aus eurem privaten Leben sind bei euch beliebt,
Ich bin da bei Lynette:
Zitat von lynette:
„Was ich mag oder was bei mir beliebt ist, hat einen ziemlichen Stellenwert bei mir.
Ich bin alt und in meinem Leben mehrfach umgezogen - zuletzt vor ca. 12 Jahren und da schon mit dem Blick aufs Alter: Wohnungsgröße, Dinge, mit denen ich mich umgebe.
Ich bin vor zwei Jahren umgezogen - von fünf Zimmern mit 100 qm auf zwei Zimmer mit 50.
Damals habe ich fast alle Möbel bis auf meine Schlafzimmer-Einrichtung entrümpelt, die dortige Einbauküche verschenkt, zwei Wände Bücher über momox verkauft - oder eBay verschenkt; eine nicht genutzte Stereoanlage verschenkt, nicht mehr getragene Kleidung entsorgt; Kinderspielzeug verschenkt oder weggeworfen; Geschirr weggegeben oder -geworfen; eine Wand Akten zu Beruf und Fortbildungen geleert.
Ich hätte es nicht geschafft, wenn meine Schwiegertochter mich nicht alles in die Hand hätte nehmen lassen mit der jeweiligen Frage „Brauchst du das wirklich?“
Meistens habe ich das verneint, aber sage mir heute, vielleicht hätte ich es doch noch gebraucht.
Nein - hätte ich nicht.
Inzwischen habe ich schon wieder teils Nutzloses gekauft.
Mein Vorsatz ist aber immer wieder, nichts zu kaufen, was nur eine Leere in mir füllt, ohne, dass es auf Dauer sinnvoll ist, das zu besitzen.
Und da bleibt wirklich wenig übrig.
Jetzt versuche ich, früher Sachen abzuschaffen, die nur Ballast sind: gelesene Bücher oder Kleidung.
Aber ich vermisse z.B. mein früheres Wohnumfeld, die Nachbarn und die Stadt und den tollen öffentlichen Nahverkehr.
Jetzt bin ich - nachdem ich den großen Teil meines Lebens ohne ausgekommen bin - auf ein Auto und die damit verbundenen Kosten angewiesen, um mir mehr Bewegungsfreiheit zu erhalten. Würde sich das ändern lassen, würde ich sofort wieder ausschließlich den ÖPNV nutzen.
Erstaunlicherweise konnte ich auch ganz gut auf meinen früheren Beruf (der nie eine Berufung war), der 41 Wochenstunden meines Lebens aufgefressen und mich bis in meine Freizeit verfolgt hat, ohne mir Anerkennung zu bringen, verzichten - obwohl ich mal glaubte, er definiert mich.
Ferner habe ich während Corona gemerkt, dass ich, als es nicht anders ging, auf
, Swingen und ständig verfügbaren Sex verzichten konnte - trotzdem tue ich es nicht, weil es mir Kontakt mit Menschen ermöglicht.
Insgesamt kann ich - dank virtueller Fenster zur Welt - ganz gut auf direkte Begegnungen mit Menschen verzichten - tue es aber trotzdem nicht, damit ich die Spiegel zu meiner Persönlichkeit nicht verliere.
Kurz und gut: weil ich mal in einem Land jenseits der Überflussgesellschaft gelebt habe, weiß ich, dass Menschen im Grunde mit verdammt wenig auskommen können (egal wie sehr sie glauben, „es zu lieben“) - vor allem, wenn sie es müssen.
🫤
Wünsche euch allen einen schönen
tag
Bjutifool