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Clubkultur und Psyche - Wie geht ihr damit um?

Clubkultur und Psyche - Wie geht ihr damit um?
Als ich vor ein paar Jahren mit meiner Transition began, waren Swingerclubs und Pornokinos sowie hedonistische Partys absolutes Neuland, ich wusste schlichtweg nicht das es sowas gibt ausser dem was man in zweifelhaften Reportagen aus dem Fernseher kannte,
Per Zufall hörte ich von einem Mann welchen ich vor ein paar Jahren datete das es sowas gibt, neugierig drauf besuchte ich erst ein Kino und wagte mich an die ersten Clubs. Das was ich Anfangs war, würde ich blauäugig und naiv beschreiben... Geblendet von diesen ganzen Männern welche mich haben wollten, dachte ich nur "gott du muss ja der Hammer sein" nur merkte ich irgendwann das ich eigentlich nicht mehr war als eine art zweite Wahl, und diese Männer sobald sie die möglichkeit hatten mit Paaren oder biologischen Frauen vögeln konnten mich ziemlich links liegen liessen. Ebenso merkte ich aber auch, das viele Dinge die sich in den Clubs abspielten verwirrten und etwas mit mir machten, eine Art "verrohung".. und ein Gefühl von abgestumpft sein.. ich vertrau keinem Mann mehr und vergleiche mittlerweile alle Männer mit der sexualität die Männer im Club ausleben, und glaube ausserhalb dieser Seiten im realen leben nicht mehr dran das es auch eine romantische Sexualität geben kann, ich sehe einfach mittlerweile in vielen Männern nur noch Gangbang Teilnehmer, Cuckolds und ähnliches. Darum würde mich mal interessieren ob auch andere dieses Gefühl von "abgestumpft" sein durch zu häufige Clubbesuche und das was sich dort abspielt bekommen haben? und vor allem wie ihr damit umgeht?
*****_HB Frau
327 Beiträge
Moin,
ich war in den letzten 3,5 Jahren 231 mal im Club, 7 mal in Pornokinos, 5 mal in erotischen Bars, 5 mal auf Privatparties und 4 mal in erotischen Saunen.

Mein erstes Jahr war ebenfalls ein Höhenflug. Ich wollte erfahren, ausprobieren und fand (für mich erstaunlich) viele Interessenten, die dies mit mir tun wollten. Durch meine Körperform (SSBBW) hatte ich anfangs vermutet, dass ich vielleicht nur ab und zu gefragt bin, deshalb hab ich auch Mollyparties ausprobiert.

Inzwischen ist es aber so, dass ich gemerkt habe, dass viele Herren, die sich in der erotischen "Szene" bewegen, nicht zu mir passen. Damit meine ich vor allem die Herren, die auf der Matte ihren eigenen Lieblingsporno im Kopf haben und gar nicht mit mir kommunizieren können. "Das macht man doch so." Ich sag nur "Squirtgriff". So kriegen sie gar nicht mit, wenn ich sage, dass mir das grad weh tut oder dass ich diese Praktik gar nicht mag. Dann gibt es noch Herren, die mir zeigen wollen, wie es geht. Herren, die "mich erstmal so richtig einreiten" wollen. Auch davor nehme ich mich inzwischen in Acht, denn bei einer Runde mit ihnen geht es rein um ihre Sexualität, nicht um meine. Diese Eigenarten fallen mir vor allem bei eher konservativ denkenden Herren auf, welche schon "seit Jahren" in der Szene sind, aber auch bei Herren, welche die Szene als billigen Puff-Ersatz nutzen wollen.

Da wurde ich zeitweise müde, weil ich gerade in den Clubs, wo ich eine Feier von Toleranz und Freiheit erwartete, auf Ressentiments und Egoismen traf. Männer hatten Angst vor Bi-Männern, "Südländer" durften per se nicht mitspielen, Herren mit dunkler Haut wurde ungeniert auf den Penis geschaut, Soloherren boxten sich mit Ellenbogen in die erste Reihe vor, Paare stritten sich wegen Eifersucht, ich wurde einfach so an den Brüsten oder an der Vagina berührt, usw.
Dazu die nicht so schönen Runden mit den oben genannten Herren.

Meine Lösung: Wo sich solche Ressentiments und Egoismen desöfteren sammeln gehe ich nicht mehr hin. Wenn ich auf einer sonst ganz schönen Party Menschen treffe, die mir mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechte Laune machen mit ihrer Spießigkeit oder ihrer Übergriffigkeit, gehe ich woanders hin und mache mir den Abend schön mit den Menschen, die ich sympathisch finde. Kommt es zu Übergriffen mir gegenüber, sage ich das sofort dem betreffenden Menschen und bei harten Sachen melde ich es dem Personal.

