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Chancengleichheit

*********lerin Frau
2.285 Beiträge
Themenersteller 
Chancengleichheit
Neulich wurde in der Gruppe Offene Beziehung die Frage gestellt, ob man als Mann dabei nicht generell der Verlierer ist, weil ja kaum Frauen nach Sex suchen und die Auswahl für Frauen so riesig ist und für Männer so gering. Ich habe mir für die Antwort darauf etwas Zeit genommen und möchte sie daher mit dem ganzen Forum teilen. Muss einfach mal gesagt werden. *g*

Fast jede Frau mag, will und braucht Sex. Atemberaubenden, exstatischen, kreativen, sinnlichen, berauschenden Sex. Nicht: mittelmäßigen Sex.
Die meisten Männer haben lieber mittelmäßigen Sex als gar keinen. Die meisten Frauen haben aber lieber keinen Sex als mittelmäßigen. DARAUS ergibt sich das von euch erlebte Ungleichgewicht und die vermeintlich schlechteren Chancen für Männer.

Und ihr schwimmt immer noch weitgehend im Dunkeln, was eine Frau denn wirklich will und sucht. Eine Hochzeit, Geld oder perfektes Aussehen ist es nur in ganz wenigen Fällen, das sind aber immer gerne genommene Ausreden, wenn man(n) mal wieder keinen Erfolg hatte, um es sich selbst schön zu reden. Denn an etwas anderem kann es ja gar nicht liegen. Sonst müsste man sich ja wirklich mal Gedanken machen und sich selbst hinterfragen.

Frauen möchten persönlich gemeint sein. Auch ohne Zusammenziehen und Hochzeit. Aber Sex ist schon ein bisschen ganzheitlich, man hat Sex nicht mit einem Körper, sondern mit einem Menschen. Dieses Gefühl, die Einstellung dahinter ist wichtig. Kein Standardprogramm, keine Handgriffe, die irgendwann angeblich mal irgendeine Frau lange vor unserer Zeit ganz toll fand.

An erster Stelle: Setzt euch mal intensiv mit euch selbst, eurem Körper und euren Fantasien auseinander. Wo und wie werdet ihr gerne berührt, wie fühlt sich euer Körper dabei an, wie bewegt ihr euch, wie stöhnt ihr? Angespannt und getrieben oder sinnlich und genussvoll?
Welche Fantasien habt ihr, welche davon möchtet ihr umsetzen, welche lieber nicht? Aber auch: was steckt hinter dieser Fantasie, was ist das vorherrschende Thema, was sagt das über euch aus? Mit welchen Mitteln oder auf welchen Wegen lässt sich dasselbe Thema noch anders umsetzen, wie kann man sich herantasten? Wie könnten sich die anderen beteiligten Personen dabei fühlen, was treibt sie an, was reizt sie, was könnte schwierig für sie sein?

Der zweite, aber nicht weniger wichtige Schritt: Findet heraus, was Frauen beim Sex wirklich anmacht. Unterhaltet euch mit Frauen darüber, stellt Fragen. Allgemein mit irgendwelchen Frauen, auch wenn sie euch zu alt oder nicht hübsch genug erscheinen, es geht ums Lernen. Dann natürlich mit der Frau eurer Träume, da kommt wieder das Persönlich-gemeint-sein ins Spiel. Manche Vorstellungen sind auf andere Frauen übertragbar, manche auch nicht.

Lernt etwas über Ausstrahlung. Sucht euch ein interessantes Hobby, damit ihr über etwas sprechen könnt, wofür ihr brennt. Menschen mit einem interessanten Leben sind auch im Bett interessanter.
Lernt, euch mit Frauen zu unterhalten. Lest ihr Gesicht, ihre Reaktion dabei. Das Lesen-können ist auch im Bett unverzichtbar.
Lernt etwas über Verführung. Ein ernstgemeinter Blick in die Augen mit einem sexy Lächeln, das eine Fantasie andeutet, ohne zu bedrängen. Lernt etwas über Zwischentöne. Wie weit ihr gehen könnt. Was noch sexy ist und was plump.
Lernt etwas über Berührungsqualität. Ihr sendet bei jeder Berührung mit, ob ihr euch gerade wohl fühlt oder nicht. Ob ihr sucht und unsicher seid oder ob ihr wisst, was ihr tut.

