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Partner in der Öffentlichkeit an Hundeleine ausführen

********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*****nti
Zwischen "gesellschaftlich angesehen" und "gleichberechtigt" gibt es auch noch Unterschiede.
BDSMer waren und sind schon immer gleichberechtigt gewesen. Homosexuelle nicht. Alleine deshalb hinkt der Vergleich wie ein zweibeiniger Esel.

Ich finde den Vergleich LGBTQ und BDSM-Neigung zwar auch unpassend. Aber was gesellschaftliche Akzeptanz angeht ist der Vergleich durchaus interessant.
Auch wenn BDSMer hierzulande bei einem öffentlichen Outing vermutlich keine Verfolgung und Gewalt zu befürchten hätten; sind soziale Ächtung, Kontaktabbruch, Nachteile im Job oder Jobverlust durchaus Dinge, die vorkamen und vorkommen.

Ich für meinen Teil könnte zB Homosexualität vor meinen Eltern oder im Job problemlos beichten, die BDSM-Neigung jedoch nicht! Aber ich will und muss das auch gar nicht öffentlich bekannt machen.
Zitat von *******ssa:
Was mit normal gemeint ist, weiss aber eigentlich jeder.

Offenbar nicht.
Es gibt auch Menschen in unserer ach so toleranten Gesellschaft, die fühlen sich in ihren "religiösen Gefühlen" verletzt, wenn sie etwas zu sehen bekommen, was andere ganz normal finden. Und nun?
Wer von Euch hat dafür eine Lösung? *nachdenk*
Zitat von ********er84:
@*******ga69

und was lächerlich ist liegt eben wieder im äuge des Betrachters
Genau deshalb schreibe ich ja nicht aus deiner Sicht, sondern aus meiner.
Und weißt du was?
Ich darf das!
********reak Paar
1.561 Beiträge
Zitat von *********10439:
Partner in der Öffentlichkeit an Hundeleine ausführen
Habt ihr schonmal euren Partner an der Hundeleine ausgeführt?

Nö, haben wir noch nicht gemacht, daher können wir auch nicht über Reaktionen der Öffentlichkeit berichten.

Weiterhin haben wir das auch nicht vor, weil wir in dieser Beziehung Schisser sind und nicht ganz glauben können, dass es da keine Hexenjagd geben würde. Und wir glauben auch nicht, dass ein Bekanntwerden unserer sexuellen Neigungen, Ausrichtungen und Vorlieben ohne Folge bliebe (vor allem beruflich und im Bekanntenkreis).

Nach Lesen der bisherigen Beiträge fühlen wir uns in unserer entsprechenden Angst vor gesellschaftlichen Sanktionen auch bestätigt. Wir selbst bemühen uns, Andersartigen unvoreingenommen zu begegnen. Unsere Kinder haben wir ebenso erzogen. Und viele Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlen, denken und handeln ähnlich aufgeschlossen.

Doch wie man sieht, sterben die Ewig-Gestrigen nicht aus, genügend Beiträge in diesem Thread zeigen das ziemlich deutlich. Was irgendwie "anders" aussieht oder agiert als das brav-bürgerliche Durchschnittsbild (hier auch "normal" genannt), darf nicht sein. Da werden "Sitte", "Anstand", ja sogar "Achtsamkeit" herangezogen, um ein harmloses, kleines Spiel wie Halsband und Leine sichtbar zu tragen, in die Ecke der Unerträglichkeit zu schieben.

Ich (er) erinnere mich noch gut an die Rotte der Kleinbürger, die seinerzeit genauso vehement gegen die "Langhaarigen" gewettert haben, gegen die "Hippies" und die "freie Liebe". Genau so klingt das jetzt auch wieder. Dabei gäbe es bestimmt wichtigere Themen, um sich dermaßen zu echauffieren. Also, wirklich wichtige Themen.

Von uns aus soll jeder nach seiner Facon glücklich werden, solange er andere Menschen nicht belästigt oder gar schädigt. Und das wird mittels eines Halsbandes und einer Leine kaum geschehen. Man sollte besser die Kirche im Dorf lassen *zwinker*
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Zitat von *******1987:
Ich war nur mal dabei, wie jemand seine Sub geführt hat. Das war öffentlich tagsüber an einem Fluss.

An der Leine? Dann nehme ich an, das war in Hannover ... dort kann das jede und jeder!

