„Aber warum geht man davon aus, dass,
wenn man so schon nicht oder schlecht miteinander reden kann, die Öffnung der Beziehung eine sonderlich gute Idee- oder gar ein Heilmittel für was auch immer ist?
Man kann drüber reden, aber dennoch keine Lösung innerhalb der Partnerschaft dafür finden.
Reden hilft, aber eben an dem Punkt nicht mehr, wo es mehr als Reden bedürfte.
Auch ich habe ein wesentlich höheres Beziehungsbedürfnis. Was dazu führt, das ich aus diesem Bedürfnis oft an meiner Frau rumzuppel, ständig ihre Nähe suche usw. Ihr geht das zuweilen auf den Zeiger, mich macht es bedürftig (ist auch Mist).
Insofern war der Gedanke bei uns auch, noch ne Zweitfrau zu suchen. Da es beim Beziehungsbedürfnis auch um Nähe geht, wär es nicht nur ne Sexkiste geworden, sondern ein richtiges Dreierbündnis. Ich kann mein Beziehungsbedürfnis ausleben. Den Damen gehe ich nicht auf den Zeiger, weil es sich eben aufteilt. Eine win,win,win Situation.
Das hat sich ja nun als Holzweg herausgestellt.
Das Reden hat uns geholfen, die Situation und beteiligten Bedürfnisse klar herauszuarbeiten. Nur lösen können wir sie innerhalb der Beziehung nicht.
Würden wir in dieser Situation blind und nicht zielgerichtet (Auf den Zweck hin) öffnen, käme es ebenfalls zu einer Fehlentwicklung. Ich würde noch mehr in die Röhre schauen, und sie hätte noch weniger Zeit für mich. Der Bedürftige würde noch bedürftiger, und geht dam Anderen noch mehr auf den Zeiger. Und der im Überfluss bekommt noch mehr überfluss (und dann zieht das Neue und der Bedürftige zu Hause erscheint noch weniger begehrenswert).
Letztenendes muss ich raus aus der Bedürftigkeit. Eigentlich. Allerdings hat sich unsere Beziehung schon langsam darauf abgestimmt, ist also von seinen Dynamiken nahezu abhängig von meinem Beziehungslevel. Weil es nicht nur nervt, sondern auch sinnvolle Funktionen übernimmt. Das sind die Paradoxien einer Beziehung.
Über all das kann man reden, auch seeeehr reflektiert. Und letztenendes kann es eine Lösung geben, wenn man " richtigherum abbiegt".