Ich weiß, das liest sich sicher irgendwie anstrengend und kompliziert. Vielen Frauen wird ein Zugang zu diesen Dingen, zu Sinnlichkeit und ihrem Körper anscheinend in die Wiege gelegt. Männer sind eher Leistungsmenschen, angespannt und zielorientiert. Sie wünschen sich Zerstreuung und Leichtigkeit im Außen und sollten es doch zuerst im Inneren suchen. Die wenigsten Frauen wollen sich kostenlos als Lehrerin betätigen und ein paar Jahre investieren, in der Hoffnung, dann irgendwann einen halbwegs passenden Sexpartner zu haben.

Deswegen haben ein paar wenige Männer eine riesige Auswahl - und ganz viele Männer gar keine.
Wo ist das Handbuch für die Frau? Ich glaube nicht, dass es so viele Frauen in die Wiege gelegt wird und das Ungleichgewicht resultiert vorwiegend aus der unterschiedlichen Anzahl der Anmeldungen. Selbst wenn alle Männer so sind, wie beschrieben, gehen sehr viele leer aus.

Mich erschreckt ehrlich gesagt gerade das, was ich hier lese. Im Kern stimme ich zu, das beide guten Sex wollen, die Ansprüche an den Herren, was er doch bitte dazu zu leisten hat, finde ich grenzwertig.

Ich meine, auch der Mann möchte sicherlich, dass Frau sich für ihn ins Zeug legt.
**********aster Mann
1.012 Beiträge
Zitat von *********lerin:
Lernt, euch mit Frauen zu unterhalten. Lest ihr Gesicht, ihre Reaktion dabei. Das Lesen-können ist auch im Bett unverzichtbar.

Den Teil finde ich besonders wichtig nicht das der Rest nicht relevant ist, aber ich beobachte immer wieder bei anderen Männern, dass es einige gibt, die sozusagen im "Dauersendebetrieb" sind bei Gesprächen mit Frauen und es nicht schaffen zwischendrin gleichzeitig zu empfangen oder zumindest von Zeit zu Zeit selbst auf empfangen umzuschalten.

Es ist ja schön, wenn man(n) sich interessant machen will, aber Interesse am anderen Menschen zu haben ist mindestens genauso wichtig.
**********t_OWL Mann
802 Beiträge
Hm, daraus ergibt sich aber (für mich) auch, erstmal abgestempelt zu werden als Durchschnitt mit minimalstem Interesse, sich vom Gegenteil zu überzeugen. Woher weiß Frau denn im voraus, wer ich bin, wie ich bin, was sie entdecken könnte? Woran erkennt Frau vorher ob etwas außergewöhnliches passiert oder nur Durchschnitt zu erwarten ist? Woher weiß Frau ob ich verführen kann, ob ich ihr Verhalten richtig deuten werde? Ob ich mit meinem und ihrem Körper umgehen kann?
Mit Frauen darüber zu reden was sie anmacht führt auch eher dazu, dass man 50 verschiedene Antworten bekommt. Man trifft die 51. und stellt fest: die 50 Tips sind nicht das, was die 51. richtig antörnt.
Also werde ich einfach wie bisher vorgehen - voll auf die Frau eingehen und dabei lernen, wie es für Frau am lustvollsten ist.

*my2cents*
*******581 Frau
1.125 Beiträge
Ich finde deinen Artikel gut. Danke dafür.
Aus meiner Erfahrung weiß ich allerdings auch, dass viele Frauen nicht über ihre Sexualität sprechen können, dass auch sie nicht wirklich wissen, was ihnen gefällt. Anstatt klar zu kommunizieren, was wie gefällt und was nicht, wird vorausgesetzt, dass Mann Frau lesen kann bzw. er das schon selber raus findet. Das ist aber schwer, wenn man den Partner noch nicht so gut kennt. Die Verantwortung so stark an den Mann alleine abzutreten finde ich nicht fair. Ich denke, dass auch Frau sich mit ihren Wünschen, ihren Fantasien und ihrer Sexualität auseinander setzen muss, sich gut kennen muss.
Ich finde, es gehören immer zwei zu einer gelungenen Sexualität dazu. Wenn man gut kommunizieren kann, dann läuft es.
****az Mann
4.491 Beiträge
Deine Ansicht kommt mir ein bisschen zu eindimensional vor.