Er schrieb
******ngr Mann
3.909 Beiträge
Zitat von ********n_84:
@*****nti
Zwischen "gesellschaftlich angesehen" und "gleichberechtigt" gibt es auch noch Unterschiede.
BDSMer waren und sind schon immer gleichberechtigt gewesen. Homosexuelle nicht. Alleine deshalb hinkt der Vergleich wie ein zweibeiniger Esel.

Ich finde den Vergleich LGBTQ und BDSM-Neigung zwar auch unpassend. Aber was gesellschaftliche Akzeptanz angeht ist der Vergleich durchaus interessant.
Auch wenn BDSMer hierzulande bei einem öffentlichen Outing vermutlich keine Verfolgung und Gewalt zu befürchten hätten; sind soziale Ächtung, Kontaktabbruch, Nachteile im Job oder Jobverlust durchaus Dinge, die vorkamen und vorkommen.

Ich für meinen Teil könnte zB Homosexualität vor meinen Eltern oder im Job problemlos beichten, die BDSM-Neigung jedoch nicht! Aber ich will und muss das auch gar nicht öffentlich bekannt machen.

Die BDSM-Neigung müsstest du aber beichten und dich outen.
Du müsstest im Endeffekt aber nichts verstecken.
Als Homosexueller müsstest du im Zweifel deine Lebenspartnerin oder sogar Ehefrau durchaus verstecken.

Ich finde es ist ein ganz anderes und nicht vergleichbares Level.
Ob ich meinen Kink / Fetisch jemandem auf der Arbeit oder gegenüber meiner Familie stecke ist für mich etwas ganz anderes als die Frage ob ich dort mitteile, dass ich einen gleichgeschlechtlichen Partner habe, den ich im Zweifel verschweigen müsste.
**********eineS Paar
3.986 Beiträge
Zitat von ********iebe:
Zitat von *******1987:
Ich war nur mal dabei, wie jemand seine Sub geführt hat. Das war öffentlich tagsüber an einem Fluss.

An der Leine? Dann nehme ich an, das war in Hannover ... dort kann das jede und jeder!

Er schrieb

*lol* So siehts aus…!
*****a_S Mann
8.074 Beiträge
JOY-Angels 
Ach, das ist tatsächlich keine ganz leichte Diskussion, weil dieses Öffentlichmachen eben leicht unterschiedlich ist. Ich mache mal 3 Beispiele, die hier passen könnten:
1. Zwei homosexuelle Menschen gehen Hand in Hand durch die Stadt, küssen sich. Die Passanten sehen klar, dass das homosexuelle Menschen sind, und Handlung an sich ist eine, die völlig alltäglich ist. Somit zeigen die einfach nur etwas alltägliches und das Problem hat, wer damit ein Problem hat.
2. Ein fetischistisches Paar trägt gemeinsam Latexhosen. Völlig alltagstaugliche Kleidung, aber eben aus Latex. Auch hier können Passanten das erkennen, wenn das Latex geölt ist, weil es eben mehr glänzt als Leder. Auch hier ein öffentliches Coming-Out, und wieder ist das Problem nur bei dem, der sich ärgert.
3. Das BDSM-Paar, wo einer den andern an der Leine führt weicht davon aber ein wenig ab, weil hier die Handlung nicht alläglich ist und manche befremdet und andere sehen das als sexuelle Handlung. Und diese kleine Nuance steht jetzt hier zur Diskussion:

Zunächst mal: Was wenn Kinder nachfragen: Kein Problem, einfach sagen, die spielen Hund und Herrchen o.ä., und für Kinder ist das als Erklärung völlig OK, weil die ja auch spielen sie seien eine Mutti, ein Auto oder eine Katze. Dennoch bleibt ein Problem: Für die BDSMer ist es eine erotische Handlung, die sie in der Öffentlichkeit durchführen, auch wenn es eine niederschwellige ist.
Und genau das ist der Grund, warum ich jetzt darauf verzichten würde. Ich hab mal gesehen, wie eine Frau ihrem Mann im Zug unter einem Pullover auf dem Schoß einen Handjob gegeben hat. Man hat den Penis nicht gesehen, aber allen vorbeigehenen und den Sitznachbarn war klar, was die da machen. Ich muss sagen, dass ich mich bei der Hundeleine-Nummer ähnlich fühlen würde.
Und noch ein Abgrenzungs-Beispiel: Ich hab mal gesehen, wie das 2 Cosplayerinnen gemacht haben. Die waren zudem noch auffällig durch ihr Cosplay (eine als Katze), und eben sehr jung. Da habe ich gedacht: Das hätte ich auch gemacht, als ich 19-jähriger Punk war, und es wäre genauso OK gewesen, weil Cosplay- bzw. Punk-Aktion. Aber wenn ich das jetzt mit Ü40 mit meiner Freundin mache, sehen uns die Leute als "perverses Paar". Das Spiel/Provokations-Privileg der Jugend haben wir nicht mehr.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
In Cap d´Agde ist das nicht selten, in einem abgeschiedenen Waldgebiet würde ich es wagen, in sonstiger Öffentlichkeit nicht.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@*****nti

