Gibt doch keinen Grund, sich darüber zu streiten. Worüber wir uns doch einig sind, ist, dass es
den guten Sex an sich genauso wenig gibt wie
den schlechten Sex an sich. Kommt immer auf die Situation an und auf die Vorlieben der Beteiligten.
Für 45 Minuten Dauerpenetration bin ich z.B. einfach nicht geeignet... um das zu versuchen, müsste ich vermutlich die letzte halbe Stunde nur noch an Bäume oder Matheaufgaben denken und dabei würde mit dann früher oder später die Lust vergehen. Zudem stelle ich es mir gar nicht so einfach vor, so ein ausladendes Rein-Raus-Spielchen irgendwie mit nem brauchbaren Spannungsbogen zu versehen. Klar, Stellungswechsel, Tempowechsel etc. ... aber ich persönlich empfinde es nicht als Bereicherung, das volle Programm der Möglichkeiten krampfhaft -
für mich wäre es krampfhaft - in jedes einzelne erotische Abenteuer zu quetschen.
Was ich genieße, ist ein ausgiebiges Vor- und Nachspiel, gerne auch während des Hauptgerichts noch mal nen Gang runterschalten und zurück in Vorspiel-Gefilde, ein bisschen Denial und Herauszögerung, bevor es schließlich mit Schmackes in den siebten Himmel geht. Praktischerweise bin ich vorwiegend in BDSM-Kontexten unterwegs, wo das Drumherum ja grundsätzlich eine hohe, oftmals eine höhere Bedeutung hat als der eigentliche Sex.
Aber das ist nur meine persönliche Vorliebe und ich würde nie sagen, dass das irgendwie objektiv besser sei als andere Ansätze. Manchmal kann ein 5-Minuten-Quicky in der Mittagspause geiler sein als ein komplett durchvögelter Abend. Ich hab auch selber schon Frauen kennengelernt, die gesagt haben: "Lass uns heute mal das Vorspiel ein bisschen minimalistischer gestalten und dafür länger vögeln." Zur Abwechslung bin ich da gerne dabei. Nur gibt es, wenn Frau nen richtig ausdauernden Marathon-Stecher sucht, halt definitiv bessere Kandidaten als mich. Das Schöne daran, dass wir uns hier in einer relativ offenen Community bewegen, ist ja gerade, dass man sich da gar nicht limitieren muss. Lieber einfach aus jeder Konstellation, in die man sich begibt, das beste rausholen, alle Beteiligten ihre Stärken und Vorlieben ausspielen lassen. Heute so, morgen so.