Sicher, Sex lernt Mann nur durch Übung, Kommunikation und Selbstreflektion (genauso wie Frau), aber aus meiner Sicht gibt es ein ganz anderes, eklatantes Problem für Männer in einer wirklich offenen Beziehung.
Denn 1. Wird das vermutlich wenigen Männern tatsächlich geglaubt, dass ihre Beziehung offen ist und sie ihre Frau nicht bescheißen. Und 2. sind meiner Ansicht nach mehr Frauen eher monogam eingestellt, was in diesem Kontext bedeutet, dass sie gar keine Lust drauf haben mit einem bereits gebundenen Mann Sex zu haben, wenn die Möglichkeit mit ihm zusammen zu kommen (Liebesbeziehung) gar nicht gegeben ist.
Da stimmt deine Ansicht dann, dass Frauen lieber keinen Sex haben als mittelmäßigen, und weil der Sex eben dadurch mittelmäßig wird, weil der Mann gebunden ist und Frau weniger Gefühle in ihn stecken kann. Denn sie wird denken, dass der Mann seine Partnerin nicht ihretwegen verlässt, und falls doch gäbe das sicher auch wieder einiges und Trubel und Kummer.

Was schlussendlich bedeutet, dass Mann gar nicht erst soweit kommt sein Können im Bett unter Beweis zu stellen.
******978 Mann
3.886 Beiträge
Ich denke es gibt im Durchschnitt keinen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen im Bereich der Selbstwahrnehmung, der Sexualität und der Empathie....

.... eine Plattform wie Joy (oder andere) bildet mit Nichten die Realität ab, da hier einfach zu viele Lebenswelten aufeinander treffen....die eventuell einfach nicht zusammenpassen wollen.

Einfach entspannt bleiben 😉
*******der Mann
24.937 Beiträge
@******978 Danke. Das Bewirtschaften von Klischees macht diese nicht wahrer.
Ich habe die Aussage jetzt nicht nur auf Männer in offenen gemünzt, sondern generell betrachtet.

Das was @******978 sagt, kommt sicherlich in den Bereichen der Offenen noch hinzu.
*****Dog Mann
2.677 Beiträge
Tja, liebe TE

So richtig hilfreich oder gar sinnvoll finde ich deinen Post nicht.
Wie schon sehr richtig angemerkt wurde, zum Sex braucht es zwei.
Da finde ich die Forderung, "Mann tue dies, Mann refkletiere über das, usw..." wenig sinnvoll.
Insgesamt kommt es für mich als wohl formuliertes Männer-Bashing rüber.

An erstaunlichsten finde ich es, das fremde Menschen genau wissen was ich als Mann erwarte.
Glückwunsch ! Ich weiß es oft selber nicht und schwanke zwischen "Alles - Egal - Nix". *zwinker*

Naja.....
*********lerin Frau
2.285 Beiträge
Themenersteller 
Es stimmt, dass auch viele Frauen im Bereich Sinnlichkeit noch einiges dazulernen könnten, gar keine Frage.

Mein Eingangsposting entstand aber als Reaktion auf die Enttäuschung, Empörung und Frustration vieler Männer darüber, dass keine Frau Sex mit ihnen möchte.
Von diesen Beschwerden sind die Foren hier voll und an genau diese Männer richte ich mich.
Es ist leider nicht sehr selten, wenn Mann nicht springt, wie Frau möchte, dass Frau dann nicht mehr will.

Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass Männer ihren Körper nicht kennen, oder ein langweiliges Hobby haben.

