„„Was ich schade finde, ist, dass manche mit ihren Aufrechnungen ein Gegeneinander von BDSM und LGBTQ erzeugen, dabei wäre doch ein Miteinander viel besser.
Das Problem liegt tiefer. Ich habe noch nie erlebt und ich bin wahrlich schon einige Jährchen in diesem schicken Leben unterwegs, dass BDSMer anderen vorschreiben wollten, was für sie ok zu sein hat und was nicht. Auch haben sie sich niemals in die Politik oder ins staatliche Fernsehen eingemischt, geschweige denn die deutsche Sprache umgebastelt.
Bei LGBTQ sieht das anders aus und zwar völlig und das nervt gewaltig und erzeugt über kurz oder lang einen völlig natürlichen Gegendruck. Und das ist auch gut so.
Der Wunsch von Menschen gleichberechtigt behandelt zu werden erzeugt deiner Meinung nach einen natürlichen Gegendruck, den du gut findest?
Wow. Just wow. Was ein Arschlochkommentar. Entschuldige, wenn ich das so drastisch schreibe.
Auch der Umstand, dass sich BDSMer nie in die Politik oder ins Fersehen "eingemischt" hätten, was du hier Homosexuellen unterstellst, ist schlichter Blödsinn, da am laufendem Band BDSMer in Politik und Fernsehen unterwegs sind. Wäre das anders, dann wären Plattformen wie diese hier vermutlich immer noch verboten.
Es ist schon ziemlich von Ignoranz geprägt, wenn man heute im Jahre 2022 so tut als hätten sich BDSMer immer aus Politik und TV herausgehalten und Homosexuelle tun das nicht, sollten das aber, ansonsten erzeuge das "Gegendruck".
Hätten Menschen allgemein, damit auch BDSMer, nicht für eine offene Gesellschaft gestritten, dann wäre sie nicht soweit gekommen, dass wir uns darüber heute überhaupt austauschen können.
Du magst also schon lange auf der Erde sein, Weise macht einen das aber, wie ich an deinem Kommentar lese, nicht automatisch. Brot wird auch alt, dadurch aber nicht automatisch leckerer.
Auch hier in der Diskussion hat niemand jemand anderem vorschreiben wollen wie BDSMer leben sollen. Es wurde lediglich geschrieben, dass das Halsband in der Öffentlichkeit persönlich abgelehnt wird und warum. Ich etwa haben niemandem gesagt, dass er oder sie es lassen soll. Ich habe lediglich die Motive infrage gestellt als ich schrieb, dass ich nicht wüsste warum ich das tun sollte, außer ich möchte andere Provozieren und mich bewusst exponieren. Diese Exposition vor unbeteiligten Dritten hätte, wenn es diesen Fokus hätte, für mich nichts mit BDSM zutun.
Darüber hätte man diskutieren können. Hat aber niemand. Stattdessen wurde gleich so getan als würde es verboten werden wollen. Und dann fingen einige hier allgemeine politische Themen an und haben die LGBTQI+ Community, bzw. generell homosexuelle zunöchst als Strohmannargument hinzugezogen um dann durch die Blume ihre eigene Intoleranz gegenüber dieser Gruppe zum Ausdruck zu bringen, bzw. auszudrücken, dass man von ihnen genervt sei, während man parallel forderte, dass BDSMer sich öffentlich exponieren können sollten. Das auch in der Form, dass man den Kuss zwischen Homosexuellen erneut, wie es sonst nur bestimmte politische Gruppen tun, im Kontrast zu einem Kuss zwischen hetereosexuellen, als etwas "besonderes" herausstellten, was dann auch BDSMer in der Öffentlichkeit legitimiere.
IHR seid die ganze Zeit in der Öffentlichkeit.
Es muss aber nicht jeder gut finden, wenn bestimmte Praktiken öffentlich begangen werden.
Tolerieren muss ich es. Ja. Tue ich auch. Reproduzieren muss ich es nicht. Wenn man das von mir verlangen würde, dann wäre genau das das Aufzwingen von BDSM-Lebensarten und nicht der Umstand, dass ich subjektiv sage: Gibt mir nichts.
Ich gehe jetzt auch nicht zu Paaren die so etwas öffentlich praktizieren und beschimpfe sie oder fange Shamingdiskussionen an. Mir selbst gibt das lediglich nichts und mir leuchtet nicht ein, was es anderen gibt. Das konnte bisher auch hier niemand, jenseits von "will man mir das verbieten???!!!??!!11ß1ß" artikulieren.
Und hier die Krux:
Auf der einen Seite wird argumentiert, dass das Ziehen der oder des Sub ja keine Praxis sei. Das sei einfach Ausdruck. Auf der anderen Seite wird dann auf einmal der Kuss zwischen zwei Homosexuellen als praktische Exposition der Homosexualität bezeichnet.
Ja was ist das Halsband denn nun? Für mich ist das Führen meiner Sub an einem Halsband absolut Teil einer Spielart, die zum Ausleben der BDSM-Neigung gehört, ansonsten würde ich das nicht tun. Ich führe niemanden mal eben einfach so als Alltagshandlung ohne BDSM-Background am Halsband durch ein Einkaufszentrum. Somit erscheint genau das natürlich auch für Dritte als gerade ausgelebte BDSM-Praktik. Mal ganz ehrlich: Das macht ihr doch nicht einfach nur so aus Spaß. Ansonsten hätte diese Geste im BDSM-Rahmen keinen Wert mehr. Und wenn sie euch etwas gibt, dann ist es im BDSM-Rahmen auch klar eine Praktik. Etwas völlig anderes ist da das offene Zeigen von Halsbändern, etc.
Und nein, hier misst auch niemand mit mehrerlei Maß.
Es ist schon recht und unfassbar vermessen den Gleichberechtigungskampf der LGBTQI+ Community, die mit Verfolgung, Diskriminierung, Gefängnis und Tod bedroht wurden und werden, mit dem Wunsch öffentlich ein Halsband und eine Leine tragen zu "dürfen" gleichzusetzen.
Niemand hat hier jemandem etwas verboten oder den Wunsch danach geäußert.