Zitat von ****io:
„jeder und jede hat gute gründe (gehabt), so zu essen. und ohne professionelle hilfe ist es oft schwer da ran zu kommen.
Aber das stimmt doch gar nicht.Ich wiederhole nochmal was ich schonmal gesagt habe:
Ich habe keine psychischen Probleme und bin trotzdem dick geworden.
Und zwar weil ich zu faul und zu kurzsichtig war um meine Ernährung meinen aktuellen Lebensumständen anzupassen.
Fertig.
Das wars.
Ich habe gut gegessen weil es mir sehr gut geschmeckt hat - und ich war nicht dazu bereit das aufzugeben, nur weil ich weniger Sport gemacht habe.
Weil ich mich nicht damit beschäftigen wollte was es als Alternativen gibt die vielleicht genau so gut (oder gar besser) schmecken als das was ich zu mir nahm...
Weil ich nicht dazu bereit war diese Disziplin an den Tag zu legen.
NICHT weil ich depressiv war oder andere psychische Probleme hatte - sondern weil ich dafür zu bequem war.
Nicht mehr und nicht weniger.
Zwischenzeitlich war ich dann schon mal etwas depressiv - aber nur, weil ich erkannte das meine Art der Ernährung mir mehr Ärger eingebracht hat als ich vorher dachte.
Und DA hatte ich dann die Wahl:
• ich hätte vor Depression einfach ein weiteres Tortenstück verzehren können oder
• ich hätte schauen können was ich ändern kann damit es anders wird.
Und ich habe mich für die zweite Variante entschieden.
Allerdings ist das nicht vergleichbar.
Weil das eine andere Ausgangssituation ist - deshalb setze ich da mich auch nicht als Maßstab an.
Aber ich bin mit Sicherheit keine Ausnahme.
Ich denke, dass ich eher die Regel bin:
Also das man dick wird, weil man zu faul, zu bequem, zu ungebildet, zu langsam, zu unrealitisch, zu (einsetzen was immer man will) ist um sich damit zu beschäftigen was es an Ernährung so gibt.
Und DANN ist man zu (siehe oben) um die Disziplin aufzuwenden die es bräuchte um das umzusetzen was man vorher gelernt hatte...
Ich bestreite nicht, dass viele dicke Menschen psychische Probleme haben - aber ich bestreite, dass bei den meisten diese Probleme dazu geführt haben das sie dick wurden und behaupte - aus MEINER Erfahrung heraus, aus MEINEN Erlebnissen heraus und aus dem was ICH von anderen Menschen gehört habe - das die psychischen Probleme bei den meisten durch das Dick-sein entstanden sind.
Aber das ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss - das basiert ausschließlich auf meiner Meinung und meiner sehr ausgiebigen Erfahrung mit diesem Thema.
Die Problematik ist ja:
Geht eine dicke Person zu einem Therapeuten und der sagt der Person:
"Begleitend zu ihrer Therapie empfehle ich ihnen, um den Depressionen auch körperlich entgegenzuwirken, 30kg abzunehmen und allgemein sportlich aktiver zu werden und auf ihre Ernährung zu achten mithilfe eines Ernährungstagebuchs."
dann ist er ein diskriminierender Scharlatan der mit seinen Vorurteilen um sich wirft.
Denn wie könnte es denn anders sein als das die Dickheit dieser Person durch eine psychische Erkrankung verursacht wäre - ist die geheilt, dann nimmt die Person auch ab.
Würde er zu einer sehr schlanken bis dünnen Person sagen:
"Begleitend zur Therapie möchte ich, dass sie weniger Sport machen und etwas mehr essen um dem Belohnungszentrum in ihrem Gehirn etwas mehr Futter zu geben und so der Depression auch körperlich entgegen zu wirken."
dann würde das vernünftig klingen und nicht nach Diskriminierung...
Ich verstehe diese ganze Sache mit "Body-Positiv" in vielen Bereichen.
Aber bei Gesundheit eben nicht...
Wie gesagt:
Mir lieben Menschen würde ich - unabhängig davon ob sie zu dick oder zu dünn sind - jederzeit Hilfe anbieten...weil man damit nicht abwertet oder angreift oder sagt:
"Du bist schlecht wie du bist."
sondern ihnen damit zeigt:
"Ich bin für dich da!"
Und wenn wir weiterhin dabei bleiben:
"Jeder dicke hat psychische Probleme!"
dann ist dieser Zuspruch extrem wichtig - denn Menschen mit Depressionen müssen wissen das es Menschen gibt die für sie da sind, das sie nicht alleine sind, das sie unterstützt werden...