„Beziehung zu lernen, heißt aus meiner Sicht, kommunizieren lernen.
Dann käme aber auch das Thema "Tabus" auf den Tisch.
Und wie gehst du damit um, wenn jemand dich liebt, der es dir eigentlich nicht recht machen kann, der deinen Anforderungen nicht genügen kann?
Hättest du Verständnis für SEINEN Konflikt, sich nicht zu trauen dir alles zu sagen in der Hoffnung, das die Zukunft Lösungen bereithält (oder du in den Sachen flexibler wirst)?
Ist die Trennung in sachlicher Art und weise nicht erst dann möglich, wenn alle Emotionen gegangen sind, und die Trennung nur ein geschäftlicher Akt ist, emotionslos?
Wie offen bin ich bei einer Trennung für die Emotionen meines Gegenüber, seinen (!) Wünschen und Hoffnungen, seine Verletzungen, seine Ängste?
Wie soll eine Trennung ruhig ablaufen, wenn beim Anderen noch ein ganz anderer Film abläuft was die Zukunft angeht, und ich aus einer gefühlt überlegenen Position aus ein Zeugnis mit schlechten Noten verteile und die Versetzung in die nächste Klasse ausschließe?
Inwiefern sind wir tatsächlich bei einer Trennung noch auf Augenhöhe? Und damit meine ich auf Augenhöhe, tatsächlich, und nicht eine Position die der Andere ja auch einnehmen könnte wenn er doch nur wöllte.
Zu Kommunikation lernen: Worum geht es da eigentlich?
Geht es da um den Austausch? Odern nur darum, das mir der andere alles erzählt und zum gläsernen Partner wird, damit ich sicher gehen kann, das da nichts ist in meinem Partner, was mir mißfallen würde?
Und wenn da was ist (irgendwas ist immer....), was dann?
Kommunikation in der Beziehung wird nur dann stattfinden, wenn ich für die Andersartigkeit meines Partners offen bin. Auch in für mich zentralen Punkten. Wenn ich die Andersartigkeit des Partners auch als meine Herausforderung verstehe mich selbst zu verändern und zu entwickeln. Und nicht als Affront gegen mich und meine Zukunftsideen empfinde.
Eskaliert eine Trennung, dann ist dies in der Beziehung schon angelegt. Nicht weil man unterschiedlich war, sondern weil man für die Unterschiedlichkeit keine Beziehung entwickelt hat und auf der Alternativlosigkeit seiner Position bestanden hat. Keine Passung der Welt kann das umgehen. Wir sind zwei verschiedene Personen, immer.
Ich glaube, das Kommunikation die leichteste Sache ist. Empfangsbereitschaft ist eine viel größere Sache. Darf mein Partner mir alles erzählen, auch wenn das was ich höre für mich die Beziehung in frage stellt- für ihn aber nicht? Oder hebt man sich die Themen für die Trennung auf und knallt sie dann dem Anderen entgegen?