Einige negative Seiten wurden ja nun schon aufgezählt. Vieles davon ist nicht von der Hand zu weisen.
Unqualifiziert und annähernd mittellos sind sicher schon mal schlechte Voraussetzungen. Da sollte jeder schon mal ehrlich zu sich selbst sein, ob nicht zu blauäugig an die Sache heran gegangen wird.
Als Rentner das auswärtige Leben ganz chillig geniessen zu wollen ist das Eine, aber wieviel Abstriche vermag man an die ärztliche Versorgung machen?
Wer jung ist, sollte sich darauf einstellen arbeiten zu müssen - egal, wohin er geht. Wochenarbeitszeit und Jahresurlaub dürften auswärts eher nicht so günstig passen, wie es in DE der Falls ist.
"Stehen und liegen lassen" steht für mich für völlig übereilt. Da sollte man sich schon mehr Zeit gönnen, um vorab alles zu klären, was nötig ist. Bei mir ging das ca. ein Jahr.
Ich bin 1994 als Dreissigjähriger in die Schweiz gezogen. Es gibt Ansätze, wo das mir gerne mal als "nicht richtiges" auswandern untergeschoben wurde. Immerhin befinde ich mich immer noch im 'zivilisierten Europa', die Sprache ist noch verstehbar ( bzw. schnell gelernt ) und auch sonst ist hier vieles nicht anders als in Lübeck, wo ich her komme. Nur die Berge und die Schneehöhen sind hier grösser.
Dennoch war es in vielen Dingen eine rechte Umstellung, die durch die Familie der niegelnagelneuen Ehefrau erleichtert wurde. Arbeiten musste ich auch. Später als Selbstständiger ging es mir hier wie allen Selbstständigen in DE auch... selbst und ständig arbeiten!
Obwohl meine Ehe nun auch schon wieder sieben Jahre geschieden ist, sehe ich keinen Grund, wieder nach DE zurück zu gehen. Mein Lebensmittelpunkt und meine Kinder sind hier. Warum sollte ich hier wieder weg?
Heimat ist dort, wo ich mich wohl fühle...
Plitzer