Es gibt durchaus Männer die a) wissen was sie wollen b) ziemlich interessant sind, aber keine Lust mehr haben den *clown* für Frau zu spielen und sich deshalb „beschweren“

Es scheint wirklich zu viel verlangt zu sein, dass überhaupt eine Antwort von vielen Frauen kommt, aber darüber darf Man(n) sicherlich auch nichts sagen.
******978 Mann
3.886 Beiträge
Liebe @*********lerin ,

....in dem Zusammenhang sei gesagt, dass das Jammern der Frauen ähnlich umfangreich ist, wie das der Männer....

....aber natürlich hast Du Recht, dass speziell auf Internetplattformen die Jammerlastigkeit eher bei den Männern liegt, in der Realität allerdings eher bei den Frauen...die Ursache mag darin zu finden sein, das Wunsch und Wirklichkeit oftmals sehr weit auseinander gehen...und die Wahrheit ist auch: ein Mann der in der Realität mit dem anderen Geschlecht schwer in Kontakt kommt, wird virtuell nicht zum Superlover mutieren....eben genauso wie eine Kassiererin aus einem Supermarkt zwar virtuell die Prinzessin spielen kann, aber in der Realität eben am nächsten Tag wieder an der Kasse sitzt...

Nur weil man einen kleinen Obulus pro Monat bezahlt, berechtigt das noch lange nicht zum Glück....auch wenn einige das denken mögen....und das gilt für alle Geschlechter gleichermaßen ☀️
Zitat von *******eyn:
Es ist leider nicht sehr selten, wenn Mann nicht springt, wie Frau möchte, dass Frau dann nicht mehr will.

Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass Männer ihren Körper nicht kennen, oder ein langweiliges Hobby haben.

Es gibt durchaus Männer die a) wissen was sie wollen b) ziemlich interessant sind, aber keine Lust mehr haben den *clown* für Frau zu spielen und sich deshalb „beschweren“

Es scheint wirklich zu viel verlangt zu sein, dass überhaupt eine Antwort von vielen Frauen kommt, aber darüber darf Man(n) sicherlich auch nichts sagen.

Tatsächlich gilt das aber auch umgekehrt.
Wo wir wieder beim Thema wären der TE *kaffee* .

Da hilft nur Sortieren auf beiden Seiten ohne sich mit klagen aufzuhalten, dann kann es auch hier nett werden.
Zitat von ****_20:
Zitat von *******eyn:
Es ist leider nicht sehr selten, wenn Mann nicht springt, wie Frau möchte, dass Frau dann nicht mehr will.

Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass Männer ihren Körper nicht kennen, oder ein langweiliges Hobby haben.

Es gibt durchaus Männer die a) wissen was sie wollen b) ziemlich interessant sind, aber keine Lust mehr haben den *clown* für Frau zu spielen und sich deshalb „beschweren“

Es scheint wirklich zu viel verlangt zu sein, dass überhaupt eine Antwort von vielen Frauen kommt, aber darüber darf Man(n) sicherlich auch nichts sagen.

Tatsächlich gilt das aber auch umgekehrt.
Wo wir wieder beim Thema wären der TE *kaffee* .

Da hilft nur Sortieren auf beiden Seiten ohne sich mit klagen aufzuhalten, dann kann es auch hier nett werden.

Natürlich. Es wäre wirklich mal interessant, wenn ein Mann eine Anleitung schreiben würde, wie Frau es schafft, ein anständiges Anschreiben zu erhalten.

Und es geht hier aber gerade nunmal gegen Männer. Es gibt die von der TE beschriebene, bestimmt, aber dieses pauschalisieren gegen eine Seite finde ich persönlich befremdlich.
**********ssion Mann
21 Beiträge
Vielen Dank für deinen tollen und inhaltsreichen Artikel.

Aus eigener mittlerweile sehr umfangreicher und langjähriger Erfahrung hier, ergibt sich eine sehr signifikante Chancenungleichheit für Männer, sobald der Beziehungsstatus nicht mehr auf Single steht. Dies sogar bei Frauen, welche selbst in einer offenen Beziehung leben.