Zitat von *****nti:
Der Wunsch von Menschen gleichberechtigt behandelt zu werden erzeugt deiner Meinung nach einen natürlichen Gegendruck, den du gut findest?


Die riesige Welle, die die LGBTQ-Gemeinde in der Gesellschaft macht steht in keinem Verhältnis zu dem, was jemals von BDSMer Seite kam. Und du weißt das auch. Also bilde hier nichts anderes ab oder belege es mit sauberen Zahlen, Daten, Fakten. Und wohlgemerkt (!) es geht auch hier wieder einmal um den Wald, um geschaffene Fakten und nicht um einzelne Bäume.

Und ja, ich finde es gut, dass es demokratischen Gegendruck gibt, weil es nicht angeht, dass eine Minderheit der Mehrheit der Bevölkerung vorschreibt, was ok ist und was nicht.

Oder anders gesagt - weil du ja ein Freund der klaren Worte bist - ich verbuche vieles von dem, was von LGBTQ kommt schlichtweg unter: Ganz schön narzisstisch.

Und so was unterstütze ich nicht.
Es ist doch ein fundamentaler Unterschied, ob eine (sei es auch noch so "niederschwellige") provokante Handlung in der Fußgängerzone stattfindet oder beispielsweise an einem Schweinchenstrand.
Warum bitteschön, muss denn so etwas herausfordernd vor uninteressierten und in der Sache überwiegend unbedarften Passanten zur Schau gestellt werden? Wozu soll diese Demonstration gut sein?
******ngr Mann
3.909 Beiträge
Zitat von *****uns:
@*****nti

Zitat von *****nti:
Der Wunsch von Menschen gleichberechtigt behandelt zu werden erzeugt deiner Meinung nach einen natürlichen Gegendruck, den du gut findest?


Die riesige Welle, die die LGBTQ-Gemeinde in der Gesellschaft macht steht in keinem Verhältnis zu dem, was jemals von BDSMer Seite kam. Und du weißt das auch. Also bilde hier nichts anderes ab oder belege es mit sauberen Zahlen, Daten, Fakten. Und wohlgemerkt (!) es geht auch hier wieder einmal um den Wald, um geschaffene Fakten und nicht um einzelne Bäume.

Und ja, ich finde es gut, dass es demokratischen Gegendruck gibt, weil es nicht angeht, dass eine Minderheit der Mehrheit der Bevölkerung vorschreibt, was ok ist und was nicht.

Oder anders gesagt - weil du ja ein Freund der klaren Worte bist - ich verbuche vieles von dem, was von LGBTQ kommt schlichtweg unter: Ganz schön narzisstisch.

Und so was unterstütze ich nicht.

Es ist ein ziemlich schlechter Witz, wenn man auf der einen Seite nach "Toleranz" ruft sobald man seine Sub am Halsband durch die Fussgängerzone zu ziehen gedenkt während man parallel Menschen, die nicht für ihre sexuelle Identität und Orientierung diskriminiert und verfolgt werden wollen, narzisstisch nennt und es als "Vorschreiben" bezeichnet, wenn diese für eine Gleichberechtigung in der Gesellschaft kämpfen.

Ja. Die LGBTQI+-Community mag nicht die Mehrheit der Gesellschaft sein. Das spielt jedoch überhaupt keine Rolle. Minderheitenschutz und die Gleichberechtigung von Minderheiten sollte sich für unsere Gesellschaft von selbst verstehen. Solange das nicht so ist kämpfen solche Gruppen zurecht darum.