Eine gute Runde ist für mich voller (auch nonverbaler) Kommunikation. Liebevoll, respektvoll, vertrauensvoll, leidenschaftlich, sirrend und dann manchmal gern auch härter oder kreativer. Wenn es allen gut geht auf der Matte und dies alle spüren, ist es perfekt.
Ich habe das Glück, öfter im Club auf Herren zu treffen, die offen für so eine Erfahrung sind. Diese sind allerdings seltene Perlen, wie im richtigen Leben auch.
Und dennoch ist jede Runde einzigartig und es steht jedem frei, ob sie irgendwann wiederholt werden soll. Das ist das herrliche am freien Swingen.
Ich erkenne diese Herren meist über den offenen und interessierten Blick, eine gewisse Sensibilität, einen offenen Geist im Gespräch und eine gewisse Höflichkeit.

Mollyparties besuche ich im Übrigen nicht mehr, denn ich finde auch auf den "normalen" Parties manchmal Perlen und bin auch bereit, wenn jemand "mollig" einfach mal "ausprobieren" möchte, weil der Herr sich vielleicht noch gar kein Urteil bilden kann, ob ihn das reizt. Das wird dann eine behutsame Abenteuerreise für uns beide. *g*

Fazit: Ich geh nach wie vor gern in Clubs, weiß aber, dass ich inzwischen eine andre Sprache und andere Gedanken habe als meine monogamen Freundinnen, die mich schon mal fragten: "Was macht denn eigentlich der zweite Mann beim MMF?"
Daher mag ich die FSK-18-Gespräche im Club und die Offenheit über Club- und Sexerfahrungen. Im realen Leben muss ich mich dann eben ein bisschen zurückhalten mit meinen Redebeiträgen. *zwinker*
******h15 Paar
2.818 Beiträge
* Triggerwarnung *

* Nicht einvernehmliche, sexuelle Handlung *


Liebe TE,

es tut mir wirklich leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest.

Ich hatte diese "Hochphase" nicht, sondern wurde direkt bei meinem ersten Besuch in einem Swingerclub so sehr abgeschreckt, dass ich diesen Établissements für lange Zeit fern blieb (und manchen Veranstaltungen für immer).

Mein Partner und ich waren damals neugierig, wollten uns diese fremde Welt einfach mal ansehen.
Die erotische, angesexte Stimmung im Club gefiel uns gut, jedoch hatten wir vorher klar besprochen, dass andere Menschen für uns erstmal tabu sein würden.
Im Lauf des Abends zogen wir uns in ein BDSM Zimmer zurück und fingen an, intim zu werden. Zwei masturbierende Single-Herren nahmen wir zwar wahr, sie störten uns aber nicht weiter, da sie ausreichend Abstand hielten..
Dachten wir zumindest, bis ich ohne Vorwarnung mehrere sehr grobe Finger in meiner Vagina hatte, die mir wirklich sehr weh getan haben. Als wir realisierten, was da gerade passiert, beendeten wir die Situation sofort.

Ich fühlte mich für eine lange Zeit missbraucht, dreckig, beschmutzt und war schockiert von dieser Übergriffigkeit.
Ich ging wie selbstverständlich davon aus, dass auch in einem Swingerclub zumindest kurz gefragt wird, bevor man seine Hände in wildfremde Menschen steckt..

Heute weiß ich, dass es üblich ist, an einer unverfänglichen Körperstelle kurz zu streicheln, und wird die Hand weg geschoben, ist das als Nein zu verstehen.
Keine Ahnung, was besagten Herren dazu verleitet hat - lag es daran, dass ich offensichtlich harten Sex / "benutzt werden" sehr gerne mag, offensichtlich devot bin? Mag sein, ist aber definitiv kein Freifahrtsschein, im Gegenteil - ich kann meine Art der Sexualität nur mit Menschen ausleben, denen ich zu 1000% vertraue.

Ich kann also deine Wahrnehmung - "Verrohung" - komplett nachvollziehen.
Wer es gewohnt ist, sich in solchen Clubs aufzuhalten, hat wohl ein anders offenes, leider manchmal rücksichtsloseres Verhalten fremden Menschen gegenüber, als Nicht-Swinger es haben. Das liegt ja auch in der Natur der Sache und soll keine Verurteilung sein.

Wir für uns haben schnell festgestellt, dass das überhaupt nicht unser Ding ist.
Es gibt aber viele andere Orte, wo Menschen wie wir uns ausleben können - Pärchenclubs, sexpositive Veranstaltungen, BDSM Veranstaltungen, um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen.
Vielleicht ist das auch eher etwas für dich..

Am Ende hilft wohl am ehesten, dass du dich fragst, was du genau suchst und dir wünschst. Wenn du das klar definieren kannst, findest du Veranstaltungen, die zu dir passen. Zur Not mit Hilfe des Forums oder CM an uns.. 😊

Was ich dir sicher sagen kann, ist, dass es die "romantische Sexualität", die du ansprichst, definitiv gibt. Ich lebe sie täglich ❤️
Bloß ist ein Swingerclub oder PK bestimmt nicht der richtige Ort, nach ihr zu suchen.

Alles Liebe für dich!
Fernweh

(sie schrieb *engel*)
*****_HB Frau
327 Beiträge
@******h15

Ich möchte aufgrund des Beitrages auf den "aktiven Konsens" hinweisen, dem sich immerhin schon ein paar Clubs verschrieben haben: Fragen, bevor angefasst wird.
Diese Auffassung vertrete ich auch und verlange ich von den Herren, auch wenn ich weiß, dass einige Damen, die schon länger in der Szene sind, lieber sanft am Knöchel oder am Handgelenk gestreichelt werden möchten.