Da bekommt man selten nur den Ansatz einer Chance eine Frau zu verzaubern. Da hilft dann nur noch mit der Tür ins Haus zu fallen, was allerdings nicht ganz mein Stil ist.
*********uest Mann
2.208 Beiträge
JOY-Angels 
Ich kann alle Bedürfnisse nachvollziehen, die die TE geschildert hat. Aber ich weiß auch, dass es in den wenigsten Fällen soweit kommt, diese Bedürfnisse befriedigen zu können, auch wenn ich das liebend gerne täte *floet*

Soll heißen: Gebt uns öfter überhaupt mal eine Chance *zwinker*
****na Frau
1.281 Beiträge
Mir ist das EP in toto zu schwarzweiß. Frauen sind nicht die besseren Liebhaberinnen, die kommunikativeren Sexpartnerinnen oder schon in der Wiege mit Fähigkeiten beschenkt worden, die sie erst 15 Jahre später brauchen können. Und Männer sind nicht per se unsensible Trottel.
Sexualität ist für alle Geschlechter ein riesiges Lernfeld, auf dem sie miteinander und aneinander wachsen - im besten Fall ein Leben lang: Dass ich Cunnilingus supi finde, weiß ich erst, seitdem mich ein Mann geleckt hat. Der eine will am Frenulum stimuliert werden, der andere geht steil, wenn frau ihm die Hoden schaukelt, was den dritten zum Einschlafen bringt. Soweit zum Thema, dass sich auch Frauen immer wieder auf den spezifischen Mann einstellen müssen, seine Mimik lesen, seine Laute verstehen, seine Wünsche wahrnehmen, wenn ihnen seine Lust und Befriedigung mindestens so am Herzen liegt wie die eigene. Vielleicht wissen im Vergleich zu "draußen" hier mehr Frauen, wo genau die Prostata ist und wie man sie stimuliert. Weil sie sich vielleicht ein Joy-Tutorial angesehen haben oder eine Diskussion mitverfolgt. Darauf wetten würde ich allerdings nicht. Die Tatsache, dass Frauen in der Regel leichter einen Sexpartner bekommen, wenn sie es wünschen, entbindet sie nämlich unterschwellig, sich um ihre Fortbildung bzgl. der männlichen Sexualität zu kümmern.
Ich finde, es wäre schon viel erreicht, wenn jede/r Einzelne im erotischen Miteinander ein Auge auf die Bedürfnisse des anderen wirft, anstatt ihn/sie als bloße Trittleiter zum eigenen Höhepunkt zu betrachten, also nicht nur Forderungen und Erwartungen (wie im EP gelistet) zu stellen, sondern einander zu fragen: "Was wünschst du dir von mir?"
****ot2 Mann
10.755 Beiträge
Zitat von *********lerin:

Deswegen haben ein paar wenige Männer eine riesige Auswahl - und ganz viele Männer gar keine.

Dieser Umstand macht auch die meisten Frauen unzufrieden. Denn die Männer mit der riesigen Auswahl haben sie halt niemals allein...
********nder Mann
2.896 Beiträge
Ein wenig arg plakativ, oder?

Zitat von *********lerin:
Lernt etwas über Ausstrahlung. Sucht euch ein interessantes Hobby, damit ihr über etwas sprechen könnt, wofür ihr brennt. Menschen mit einem interessanten Leben sind auch im Bett interessanter.
Lernt, euch mit Frauen zu unterhalten. Lest ihr Gesicht, ihre Reaktion dabei. Das Lesen-können ist auch im Bett unverzichtbar.
Lernt etwas über Verführung. Ein ernstgemeinter Blick in die Augen mit einem sexy Lächeln, das eine Fantasie andeutet, ohne zu bedrängen. Lernt etwas über Zwischentöne. Wie weit ihr gehen könnt. Was noch sexy ist und was plump.
Lernt etwas über Berührungsqualität. Ihr sendet bei jeder Berührung mit, ob ihr euch gerade wohl fühlt oder nicht. Ob ihr sucht und unsicher seid oder ob ihr wisst, was ihr tut.

