„Zitat von **********lerin:
„Wenn man tatsächlich noch mal das Gespräch sucht, dann würde ich es nicht mit einer Liebesbeichte und eigenen Gefühlen eröffnen, sondern mit einem achtsamen Hinweis auf "mixed signals". Frei nach dem Motto:
"Du weißt, dass ich mehr für dich empfinde. Für mich wäre Klarheit gut, denn inzwischen ist der aktuelle Zustand für mich sehr belastend. Ehrlich gesagt nehme ich von dir mixed signals wahr: Manchmal gibst du mir sehr viel Zuwendung und Zuneigung. Ich reagiere darauf, und das merkst du. Aber sobald ich versuche, ernst zu machen, ziehst du dich zurück. Was bedeuten diese mixed signals? Bist du mit deinen eigenen Gefühlen hin- und hergerissen und verwirrt? Oder besteht für dich große Klarheit darüber, dass wir uns ausschließlich in der Friendzone bewegen, und ich habe da was falsch interpretiert? Bitte gib mir an der Stelle mehr Klarheit, denn ich glaube, diese Klarheit brauche ich, um wieder achtsam mit mir selbst umgehen zu können."
In einer guten, warmen und liebevollen Freundschaft sollte man eine solche Bitte nach Klarheit äußern dürfen, wenn die aktuelle Situation für einen selbst belastend und schmerzhaft ist.
Ehrlich, ich sehe nicht, wo die "mixed signals" sind. Sie blockt das Thema ab, wenn er es anspricht und erinnert ihn daran, dass sie verheiratet ist. Das ist deutlich, er will es nur nicht wahrnehmen.
Offen und freundlich zu Freunden zu sein oder auch mal flirty, ist meiner Meinung nach kein mixed signal, wenn in den entscheidenden Momenten deutlich Stellung bezogen wird.
Solange es bei ihm "mixed" ankommt, ist es mixed. Kommunikation ist nun mal so komplex.
Mir geht es NICHT darum, ihr hier zu unterstellen, dass sie mixed feelings hat. Mir geht es darum, dass der TE offenbar in einer Situation steckt, in dem es ihm nicht gut geht, weil er die Signale einer Freundin als mixed wahrnimmt. Was auch immer da "in Wahrheit" los sein mag. Gibt es so etwas wie eine ojektive Wahrheit in einer Kommunikation überhaupt?
Das mutigste und ehrlichste in so einer Situation ist, die Kommunikationssituation so anzusprechen, wie sie ist - zumindest, wenn von ihrer Seite trotz seiner bereits ausgesprochenen Gefühle dann doch immer wieder neue Signale kommen, nachdem die Kälte nur kurz anhält. Es ist belastend, zu wollen, zu hoffen und keinen klaren Cut ziehen zu können, weil die Signale des Gegenübers nicht klar genug sind.
In einer Freundschaft denke ich, dass es okay sein muss, eine Situation anzusprechen, die belastet. So lange, bis eine Lösung gefunden ist, die für beide Seiten befriedigend ist. Das ist hier offenbar noch nicht der Fall, denn aus Sicht des Mannes empfängt er Signals, die für ihn mixed genug sind, dass er sich weiter Hoffnung macht.
Er darf die Situation ansprechen. Nicht auf Basis von "ich habe mich verliebt", sondern auf Basis von "Die Kommunikation zwischen uns läuft scheiße, das, was du an Signalen sendest, kommt bei mir mixed an, und das macht mich fertig. Woran liegt das? Nehme ich falsch wahr, oder hast du mixed feelings? Bitte hilf mir, Klarheit zu finden."
Wenn die Freundschaft ihr auch wichtig ist, dann wird ihr auch wichtig sein, dass es beiden Beteiligten mit dem Status quo gut geht. Sie ist nicht verpflichtet, ihm Rechenschaft abzulegen, aber wenn ihr sein Bedürfnis nach Klarheit egal ist und sie das so ausspricht, dann liegt auch darin am Ende Klarheit.