Ich, der (Aus)Wanderer
Es hat mich immer weggezogen, mal für Monate, mal für länger.
Arbeitete auch mal für drei Jahre in Eastbourne (GB) aber hatte meinen festen Wohnsitz immer in der Schweiz, sah mich nie als Auswanderer, sondern als temporärer Auslandaufenthalter.
Und jetzt, seit 2018, bin ich nur noch sehr selten in der Schweiz anzutreffen, habe aber meinen Wohnsitz noch immer dort.
Die Geschichte dazu:
2017 endete eine langjährige Liebesbeziehung und fast gleichzeitig eröffnete mir meine Tochter, dass sie ganz bestimmt nicht in der Schweiz studieren werde.
Damit waren irgendwie die Gründe in der Schweiz zu leben weg.
„Was mache ich noch hier?“ war meine Frage.
„Ich gehe das Paradies suchen“, war meine Antwort darauf, „ich mache mein Hobby, das Tauchen, zum Beruf und bereise die Welt“.
War, nach der Tauchlehrerausbildung in Ägypten, gerade in Thailand als CoViD kam, und schaffte es noch zurück in die Schweiz wo ich den Lockdown erlebte.
Aber kaum war es wieder möglich zu reisen, zog es mich nach Tarifa (E) wo ich die zweite Hälfte von 2020 lebte.
Im Dezember ging es zurück in die Schweiz, wo mir aber schon sehr bald die Decke auf den Kopf zu fallen drohte.
Also ging es Ende Januar 2021 ab nach Sosúa in die Dom. Rep.
Nicht dass ich die Dom. Rep. gekannt hätte, aber ich wollte weg in die Wärme, und Alternativen gab es kaum.
Jetzt bin ich gerade auf meinem dritten Abstecher mal wieder in Europa (CH, D, E und GB) aber fliege am 1. August zurück in die Dom. Rep. wo ich aber nicht sesshaft bin, sondern mal einige Zeit im Süden (Karibik) tauche, oder im Norden (Atlantik) kite.
Dass die Dom. Rep. meine Heimat werden wird, schliesse ich beinahe gänzlich aus.
Ich wollte ja nie Auswandern, nie meinen Alltag von einem Ort an einen anderen verlegen.
Früher oder später werde ich wohl wieder sesshaft werden, aber bis dann ziehe ich dahin wo es mich hinzieht.
Das kann an einen Ort oder zu einem Menschen sein. Und wenn ich es irgendwann, irgendwo, irgendwie mal als Paradies wahrnehmen werde, dann bleibe ich dort.
Ja, ich kann es mir vorstellen nochmals von vorne zu beginnen.
Mehrmals, vielleicht.