Ich sehe hier einen schmalen Grat zwischen "Anregung zur Weiterentwicklung" und "Womansplaining". Nach meiner Erfahrung ist ein Aspekt entscheidend: "Ich habe mit mir selbst eine gute Zeit. Frauen kommen dann von ganz alleine. Wenn sie nicht kommen, hatte ich (auch) eine gute Zeit."

Das finde ich auch insoweit einen sinnvollen Ansatz, da Partnerwahl am Ende Frauenwahl ist. (Wird bei beiden Geschlechtern leider häufig verkannt.)

Ich weiß, das liest sich sicher irgendwie anstrengend und kompliziert. Vielen Frauen wird ein Zugang zu diesen Dingen, zu Sinnlichkeit und ihrem Körper anscheinend in die Wiege gelegt.

Wenn ich mir die Statistiken zu Orgasmusschwierigkeiten bei Frauen, das "Nonne-Nutten-Problem" oder die weit verbreitete Passivität in der Partnerwahl anschaue, wage ich das zu bezweifeln. Gut, uns Männern wird die emotionale Empfindsamkeit häufig wegsozialisiert. Das Frauen mit ihrem Zugang per se gut und verantwortungsvoll umgehen (können)... *nein*

Während meiner "Score for Science"-Phase habe ich eine breite Varianz an weiblicher (und auch eigener) Sexualität kennengelernt. Von erotischen Begegnungen ohne physischen Übertrag bis Frauen, die einfach nur ordentlich gebumst werden wollten, war vieles dabei.

Am Ende ist es eine Frage der Passung und - falls beiderseits gewünscht - gemeinsames Wachstum. It needs two to tango.
****ni Mann
2.392 Beiträge
JOY-Angels 
Ich persönlich finde den Eingangspost ziemlich treffend und kann diesem zustimmen. Was ich aber nie verstehen werde, ist der Aspekt, warum Männer sich (anscheinend) so häufig mit genau diesen Punkten so schwer tun.

Ich finde die Dinge selbstverständlich und auch ich als Mann fokussiere mich lieber auf berauschenden Sex und bin mal so gar nicht auf mittelmäßigen Sex aus. Übrigens: ich bewerte berauschenden Sex nicht aufgrund von "handwerklichen Fähigkeiten", berauschender Sex kommt für mich von innen - wenn es von den Emotionen, Empfindungen und dergleichen passt, kickt mich auch schnell der Sex; ne 08/15-Nummer ohne Gefühle brauche ich nicht.

Beim schnellen Sex im Vorbeigehen lehne ich also dankend ab. Gut, vielleicht mache ich es mir auch zu einfach, ich lebe schließlich in einer glücklichen Beziehung und war daher nie auf "Hauptsache mal schnell Sex" aus. Andererseits kam die Fragestellung ja auch aus dem Bereich der offenen Beziehung und da kann ich es dann nicht verstehen, warum man als Mann so sexfokussiert sein soll, dass die Qualität egal ist. Aber nun gut - scheinbar ist es so. *nixweiss*

Ich als Mann sehe mich jedenfalls definitiv nicht als Verlierer; ich bin schon gute 15 Jahre im Joy aktiv (anfangs mit dem Paarprofil von meiner Frau und mir und seit vielen Jahren primär mit diesem Profil hier) und hatte zu jedem Zeitpunkt keine großen Probleme eine Frau kennenzulernen. Klar - es funktioniert nicht immer alles und ich habe durchaus auch schon viele Körbe bekommen. Aber wenn man da dranbleibt, authentisch ist und vor allen Dingen auch bereit ist ein wenig zu investieren, dann klappt das schon ganz gut im Joy. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich sehe keine Chancenungleichheit - obwohl ich in einer Beziehung lebe und mich für Frauen nicht zum Clown mache. *clown*

In den Posts hier in diesen Thread wurde teils auch geschrieben, dass die Frauen ja auch mal investieren müssten. Das tun sie doch! Die im Eröffnungspost aufgezählten Dinge kommen ja nicht nur von meiner Seite, sondern ebenfalls von der Frau. Jedenfalls kenne ich es (im Regelfall) so und wenn ich eine Frau ernsthaft kennenlerne, will diese das auch und investiert sehr viel Zeit in den Kontakt zu mir. Natürlich weiß man anfangs nie genau, wohin die Reise geht - es kann für mich nicht passen oder für dich Frau nicht, dann war die Investition mal umsonst. Aber so ist das nun mal beim Kennenlernen, egal auf welche Art!

