„Zitat von *********ssion:
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Mich reizt seit ich denken kann die dunkle Seite der Lust ...
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Die Lederfesseln habe ich vor Jahren weggeworfen - die haben ihm irgendwie "Angst" gemacht.
So nun zur Frage... kann man die Lust am BDSM, den Reiz wohl irgendwie wecken?
ICh glaube nämlich, dass er so abgeneigt nicht ist, es aber nicht zugeben würde - eine sehr große Hemmschwelle und falsche Vorstellungen bestehen.
Ja, die Hemmschwelle ist ein Problem.
Ein Problem habe ich mit Deiner Aussage "Lust am BDSM ... irgendwie wecken". Ich mag den Begriff "BSDM" nicht, weil das irgendwie ein Sammelbegriff für ganz viele Dinge ist, die vielfach gar nichts mit sich gemeinsam haben, außer dass man vielleicht dazu "nicht normal" sagt, aber, was ist schon normal.
Nicht jeder wird alles mögen, und das ist ja auch nicht nötig. Ich vergleiche das mitunter einfach mit Essen. Gibt Leute, die mögen wenige Dinge, gibt Leute, die mögen viele Sachen, einige sind experimentierfreudig, andere bleiben bei "bekannt und bewährt". Und immer das Lieblingsessen ist auf Dauer auch nicht das Wahre.
Wovor hat er Angst bei den Lederfesseln? Sahen die zu brutal aus, oder hatte er Angst, dass er sich nicht daraus befreien kann? Oder mochte er sie nicht bei Dir, weil Du dann keine Chance hast?
Lass uns mal auf das Thema "schlagen" kommen. Das ist vielleicht einfacher zu beschreiben.
Mann schlägt keine Frau. Das sollte erst einmal in einem Kerl drin sein, wenn er erwachsen wird. Aber, keine Regel ohne Ausnahme?
Schlagen mit Einverständnis, darüber muss man sich klar sein, ist nicht die Form von Gewalt, die wir aus der Bevölkerung verbannen möchten. Aber, dass muss erst einmal in einen Kopf.
Dann kommt das Problem, dass man jemandem, den man liebt, nicht weh tun will. Aber "Schmerz" kann auch "Lust" bedeuten. Ist aber im normalen Kopf erst einmal nicht drin, bzw. ausgeblendet. Witzig, ich darf küssen, streicheln, um Lust zu erzeugen, aber nicht schlagen? Da muss ein Kopf dann auch erst mal durch. Die Vorstellung, dass man jemanden schlägt, und ihm damit etwas gutes Tut, wenn die Umstände passen, dass muss man erst einmal verstehen, oder auch einfach nur akzeptieren.
Ich spiele gern mit meiner Partnerin. Ich brauche ihre Reaktion, sonst ist das ganze nichts für mich. Das Verwöhnen und dabei "lesen" des Körpers, das ist für mich sehr, sehr wichtig. Das hilft auch dabei, zu lernen, dass die Tätigkeit, jemanden zu schlagen nicht die Zufügung eines Übels sein muss, sondern auch eine Art sein kann, jemanden zu erregen, und ihm damit etwas schönes zu geben. Ich muss gerade feststellen, dass es auch mir schwer fällt, jetzt von "Verwöhnen" zu sprechen.
Ich habe gebraucht, bis ich auch so schlagen konnte, dass Hämatome zurück blieben. Ich da musste ich erst lernen, dass das für die betreffende Frau nicht unbedingt etwas schlimmes sein muss, sondern einige dass genießen können. Wie das geht? Muss ich das immer wissen, oder darf ich da auch mal einfach glauben?
Ich denke, Du musst Dir hier über diese Entwicklungsprozesse bewußt werden, damit Dein Partner seine "Angst" oder Hemmungen nach und nach ablegen kann. Ich hoffe, er merkt, wenn Du erregt bist.
Habt Ihr es mal mit Rollenspielen versucht? Der Vorteil dabei ist, dass man einen zusätzliche Distanz zum Alltag schafft.
Die Sichtweise hilft mir glaube ich wirklich weiter! Er ist einfach auch so wahnsinnig lieb und im Alltag überhaupt nicht dominant ...
Und mir ist gerade letztens etwas aufgefallen zum Verständnis und lesen lernen - der Weg ist das Ziel. Während es beim schnell mal normalen Sex haben um das Ziel geht, ist es beim spielen eben der Weg insgesamt der beiden Spaß bringen sollte.
Da werde ich vielleicht nochmal anknüpfen, selber drüber nachdenken und drüber sprechen.