Aber diese kognitive Dissonanz werde ich dir vermutlich nicht mehr erläutert bekommen.
*****a_S Mann
8.074 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde übrigens, dass die Diskussion über das Hundleinen-Spiel eine ganz andere ist als die ums BDSM-Coming-Out, schlicht deshalb, weil so ein Hundeleinen-Spiel ja nun wirklich nicht die übliche Form eines Coming-Outs ist.
Fürs Coming-Out möchte ich zum einen @*****nti zustimmen: Homosexuelle haben nur die Wahl zwischen Coming-Out oder Verstecken (schon wenn man Kolleg*innen sagt, das man am WE mit (s?)einem Freund am Meer war - das "einem Freund" ist dann nämlich eine Notlüge bzw. ein Verstecken). BDSMer*innen sind darin freier. Sie müssen ja nicht vom Bondage-Workshop erzählen, sondern können sagen, sie haben das WE mit ihrer Freundin verbracht.
Ich kenne auch kaum BDSMer*innen die berufliche Coming-Outs hatten. Hier geht es ja meist eher um Freund*innen-Kreis, ggf. Familie, einfach um diesen nahen Menschen diesen wichtigen Teil im Leben mitzuteilen, der zB dafür gesorgt hat, dass man es schwer hatte in Beziehungen und Partnerfindung. Und auch hier genügt ja ein "Ich bin BDSMer*in" und man drängt niemandem Kopfkino auf.
Das Herumlaufen mit Hundeleine ist eine ganz andere Nummer, im Grund eine (natürlich nur ganz harmlose) Provokation. Man kann darüber streiten, wie harmlos sie ist (ich finde sie harmlos - darin stimme ich hier auch vielen zu), aber es bleibt eine leichte Provokation, was eben ein schwules Händchenhalten nicht ist.
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
Da werden "Sitte", "Anstand", ja sogar "Achtsamkeit" herangezogen, um ein harmloses, kleines Spiel wie Halsband und Leine sichtbar zu tragen, in die Ecke der Unerträglichkeit zu schieben.

oder andersrum diejenigen betreffend, die die klassische Rollenverteilung leben, mit Sitte und Anstand, schief angeguckt werden, das sei ja absonderlich in der heutigen Zeit.
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
Das Herumlaufen mit Hundeleine ist eine ganz andere Nummer, im Grund eine (natürlich nur ganz harmlose) Provokation. Man kann darüber streiten, wie harmlos sie ist (ich finde sie harmlos - darin stimme ich hier auch vielen zu), aber es bleibt eine leichte Provokation, was eben ein schwules Händchenhalten nicht ist.

So gesehen richtig, das eine ist mit dem anderen nicht vergleichbar, aber Homosexuelle bekommen ihre Bühnen wo sie aller Welt zeigen wollen: yeah, ich bin schwul!" knutsch, Rammelbewegung, ableck.

Nicht meins, diese Art Bühne.
****eis Frau
1.342 Beiträge
Ich denke, wenn jemand dauernd seine Spuren spazieren trägt, könnte man das schon als Provokation sehen.

Aber wenn man etwas machen will--eine kleine Überschreitung vom Üblichen--ist das doch BDSM typisch. Grenzüberschreitungen sind doch das Spannende und werden auf vielfältige Weise ausgelebt.
Zitat von *******ssa:

So gesehen richtig, das eine ist mit dem anderen nicht vergleichbar, aber Homosexuelle bekommen ihre Bühnen wo sie aller Welt zeigen wollen: yeah, ich bin schwul!" knutsch, Rammelbewegung, ableck.

Es gerieren sich ja weiß Gott nicht alle Homosexuellen so. Aber manche haben schon ein arg übersteigertes Bedürfnis, ihre Homosexualität zur Schau zu tragen und anderen, die das nicht interessiert, damit auf den Wecker zu gehen. Genau die sind es dann aber, die am lautesten aufschreien, wenn man ihnen zu verstehen gibt, dass man ihre sexuelle Orientierung zwar respektiert, aber trotzdem in Ruhe gelassen werden möchte. Wer ist nun in so einer Situation der Intolerante? *schiefguck*
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
mit "Homosexuelle bekommen ihre Bühnen" meinte ich nicht, dass alle Homosexuellen sie auch nutzen.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*****nti
Zitat von BlackSwan_84:
„@*****nti
Zwischen "gesellschaftlich angesehen" und "gleichberechtigt" gibt es auch noch Unterschiede.
BDSMer waren und sind schon immer gleichberechtigt gewesen. Homosexuelle nicht. Alleine deshalb hinkt der Vergleich wie ein zweibeiniger Esel.

