„@*******ant
Korrekt, man ist weit mehr als nur das. Es geht auch nicht um eine Philosophie, sondern um schlichte Klarheit.
Nennen kann sich jeder, wie er will. Fühlen und sehen ebenso. Allerdings ist gerade im BDSM sehr viel davon abhängig, wie das Gegenüber einen sieht. Nicht was man über sich denkt.
Persönlich gehe ich ausschliesslich von Top und Bottom aus (selbst bei Switchern). Die anderen Begriffe sind reiner Schein, meist falsch und wird je nach Person anders wahrgenommen. So auch den Modebegriff "Brat". Wer alles nennt sich Meister, Sklave und hat keinen Plan, was dahinter steht? Zu viele.
Wird es uns langweilig oder finden wir uns mit einer Materie nicht zurecht (oder es ist wirklich nützlich), so definieren wir gerne Begriffe für angebliche Facetten, um sich abzuheben von anderen. Beziehungen und Sexualität sind per Definition äusserst breit gefächert. Muss alles zerlegt werden? Nein... Schon jemand aus dem Blümchensex-Eck oder der Tantra-Welt gesehen, die das tun? In beiden Fällen gibt es zig Facetten. Interessiert aber irgendwie keinen.
Bin ganz bei Dir, in gewissen Situationen kann ein Label durchaus praktisch sein. Fragt sich nur, wo, wann und wie lange. Und das ist eine andere Fragestellung.
Wer im Kopf direkt einen "Dom" oder "Sub" sucht, der macht meines Erachtens einen Denkfehler. Suche einen Menschen, der zu mir passt. Jemand kann alle meine Vorlieben teilen, doch menschlich null ansprechend sein. Was nützt somit das Label? Nix... im Gegenteil. Es kann Hoffnungen machen auf etwas, das nicht im Ansatz vorhanden ist. Zumindest gemäss meiner Wahrnehmung.
@*******_mv
Wenn ich mich einer Dame vorstelle, dann mit meinem Namen.
Weiss doch wer ich bin, was ich mag und was nicht. Der "Abgleich" findet ganz locker statt, nicht mit einer Checkliste. Will mir doch meinen Spass nicht verderben. Ausserdem habe ich über die Jahre hinweg eine Art Radar entwickelt. (Ok, gehört zum Beruf) Manche mögen mich nicht, somit sortiert sich das von alleine aus.
Erfahrungsgemäss hätte mich mehr als eine Dame nie beachtet, wenn ich mit dem Schild "ich bin Dom, jawohl" herumgelaufen wäre. Das gilt auch für Gespräche. Wer für sowas empfänglich ist und es so wahrnimmt, hat mich automatisch darauf angesprochen. Ob ich mit Ja geantwortet habe, steht auf einem anderen Blatt Papier. Liebe das Spiel der Verführung, somit wäre das Hinklatschen der Wahrheit ein wenig zu platt für meinen Geschmack.
@*******addy
Autos mit Damen gleichzustellen, das kann in die Hose gehen.
Weiss was Du meinst, und ja stimmt sicherlich. Dennoch passen diese Vergleiche nicht in alle Bereiche des Lebens.
dann ist halt jedem gleich klar, wer oder was, ggf. warum ich bin, was ich bin!
Dies ist in erster Linie eine persönliche Annahme, nicht zwingend Realität.
Wie viele Männer nennen sich Dom und niemand nimmt sich als das wahr? Die eigene Sicht, was man ist oder gerne darstellen möchte ist nicht zwingend deckungsgleich mit dem Empfinden anderer. Einer der grössten Denkfehler innerhalb der Szene in den letzten 30 Jahren. Ich nenne mich = ich bin. Nö...
Warum nicht einem Menschen mitteilen, was man mag, was weniger und was gar nicht. Welche Spielarten interessant sein könnten und vielleicht... aber nur mit Vorsicht.. was von den eigenen Erfahrungen einfliessen lassen?
Verstehe durchaus, dass Brat oder nennen wir es nicht komplett devote Personen, durchaus ihren Reiz haben. Bin der Letzte, der das bestreitet. Doch...
desto mehr frage ich mich, inwieweit eine Brat eigentlich noch Sub ist
zeigt diese Frage deutlich, dass Du Dir zu viele Gedanken um nicht wirklich Sinnvolles machst. Wenn die Person mitmacht und Dich als Person schätzt, dann reicht das völlig aus. Bremse Dich nicht aus, geniesse es.
Wer als Dom unbedingt zeigen muss, dass er die Oberhand halten kann, unter allen Umständen.. der hat in meinen Augen sehr wenig verstanden. Freiwilligkeit anstellen von Zwang ist anzustreben.
@*******brat
Habe mir erlaubt Dein Profil anzuschauen. Auf den ersten Blick finde ich ausser Deinem Nickname absolut nichts, was auf eine Brat hinweisen würde. Was nicht weiter tragisch ist.
Nehmen wir an, dass wir uns irgendwo über den Weg laufen. Wir plaudern ein wenig, geniessen die Zeit und tauschen uns über alle möglichen Dinge aus. Sofern Sympathie vorhanden ist und wir uns wieder treffen, dann kann das Gespräch vielleicht auf sexuelle Aspekte hin ausgerichtet sein. Wir lernen uns kennen. Labels sind unwichtig zu dem Zeitpunkt.
In erster Linie mag ich Menschen, somit muss eine Anziehung vorhanden sein. Ob Du eine Brat bist oder nicht, interessiert mich überhaupt nicht. Denn soweit sind wir an dem Punkt noch lange nicht. Anhand Deines Verhaltens kann ich selbst ein wenig einschätzen, in welche Richtung Du tendenziell gehst. Kann mich jedoch irren.
Mache kein Geheimnis daraus, dass ich Dominanz und Widerspenstigkeit sehr anziehend finde. Somit kann es sein, dass wir uns näher kennenlernen wollen. Doch niemand von uns beiden (so hoffe ich) wird von einer Minute auf die Nächste das Komplettpaket auspacken und in die Vollen gehen.
Zudem würde ich Dich fragen, was Du genau unter dem Begriff verstehst. Wie lebst Du es aus? Was gefällt Dir daran? Wie ist mein Rahmen in der Hinsicht? Richtig, ich frage nach dem Rahmen, in welchem ich mich bewegen darf. Macht es weit einfacher und spassiger. Gerade dann, wenn alles ein wenig verschwimmt und unklar ist, ob nun ein Spiel oder Realität dahinter steht.
Letztlich darf und soll natürlich jeder machen was und wie er möchte.