldhaftes Beziehungsverhalten, es gibt Lug und Betrug. Es hat etwas mit Psychohygiene zu tun, wenn man zumindest hören möchte, wieso die Taten eines Partners in keiner Weise zu den Liebesbekenntnissen passten. Man will wissen, ob da überhaupt Liebe und nicht nur Funktionalität war. Es hat etwas mit der eigenen Menschenkenntnis zu tun, die man zwangsläufig in Frage stellen muss und mit dem Vertrauen in die Liebe.

Schuld und Verantwortung liegen eben nicht immer in der Mitte, so wie der Schaden auch nur sehr selten gleichmäßig verteilt ist.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ****ody:
...
Auch wenn es juristisch ohne Belang ist, es gibt schuldhaftes Beziehungsverhalten, es gibt Lug und Betrug.
...
Natürlich will ich keinem seine Meinung streitig machen, aber ich kenne auch Beziehungen, die nicht wegen schuldhaftem Beziehungsverhalten, sondern einfach wegen fehlender Passung zueinander - die zudem auch erst nach einer Weile von den Beteiligten erkannt wurde - auseinander gegangen sind.
Das stellt natürlich nicht in Frage, dass auch eine Beziehung von einer Seite aktiv "sabotiert" werden kann.
Zitat von ****ody:
...
Es hat etwas mit Psychohygiene zu tun, wenn man zumindest hören möchte, wieso die Taten eines Partners in keiner Weise zu den Liebesbekenntnissen passten. Man will wissen, ob da überhaupt Liebe und nicht nur Funktionalität war.
...
Mein Bauchgefühl sagt mir hierzu, dass diejenigen, wo Bekenntnisse und dergleichen weit weg vom gezeigten Verhalten gelegen haben, selten etwas zugegeben haben und sich eher verschlossen haben. Aber mein Bauchgefühl kann sich auch irren.
Zitat von ****ody:
...
Es hat etwas mit der eigenen Menschenkenntnis zu tun, die man zwangsläufig in Frage stellen muss und mit dem Vertrauen in die Liebe.
...
Oder was man ggf. bei der Suche oder in der Beziehung falsch gemacht hat bzw. von vornherein falsch eingeschätzt hatte. Man kommt nicht umhin, dazu zu lernen.
Zitat von ****ody:
...
Schuld und Verantwortung liegen eben nicht immer in der Mitte, so wie der Schaden auch nur sehr selten gleichmäßig verteilt ist.
Vielleicht hatte ich mehr Glück, dass es in meinen gewesenen Beziehungen bisher doch viel öfter ausgeglichen verteilt war.
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