Ich finde den Vergleich LGBTQ und BDSM-Neigung zwar auch unpassend. Aber was gesellschaftliche Akzeptanz angeht ist der Vergleich durchaus interessant.
Auch wenn BDSMer hierzulande bei einem öffentlichen Outing vermutlich keine Verfolgung und Gewalt zu befürchten hätten; sind soziale Ächtung, Kontaktabbruch, Nachteile im Job oder Jobverlust durchaus Dinge, die vorkamen und vorkommen.

Ich für meinen Teil könnte zB Homosexualität vor meinen Eltern oder im Job problemlos beichten, die BDSM-Neigung jedoch nicht! Aber ich will und muss das auch gar nicht öffentlich bekannt machen.

Die BDSM-Neigung müsstest du aber beichten und dich outen.
Du müsstest im Endeffekt aber nichts verstecken.
Als Homosexueller müsstest du im Zweifel deine Lebenspartnerin oder sogar Ehefrau durchaus verstecken.

Ich finde es ist ein ganz anderes und nicht vergleichbares Level.
Ob ich meinen Kink / Fetisch jemandem auf der Arbeit oder gegenüber meiner Familie stecke ist für mich etwas ganz anderes als die Frage ob ich dort mitteile, dass ich einen gleichgeschlechtlichen Partner habe, den ich im Zweifel verschweigen müsste.

Du hast Recht, dass es keinerlei Notwendigkeit für ein BDSM-Coming-Out gibt.

Das war aber nicht mein Punkt. Mein Punkt war die gesellschaftliche Akzeptanz und das Zeigen/Ausleben von XY in der Öffentlichkeit. Ich wollte nur sagen, wenn ich mich als BDSMer outen würde, wäre ggf. auch mit negativen Folgen zu rechnen. Wohingegen ich da das Gefühl habe, dass die Gesellschaft insgesamt einem homosexuellen Coning-out gegenüber schon deutlich entspannter ist. Warum? Weil es auch einfach „normaler“ geworden ist und die meisten Menschen sich daran gewöhnt haben.

BDSM öffentlich zu praktizieren, gerne nehmen wir das das Leinen-Beispiel, ist ein selteneres und ungewöhnlicheres Bild für die „Gesellschaft“ als gleichgeschlechtliche Paare, die hübschen halten.

Ich denke aber auch, dass man als BDSMer mit solchen „Aktionen“ die Toleranz der Gesellschaft nicht steigern würde.

Zu dem Wording „ich fahre mit einem Freund in den Urlaub“ vs. „Ich fahre mit meinem Freund in den Urlaub“
das Korrespondent dazu im BDSM wäre dann aber „ich fahre mit meinem Herrn/meiner Sklavin in den Urlaub“ … letzteres würde durchaus polarisieren.
Ich sehe es aber wie die meisten hier, wen geht diese Facette meines Privatlebens/ meiner Sexualität was an? Ich sehe keinen Grund warum ich das so sagen sollte Anstand „mit meinem Freund/Mann…“
*********kend Paar
14.052 Beiträge
Wenn ganz viele Leute ihren Partner an der Leine durch die Fußgängerzonen führen würde das doch aber bald Mainstream werden. Eigentlich ist die Handlung an sich harmlos. Aber wer die Hintergründe nicht kennt wird schockiert sein. Immerhin wird derjenige der an der Leine hängt mit einem Tier gleichgesetzt.

Passieren wird dem Paar m.M.n aber nichts außer das sie vielleicht blöde Fragen ernten oder die Leute entweder gaffen oder extra ignorieren.

g/w
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@*****nti

Zitat von *****nti:
Es ist ein ziemlich schlechter Witz, wenn man auf der einen Seite nach "Toleranz" ruft sobald man seine Sub am Halsband durch die Fussgängerzone zu ziehen gedenkt während man parallel Menschen, die nicht für ihre sexuelle Identität und Orientierung diskriminiert und verfolgt werden wollen, narzisstisch nennt und es als "Vorschreiben" bezeichnet, wenn diese für eine Gleichberechtigung in der Gesellschaft kämpfen.