Ja und wenn eine Frau mal nicht bereit war, ein wenig zu investieren (kam ja auch mal vor), dann merkt man das seeeeeehr schnell und dann ist mein Interesse auch weg und ich schaue mich anderweitig um. So what?

Und mal nur am Rande: nicht nur der Mann muss zu Beginn investieren, weil er ja doch meist mehrere Mails schreiben muss, bis es mal passt. Als Frau bekommt man hier teils Massen von Zeugs für die *tonne*. Durch diesen Schrott "darf" man sich auch durchquälen und wenn da täglich unzählige Nachrichten reinkommen, würde ich wohl schnell die Lust verlieren und vielleicht mal ungehalten antworten, wenn wieder so ne total oberflächliche Nachricht ins Postfach flattert. Ich bin jedenfalls glücklich, als Mann hier sein zu können. Mein Postfach ist entspannt und leer (abgesehen von Komplimenten für Forenbeiträge *zwinker* ) und ich kann mir gezielt aussuchen wen ich anschreiben möchte (bzw. konnte mir das gezielt aussuchen, ich bin glücklich und habe gefunden was ich suchte). *g*
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Ich möchte hier eine andere Sichtweise hinzugesellen:

Manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass die eine oder andere Frau dem einen oder anderen Mann die Unkompliziertheit und Unbeschwertheit mit der eigenen Sexualität übel nimmt. Man kann Sexualität mystifizieren, überhöhen und zu einem ganz besonderen "Geschenk" (aka wertvoller Tauschware) stilisieren. Oder man kann sie simpel als etwas wahrnehmen und ausleben, das einfach da ist. Wie Essen oder Schlafen.

Es steht Menschen freilich frei, wie sie für sich damit umgehen. Persönlich finde ich es jedoch tatsächlich nicht hilfreich, diese unterschiedlichen Zugänge - fast gewaltvoll wie mir scheint - mit Gechlechtern zu verquicken.

Eine Korrelation gibt es hier in meiner Beobachtung schon, diese schreibe ich jedoch mehr der Bewertung weiblicher Sexualität (mit durch Moral verursachter Verknappung derselben) als dem tatsächlichen Empfinden von Personen zu. Die Behauptung, dass "Frauen" per se einen besseren Zugang zu Sexualität und Erotik hätten kann ich aus meiner Erfahrung nun so überhaupt nicht teilen. Ich bin einfach viel zu vielen begegnet, die ihren eigenen Körper gar nicht kennen, erstickt vor Scham keine Worte finden und sich schon gar nicht in eine Verbindung als Person mit selbstbestimmter Sexualität auf Augenhöhe einbringen können.

"Männern", denen ebenso der Zugang fehlt auch, aber viele derer, denen ich begegnet bin nehmen das nicht gar so wichtig. Also, in einem philosophisch-moralischen Sinne. Und genau da werde ich eben den Verdacht nicht los, dass ihnen das manchmal fast übel genommen wird.

Chancengleichheit hat aus meiner Sicht als Vorraussetzung, dass Verantwortung gleicher Maßen übernommen wird. Für die eigene Sexualität ebenso wie für die Kommunikation in diesem Kontext.
******rah Paar
3.259 Beiträge
Echt jetzt?

So sehr wir dem Eingangspost inhaltlich zustimmen, wir finden ihn sehr einseitig aus weiblicher Perspektive.


Gedankenexperiment:

Wir haben mal eben für uns alle weiblichen Begriffe darin durch männliche ersetzt und auch Mann gegen Frau und umgekehrt getauscht. *panik*


Wenn wir jetzt Hardcore-Emanzen aus der Emma Redaktion wären, dann würde es Begriffe wie:

„Übergriffig, sexistisch, Gender-Bashing, Mikroaggression, abwertend, klischeehaft, frauenfeindlich und ich-bezogen“ hageln.


