Gemeint war Folgendes: Es sind hier bei Joy eine Vielzahl von erwünschten Praktken vertreten, die mehr oder weniger gefährlich sind. Die einen wünschen sich Analverkehr, andere wollen gefesselt und geschlagen werden, andere stehen auf Gang Bang, weitere stehem auf Sperma, wieder andere sind bi- oder homosexuell, manche mögen Gruppensex, weitere lieben NS, wieder andere mögen ganz normalen Sex usw. Ich finde es immer schade, wenn nun jemand, der bestimmte Praktiken unter "geht gar nicht" stehen hat, über andere die Nase rümpft und null Verständnis zeigt. Natürlich gibt es auch Grenzen der Toleranz. Wenn jemand auf die Vergewaltigung von Frauen oder Kindern steht, ist das z.B. so eine Grenze, die zwar empfunden, aber nicht übertreten werden darf. Im Übrigen aber würde ich mir wünschen, wenn größtmögliche Toleranz gegenüber den jeweiligen Veranlagungen der Mietglieder besteht. Man muss sie nicht teilen, empfinden oder verstehen können, sollte sie aber gelassen zur Kenntnis nehmen können. Viele Kommentare erinnern mich an die Bahnsteigmentalität: Ein Fahrgast, der in einem Zug in den Bahnhof rollt, beobachtet von seinem bequemen Sitzplatz am Fenster, wie viele weitere Fahrgäste vom Bahnsteig in den Zug drängen, um möglichst noch einen Sitzplatz zu ergattern. Dabei schüttelt er entsetzt den Kopf....
Wer das Feuer der Leidenschaft nicht in sich spürt, neigt schnell dazu, über Andere den Kopf zu schütteln, die ein ganz anederes Empfinden in sich vorfinden. Wenn jemand eine große Lust auf Sperma in sich vorfindet und deshalb nicht gern Kondome nutzt, mag ich das als äußerst gefährlich werten. Aber ich rümpfe nicht die Nase über diejenigen, die es nicht anders empfinden können. Bei Homosexuellen ist es ähnlich. Auch sie stehen oft noch unter Kritik und Beschuss. So etwas gefällt mir gar nicht. Deshalb der Vergleich. Ich mag es grundsätzlich nicht, wenn jemand wegen seiner besonderen Neigungen auf Intoleranz stösst. Um welche Neigung es sich dabei handelt, spielt für mich keine Rolle. Und das empfinde ich nicht als unsachlich. Dieses ständige Unrterscheiden und Vergleichen zwischen "Wir und die Anderen" bringt viel Unfrieden in unsre Welt, wenn dem Vergleich eine Abwertung der Anderen folgt.
Ich hätte anstelle der Gruppe der Homosexuellen auch die Gruppe der vielen bisexuellen Frauen oder der NS-Liebhaber oder die Gruppensexliebhaber wählen können. Auch bei Bi-Frauen beobachte ich z.B. in Clubs die gegenseitige orale Befriedigung, freilich ohne Kondome. Auch das akzeptiere ich freilich, obwohl auch das keineswegs ungefährlich ist.
Würde gern etwas mehr Liberalität und Tolerenaz in die Welt tragen. Aber da schreibe ich mir die Finger wund und ernte viel Kritik dafür. Lob erhalte ich meistenteils über mein Clubpostfach. Denn wenige möchten sich hier in meinem Sinne outen.