Es ist das eine,

dass du die Welt nur durch dein ideologisches Ofenrohr betrachten kannst und hier gern den Pink-Crusader gibst - gänzlich inakzeptabel ist es dagegen, dass du mir schon wieder einmal Dinge unterstellst, die ich an keiner Stelle gesagt habe.

Oder wo - an welcher Stelle hier - habe ich nach „Toleranz“ gerufen? - Richtig an keiner.

Und wo - an welcher Stelle hier - habe ich daran gedacht eine Sub am Halsband durch eine Fußgängerzone zu ziehen? – Richtig an keiner. Das ist nämlich nicht mein Kink.

Mein Lieber, deine „argumentative“ Vorgehensweise ist alles andere als seriös. – Wärst du gern, schon klar, bist du aber nicht, siehe oben. - Was dich als ernstzunehmenden Gesprächspartner wieder einmal disqualifiziert.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Es ist eigenes Interesse von mir und der "Hündin", dass unser "Spiel" intim bleibt. Niemand, egal ob Fremde oder Bekannte, darf es stören. Ich wüsste nicht, warum jemand davon erfahren sollte. Es darf davon ausgegangen werden, dass Petplay auf breites Unverständnis stößt.
*****a_S Mann
8.074 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *******ssa:
Das Herumlaufen mit Hundeleine ist eine ganz andere Nummer, im Grund eine (natürlich nur ganz harmlose) Provokation. Man kann darüber streiten, wie harmlos sie ist (ich finde sie harmlos - darin stimme ich hier auch vielen zu), aber es bleibt eine leichte Provokation, was eben ein schwules Händchenhalten nicht ist.
So gesehen richtig, das eine ist mit dem anderen nicht vergleichbar, aber Homosexuelle bekommen ihre Bühnen wo sie aller Welt zeigen wollen: yeah, ich bin schwul!" knutsch, Rammelbewegung, ableck. Nicht meins, diese Art Bühne.

Das ist üble Homophobie! Welche Bühne ist denn gemeint? Der CSD? Ja, da gibt es schwules Knutschen mit Rammelbewegungen - aber auch BDSM-Gruppen wo Sulkies mit angeleinten Menschen laufen. Und so ein Federboa-Tanzen mit Rammelbewegung auf dem Wagen ist 1:1 vergleichbar mit den angeleinten Mensch-Pferden. CSD eben.
Und wenn Schwule oder genauso Heterosexuelle aber an einem ganz normalen Tag in der Fußgängerzone solche Rammelbewegungen bei ihren Partnern machen, ist das eine Provokation genauso wie das Hundeleinen führen, wieder 1:1. Und in beiden Fällen finde ich es "drüber". Muss nicht sein, machen ja auch die meisten BDSMer, Schwulen und Heteros nicht.
Es ist total vergleichbar und in keinem Fall hat der Schwule mehr Rechte und Möglichkeiten als der BDSMer. Denn im Gegenteil gilt, der Schwule hat weniger Möglichkeiten, weil er sich bzgl des Coming-Outs entscheiden muss. Der BDSMer hat die Wahl. Darum gibt es hier im Joy auch die Diskussion, ob man das überhaupt machen soll. Über diesen Luxus können Schwule nur schmunzeln.
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
@*****a_S
nun halt mal den Ball flach, mir hier Homophobie zu unterstellen, ist ja furchtbar.

Ich sehe eher das Problem, dass nur positiv berichtet werden darf, ist ja mit vielem heutzutage so, wenn man etwas kritisiert.
*****a_S Mann
8.074 Beiträge
JOY-Angels 
Und mal so am Rande: Ich wohn in Hamburg und auf der Reeperbahn gibt es solche Aktionen. Da gehen manchmal Dominas mit ihren Kunden an der Leine über die Reeperbahn. Der Kunde trägt eine Maske und natürlich gibt es ein großes Hallo und die Reeperbahn-Besucher fotografieren das, und die Domina verteilt noch ein paar Visitenkarten. Aber hey, das ist die Reeperbahn. Da gibt es auch Street-Sexwork.
Und wieder ploppt der Vergleich zum CSD auf: Da geht das auch, und da machen das auch nicht professionelle BDSM-Paare, schwule, lesbische, heterosexuelle. Und wer - auch als Familie - an dem Tag in die City kommt, weiß, worauf er/sie sich einlässt.
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