Nichts gegen den Eingangspost, wir stimmen der Analyse inhaltlich in den meisten Punkten zu, aber uns fehlt da einfach die zweite Hälfte.

Ein reines „Ich, ich, ich“ - und die Männer sollen zu 100% auf die Frauen zugehen, quasi als Leistungserbringer, hat für uns wenig mit Partnerschaft auf Augenhöhe zu tun. Eher mit ausgemachter Devotheit eines „Bilderbuch-Frauenverstehers.“

(Am Rande noch ein umgekehrtes Klischee ins Spiel gebracht: „Die richtigen Arschlöcher schleppen die schärfsten Hasen ab, nicht die „Versteher“. Können wir aus unserer Erfahrung mehr als bestätigen. *pieks* )


Irgendwie bestreiten wir auch die Tatsache, dass „Frauen leichter einen Sexpartner abbekommen als Männer“.

Denn grob betrachtet, haben wir in den meisten Altersgruppen ähnlich viele Männer wie Frauen. Wenn also alle Frauen „einen abbekommen die wollen“, dann sind das auch exakt gleich viele Männer, die so unter die Haube kommen.

Denn wenn’s für Frauen wirklich „leichter“ wäre, dann würden Statements wie im Eingangspost gar nicht erst verfasst werden müssen. *zwinker*



*liebhab*

Tom & Zarah
**********eineS Paar
3.997 Beiträge
Für mich ist die Optik meines potentiellen Sexpartners für meine eigene Lust wichtig und sein Geruch. Und ich kenne in meinem Umfeld keine einzige Frau, der es, wenn sie ehrlich ist, anders geht. Wer behauptet, wir wären keine visuellen Wesen, lügt - meine Meinung! Mich hat noch nie ein Mann mit Sympathie und sonnigem Gemüt ins Bett gequatscht, wenn ich ihn nicht optisch attraktiv fand. Und bei meinen Freundinnen sieht es ähnlich aus.

Ein schönes Beispiel ist diese Blind-Dating-Show „First Dates“ bei Vox. Wenn Frau bereits dort an der Theke sitzt und der Date-Partner hereinkommt, kannst du bereits mit 99,9%iger Sicherheit sagen, ob er eine Chance auf zukünftig weitere Dates hat. Du siehst es ihr an! Ungepflegt erscheinende, adipöse, modisch katastrophale Männer sind binnen 3 Sekunden raus, bevor das Date überhaupt begonnen hat. Wenn er sich beim gemeinsamen Essen wenigstens als unterhaltsam und sympathisch herausgestellt hat, kommt am Ende dann der Spruch, sie könne sich allenfalls - wenn überhaupt - zukünftige Treffen auf rein freundschaftlicher Basis vorstellen.

Also arbeitet an eurem Aussehen und lasst euch nicht gehen. Dann klappt es vielleicht auch mit einer Frau - unabhängig von offenen Beziehungen oder nicht.

So sieht es aus…
࿋ 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒𝑆
******ung Mann
6.677 Beiträge
Zitat von ********nder:
Das finde ich auch insoweit einen sinnvollen Ansatz, da Partnerwahl am Ende Frauenwahl ist. (Wird bei beiden Geschlechtern leider häufig verkannt.)
Das wird nicht verkannt - das ist schlicht und ergreifend falsch.
Partnerwahl ist NICHT Frauenwahl.
Das ist wie im BDSM die dumme Aussage:
"Die Sub entscheidet wer ihr Dom ist."
Die Frau kann natürlich wählen.
Sie kann sagen:
"Ja ok - den nehm ich."
Aber wenn der dann sagt:
"uiuiuiu - die nehm ich nicht."
dann hat sie schlechte Karten.
Partnerwahl ist Partnerwahl - sprich:
Wenn nicht beide sich für den jeweils anderen entscheiden dann wirds nichts.
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