Um das klar vorwegzusagen:
Ich bin in dieser Angelegenheit nicht unvoreingenommen, weil ich mehr als einmal erlebt habe, dass meine Freundlichkeit als sexuelles Interesse interpretiert wurde (Sind diese Leute selbst ausschließlich dann freundlich zu Menschen anderen Geschlechts, wenn sie hoffen, dass Sex dabei herausspringt?) und Männer, die für mich Freunde oder Bekannte waren, ganz andere Ambitionen hatten.
Das nervt unsäglich und hat dazu geführt, dass ich gar nicht mehr versuche, freundschaftliche Beziehungen zu heterosexuellen Männern zu pflegen.
Warum sage ich dir das?
Weil vieles von dem, was du geschrieben hast, eins zu eins von einem meiner vermeintlichen Freunde hätte kommen können, speziell dieser Teil:
[...] haben eine sehr tiefe Verbindung, sehr emotional, manchmal glaube ich fast zu spüren wenn es ihr nicht gut geht, wenn ich sie aber darauf anspreche, blockt sie vollkommen ab, sie will sowas nicht hören, ich darf ihr sowas nicht sagen.... Ihre Körpersprache sagt mir aber eindeutig was anderes, nervös, kann keinen tiefen Blick aushalten usw.sie blockt immer damit, sie sei verheiratet....
Eine tiefe emotionale Verbindung ist in einer echten Freundschaft normal. Emotionale Nähe und sexuelles Interesse sind zwei Paar Schuhe.
Wenn die Ex-Kollegin eine Freundschaft mit dir führen möchte, ist es verständlich, dass sie immer an dem Punkt abblockt, an dem du für ihr Empfinden die Grenzen des Freundschaftlichen überschreitest und ebenso verständlich, dass sie im Anschluss an solche Situationen betont unterkühlt mit dir umgeht, um zu zeigen, dass die Leidenschaft einseitig ist.
Eine klare Ansage nach dem Motto "Du verhältst dich unpassend. Ich möchte eine Freundschaft und ausschließlich eine Freundschaft mit dir." wäre schlauer, aber auch ich habe früher schon mal gezögert, jemandem, der mir menschlich wichtig war, solch eine klare Ansage zu machen, obwohl ich merkte, dass es in die falsche Richtung lief. Stattdessen war ich damals naiv genug, zu glauben, dass meine wiederholten Winke mit dem Zaunpfahl doch auch verstanden werden müssten.
(Wurden sie nicht.)
Bleibt noch die Körpersprache:
Sei da sehr vorsichtig mit deinen Interpretationen!
Was du als widersprüchlich wahrnimmst, muss es keineswegs sein.
Das von dir als nervös beschriebene Verhalten bedeutet ja erst einmal nur, dass die Frau sich in der entsprechenden Situation unwohl fühlt.
Das kann z.B. der Fall sein, weil du für sie Grenzen überschreitest oder dich seltsam verhältst, durch "tiefe Blicke" zum Beispiel.
Ich finde es gruselig, wenn mich jemand plötzlich anstarrt (und so empfinde ich die forciert "tiefen Blicke" meistens)
weil er das für irgendwie innig oder romantisch hält, und das gilt gleich dreifach, wenn ich für denjenigen keinerlei romantische Gefühle hege.
Bis dato kam es noch nicht zu einem eindeutigen körperlichen oder sexuell orientiertem Kontakt.
Du bist "seit Jahren" mit ihr befreundet, ohne dass es je zu entsprechendem Körperkontakt gekommen wäre...
Wie wahrscheinlich ist das, wenn von
beiden Seiten ein sexuelles und/oder romantisches Interesse vorliegt?
Ich bin momentan schwer am überlegen, wie ich damit künftig umgehen soll, ich muss wissen was das ist.
Wenn das so ist, klär es.
Sag ihr
kurz und bündig, dass deine Gefühle nicht freundschaftlich sind und du dir ein anderes Verhältnis zu ihr wünschst.
Sollte sie (was ich nicht glaube) auch darauf nur mit einem "Ich bin verheiratet." reagieren, ist das ein Korb und keine Aufforderung, darauf zu warten, dass ihre Ehe vielleicht irgendwann in die Brüche geht.