Für Eure erste Erfahrung tut es mir leid, das geht gar nicht. Dieser Mensch hätte sofort dem Team gemeldet und der Party (sogar dem Haus) verwiesen werden müssen.
******h15 Paar
2.818 Beiträge
@*****_HB
Danke für dein Mitgefühl. Es war keine schöne Erfahrung, aber dennoch eine sehr lehrreiche und damit positive. Hilfreich, um mich selbst zu finden und das, was ich möchte und nicht möchte.

Aktiver Konsens sollte meines Erachtens nach überall die Grundlage sein, wo es zu sexuellen Handlungen zwischen sich unbekannten Menschen kommen könnte. *ja*


(sie schrieb)
Profilbild
**********einer Frau
973 Beiträge
Für uns sind Clubbesuche immer wieder spannend - und auch nach 15 Jahren Swingererfahrung sind wir keineswegs abgestumpft. Aber wir machen das auch eher dosiert und nicht jedes Wochenende. So bleibt es immer etwas Besonderes, worauf wir uns immer wieder freuen.
Allerdings hat sich eins bei uns gewandelt: Wir daten inzwischen lieber privat. Clubbesuche sind dadurch eher selten geworden.
*******ker Mann
6.576 Beiträge
@*********hick
Dieses Gefühl, das Swingen total oberflächlich ist, haben einige. Swingen bietet dir sehr viele Möglichkeiten, Freiheiten, aber bietet dir keine Orientierung, so dass du manchmal eine innere Leere verspürst.
Auch wenn im Swingerclub und im Joyclub oft der Eindruck entsteht, es gibt nichts Anderes als das, ist das falsch. Natürlich gibt es noch viele Frauen und Männer, den Treue und Monogamie sehr wichtig sind. Was gegen dieses Gefühl hilft, ist eine Pause mit dem Swingen einzulegen oder es komplett aufzugeben. Neue Beziehungen eingehen, wo direkt klar ist, dass Sex nicht im Mittelpunkt steht. Dies auch ruhig mehrfach so aussprechen. Das erspart einem später das Gefühl, dass der Sex weniger geworden ist und dass einem etwas in der Beziehung fehlt. Natürlich wird es potentielle Partner geben, die das ablehnen und vereinzelt auch welche, die der Ehrgeiz packt, dich zu ändern. Das Risiko besteht immer.
Bei mir war das nur eine Phase von 2-3 Jahren. Ich habe ein anderes Verhältnis zum Swingen.
*********zburg Paar
1.278 Beiträge
HUHU *huhu*

Vorab zur Einordnung: Wir gehen seit nun knapp 20 Jahren regelmäßig (mal etwas mehr – mal etwas weniger) in Swingerclubs.

Zitat von *********hick:
... ob auch andere dieses Gefühl von "abgestumpft" sein durch zu häufige Clubbesuche und das was sich dort abspielt bekommen haben ....

Abgestumpft? Nö! *nein* Für uns persönlich können wir das in keinster Weise nachvollziehen, noch haben wir diese Erfahrung oder dieses Gefühl für uns in unserer Beziehung jemals gemacht.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass nach wie vor für uns das Wichtigste an so einem Abend im Club ist, neue Menschen kennenzulernen und einfach einen schönen, einen lustigen und sicher auch erotischen Abend zu haben.

Wenn es dann passt, landen wir im Spielzimmer – wenn nicht, dann eben nicht.

Erwartungen, gerade in sexueller Hinsicht, haben wir VOR dem Besuch nicht (natürlich geht man auch in einen Club, um Sex zu haben ... wir sicherlich auch *ja*) und mit dieser Einstellung hatten wir für uns 98% positive Erlebnisse und 2% negative Erlebnisse.

Wir haben eigentlich immer im Club tolle Menschen getroffen und das hat sich bis heute absolut nicht gändert!!

Bis heute freuen uns wir auf jeden Besuch im Club, denn sonst würden ja da nicht hingehen.
Ich glaube man sollte zwischen Singles und Paaren unterscheiden. Ich glaube, dass es sich negativ auf die eigene Psyche auswirken kann, wenn man als Single nur bedeutungslosen Sex erlebt. Ich habe es selbst erlebt, während ich in einer Phase vermehrt in Bordellen war. Der reine Sex war irgendwann nicht mehr befriedigend, weil die zwischenmenschliche Tiefe gefehlt hat.

Bei Paaren würde ich die Gefahr als geringer einschätzen, wenn die Beziehung gut ist, da man einander für die zwischenmenschliche Tiefe hat, die bei reinen Sexdates fehlt. Bei einer Freundschaft+ oder ähnlichen Modellen würde ich die Gefahr auch geringer einschätzen. Ich denke es wichtig, dass man einfach jemanden hat, mit dem man sich zwischenmenschlich gut versteht.
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